Wolfsburg. Die beliebteste Show des Sommerfestivals ist eine der kraftvollsten. Die Fantastischen Vier legen ein 90-Minuten-Konzert mit vielen Höhepunkten hin.

Das war es also dann. 45 Tage Jubel, Trubel, Heiterkeit in der Autostadt Wolfsburg. Und zum Abschluss nochmal ein dickes Ausrufezeichen: Hollywood Vampires, Johannes Oerding, Sarah Connor: Der VW-Freizeitpark hat in diesem Sommer viele bombastische Konzerte erlebt. Doch bei all denen war der Run auf die Tickets nicht annähernd so groß wie bei den Fantastischen Vier: In allen drei Verkaufsphasen ging das jeweilige Kontingent in unter zehn Minuten weg. Die „Fantas“ in der Beliebtheitsskala der Sommerfestival-Besucher also ganz oben.

Wenige Minuten vor 20 Uhr betreten am Sonntag Michi Beck, Thomas D, And Ypsilon und Smudo mit großartiger Band die Bühne. Kein fallender Vorhang, kein minutenlanges Intro, einfach nur die Auftaktnummer „Pipis und Popos“. Für die drei Frontmänner, alle mittlerweile Mitte 50, gibt es ergonomische Hocker. Smudo inhaliert kräftig Helium, Michi Beck hat sein Megaphon dabei. Alles der Gesangseffekte wegen.

„Pipis und Popos“: Zum Konzertanfang sitzen die Fantastischen Vier erst einmal.
„Pipis und Popos“: Zum Konzertanfang sitzen die Fantastischen Vier erst einmal. © FMN | Stefan Lienert

20 Lieder stehen an diesem Abend auf der Setlist, Ansagen gibt es wenige, die Lieder gehen häufig ineinander über. Vor „Tag am Meer“ sinnieren die drei Frontmänner ein wenig sinnlos über die vier Werkstürme, taufen dann den Mittellandkanal rund ums VW-Werk ins „Wolfsburger Meer“ um. Etwas mehr Gehalt hat die Hinführung von Thomas D zu seinem Stück „Gott ist mein Zeuge“. Darin gehe es um Liebe, die es in dieser „verrückten Welt“ noch zu wenig gebe, erklärt er.

Die Wirbelwinde Smudo,Thomas D und Michi Beck springen weite Teile der Show auf der Bühne umher.
Die Wirbelwinde Smudo,Thomas D und Michi Beck springen weite Teile der Show auf der Bühne umher. © FMN | Stefan Lienert

„Ernten, was wir säen“ leitet kraftvolles Finale der Fanta-4-Show in Wolfsburg ein

Bei „Sie ist weg“ hat er wiederum Pause, und es übernehmen Smudo und Michi Beck. „Ernten, was wir säen“ ist dann der Auftakt zum energiegeladenen Partyblock. Gitarrist Markus Birkle und Drummer Florian Dauner, aber auch Bassist Dominik Krämer, Keyboarder Lillo Scrimali sowie Percussionist Roland Peil powern los, die 8000 Zuschauer sind begeistert, machen mit.

DJ Thomilla stimmte die Zuschauer eine Dreiviertelstunde mit Remixen etwa von Deichkind-, Seeed-, Run-DMC- oder Emindem-Stücken ein.
DJ Thomilla stimmte die Zuschauer eine Dreiviertelstunde mit Remixen etwa von Deichkind-, Seeed-, Run-DMC- oder Emindem-Stücken ein. © FMN | Stefan Lienert

25“, „Troy“ und die Zugaben „MFG“, „Die Da“ sowie „Zusammen“ bilden das spektakuläre Ende des Konzerts. Nach 90 Minuten ist Schluss. Auch das Sommerfestival der Autostadt ist damit zu Ende. Zehntausende Menschen haben in den vergangenen sechs Wochen allein die insgesamt 22 Konzerte erlebt.

Sommerfestival: Autostadt zieht Fazit und blickt nach vorn

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    Eine Viertelmillion Besucher nahmen insgesamt die täglichen Freizeitangebote wahr. Roland Kalweit, künstlerischer Direktor der Autostadt, bat vor Showbeginn um einen Dankesapplaus der Zuschauer für die vielen Helfer des Sommerfestivals und machte große Hoffnung auf eine Fortsetzung. „Es geht weiter im nächsten Jahr. Vielleicht.“ Was im Sommer 2024 in der Autostadt passieren soll, haben die Macher allerdings noch nicht nach Außen dringen lassen.

    Das Publikum war bei der gesamten Show der Fantastischen Vier in Wolfsburg voll mit dabei.
    Das Publikum war bei der gesamten Show der Fantastischen Vier in Wolfsburg voll mit dabei. © FMN | Stefan Lienert

    Fans warten bis zu acht Stunden in der Autostadt Wolfsburg auf die Fanta-4-Show

    Rund um den beliebten Front-of-Stage-Bereich bildeten sich im Tagesverlauf immer längere Schlangen. Um zehn Minuten vor 18 Uhr dann endlich Einlass. Die Zuschauer, die teils acht Stunden bei Hitze für die besten Plätze dort gewartet hatten, strömten ganz nach vorne. Rafael, Silka, Christina, Anne und Cathrin aus Hannover und Karlsruhe erlebten das Konzert aus der allerersten Reihe, in bester zentraler Position, waren dafür aber auch bereits wenige Minuten vor der Öffnung der Autostadt am Sonntag vor Ort. Die Show der „Fantas“ am Freitag in Osnabrück, aber auch den Auftritt beim Bulli-Festival in Hannover vor wenigen Wochen haben sie selbstredend verfolgt. Unter anderem steht jetzt noch das „Fanta“-Heimspiel in Stuttgart an.

    Cathrin (von links), Anne, Christina, Silka und Rafael in der ersten Reihe.
    Cathrin (von links), Anne, Christina, Silka und Rafael in der ersten Reihe. © FMN | Stefan Lienert