Wolfsburg. 2015 gründete sich die Supergroup um Alice Cooper, Johnny Depp und Joe Perry. Weitere Weltstars unterstützen das Trio. Was in der Autostadt passiert.

US-Schauspieler Johnny Depp kommt nach Wolfsburg, spielt am Sonntag, 23. Juli, mit seiner Band ein Konzert beim Autostadt-Sommerfestival. Eine Sensationsnachricht, aber für viele erst auf den zweiten Blick: Denn als der Freizeitpark von Volkswagen vor zwei Monaten das Konzertprogramm bekanntgab, ging dieser Hammer zunächst ein bisschen unter. Der Bandname Hollywood Vampires, wo Depp seit Bandgründung vor acht Jahren als Gitarrist mitwirkt, war damals noch nicht allen ein Begriff. Doch das hat sich mittlerweile geändert. Binnen weniger Stunden war das Open-Air-Konzert in der Autostadt, wo bereits Max Giesinger, James Morrison und die No Angels auftraten, ausverkauft. Jetzt gibt es allerdings wieder Restkarten bei Eventim. Und ob der Auftritt in Wolfsburg stattfindet, ist nach der Absage der Show in Budapest noch ungewiss.

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    Seit Ende Juni befindet sich die Supergroup, zu deren Gründungsmitgliedern neben Depp auch Schockrocker Alice Cooper und Aerosmith-Gitarrist Joe Perry zählen, auf Deutschlandtour. Oberhausen, München, Hamburg, Berlin, Mainz, am vergangenen Samstag Stuttgart – und zum Abschluss kommenden Sonntag Wolfsburg sind die Stationen. Auf den Setlists stehen in der Regel Cover, daher trägt das Trio, das seine Live-Konzerte mit vier Gastmusikern bestreitet, auch den Beinamen „teuerste Coverband der Welt“. In ihren Shows huldigt die Band den großen, oft schon verstorbenen Rock-Vorbildern: Depp singt David Bowies „Heroes“, beim Jeff-Beck-Tribute spielt Perry die Gitarre des im Januar verstorbenen Grammy-Preisträgers, bei „Baba O‘Riley“ erinnert die Band an The Who, bei „Five to One“ und „Break on Through (to the Other Side)“ an The Doors. Ein Höhepunkt in den Konzerten: Das Medley im Zugabenblock aus Alice Coopers Hit „School‘s Out“ und Pink Floyds „Another Brick in the Wall“.

    Johnny Depp ist übrigens nach seiner Knöchelverletzung Ende Mai wieder fit. Damals mussten drei Auftritte zu Beginn der Vampires-Welttour in den USA verlegt werden. Kurios auch: Depp trägt während einiger Shows einen Mantel aus dem Harz.

    Bandname Hollywood Vampires basiert auf Trinkerabenden in kalifornischer Bar

    Der Bandname Hollywood Vampires basiert auf einem Rockstar-Trinker-Club, der in den 1970ern regelmäßig in der kalifornischen Rainbow Bar and Grill zusamment. Alice Cooper versammelte dort Musiker wie John Lennon, Ringo Starr, Neil Diamond, Jimi Hendrix und Keith Moon um sich – der Name Hollywood Vampires war geboren. „Um dem Club beizutreten, musste man nur alle anderen Mitglieder unter den Tisch saufen“, zitiert das Bandmanagement Alice Cooper in einer Pressemitteilung.

    Jahrzehnte später trafen sich Cooper und Depp, philosophierten über Bands und Musik und beschlossen, die Musikgruppe Hollywood Vampires zu gründen. Sie holten Joe Perry mit ins Boot und nahmen gemeinsam mit vielen Freunden ihre erste CD „Hollywood Vampires“ auf, die im September 2015 erschien – eine Hommage an die rockigen 60er- und 70er-Jahre. Mit dabei waren unter anderem Dave Grohl, Brian Johnson, Paul McCartney und Slash. Die Einleitung sprach der mittlerweile verstorbene Christopher Lee ein. Das Album erreichte keine Top-Platzierungen, kam in der Schweiz auf Platz 24, in Deutschland auf Platz 59 und in den USA auf Platz 43. Der erste Auftritt der Band folgte nur wenige Tage nach der Album-Veröffentlichung in Los Angeles.

    Drittes Album „Live in Rio“ seit Juni auf dem Markt

    Besser lief es da mit Album zwei, „Rise“. Es kam im Juni 2019 auf den Markt und erreichte in Deutschland und der Schweiz mit Rang 12 in der Spitze knapp nicht die Top 10. Es hat im Vergleich zum Debüt weitgehend eigenes Material.

    Anfang Juni erschien das neueste Werk, „Live in Rio“, ein Mitschnitt von einem Auftritt aus dem Jahr 2015 vor 100.000 Menschen in der brasilianischen Stadt. In Deutschland erreichte es bislang Rang 19.