Göttingen. Landrat Reuter deutet an, dass für die Oberschule Badenhausen eine ähnliche Regelung gelten kann.

Die Oberschule Hattorf kann eigenständig bleiben, allerdings wird die Außenstelle Wulften definitiv zum Ende des Schuljahres 2018/2019 geschlossen. Diesen mehrheitlich gefassten Beschluss des Kreisausschusses verkündete am Dienstag Landrat Bernhard Reuter vor dem Kreishaus in Göttingen, wo den ganzen Nachmittag eine lautstarke Kundgebung der Elterninitiative für den Erhalt der OBS stattfand.

Reuter gab weitere Details des Beschlusses bekannt: Demnach soll die OBS Hattorf als eigenständige Oberschule weitergeführt werden, wenn sich dort mindestens 29 Schüler in den 5. Jahrgängen vor Schuljahresbeginn anmelden. Kommt in einem 5. Jahrgang diese Mindestanzahl nicht zustande, wird der Landrat beauftragt, bei der Landesschulbehörde einen Antrag auf Aufhebung der OBS Hattorf zu stellen. Die Verwaltung wird weiterhin beauftragt, bei Bedarf bei der Landesschulbehörde einen Antrag auf Einrichtung einer Außenstelle der OBS Hattorf in den Räumen der Oberschule Herzberg zu stellen. Darüber kann die Hattorfer Schulleitung entscheiden.

„Ich glaube, es ist ein sachgerechter Kompromiss, der der Schule die Chance lässt, als eigenständige Schule zu bestehen“, sagte der Landrat. Auch das Ziel des Landkreises werde erreicht, nämlich nicht in ein Gebäude zu investieren, „von dem wir wissen, das wir es langfristig nicht brauchen.“ Damit meinte er die Außenstelle in Wulften. Außerdem sei die getroffene Regelung rechtskonform, da das Schulgesetz einzügige Oberschulen nicht erlaube. „Alle Beteiligten haben ein Höchstmaß an Kompromissbereitschaft gezeigt“, lobte Landrat Reuter.

Eltern müssen Angebot nutzen

Die Schule könne nun beweisen, dass sie so gut ist, um dauerhaft die nötige Schülerzahl zu erreichen. Und die Eltern der Samtgemeinde könnten beweisen, wie viel ihnen die Schule tatsächlich bedeutet, indem sie ihre Kinder dort anmelden, betonte der Landrat. Auf Nachfrage erläuterte Reuter, dass über die Ausschreibung der Hattorfer Schulleiterstelle die Landesschulbehörde entscheide, er aber davon ausgehe, dass dies geschieht.

Reuter wurde ebenfalls nach dem Schicksal der Oberschule Badenhausen gefragt und deutete an, dass die Regelung für Hattorf eine „gewisse Indizwirkung“ habe: „Entscheidend ist für jede OBS, dass sie dauerhaft zweizügig ist.“ Solange eine „stabile Zweizügigkeit“ gegeben ist, „gibt es keinen Anlass, die Schule stillzulegen“, stellte Reuter klar.

Wulftens Gemeindebürgermeister Henning Kruse, selbst Lehrer an der OBS Hattorf, und Dirk Pejril, der Sprecher der Elterninitiative, zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis. „Wir haben es geschafft, den Schulstandort zu erhalten“, sagte Kruse. „Es liegt nun an den Eltern, dieses Angebot wahrzunehmen.“