Braunschweig. Im Braunschweiger Stadtduell der Fußball-Bezirksliga gewinnt der Favorit dank einer starken ersten Hälfte und einem Hattrick von Njoya

Tim Duffy befindet sich aktuell auf einer Geschäftsreise in Dubai. Dort war es für ihn sicherlich schöner als auf dem Sportplatz des FC Wenden, denn der Trainer des Fußball-Bezirksligisten verpasste dadurch eine absolut desolate Hälfte seiner Mannschaft im Braunschweiger Stadtduell mit dem VfL Leiferde. Bereits nach 45 Minuten lag der FC Wenden mit 0:4 zurück, beim Schlusspfiff stand eine 2:5-Niederlage fest.

Besonders sorgte dabei das Duo Jordi Njoya und Emmanuel Nwosu für mächtige Probleme in der Abwehr der Gastgeber. Bereits nach zehn Minuten kombinierten sich Leiferde das erste Mal nach vorne, am Ende der Kette netzte Njoya in diesem Spiel zum ersten Mal ein. Nwosu erhöhte nach 28 Minuten auf 2:0 aus Sicht des Tabellenfünften.

Während der Sturm einen Angriff nach dem anderen fuhr, hatten die Hintermänner der Leiferder hingegen einen entspannten Tag. Ihr Trainer Mesut Dereköy berichtete nach der Partie, dass er keinen Torschuss von Wenden in der ersten Hälfte notiert hatte. Zu allem Überfluss schwächte sich der FC dann auch noch selbst: Nach einem Foul sollte Dominik Wald eigentlich nur eine gelbe Karte bekommen. Da er anschließend allerdings beleidigend gegenüber dem Schiedsrichter wurde, schickte der Unparteiische ihn direkt mit einer glatt roten Karte unter die Dusche (30.)

Wenden kassiert noch zwei weitere Tore vor der Halbzeitpause

So verpasste Wald im Anschluss noch zwei weitere Gegentreffer in der ersten Hälfte. Erst bediente Njoya seinen Mitspieler Nwosu mit einer Flanke, die dieser einköpfte (39.), anschließend traf er selbst noch einmal sehenswert. Nach einer Ecke bekam er den Ball am Sechszehnereck und schlenzte ihn mit dem Pausenpfiff perfekt in den Winkel (45+3.).

Das Spiel war somit quasi schon entschieden. „Das hat dazu geführt, dass die Körpersprache in der zweiten Hälfte nachgelassen hat und wir ein wenig lässig wurden“, gab Dereköy zu. So schenkte seine Mannschaft den Gegnern auch ihren ersten Treffer direkt nach der Pause ein, einen Handelfmeter verwandelte der erst zur Halbzeit eingewechselte Luca-Pascal Ebers (49.).

Mesut Dereköy bleibt im Stadtduell ganz entspannt

Doch Grund zur Sorge war das für den Leiferder Trainer nicht: „Ich hatte zu keinem Zeitpunkt des Spiels das Gefühl, dass Wenden irgendwie nochmal rankommen könnte“, meinte er. Vor allem, weil sein Torhüter Daniel Schrader nur ein weiteres Mal eingreifen musste – dabei allerdings auch das zweite Gegentor des Tages fing. Erneut war es Ebers der für die Gastgeber traf, nach einem Freistoß nutzte er die Abstimmungsprobleme in der gegnerischen Abwehr aus und erzielte seinen zweiten Treffer des Tages (73.).

Wirklich spannend wurde es allerdings nicht, da Njoya zwischendurch sein drittes Tor des Tages geschossen hatte, ebenfalls nach einem Handelfmeter (63.). Damit zog der Stürmer in der Torjägerliste der Bezirksliga auf Platz zwei vor, seine 16 erzielten Treffer übertrumpft aktuell nur BSC Acostas Torfabrik Niklas Neudorf.

Am Mittwoch erwartet Wenden den Lehndorfer TSV

Somit zeigte Leiferde eine schnelle Reaktion auf die überraschende Niederlage gegen Schlusslicht FSV Schöningen II aus der Vorwoche. Das gleiche könnte Wenden gelingen, denn bereits am Mittwoch steht das Flutlichtpokal-Viertelfinale gegen den Lehndorfer TSV an. Zwar ist der Gegner aktuell in der Landesliga angesiedelt, holte dort allerdings bisher gerade einmal zwei Punkte. In Wenden darf sich also durchaus Hoffnung auf das Halbfinale gemacht werden. Der FC-Trainer wird allerdings wieder aus Dubai die Daumen drücken müssen.

Tore: 0:1 Njoya (10.), 0:2 Nwosu (28.), 0:3 Nwosu (39.), 0:4 Njoya (45+3.), 1:4 Ebers (49.), 1:5 Njoya (63.), 2:5 Ebers (73.)

Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Wendens Wald (30., Beleidigung).