Herford. Oft lassen sich die Unterschiede allerdings erst auf den zweiten Blick ausmachen.

Holzmöbel müssen nicht aus Massivholz sein. Trägermaterialien können auch mit Furnier oder täuschend echt aussehenden Kunststoffen bezogen sein. Wie erkennt man das im Handel, wenn die Beschriftung fehlt?

Mit einem Blick auf die Stirnseite, erklärt die Initiative Pro Massivholz in Herford. Stirn- oder Hirnholz zeigt die Jahresringe eines Baumes. Bei einer massiven Schicht Holz sind diese an den Seiten zu sehen.

Ein Beispiel: Bei einem langen Tisch ist das in der Regel die Stirnseite. Die Fasern verlaufen somit durchgehend über die gesamte Länge des Tisches, was die Holzscheibe besonders robust und stabil mache, erklärt die Initiative. Bei längsseitigen Stirnholzkanten müsste es mehrere Plattenteile geben, um eine ähnlich lange Tischfläche zu erhalten.

Furnier ist ebenfalls Holz, genauer gesagt sind es Holzblätter mit einer Stärke von rund 0,45 bis 6 Millimeter. Sie werden vom Stamm geschält, gemessert oder gesägt, getrocknet, zugeschnitten und zu einem Deck zusammengesetzt. Diese Decks kommen auf Trägermaterial wie Massivholz-Stäbchenplatten, Spanplatten, MDF-Platten, Multiplexplatten oder Sperrholz, erklärt die Initiative Furnier + Natur.

Furnier, genauso wie Massivholz, lässt sich durch das Anfassen ausmachen, erklärt Ursula Geismann, Sprecherin der Initiative Furnier + Natur. „Echtes Furnier ist genau wie Holz immer eher angenehm warm, wohingegen Folie eher kühl ist.“

Und für Möbel aus massivem Holz wie auch mit Furnier gilt außerdem, dass sie einzigartig sind: Kein Baum trägt das gleiche Muster wie ein anderer. Individuelle Merkmale sind etwa spezielle Maserungen, kleine Astlöcher oder interessante Verfärbungen. dpa