„Hat nicht die Pandemie dafür gesorgt, dass viele Kinder noch gar nicht schwimmen gelernt haben?“

Haben wir uns vor wenigen Wochen noch über das Bibbern im Mai beklagt – schließlich hatten wir den kältesten Mai seit 2010 mit viel Regen und wenig Sonnenschein – beklagen wir uns jetzt über eine zu große Hitze. Und auch am heutigen Samstag ist mit einer starken Wärmebelastung zu rechnen. Was nun also alle suchen, ist ein kühles Plätzchen. Ach wie schön ist da die Vorstellung, im Freibad oder See in das erfrischende Nass zu tauchen. Durch Corona sind die Plätze aber noch limitiert. Beneidenswert sind also diejenigen, die es durch die Tore schaffen oder aber einen Pool im Garten ihr Eigen nennen dürfen. Apropos limitierte Plätze im Freibad: Die Stadt Nordhausen möchte Kindern nach mehr als einem Jahr Pandemie etwas richtig Gutes tun und Eltern entlasten. Daher prüft sie, ob sie Kinder und Jugendliche ab Sommerferien bis Ende der Freibadesaison kostenlos ins Freibad lassen kann. Eigentlich eine schöne Idee, die auch in anderen Städten vorgeschlagen wurde. Aber die Bäder zu unterhalten, ist ja bekanntlich kein Schnäppchen …

Und, ach du Schreck, hat nicht die Pandemie dafür gesorgt, dass viele Kinder noch gar nicht schwimmen gelernt haben? Wäre es da nicht in erster Linie sinnvoll, überall kostenlose Schwimmkurse anzubieten? Am besten schon ab Kindergarten-Alter. Für viele Familien, besonders wenn sie mehr als ein Kind haben, sind die Kosten für einen Schwimmkurs, der schon mal über 80 Euro liegen kann, eine hohe Belastung. Auch in Schulen ist es nicht mehr gewährleistet, dass Kinder regelmäßigen Schwimmunterricht bekommen. Hat der Nachwuchs erst einmal das Schwimmen erlernt, ist der Spaß im Freibad oder See umso größer. Und die Eltern können nicht ganz so besorgt ihre Sprösslinge losschicken. Aber wenn es denn so richtig Spaß macht, möchten die Kids und Teenies natürlich am liebsten jeden Tag ins Wasser springen. Dann geht das also wieder ins Geld. Da kommt dann die Idee aus Nordhausen wieder ins Spiel … Warum also nicht erst kostenlose Schwimmkurse anbieten und anschließend kostenlos das Schwimmvergnügen ermöglichen – vielleicht nicht die ganze Saison, aber wenigstens in den Ferien. Und wie das finanziert wird, darüber muss sich die Politik Gedanken machen.