Braunschweig. Die Braunschweigische Stiftung kooperiert mit der Städtischen Galerie Wolfsburg. Zwei Ausstellungen zeigen acht regionale Künstler.

Mit Malte Sartorius starb 2017 einer der bekanntesten Branschweiger Künstler. Der ehemalige HBK-Professor war seit den 1950er Jahren künstlerisch aktiv; er ist vor allem für seine realistischen Grafiken und Zeichnungen bekannt. Um seinen um die 11.000 Werke umfassenden Nachlass zu verwalten, haben jetzt die Braunschweigische Stiftung und die Städtische Galerie in Wolfsburg einen Kooperationsvertrag geschlossen. Die Stiftung, die den Nachlass als Erbin treuhänderisch verwaltet, übernimmt in diesem Zuge die Kosten etwa für die technische Ausstattung der Lager- und Arbeitsräume. Die Städtische Galerie im Schloss Wolfsburg soll so befähigt werden, den Nachlass zu beforschen und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Anlässlich der neuartigen Zusammenarbeit mit dem Ziel, den Nachlass eines regionales Künstlers zu bewahren, sind in Braunschweig und Wolfsburg zwei Ausstellungen entstanden. In der Städtischen Galerie in Wolfsburg wird Sartorius‘ Werk unter dem Titel „Wandler zwischen den Welten“ vermittelt. In Braunschweig hat Kuratorin und Kunstwissenschaftlerin Stine Hollmann (Kunstverein Wolfenbüttel) eine Gruppenausstellung aus mehreren künstlerischen Nachlässen konzipiert.

„Clouds in the Sky“: Ausstellung in zwei Braunschweiger Kemenaten

Dafür hat wiederum die Stiftung Prüsse ihre Räumlichkeiten in der Jakobkemenate und der Kemenate Hagenbrücke zur Verfügung gestellt. Unter dem Titel „Clouds in the Sky“ sind dort bis zum 9. Juni Werke von Wilhelm Beuermann, Astrid Brandt, Roland Dörfler, Günter Kämpfe, Malte Sartorius, Karl und Susanne Schaper sowie Peter Voigt zu sehen. Sie wolle mit den Schauen den künstlerischen Weg der regionalen Künstler erlebbar machen, sagte Kuratorin Hollmann zur Eröffnung.

Alle acht hätten sich auf ihre eigene Weise mit den gesellschaftlichen Themen und künstlerischen Strömungen von den 1950er bis zu den 1980er Jahren auseinander gesetzt. „Sie haben sich an der Moderne abgearbeitet“, fasste Hollmann zusammen. Sie sehe Einflüsse aus Informel, Art Brut, Land Art, Pop Art und Joseph Beuys‘ Kunstbegriff in den Werken. Gemeinsame Themen seien dabei die Kommunikation – und die fehlende Möglichkeit dazu; außerdem Fragen nach Identität und die „Randzonen der Existenz“.

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