„Die drei Räte wären schlechte Vertreter ihrer Bürger, wenn sie sich die Chance von Fusionsgesprächen hätten entgehen lassen.“

Es gibt Menschen, die wollen nicht mit ihren Nachbarn reden, aus Sorge, diese könnten sie zum Kuchenessen einladen. So kommt mir das Verhalten der „Fusions-Skeptiker“ von der Wählergruppe im Bad Lauterberger Rat vor. Da werden in geradezu prophetischer Weise potenzielle Zumutungen im Falle einer Fusion heraufbeschworen, die die gerade frisch entschuldete Kneippstadt ins Verderben stürzen könnten – noch bevor die erste Verhandlungsrunde gelaufen ist. Jetzt schon alles schwarz zu malen ist meiner Ansicht nach der durchsichtige Versuch, aus einem latenten und prinzipiellen Unbehagen mancher Bürger gegen derartige Fusionen politisches Kapital zu schlagen. Das ist unseriös.

Was spricht denn bitte schön dagegen, „ergebnisoffene Gespräche“ zu führen? Sich ein Jahr Zeit zu nehmen, alle Fakten zusammenzutragen, einen ordentlichen Kassensturz zu machen, Knackpunkte auszuloten, nach Kompromissen zu suchen, Argumente abzuwägen und dann, am Ende des Prozesses, bei einem ausgehandelten Ergebnis darüber zu entscheiden, ob ein Zusammenschluss mehr Vorteile bringt als Nachteile?