Braunschweig. Die Miniserie des Streamingdienstes Netflix befasst sich mit Schach – und schafft die Illusion einer Welt, in der Frauen alles schaffen können.

Irgendwann in der ersten Folge der Netflix-Erfolgsserie „Das Damengambit“ kommt der Moment, da sich ein Gedanke einschleicht: Ist das alles echt? Kann das wahr sein, dass eine junge Frau in den 1960er Jahren die gesamte Schachwelt dominiert – und man von alledem nichts mitbekommen hat?

Und so wird das Smartphone gezückt, gegoogelt, nachgelesen, weiter gegoogelt. Suchbegriffe: Schach, Frau, Beth Harmon – und findet: nichts. Bis auf die Information, dass die Geschichte, auf der die Netflixserie aufbaut, nicht auf der Realität, sondern auf einer Romanvorlage basiert. Nämlich dem Roman „The Queen’s Gambit“ von Walter Tevis aus dem Jahr 1983. Ein kurzer Augenblick der Enttäuschung – aber das wird auch der einzige bleiben in den sieben Folgen der Miniserie.