Göttingen. Ein Südharzer Schulwettbewerb soll auf die Besonderheiten der Karstlandschaft und ihrer Bewohner hinweisen. Er läuft bis Mitte Juli.

„Frechdachse? Am Karstwanderweg?!“ ist das Motto eines Wettbewerbs für fünfte bis siebte Klassen der Schulen im Südharz, zu dessen Teilnahme die „Arbeitsgemeinschaft Karstwanderweg Südharz Drei Länder ein Weg“ einlädt. Auch wenn durch Corona das Schulleben anhaltend erschwert ist, so ist doch ein regionaler naturnaher Wettbewerb für die Schülerinnen und Schüler etwas Besonderes und soll ausfallende Klassenfahrten ein wenig ersetzen.

Beiträge für Website und Wanderausstellung

Mit dem Wettbewerb wird der Dachs, seit 2021 das Maskottchen des Karstwanderwegs, zu einer Bildungsperle: Es können Berichte, Geschichten, Märchen, Fotos, Videos, Filme, Comics, Gedichte, Hörspiele, Bilder oder Entwürfe für die Titelseite des Newsletters „Neues vom Frechdachs“ auf www.karstwanderweg.de eingereicht werden. Im Mittelpunkt sollen die Karstlandschaft und ihre Bewohner stehen. Eine Jury aus Pädagoginnen, Dachs- und Karstexperten wird die Einreichungen bewerten. Daraus soll auch eine Wanderausstellung entstehen.

Entlang des Weges sind Dachsbauten zu entdecken

Die Wettbewerbsbeiträge sind bis zum 15. Juli per E-Mail an schueler@karstwanderweg.de einzureichen. Zu gewinnen gibt es einen Workshop mit dem Titel „Der Dachs im Südharz“, außerdem ein Buch und ein Plüschtier. Der nachtaktive Dachs liebt die Höhlen und Spalten der Dolomit- und Karstlandschaft.

Er wohnt unter Tage, ist nachtaktiv und nur selten zu sehen. Seine Wohnhöhle gräbt er dort, wo es für ihn leicht ist und die Gänge fest und überflutungssicher sind, z.B. am Fuße der Gips- und Dolomitklippen oder im Blockschutt der Erdfälle. Entlang des ca. 260 Kilometer langen Weges sind immer wieder Dachsbauten zu entdecken. Sie finden sich z.B. am Sachsenstein bei Neuhof, an den Westersteinen bei Bartolfelde, an den Scharzfelder Klippen, am Lichtenstein bei Dorste oder im Hainholz bei Düna. Gut zu erkennen sind Dachsbaue an Schleifspuren und Dachsrutschen.

Der Karstwanderweg ist eine Südharzer Besonderheit

Flyer und Plakate haben die weiterführenden Schulen entlang des Weges von Niedersachsen über Thüringen nach Sachsen-Anhalt schon erhalten. Der durch das LEADER-Projekt „Erhalt und Entwicklung der Gipskarstlandschaft Südharz“ des Landkreises Göttingen unterstützte Wettbewerb ist ein Event des Internationalen Jahres für Höhlen und Karst und findet im Rahmen des pädagogischen Projekts „Der Karstwanderweg – Bildungsperlen für nachhaltiges Lernen“ statt, das 2021 seinen 10. Geburtstag feiert. Der Karstwanderweg im Südharz ist eine echte Besonderheit. Auf etwa 260 Kilometern Wegstrecke führt er durch die Südharzer Gipskarstlandschaft und verbindet die Bundesländer Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Dort gibt es einiges zu entdecken, beispielsweise Karstquellen und Wildbienen, Höhlen und Fledermäuse, Erdfälle und Dachse, die vielfach schon unter Schutz gestellt sind.