Leipzig. 165 Tage war der Dokumentarfilmer und Abenteurer Enno Seifried vom nördlichsten zum südlichsten Punkt des Landes unterwegs.

Der Dokumentarfilmer und Abenteurer Enno Seifried hat sein neues Filmprojekt vorgestellt: „Deutschland zu Fuß“. 165 Tage war der Leipziger 3.442 Kilometer zu Fuß unterwegs – vom nördlichsten zum südlichsten Punkt des Landes. „Es muss nicht immer das andere Ende der Welt sein. 2019 begab ich mich für 165 Tage auf eine Wanderung durch Deutschland und lief von der Nordsee in die Alpen, um Orte und Landschaften kennenzulernen, die direkt vor unserer Haustür liegen“, beschreibt er das Projekt.

„Auch wenn ich spannende Bekanntschaften machte, lag mein Fokus darauf, die Natur dieses Landes zu entdecken und mich dem Getümmel der Menschenmassen in Großstädten zu entziehen“, erzählt Seifried. Die Nächte verbrachte er meistens im Freien, unter sternenklarem Himmel oder in Gewitterstürmen, die sein Zelt davonzutragen drohten. „Neben dem Trekkingrucksack hatte ich auch die Kameraausrüstung dabei und dokumentierte die Reise.“

Oberhalb der Saarschleife.
Oberhalb der Saarschleife. © Enno Seifried | Privat

Daraus entstanden ist der etwa 100 Minuten lange Dokumentarfilm „Deutschland zu Fuß“, mit Einblicken in die persönlichen Reiseerlebnisse sowie in die Vielfalt von Deutschlands landschaftlich reizvollen und historischen Orten. Der Film befindet sich in den letzten Zügen der Postproduktion. Bisher wurden alle nötigen finanziellen Mittel aus vorangegangenen Film-Projekten finanziert.

Erfolgreiches Crowdfunding

Um den Film zu veröffentlichen und im Kino, auf DVD und als Streaming einem breiten Publikum zu präsentieren, startete am 6. November eine Crowdfunding-Aktion mit einem Funding-Ziel von 10.000 Euro. Die benötigte Mindestsumme war bereits nach 48 Stunden erreicht und fand innerhalb dieser Zeit über 300 Unterstützer und Sponsoren. Die Crowdfunding-Aktion läuft noch bis zum 28. November Der Film wird ab dem 14. Dezember auf DVD und als Stream erscheinen.

Die Route.
Die Route. © Enno Seifried | Privat

Ursprünglich sollte die Kino-Premiere von „Deutschland zu Fuß“ bereits im April 2020 stattfinden. Aufgrund des ersten Lockdowns im Zuge der Corona-Pandemie wurden diese Pläne auf Dezember 2020 verschoben. „Da eine Filmpremiere derzeit allerdings erneut nicht planbar und der Kinostart damit noch ungewiss ist, wird es vorerst nur die DVD und den Stream geben“, erklärt Seifried.

700 Kilometer Harz

Auch wenn der Harz bei seinem neuesten Projekt nicht auf der Route stand, so ist der Leipziger der Region dennoch eng verbunden. Unter anderem veröffentlichte er im Jahr 2018 den Dokumentarfilm „700 Kilometer Harz“. Schon zuvor entstanden ist die Trilogie „Vergessen im Harz“, bei der Seifried die Geschichte hinter vergessenen Mauern schaut und sogenannte Lost Places im Harz beleuchtet.

Seit 2010 ist Seifried als Dokumentarfilmer aktiv, zuvor widmete er sich vorwiegend der Malerei, arbeitete als Bühnenbildgestalter sowie Licht- und Tontechniker. Bis heute komponiert er hin und wieder für verschiedene Theater die Theatermusik. Seine Reiselust begann mit einer 17.000 Kilometer langen Reise durch Nordamerika. „Es folgten mehrere Monate in Mexiko, ich wanderte durch Spanien, lief von Deutschland bis zur weißrussischen Grenze, fuhr mit dem Fahrrad 5.000 km von der Ostsee zum Kap Finisterre, reiste durch Asien, lief über die Alpen und durch den Harz“, erinnert sich Seifried.

Weitere Informationen zum Film „Deutschland zu Fuß“ und dem Crowdfunding sowie zu den weiteren, bereits erschienenen Filmen Seifrieds unter www.ennoseifried.de.