„Am Tag X muss es Alternativen geben, die mehr versprechen als einen reinen Gastronomiebesuch. Mehr Aktion und Spannung für alle.“

Jetzt ist sie wieder da – die Vorweihnachtszeit, in der viele Menschen gern über einen Weihnachtsmarkt bummeln, Glühwein und Pilzpfanne genießen oder möglicherweise an den Ständen noch ein Geschenk erwerben. Der Dezember ist auch die Zeit, in der manche Firmen ihre Mitarbeiter zur Weihnachtsfeier einladen. War es in der Vergangenheit üblich, als Team oder Belegschaft sich lediglich in einem Lokal zu treffen, um bei Speis und Trank sowie netten Gesprächen einen heiteren Abend zu verbringen, ist heute meist ein ganzes Programm Pflicht. Die Weihnachtsfeier wird zum Event.

Am Tag X muss es Alternativen geben, die mehr versprechen als einen reinen Gastronomiebesuch. Mehr Aktion und Spannung für alle. Das kann beispielsweise eine Glühwein-Erlebnistour sein, eine Runde Eisstockschießen oder eine Fackelwanderung. Erst nach dem Kulturteil ist Entspannung im Warmen angesagt – natürlich mit kulinarischem Angebot. Sicher wird nicht allen Mitarbeitern das ausgesuchte Programm gefallen, weil sie sich entweder nur kostenlos verköstigen wollen, Kultur für Zeitvergeudung halten oder gar nicht erscheinen wollen, dies aber nicht wagen. Ich persönlich finde es gut, wenn die gemeinsame Feier auch etwas für das Wir-Gefühl bietet – im Sinne einer gemeinsamen Unternehmung. Was ich allerdings zu bezweifeln wage, ist die oft gelieferte Begründung, die Weihnachtsfeier löse zwischenmenschliche Barrieren. Im Gegenteil: Wer nicht aufpasst, und unter Alkohol der Kollegin oder dem Kollegen zu nahe kommt, tritt schnell ins Fettnäpfchen.