Westhagen. Der durch Flammen und Löschwasser schwer beschädigte Discounter in Wolfsburg ist noch geschlossen. Die Polizei hält sich zum Ermittlungsstand bedeckt.

„Wegen eines Brandschadens geschlossen!“ Mit diesem Hinweis auf großen Transparenten empfängt Aldi die Kunden in der Suhler Straße. Denn nach dem Feuer am 5. Februar ist der durch Flammen und Löschwasser stark beschädigte Supermarkt in Westhagen immer noch geschlossen.

Der Aldi-Parkplatz ist mit Bauzaun-Elementen abgeriegelt, große Banner weisen auf die vorübergehende Schließung und auf die nächstgelegenen Filialen in Ehmen und Fallersleben hin. Auf dem Dach sind große Flächen mit blauer Plane abgedeckt.

Am schwer beschädigten Aldi in Westhagen ist noch viel zu tun

Nahe der Lieferanten-Rampe stehen vier große Abfallcontainer, an der Gebäudewand lehnen XXL-Entsorgungssäcke. Männer in weißen Schutzanzügen machen dort ihre Arbeit. Beim Blick durch die Fensterfront ist nicht viel mehr zu erkennen als die Kassen. Es ist nicht zu übersehen: Hier gibt es noch viel zu tun.

Viele Kunden fragen sich, wann der Discounter wieder öffnen kann. Immer wieder fahren Autos vorbei, deren Fahrer offenbar entweder von dem Brand nichts mitbekommen haben oder davon ausgehen, dass die Filiale wieder geöffnet ist. Doch wie es mit dem Nahversorger in Westhagen weitergeht, ist aktuell offen. „Leider können wir Ihnen derzeit keine neuen Informationen zukommen lassen“, teilte eine Aldi-Sprecherin auf Anfrage mit.

Am und im Supermarkt läuft die Entsorgung der durch die Flammen und das Löschwasser beschädigten Gebäudeteile. Teile des Dachs sind noch mit blauer Plane abgedeckt.
Am und im Supermarkt läuft die Entsorgung der durch die Flammen und das Löschwasser beschädigten Gebäudeteile. Teile des Dachs sind noch mit blauer Plane abgedeckt. © regios24 | Sebastian Priebe

Polizei Wolfsburg schätzte Gesamtschaden zunächst auf 100.000 Euro

„Wir werden alles daran setzen, unsere Filiale schnellstmöglich wieder zu eröffnen“, hatte die Unternehmenssprecherin kurz nach dem Brand mitgeteilt. In jedem Fall ist nicht nur das Gebäude – auch durch Löschwasser und möglicherweise durch eingedrungenen Rauch – in Mitleidenschaft gezogen worden, sondern auch Waren, hatte die Sprecherin berichtet. Zur Schadenshöhe wollte sich das Unternehmen nach Angaben der Sprecherin nicht öffentlich äußern. Die Polizei hatte die Schadenssumme zunächst auf 100.000 Euro geschätzt.

Auf Nachfrage sagte Polizeisprecher Thomas Figge nun: „Die Schadenshöhe ist wahrscheinlich noch weit höher als anfangs gedacht.“ Der Verkaufsraum, die Waren und andere Dinge seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Strom musste abgeschaltet werden, weshalb Kühl- und Tiefkühlware verdorben sei. Ob der übrige Warenbestand möglicherweise auf andere Standorte des Discounters umverteilt werden konnte, vermochte er nicht zu sagen.

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Suche nach mutmaßlichem Brandstifter geht weiter

Was die Suche nach der genauen Brandursache und dem mutmaßlichen Brandstifter betrifft, hielt sich der Polizeisprecher bedeckt: „Es laufen umfangreiche Ermittlungen. Zu Art und Weise und Inhalt äußert sich die Polizei derzeit nicht. Auch nicht dazu, ob ein Zusammenhang zu den anderen Bränden an dem Abend und in der Nacht besteht.“

Rückblick: Innerhalb von zehn Stunden brannte es im Bereich Westhagen/Laagberg ab Sonntagnachmittag 18 Mal. Wegen der Brandserie mussten Dutzende Feuerwehrleute zu immer neuen Brandherden eilen, letztmalig in der Nacht zu Montag morgens um 2.41 Uhr.

Schluss war erst, als die Polizei wenige Minuten nach dem letzten Feuer gegen 2.50 Uhr einen Tatverdächtigen (25) schnappte. Am Montagmittag musste die Polizei den Mann nach seiner vorläufigen Festnahme wieder laufen lassen, weil die Staatsanwaltschaft Braunschweig nach Polizeiangaben wegen fehlender Haftgründe keinen Haftbefehl beantragt hatte. Die Staatsanwaltschaft ging nämlich nicht davon aus, dass der Verdächtige für den Aldi-Brand in Frage kam.

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