Nordhausen. In KZ-Gedenkstätte in Nordhausen startet heute das International Summer Camp.

Beim Summer Camp im vergangenen Jahr.
Beim Summer Camp im vergangenen Jahr. © Veranstalter

Italien, Mexiko, Russland, Schweden, Serbien und Taiwan sind nur einige der Länder, aus denen heute die Teilnehmer des International Summer Camps 2016 der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora reisen. Es findet bis zum 13. August statt und wird mit dem Service Civil International veranstaltet. Die Organisation organisiert und begleitet Freiwilligendienste weltweit.

Die 20 jungen Erwachsenen werden in den ersten zwei Augustwochen die Fundamente einer Baracke im Häftlingslager kennzeichnen. Das Projekt ist Teil eines langfristig angelegten Vorhabens, in dessen Rahmen die Standorte von Häftlingsunterkünften markiert werden. Die Grundrisse vermitteln eine räumliche Vorstellung von Ausdehnung, Lage und Größe der Baracken, in denen Häftlinge untergebracht waren. Die Markierungen werden von einem Infosystem ergänzt, das Auskunft zu den Barackenstandorten gibt und sie im Kontext der Geschichte verortet.

Das Lager Dora wurde als Außenlager des KZ Buchenwald 1943 gegründet. Es diente der Verlagerung der Raketenproduktion von Peenemünde in vor Luftangriffen geschützte Stollenanlagen bei Nordhausen. Später kamen weitere Rüstungsprojekte hinzu: Zehntausende KZ-Häftlinge mussten 1944/45 Zwangsarbeit beim Ausbau unterirdischer Flugzeug- und Treibstoffwerke leisten. Zu ihrer Unterbringung richtete die SS neue Außenlager ein, die 1944 mit dem Lager Dora zum KZ Mittelbau zusammengefasst wurden.