Wolfsburg. Strom und Gas werden für viele Wolfsburger und Gifhorner teurer: Die LSW erhöht die Preise in allen Tarifen. Doch es gibt deutliche Unterschiede.

Einen kräftigen Anstieg der Strompreise in Wolfsburg und Gifhorn kündigt der Energieversorger LSW an. Auch die Gaspreise werden zum 1. Januar angehoben.

„Die Arbeitspreise für Strom und Gas steigen für alle Produkte“, berichtete LSW-Energie-Geschäftsführer Jürgen Hüller am Freitagvormittag. Der Strompreis erhöht sich in der Grundversorgung um zirka 25 Prozent. Kunden, die bis März 2022 einen Sondertarif abgeschlossen haben, müssen sogar 29 Prozent mehr zahlen, Kunden, die später in ein Sonderprodukt wechselten, 22 Prozent.

Hüller begründete die Preisanhebung der LSW mit der Lage auf den Energiemärkten. „Das kommt durch die höheren Beschaffungspreise, die wir im nächsten Jahr haben“, sagte er.

Energieversorger LSW: Steigende Strompreise in Wolfsburg und Gifhorn

Die Arbeitspreise für Strom steigen in der Grundversorgung (Kompaktstrom) von 25,96 auf 33,10 Cent pro Kilowattstunde. Eine drei- bis vierköpfige Familie mit einem angenommenen Standardverbrauch von 3500 Kilowattstunden muss mit jährlichen Stromkosten von 1230 statt 980 Euro rechnen.

Wer vor der Explosion der Energiekosten bis März 2022 Individualstrom geordert hat, liegt künftig bei 29,50 statt 22,36 Cent pro Kilowattstunde und – wieder bei einem angenommenen Verbrauch von 3500 Kilowattstunden – bei jährlich 1120 statt 870 Euro. Von 1230 auf 1500 Euro steigt die Jahresrechnung für eine fiktive Durchschnittsfamilie, die sich seit März für den Individualstrom entschieden hat oder dies zum 1. Januar plant.

Über die neuen Preise der LSW informierten am Freitag die Geschäftsführer Jürgen Hüller (von links), Sybille Schönbach und Frank Kästner.
Über die neuen Preise der LSW informierten am Freitag die Geschäftsführer Jürgen Hüller (von links), Sybille Schönbach und Frank Kästner. © WN | Stephanie Giesecke

Im Augenblick sind Neukunden nach Darstellung der LSW-Holding-Geschäftsführer Sybille Schönbach und Frank Kästner in der Grundversorgung besser aufgehoben. Die Preise sind niedriger, und eine langfristige Preisbindung bietet der Individualstrom zurzeit auch nicht. Einziger Vorteil des Sonderproduktes: Die längere Ankündigungsfrist für Preisänderungen ermöglicht wechselwilligen Kunden eine frühere Kündigung.

LSW erhöht Gaspreise um bis zu 43 Prozent

Vor allem für die LSW-Kunden in Gifhorn dürften die künftigen Gaspreise interessant sein. Sie steigen in der Grundversorgung (Kompaktgas) um 28 Prozent von 9,89 auf 12,83 Cent pro Kilowattstunde. Wer sein Einfamilienhaus mit Erdgas heizt, muss sich auf monatliche Mehrkosten von 61 Euro einstellen. Bei einem jährlichen Verbrauch von 25.000 Kilowattstunden stehen künftig 3360 statt 2620 Euro auf der Jahresrechnung.

Für Kunden, die dank eines vor März 2022 abgeschlossenen Komfortgas-Vertrages noch vergleichsweise günstige 6,45 Cent pro Kilowattstunden zahlen, fällt der Preissprung noch heftiger aus: Für sie steigt der Arbeitspreis sogar um 43 Prozent auf 9,39 Cent pro Kilowattstunde. Das sind im Einfamilienhaus mit dem angenommenen Durchschnittsverbrauch monatliche Mehrkosten von 61 Euro. Pro Jahr werden 2440 statt 1710 Euro fällig.

Auch Fernwärme und Wasser sollen 2023 teurer werden

Wer sich erst nach März 2022 für das Sonderprodukt entschieden hat, hat zum 1. Januar eine Gaspreiserhöhung um 30 Prozent und zahlt bei dem angenommenen Jahresverbrauch von 25.000 Kilowattstunden jeden Monat 72 Euro mehr als bislang. Die Jahresrechnung steigt von 2840 auf 3700 Euro.

Auch der bereits im Sommer sprunghaft angehobene Fernwärmepreis sowie der Preis für Wasser der LSW werden voraussichtlich zum Jahreswechsel steigen. „In welcher Dimension können wir noch nicht sagen“, so Sybille Schönbach. „Da sind wir noch in der Kalkulation.“

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