„Applaudieren Sie allen, die dafür sorgen, das öffentliche Leben trotz der Einschränkungen weitestgehend am Laufen zu halten.“

Mehrere Radiosender meldeten am gestrigen Freitagvormittag, die Angst der Deutschen vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus sei gestiegen. Dabei hätten Jugendliche und jüngere Menschen inzwischen mehr Angst vor einer Infektion als die Altersgruppe ab 40. Ich weiß nicht, auf welche Umfragen und Quellen sich diese Aussagen stützen, aber eines weiß ich: Auf manche unter 40 scheint das nicht zuzutreffen. Einige nämlich handeln immer noch unvernünftig und rücksichtslos, vorsichtig ausgedrückt. Immer wieder berichten Kollegen in Wort und Bild, dass Menschen sich auch jetzt noch nicht an die Hygieneregeln und Verhaltensmaßnahmen halten würden, sondern genau das Gegenteil sei der Fall. Leute treffen sich zu gemeinsamen Veranstaltungen, feiern sogenannte Corona-Partys, versammeln sich, halten keinen Abstand – und gefährden andere. So werden im ganzen Land insbesondere die Mitarbeiter in den Einkaufsmärkten oftmals aggressiv angegangen, vielleicht weil es für cool gehalten wird, sich ähnliches herumspricht und Nachahmer findet, es als Mutprobe gilt oder, oder, oder. So soll sich am Donnerstag auch in einem Osteroder Supermarkt an der Kasse aus einer Gruppe Teenager heraus ein Jugendlicher „über das Band gebeugt und der Kassiererin voll ins Gesicht gehustet“ haben, schrieb uns eine Frau in den sozialen Netzwerken. Dieses Verhalten erschreckt! Ob sich dieser Fall tatsächlich so zugetragen hat, können wir in der jetzigen Lage nicht beurteilen. Wir werden zum Thema „Verhalten in Supermärkten“ aber zeitnah recherchieren. Denn was, bitte schön, muss noch passieren, damit alle, wirklich alle begreifen, dass Partys jetzt nicht angesagt sind und die momentane Situation auf der ganzen Welt alles mögliche ist, nur nicht spaßig.

Nochmals der Appell: Verhalten Sie sich anderen Menschen gegenüber respektvoll, und lassen Sie uns gemeinsam diese schwere Zeit meistern. Bleiben Sie zuhause und danken Sie all unseren Alltagshelden, indem Sie beispielsweise allabendlich um 21 Uhr denjenigen unter uns applaudieren, die in der Berufsausübung den sozialen Kontakt nicht vermeiden können. Spenden Sie lautstark Beifall für alle Ärzte, Krankenschwestern, Pflegekräfte, Apotheken-Angestellte, für alle Einsatz- und Rettungskräfte, Mitarbeiter im Lebensmittelbereich, Post- und Paketzusteller, Brummi-Fahrer, Tankstellen-Mitarbeiter und für allen anderen, die dazu beitragen, das öffentliche Leben trotz der Einschränkungen weitestgehend am Laufen zu halten. Ja, und danken Sie auch den Journalisten, die gerade in der Krise dazu beitragen, die Bevölkerung aktuell mit wichtigen, gesicherten und geprüften Information und Nachrichten zu versorgen. Dieses kleine Eigenlob für die Kolleginnen und Kollegen der Medienbranche sei an dieser Stelle einmal erlaubt. Bleiben Sie gesund!