Bad Gandersheim. Ministerpräsident Stephan Weil setzte als Schirmherr der Landesgartenschau den ersten, feierlichen Spatenstich.

Für die siebte niedersächsische Landesgartenschau (Laga), die am 14. April 2022 in Bad Gandersheim ihre Pforten für die Besucher öffnen wird, haben die Bauarbeiten offiziell begonnen. Ministerpräsident Stephan Weil setzte als Schirmherr der Landesgartenschau gemeinsam mit Bürgermeisterin Franziska Schwarz, Landrätin Astrid Klinkert-Kittel und Laga-Geschäftsführer Thomas Hellingrath den ersten Spatenstich.

Vom 14. April bis zum 9. Oktober werden Bad Gandersheim und die Region Südniedersachsen im übernächsten Jahr ihre Gäste an 179 Tagen in den neu gestalteten Parkanlagen begrüßen.

Getreu des Mottos „Garten.Fest.Spiele“ werde bis dahin ein ambitioniertes städtebauliches Infrastrukturprojekt entstehen, heißt es vonseiten der Verantwortlichen. Die neuen Freianlagen verbinden zukünftig die historische Altstadt mit dem Kur- und Landschaftspark um die Osterbergseen.

Bürgermeisterin Franziska Schwarz begrüßte zum Spatenstich die anwesenden Gäste aus Politik und Wirtschaft, verschiedenen Förderverbänden und die Sponsoren. Aufgrund der geltenden Corona-Hygienemaßnahmen wurde kurzfristig auf das ursprünglich geplante Bürgerfest verzichtet, so dass der Spatenstich nur in Anwesenheit geladener Gäste stattfinden konnte.

Verbundenheit zu Domfestspielen

Durch den Auftritt des Tenors Sven-Olaf Denkinger und dem Gitarristen Martin Werner, aus dem Ensemble der Gandersheimer Domfestspiele, konnte gleich die Verbundenheit der Landesgartenschau mit den Domfestspielen unterstrichen werden, wie die Bürgermeisterin Franziska Schwarz betonte. „Die Textzeile aus dem gerade gehörten Lied ,Ich brauche keine Millionen’ gilt für die Landesgartenschau jedoch nicht. Wir brauchen sie und haben auch schon einiges bekommen“, so die Bürgermeisterin dankend in Richtung des Ministerpräsidenten Stephan Weil. Das Land Niedersachsen unterstützt die Laga mit sechs Millionen Euro, von denen fünf Millionen auf die dauerhaften Investitionen und eine Million Euro auf den Durchführungshaushalt als Fehlbedarfsfinanzierung entfallen.

Die Investitionen, die im Rahmen der Laga getätigt werden, verstehen sich als nachhaltige Infrastrukturmaßnahmen zur Stadt- und Regionalentwicklung, mit positiven Auswirkungen auf die Themenfelder Tourismus, Kultur, Gesundheit, Arbeit, Wohnen und Bildung.

„Den Erfolg einer solchen Ausstellung würde ich persönlich nicht ausschließlich am wirtschaftlichen Ergebnis messen“, so der Ministerpräsident in seiner Ansprache. „Ich würde als Bürger vielmehr Fragen: Was kann ich an langfristigen Auswirkungen und Vorteilen für meine Stadt erwarten? Ich glaube, die Konsequenz dieser Landesgartenschau wird eine absolute Aufwertung des Gesundheits-, des Tourismus- und des Kulturstandorts Bad Gandersheim sein und damit ein echter Fortschritt für die Stadtentwicklung insgesamt“, so Weil.

Der Ministerpräsident, der über sich selbst sagt, dass er zu Beginn seiner Amtszeit nicht viel über die Landesgartenschau wusste und auch keinen grünen Daumen besitzt, ist inzwischen „in die Fankurve“ gewechselt. Zu verdanken hat er diese Einsicht den Erlebnissen während seiner vergangenen Laga-Besuche.

„Neben attraktiven Aufenthaltsplätzen am Wasser umfasst das Konzept der Landesgartenschau Bad Gandersheim die Sanierung des Sole-Freibades, neue Spiel- und Sportflächen sowie abwechslungsreiche Gartenkultur mit üppiger Blütenpracht“, so die Verantwortlichen. „Zahlreiche Veranstaltungen, Kunst und Kultur, die Höhepunkte der Region sowie kulinarische Gaumenfreuden lassen den Besuch der Landesgartenschau zu einem Genuss für alle Sinne werden“, heißt es weiter. „Alle Beteiligten arbeiten auf ein außerordentliches Ereignis hin, welches die Stadt Bad Gandersheim und die gesamte Region einen ganzen Sommer lang in eine besondere Stimmung versetzen wird“, bringt die Landrätin Astrid Klinkert-Kittel die Atmosphäre der Landesgartenschau, die 2022 die größte Veranstaltung im Land Niedersachsen sein wird, auf den Punkt.

Unglaubliches Potenzial

Dass Südniedersachsen eine Region ist, die in vielerlei Hinsicht über unglaubliches Potenzial verfüge, das touristisch noch viel zu wenig bekannt sei, wurde von allen Rednern gemeinsam unterstrichen. Das Konzept der Laga beinhaltet ein dauerhaftes Stadtmarketing für Bad Gandersheim, aber auch für die gesamte Region, um diese Attraktivität bekannt zu machen. „Die Landesgartenschau soll ein nachhaltiger Impulsgeber für die Region und eine Plattform für die vielseitigen Themen sein“, so Laga-Geschäftsführer Thomas Hellingrath, der in dem Spatenstich den Startschuss zu einem großen Infrastrukturprojekt sieht.

Denn auch die umliegenden Dörfer, die Land- und Forstwirtschaft, die Domfestspiele, das „Portal zur Geschichte“ mit Stiftskirche, Kloster Brunshausen und Harzhorn sowie viele weitere Attraktionen des Landkreises Northeim und der Region werden sich in vielfältiger Weise auf dem Laga-Gelände präsentieren und sind in die Gestaltung von Besucherangeboten eingebunden.