Berlin. Häuser der 80er Jahre haben typische Alters-Wehwehchen, die man beobachten muss.

Häuser, die in den 80er Jahren gebaut wurden, sind über 30. Eigentlich kein hohes Alter – trotzdem stellen sich oft schon die ersten Zipperlein ein. Die Grundkonstruktion dieser Häuser sei in der Regel solide gebaut, erklärt Ulrich Zink vom Bundesverband Altbauerneuerung. „Aber sie stammen aus der Anfangsphase der Wärmeschutzverordnung. Damit genügen sie nicht mehr den heutigen Anforderungen und Standards.“ Es bietet sich daher ein Check-up der spezifischen Schwachstellen solch alter Eigenheime an. Darum geht es:

1Dach: Die Gebäudehülle mit Dach und Fassade ist permanent Witterungseinflüssen ausgesetzt. „Nach 30 Jahren ist es kein Wunder, wenn Dachziegel gerissen oder locker sind und sogar fehlen“, sagt Josef Rühle vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks. Dann kann Feuchtigkeit eindringen und für Schäden sorgen. Auch Be- und Entlüftungsöffnungen können verstopft sein.

„Viele Eigenheimbesitzer haben noch alte Sanitärlüfter auf dem Dach, die nicht UV-beständig sind“, erklärt Rühle. „Die müssen dringend ausgetauscht werden, weil sie undicht werden können.“ Auch an Dachrinnen, Fallrohren und anderen Entwässerungsteilen nagt der Zahn der Zeit. Der Rat: Einen Dachdecker das alles überprüfen lassen.

2Heiztechnik: Wer nach 30 Jahren noch seine erste Heizungsanlage betreibt, kann über eine Erneuerung oder Modernisierung nachdenken. „Wichtig ist, sich den Heizkessel anzusehen“, sagt Zink. „Kann er in Verbindung mit innovativer Technik bessere Leistungen bringen? Oder ist ein Austausch die sinnvollste Variante? Können in Zukunft vielleicht regenerative Energien genutzt werden?“ Kaminöfen, die älter als 30 Jahre sind, müssen laut Gesetz zum Schutz der Umwelt mit einem Spezialfilter nachgerüstet oder stillgelegt werden.

3Fassade: Wer sein Haus fit für die Zukunft machen will und das Geld zur Verfügung hat, kann über eine zeitgemäße Wärmedämmung nachdenken. Typische Materialien der 80er Jahre sind Putzfassaden, hinterlüftete Fassaden aus Stein, Ziegel und Blech. Aber: „Mitunter sind schon Mauersteine wie Porenleichtziegel verwendet worden, die eine gewisse Dämmwirkung haben“, erklärt Zink. In der Regel erfüllen Häuser aus dieser Zeit die Ansprüche der 2. Wärmeschutzverordnung, die von 1984 bis 1995 galt. Ist ein Wärmeverbundsystem vorhanden, sollte überprüft werden, ob der Oberputz noch wasserabweisend ist, rät Rühle.

4Fenster und Rollläden: Fenster in solchen Häusern sind zwar auch oft aus Isolierglas, aber ihr Wärmeschutz ist für heutige Anforderungen nicht mehr ausreichend. „Ab 1995 wurde Wärmeschutzglas verwendet, das weitaus besser dämmt“, sagt Ulrich Tschorn vom Verband Fenster+ Fassade. Oft sind in Häusern der 80er Rollladenkästen nicht gedämmt. „Das sollte unbedingt nachgeholt werden, denn es hat entscheidenden Einfluss auf den Energieverbrauch“, rät Rühle. dpa