Friedberg. Mit permanentem Allrad und Boxermotor ist der neue Subaru XV ein Fall für Technik-Individualisten.

Einen Subaru kauft man nicht mal eben zufällig – denn die Marke steht für ganz bestimmte Werte. Als da wären die Rallye-Vergangenheit, die mechanisch laufruhigen Boxermotoren und nicht zuletzt der legendäre Vierradantrieb. Die Triebwerke

mit wahlweise 84 kW/114 PS

(1,6 Liter ab 22 980 Euro) respektive 115 kW/156 PS (2,0-Liter-

Direkteinspritzer ab 27 980 Euro) sind beschaulich, aber für Saugbenziner in Verbindung mit der stufenlosen Automatik mit 6,4 beziehungsweise 6,9­Litern/100 km keineswegs über Gebühr durstig gemittelt, wenn man bedenkt, dass es sich bei Subaru um Autos mit permanentem 4x4-Allradantrieb handelt.

Der XV schwankt irgendwo zwischen erweitertem Nutzwertfahrzeug und Lifestylemobil. Zusammen mit der erhöhten Bodenfreiheit kann er durchaus in Gefilde vordringen, in denen eine konventionelle Kompaktklasse stecken bliebe. Mit einem verbesserten elektronischen Allradmanagement, das auf den Namen „X-Mode“ hört, soll es einfacher gelingen, schwergängige Passagen zu bezwingen.

Die Instrumente sind

tatsächlich noch analog

Aktiviert man diesen Modus, schleicht der Kraxler behutsam über Stock und Stein, steuert die Kraftverteilung und die Sperrwirkung so, dass immer maximale Traktion gewährleistet wird. Dabei muss man das Gaspedal zunächst betätigen und den XV auf ein Tempo beschleunigen, das auch dann noch gehalten wird, wenn man das Pedal loslässt. Auch bei Nutzung dieser Art „Geländetempomat“ ist der Fahrer gefordert, auf größere Hindernisse selbst zu achten.

Antriebseitig offeriert Subaru erst mal zwei Benziner. Während der 1,6­Liter unter der Last höherer Anforderungen rasch angestrengt wirkt, agiert der Zweiliter kräftiger. Der schiebt bei beherztem Druck auf das rechte Pedal nämlich beflissen an. Kann man mal kurz machen, aber auf Dauer bringt der weich laufende Boxer jenseits der 3000 Touren keine wahre Freude, dazu ist er nicht sportlich genug.

Der Japaner wirkt generell grundsolide und funktional, obwohl der Hersteller auf durchaus praktische Trends verzichtet. Es kann aber auch ganz erfrischend sein, auf analoge Instrumente zu blicken, die tatsächlich noch über mechanische Zeiger verfügen, statt ausufernder Virtualität ausgeliefert zu sein.

Einen großen Touchscreen in der Mittelkonsole gibt es dann aber doch und darüber hinaus ein zweites TFT-Display mit hoher Auflösung darüber. Auf der Assistentenseite stehen Features wie die autonome Notbremsung, Querverkehrwarner, aktiver Spurhalteassistent oder Tempomat mit adaptiver Steuerung. Natürlich verfügt der Subaru XV auch über Systeme wie Apple CarPlay oder Android Auto, und er fährt auf Wunsch mit LED-Scheinwerfern vor.

Zum richtigen Hingucker wird er entweder in den neuen Farbtönen „Cool Gray Khaki“ oder „Sunshine Orange“ und natürlich, wenn er an den dieser Tage auf schneeglatten Straßen gestrandeten Autos gelassen vorbeizieht. Den Subaru XV bekommt man schließlich nicht ohne Vierradantrieb.