Lucklum. Das Spendengeld geht an den Deutschen Tonkünstlerverband und den Landesverband freier Theater in Niedersachsen, womit Künstler unterstützt werden.

Von klein auf hat Marie Rosa Günter aus Lucklum musiziert. Angefangen mit dem Singen daheim, über Klavierunterricht in Braunschweig, hin zu einem Jungstudium an der Hochschule in Hannover, wo die 28-Jährige derzeit das Konzertexamen absolviert. „Und ich habe noch ein Ergänzungsstudium in Rom begonnen“, erklärt Günter. „Doch die Corona-Pandemie macht es mir derzeit unmöglich, nach Italien zu reisen.“ Stattdessen übt die Konzertpianistin weiterhin fleißig und hofft auf Auftritte. Doch auch diese bleiben aus.

„Die Corona-Krise hat mich wie ein Schlag getroffen. Ein Konzert nach dem anderen wurde abgesagt“, ergänzt die junge Musikerin. Mittlerweile reichen die Absagen sogar schon bis in den Oktober hinein. „Das ist nicht nur kulturell und gesellschaftlich eine schwierige Zeit, auch die finanzielle Lage vieler Musiker ist dadurch sehr schwierig“, weiß Günter.

Künstler werden vermutlich sehr lange von der Krise betroffen sein

Wie schwierig, dass weiß auch Friederike Leithner. Sie ist Klavierlehrerin und Vorsitzende des Deutschen Tonkünstlerverbands in Niedersachsen. „Die staatlichen Förderprogramme greifen nur bei den Betriebskosten, das heißt etwa der Raummiete, wenn es aber um Verdienstausfälle geht, dann gibt es keine Unterstützung“, betont Leithner. Die Unterstützung dieses Bereichs ist für sie daher aus mehreren Gründen eine wichtige Angelegenheit: „Vermutlich werden Musiker, wie Marie Rosa Günter, sehr lange von der Pandemie betroffen sein, viele Konzerte sind ja bereits abgesagt.“ Außerdem betont Leithner, dass viele Musiker von klein auf alles für ihren Traum getan haben und eine anspruchsvolle Ausbildung hinter sich haben. „Sie tragen maßgeblich zur Kultur in unserem Land bei und sind auch ein erheblicher wirtschaftlicher Faktor und tragen damit auch maßgeblich zum Bruttosozialprodukt bei. Da ist eine Unterstützung doch wichtig.“

Zwei Projekte aus der Region werden mit der Spende unterstützt

Der Deutsche Tonkünstlerverband hat sich daher um eine Spende für sechs Künstler aus der Region beworben. 264.877,33 Euro wurden bereits insgesamt für die Sonderaktion „Das Goldene Herz – Helfen sie den Helfern“ gespendet. Insbesondere sind hierin auch die Spenden eingegangen, die das Staatstheater Braunschweig mit seiner Aktion „Wir kommen zu Ihnen“ mit Miniauftritten in Privathöfen und –gärten zugunsten freier Künstler sammelt.

Aus dem gesamten Spendentopf gehen daher jetzt 20.000 Euro Soforthilfe an zwei Vereine, die sich in verschiedenster Weise für Künstler und Kulturangebote in Region engagieren. 6000 Euro gehen an den Deutschen Tonkünstlerverband und 14.000 Euro an den Landesverband freier Theater in Niedersachsen.

Dieser hat 14 Mitglieder in unserer Region und möchte mit diesen ein ganz besonderes Projekt auf die Beine stellen. „Die Kulturschaffenden befinden sich derzeit in einer sehr schwierigen Lage, denn sie wissen nicht, wie die Zukunft für sie aussieht und wann gewohnte Veranstaltungen wieder möglich sein werden“, sagt Martina van Bargen, Geschäftsführerin des Landesverbands freier Theater in Niedersachsen. Gemeinsam mit ihrer Kollegin und ebenfalls Geschäftsführerin Hannah Jacob hat sie daher die Idee entwickelt nicht nur Spenden durch das Goldene Herz zu empfangen, sondern den Menschen in der Region auch etwas zurückzugeben.

14 kleine Aufführungen sollen umgesetzt werden

Das LOT-Theater in Braunschweig, die Wolfsburger Figurentheaterkompanie und das Holz-Bank-Theater in Wolfsburg werden sich genauso an der Aktion beteiligen, wie einige selbstständige Theaterschaffende aus den Bereichen Figurentheater, Schauspiel, Tanz und Performance. „Nicht nur den Künstler, auch das Publikum in den Fokus nehmen, das war für uns sehr reizvoll“, betont Jacob. Vor allem soziale Einrichtungen sollen daher von den Veranstaltungen profitieren. „Das steht schon fest. Den weiteren Plan werden wir in den kommenden Wochen ausarbeiten“, so Jacob. Da alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten und passende Auftrittsorte in Einrichtungen gefunden werden müssen, werden auch die Künstler selbst an der Organisation beteiligt sein. „Hoffentlich können alle Beteiligten dann zeigen ,Wir sind wieder da’, das erhoffen wir uns von der Aktion“, erklärt van Bargen.

So können Sie mit Ihren Spenden helfen

Alle Spenden kommen ohne Verwaltungsaufwand den Projekten zugute. Einzahlungen sind möglich bei allen Banken und Sparkassen auf das Spendenkonto des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Braunschweig bei der Braunschweigischen Landessparkasse:

IBAN: DE53 2505 0000 0000 3006 16

(BIC: NOLADE2HXXX)

Geben Sie auf Ihrer Überweisung Ihre Anschrift für eine Spendenquittung an. Bis 200 Euro gilt der Überweisungsträger als Quittung. Die Namen der Spender veröffentlichen wir in unserer Zeitung auf der Leser-Seite. Wer das nicht möchte, schreibt bitte zusätzlich in den Verwendungszweck das Wort „Anonym“.

So können Sie sich um Spenden bewerben

Bewerbungen von Helfern und Institutionen um Spenden sind weiterhin per E-Mail an kontakt@dasgoldeneherz-braunschweig.de möglich.