Berlin. Dank günstiger Zinsen können Immobilienbesitzer ihre Finanzierung schneller beenden als geplant. Das kann sich rechnen, sagt die Stiftung Warentest.

Immobilieneigentümer können sich bei der Planung ihrer Anschlussfinanzierung weiter über Traumkonditionen freuen. Ein Vergleich von Anschluss- und Forward-Darlehen der Stiftung Warentest für die Zeitschrift „Finanztest“ (6/2018) zeigt: Der Effektivzins beträgt bei einer Zinsbindung von 10 Jahren mitunter weniger als 1 Prozent. Bei einer Laufzeit von 15 Jahren werden 1,32 Prozent Zinsen fällig. Wer das Geld erst in drei Jahren benötigt und ein Forward-Darlehen aufnimmt, kann sich einen Zinssatz von 1,5 Prozent sichern.

Für den Vergleich holten die „Finanztest“-Experten Angebote von 78 Banken, Vermittlern und Versicherungen ein. Dabei ging es um eine Immobilie im Wert von 250 000 Euro, bei der noch eine Restschuld von 150 000 Euro finanziert werden musste. Monatsrate und Tilgung waren so kalkuliert, dass am Ende der Laufzeit keine Restschuld übrig bleibt.

Wer sich jetzt um seine Anschlussfinanzierung kümmern will, sollte zuerst prüfen, ob er sein Darlehen kündigen kann. Das ist nach zehn Jahren immer möglich, selbst wenn die Zinsbindung noch läuft. Ist ein Anschlusskredit erst in zwei oder drei Jahren möglich, kann ein Forwarddarlehen abgeschlossen werden. Hierfür werden aber Aufschläge fällig.

Wer sich die alte Kreditrate weiterhin leisten kann, sollte das tun. Denn so können Kunden die Tilgung erhöhen und den Kredit möglicherweise früher vollständig abbezahlen. Der Vorteil: Bei Volltilgerdarlehen sind Zinserhöhungen in der Regel ausgeschlossen.

Wichtig: Interessierte sollten nicht nur mit der eigenen Bank verhandeln. Eine Umschuldung zu einer neuen Bank kann sich schon lohnen, wenn diese nur 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte günstiger ist als die alte. dpa