Goslar. Ehemaliger DDR-Grenzsoldat und Autor Dietmar Schultke spricht in der Jugendherberge Goslar über seine persönlichen Erfahrungen.

„Keiner kommt durch – Die Geschichte der innerdeutschen Grenze und Berliner Mauer“ erschien bereits in der vierten Auflage beim Aufbau-Verlag Berlin. In dem Buch berichtet Autor Dietmar Schultke unter anderem über seinen Einsatz als Hundeführer in den Jahren 1987/88 am Brocken im heutigen Nationalpark Harz.

In seinem mit Fotos illustrierten Vortrag am 21. Juli um 20 Uhr in der Jugendherberge Goslar schildert er seine persönlichen Erlebnisse als Grenzer.

Als 19-Jähriger einberufen

Dietmar Schultke ist Autor und DDR-Zeitzeuge zur Geschichte der deutschen Teilung mit Schwerpunkt Harz. Als 19-Jähriger erhielt Schultke den Einberufungsbefehl an den Eisernen Vorhang, doch sein sehnlichster Wunsch war die Überwindung der einst sichersten Grenze der Welt.

Bereits seit seinem zehnten Lebensjahr unterhielt Schultke eine Brieffreundschaft mit der in New York lebenden Elisabeth Rosner. Sie lud ihn in den Sommerferien in die USA ein, doch laut DDR-Reisegesetz war das verboten. Erst mit Erlangung des Rentenalters hätte Schultke reisen dürfen.

In seinem Vortrag erzählt er von seinen Erlebnissen als Grundwehrdienst-Soldat am Brocken. Er berichtet auch vom engen Kontakt zu seiner Grenzerhündin Nena vom Brockenblick und dem harten Alltag innerhalb des Grenzregimes – jeder zehnte Grenzer war ein IM. Ganz nach oben auf die Brockenkuppe durfte er nicht, davor stand die Brockenmauer, hinter der Mauer waren Rote Armee und die Stasi.

Fluchtchance am Brocken?

Niemandem konnte Schultke von seiner Freundin in New York erzählen. Sollte er in seiner Grenzerzeit eine Fluchtchance erhalten? Antwort darauf gibt sein Vortrag, der mit vielen historischen Lichtbildern aus der Zeit der deutschen Teilung einen spannenden Abend verspricht.

Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen zum Autor online unter www.dietmar-schultke.com.