Osterode. Virtuelle Kontakte innerhalb der Esperanto-Sprachgemeinschaft waren ein wichtiger Tagesordnungspunkt.

Internationale Kontakte in Zeiten der Corona-Pandemie sind für die Esperanto-Sprecher ein wichtiges und heikles Thema. All das, was früher Esperanto in der Praxis ausgemacht hat, wird somit schwerer – insbesondere Reisen, internationale Veranstaltungen und lokale Begegnungen. So waren virtuelle Kontakte innerhalb der Esperanto-Sprachgemeinschaft ein wichtiger Punkt der Tagung des Deutschen Esperanto-Bundes am vergangenen Wochenende in Osterode. Knapp 40 Personen waren zum Verbandsrat und zur Bundesversammlung in der Gaststätte Freiheiter Hof zusammengekommen. Der Ort wurde statt der traditionellen Zusammenkunft in der Esperanto-Stadt Herzberg ausgewählt, da er ausreichend Platz für den notwendigen Abstand bot.

In Deutschland organisierte vor allem die Esperanto-Gruppe in Hameln internationale virtuelle Zusammenkünfte. Heinz Wilhelm Sprick berichtete, dass bei den wöchentlichen Internet-Begegnungen seit Beginn der Corona-Pandemie zwischen elf und 42 Gästen anwesend waren. Sie kamen aus 25 verschiedenen Ländern, unter anderem aus Benin, Togo und Armenien – viele frühere Besucher der Stadt Hameln waren darunter.

Außer Vorträgen, Gesprächsrunden und Spieleabenden habe die Gruppe aus Hameln auch einen Internet-Esperanto-Kurs organisiert. Daran nahmen etwa sechs bis zwölf Lernende teil, viele von ihnen hatten sich bereits vorher bei Duolingo oder lernu.net mit dem Lernen des Esperanto befasst. Seit den Anfängen der Corona-Pandemie gab es Hunderte Vorträge und Diskussionsrunden in Esperanto. Statt des jährlichen Esperanto-Weltkongresses fand in den Sommermonaten ein „Monda Festivalo de Esperanto“, ein Welt-Esperanto-Festival, statt. Unter anderem übermittelten die Vereinten Nationen ein Grußwort von UN-Untergeneralsekretär Fabrizio Hochschild per Video.

Die Video-Botschaft finden Interessierte noch immer über Youtube unter www.youtube.com/watch?v=kFufDNdgrXo.

Weitere Punkte waren die zukünftigen Veranstaltungen. Die Verantwortlichen hoffen, dass es gelingt, mit einem entsprechenden Hygiene-Konzept eine Silvesterveranstaltung und über Pfingsten den Deutschen Esperanto-Kongress in Frankfurt (Oder) zu veranstalten.