Goslar. Im Oktober soll die Tagung der deutschen Welterbestätten in Goslar stattfinden – ganz real.

Das deutsche Welterbe blickt auf den Harz: Vom 12. bis 14. Oktober ruft Goslar zur Tagung der 46 Unesco-Welterbestätten in Deutschland. Der Corona-Lockdown hinterließ bei allen herbe Einschnitte – doch die Macher im Harz haben ihn genutzt, um sich auch digital neu und stärker für Besucher zu präsentieren. Aller guten Dinge sind drei, heißt die Devise.

Ursprünglich sollte die Jahrestagung der deutschen Welterbestätten schon im April 2020 nach Goslar locken, schildert Dr. Falk Lauterbach, Leiter für Marketing und Kommunikation der Welterbestiftung im Harz.

Jahrestagung zweimal verschoben

Doch die Corona-Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung. Inzwischen ist die Jahrestagung zweimal verschoben worden und soll nun im Oktober 2021 tatsächlich stattfinden. Nicht virtuell per Videokonferenz, sondern ganz real und präsent in Goslar samt Exkursionen im Harz.

Welterbe wird eben nur am Ort erlebbar. Fotos vom Kölner Dom sind vielleicht beeindruckend, doch niemals so überwältigend wie ein Blick vom Domplatz hinauf zur Turmspitze. Und für das Welterbe im Harz, das zu einem großen Teil unter Tage liegt, gilt das allemal.

Video und Social Media

Erstmals zur Jahrestagung wird das Welterbe im Harz dabei auch einen Jahresbericht erarbeiten, blickt Lauterbach voraus. Zu Ostern soll der Bericht vorliegen.

Überdies hat die Welterbe-Stiftung in der schwierigen Corona-Phase an vielen Details im Hintergrund gefeilt, um noch stärker ins Blickfeld der Besucher zu rücken. Schon im vergangenen Jahr ist die Welterbestiftung in den digitalen Netzwerken Facebook und Twitter aktiv geworden. Dazu gehörte etwa ein Welterbe-ABC, um die Aufmerksamkeit für potenzielle Besucher zu wecken.

Homepage in neuer Optik

Aktuell steht ein neuer Videoclip zum Welterbe-Infozentrum in Walkenried bereit, der bei Youtube abrufbar ist (https://youtu.be/XlVnNgIjrHY).

Im April soll sich zudem die Homepage der Welterbestiftung in neuer Optik zeigen. Hautnah greifbar gibt es für ausländische Besucher die Welterbe-Broschüre nunmehr auch in englischer Übersetzung. Ein wichtiges Ziel für Welterbestiftung und Rammelsberg-Museum ist im laufenden Jahr zudem die verstärkte Zusammenarbeit mit Gastgebern in der Region, erläutert Morea Deden, Marketingleiterin am Rammelsberg.

Für die Zukunft hat das Welterbe im Harz also einige Trümpfe in der Hand. Der Rückblick auf die Besucherzahlen im Corona-Jahr 2020 sind indes ernüchternd, auch wenn die Teams alle Hebel in Bewegung setzten. Der Rammelsberg in Goslar verzeichnete mit rund 66.000 Gästen einen Rückgang um über 40 Prozent im Vergleich zu 2019.

Ähnliches Bild im Bergwerkmuseum

Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Oberharzer Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerfeld mit 8.827 Besuchern (2019: 14.591).

Milder waren die Einbußen prozentual in Walkenried mit 19.003 Besuchern (2019: 26.636). Hintergrund sind verstärkte Außenführungen in der Klosteranlage.