Veitshöchheim. Bei Schnee und Eis gibt es weniger Arbeit im Garten, aber manche Hilfe ist lebenswichtig.

Der Winter in Deutschland ist oft wie eine Mischung aus Herbst und Frühling mit lauwarmem Mischwetter. In gemäßigten Lagen gibt es nur zeitweise Frost und Schnee. Und an den wenigsten Tagen ist die Witterung bitterkalt und die Landschaft komplett weiß – wobei es natürlich klare regionale Unterschiede gibt. Trotzdem: Keine Ecke Deutschlands verzeichnet von November bis März durchgehend das gleiche Wetter. Der Hobbygärtner muss seine Pflege von Pflanzen und Gehölzen also manchmal wöchentlich umstellen.

Ein paar Tipps:

1Schneefall: Für Pflanzen bedeutet Schnee erst mal etwas Gutes. Er legt sich wie eine isolierende Decke auf sie. Somit sind die Pflanzen besser geschützt vor Minusgraden als bei sogenanntem Kahlfrost ohne Schneedecke, erläutert die Bayerische Gartenakademie. Allerdings ist zu viel Schnee auch wieder nicht gut: Drohen Äste zu brechen und Büsche und Sträucher zu zerfallen, schütteln Hobbygärtner die weiße Pracht besser ab.

2Kahlfrost: Tiefe Minusgrade und fehlende Schneedecke – das ist eine gefährliche Situation für viele Gartenpflanzen. Nur jene, die wirklich winterhart sind, überleben das. Alle anderen Pflanzen brauchen nun eine warme Hülle, zum Beispiel eine Reisigdecke oder ein Jutekleid. Die Bayerische Gartenakademie rät dazu, vor allem immergrüne Gehölze abzudecken. In ungünstigen Lagen können auch kahle Gehölze Frostschutz brauchen. Experten zählen dazu Sommerflieder, Hibiskus, manche Ginster-Sorten, Buschklee und Schönfrucht. Wird es bitterkalt, sollten sie zusätzlich eine Decke aus trockenem Laub erhalten.

3Frost in der Nacht, Plusgrade und Sonne am Tag: Diese Situation gibt es häufig. Sie kann insbesondere im Übergang vom Herbst zum Winter und von diesem zum Frühjahr gefährlich für das Grün werden. Laut Gartenakademie Rheinland-Pfalz bilden sich die meisten Winterschäden durch schnelles Frieren und erneutes Auftauen in der Sonne. Das führt zu Spannungen im Gewebe der Pflanzen, die Zellwände reißen. Die besonders betroffenen wintergrünen Laubgehölze sollten im Winter in den Schatten gerückt oder mit Schattiernetzen und Strohmatten vor Sonne geschützt werden. Der Bund deutscher Baumschulen empfiehlt, besonders den Wurzelbereich vor Sonne und damit vor Erwärmung zu isolieren, zum Beispiel mit einer Schicht Laub auf der Erde um die Pflanzen herum.

4Frostfreie Tage: An solchen Tagen haben die immergrünen Pflanzen Durst. Jene im Topf brauchen dann Nachschub aus der Gießkanne, erklärt der Bund deutscher Baumschulen. Auch Pflanzen im Boden sollte man gießen. Schließlich entstehen die meisten Winterschäden nicht durch Frost, sondern wenn immergrüne Pflanzen verdursten. Denn an sonnigen Tagen mit Frost in der Nacht verdunsten sie in der Sonnenwärme Wasser über ihre Blätter. Der vielleicht weiterhin gefrorene Boden lässt die Wasserversorgung von unten zugleich nicht zu. dpa