Clausthal-Zellerfeld. Bei seiner Jahreshauptversammlung überreichte der Harzklub-Hauptvorstand den Naturschutz-Förderpreis 2021.

Der Harzklub e.V. hat den Naturschutz-Förderpreis 2021 vergeben. Nachdem der Preis 2020 aufgrund der Pandemie nicht verliehen werden konnte, erfolgte am 12. Juni im Rahmen der Jahreshauptversammlung nun die Verleihung der Preise an die beiden Erstplatzierten. Die Ehrung hatte der stellvertretende Präsident Karsten Pfeiffer übernommen. Seit nunmehr 20 Jahren werden jährlich herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Naturschutzes und der Landschaftspflege aus Mitteln der Hermann-Reddersen-Stiftung gefördert.

Dazu zählen einerseits der Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sowie wertvoller Biotope und andererseits die Erhaltung der einzigartigen Schönheit der Harzer Landschaft, Maßnahmen der Umweltpädagogik und der Öffentlichkeitsarbeit, die das Verständnis für eben jenen Natur- und Umweltschutz in der Bevölkerung, insbesondere der Jugend, fördern. Die Projekte sind meist über einen längeren Zeitraum angelegt und zählen zu den wichtigen Aktivitäten eines Zweigvereins. Eine Jury entscheidet über die Platzierungen. Der Förderpreis wird insgesamt mit einer Summe von 2.500 Euro dotiert, die dann wiederum in den Naturschutz fließt.

Vielfältige Einreichungen

Folgende Projekte wurden eingereicht: Vom Harzklub-Zweigverein Tanne das Projekt „Tanne blüht auf! – Pflanzmaßnahmen mit Kindern im Kurpark Tanne“. Insgesamt wurden im Rahmen dieses Projektes 10.000 Blumenzwiebeln gesteckt und über 30 Bäume gepflanzt. Ebenso werden seit 2013 Naturerlebnistage mit der Freiwilligen Feuerwehr Tanne durchgeführt.

Der Harzklub-Zweigverein Wildemann hat die „Kindergruppe Wanja“ ins Leben gerufen und erfolgreiche Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen geleistet. Neben regelmäßigen Treffen im Wanderheim Wildemann stand auch der kontaktfreie Nistkastenbau im Vordergrund. Der Zweigverein Wildemann beteiligt sich jedes Jahr mit neuen Projekten am Naturschutz-Förderpreis.

Im Harzklub-Zweigverein Wieda widmete man sich mit tatkräftiger Unterstützung durch die Jugend des THW dem Wiederaufbau und der Weiterentwicklung des Bienenpfades. Dass auch die Kleinsten schon „Eltern“ werden können, zeigte sich im Harzklub-Zweigverein Hahnenklee-Bockswiese: Die Sprösslinge des Harzklubs konnten einen eigenen Baum aufziehen und dokumentierten dabei die einzelnen Entwicklungsschritte des Keimlings. Eine wunderschöne Aktion.

Schließlich kümmerte sich der Harzklub-Zweigverein Bad Harzburg im Projekt um den Neuaufbau der Naturschutzhütte und ermöglicht damit Erlebnistage für jedermann. Dass Naturschutz auch hier aktiv gelebt wird, zeigt sich in der Gestaltung der Benjeshecke, der Betreuung der Wildblumenwiese und des Erbauens von Insektenhotels, Vogelhäuschen und Nistkästen.

Die beiden Gewinner

Der Harzklub-Zweigverein Friedrichsbrunn verfügt über aktuell 22 aktive Mitglieder, die trotz der Corona-Pandemie gemeinsam zahlreiche Naturschutzprojekte zum Mittelpunkt ihrer Vereinsarbeit gemacht haben. Da um Friedrichsbrunn, wie andernorts auch, der Borkenkäfer wütete, war es eine Aufgabe die Aufforstung nach Vorgaben des Forstbetriebes Ostharz umzusetzen. Ebenso wurde aktive Borkenkäferüberwachung betrieben. Schutz, Erhaltung und Pflege des Biotops „Taubentränke“ war ebenfalls Teil des aktiven Naturschutzes.

Im Rahmen dessen wurde Müll gesammelt, baufällige Schutzhütten beseitigt und vorhandene Rastplätze kontrolliert und Ausbesserungsarbeiten vorgenommen. Aber nicht nur am Biotop erfolgten umfangreiche Arbeiten, sondern auch im Bereich des „Friedrichsbrunner Bankenviertels“. Zahlreiche Schutzhütten und Rastplätze dienen seit 2015 den Gästen als Ruhepol, in denen sie die Schönheit und Einzigartigkeit der Harzer Landschaft in besonderem Maße genießen dürfen. Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes ist die Wegepflege, die neben Beschilderungsarbeiten auch Wegeoptimierung, Besucherlenkung und Müllentsorgung umfassen. Insgesamt kamen so mehrere hundert Fahrkilometer und Arbeitsstunden zusammen. Und natürlich wurde auch die Nachwuchsförderung forciert und interessierte Kinder und Jugendliche in die Vereinsarbeit eingebunden. Das führte dazu, dass mehrere ehemalige Schüler der Friedrichsbrunner Grundschule nun zu aktiven Mitgliedern im Harzklub geworden sind.

Viele Kinder und Jugendliche

Mit „Naturschutz in und um Bad Suderode“ bewarb sich der Harzklub-Zweigverein Bad Suderode für den Naturschutz-Förderpreis und erreichte den ersten Platz. In Bad Suderode verfügt man über ein relativ breites Spektrum an Mitgliedern und so ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Verein relativ hoch. Im vorliegenden Projekt wurde umfangreich dargestellt, welche Schutzmaßnahmen für die im Kurpark Bad Suderode lebenden Amphibien ergriffen werden. Jährlich werden ein Amphibienschutzzaun errichtet und die dort festgestellten Tiere zu ihrem Laichgewässer gebracht. Mit den Kindern wurden und werden die Nistkästen gereinigt und repariert und andernorts auch aufgebaut.

Im Naturschutzgebiet Münchenberg wurde eine Ganzjahresfutterstation errichtet. Ebenso wurde das Biotop an der Lessinghöhle in zahlreichen Arbeitseinsätzen wiederbelebt. Es bietet nun zahlreichen Tieren einen neuen Lebensraum. In unmittelbarer Nähe zum Biotop wurde zudem ein Totholzhaufen errichtet. In Planung sind die Neuaufnahme des Naturlehrpfades im Naturschutzgebiet Münchenberg sowie die Fertigstellung der dortigen Waldhütte. Hier sollen Übernachtungsangebote geschaffen werden, die Kindern und Jugendlichen die Natur noch näherbringen sollen, denn auf Strom und fließendes Wasser wurde vollständig verzichtet.