Göttingen. Im Duell der BBL-Überraschungsmannschaften sind die Göttinger am Mittwoch beim Sechsten gefordert und wollen den nächsten Sieg einfahren.

Nach dem erfolgreichen Heimspiel-Jahresabschluss am vergangenen Wochenende stehen für die BG Göttingen in der Basketball-Bundesliga bis zum Jahresende noch drei herausfordernde Auswärtsspiele auf dem Spielplan. Den Auftakt macht die Partie bei den Niners Chemnitz am Mittwoch ab 20.30 Uhr. Danach folgen die Duelle in Würzburg (27. Dezember) und in Ulm (30. Dezember).

Dass die Partie in der Messe Chemnitz ein Spitzenspiel wird, hätten vor Saisonbeginn wohl nur wenige gedacht. Doch die Chemnitzer als Sechster haben ebenso wie das Team von BG-Headcoach Roel Moors als Dritter bereits sieben Siege geholt und am vergangenen Wochenende mit stark dezimiertem Kader Brose Bamberg 106:94 geschlagen. „Gegen Bamberg hat Chemnitz ein paar Dinge in der Verteidigung umgestellt und ist sehr gut in die Partie gestartet“, sagt BG-Assistenztrainer Olivier Foucart. „Sie haben sich in diesem Spiel viel Selbstbewusstsein geholt.“

Chemnitz siegte trotz Rumpftruppe

Dabei stand Niners-Headcoach Rodrigo Pastore nur eine Rumpftruppe zur Verfügung. Nach dem Abgang von Gerald Robinson (wechselte auf eigenen Wunsch nach Italien) sowie den verletzungsbedingten Ausfällen von Ex-Veilchen Nelson Weidemann und Ivan Karacic mussten die Chemnitzer kurzfristig auch auf Isiaha Mike (positiver Corona-Test) und Frantz Massenat (Rückenbeschwerden) verzichten. „Wenn Spieler ausfallen, ist das immer eine Chance für andere, sich zu präsentieren“, sagt Foucart. Und diese Chance nutzten Mindaugas Susinskas, Trent Lockett und Malte Ziegenhagen. Das Trio war für 84 der 106 Chemnitzer Punkte verantwortlich.

Der litauische Guard Susinskas, dessen Punkteausbeute im Schnitt bei 11,6 liegt, erzielte gegen Bamberg 32 Zähler (fünf Dreier). Allerdings stand er auch rund zehn Minuten länger auf dem Parkett als sonst. Ein Zähler weniger (31) stand nach dem Spiel bei Trent Lockett in der Statistik. Für den US-Guard war es erst seine zweite Partie für die Niners, im Schnitt kommt der Ex-Braunschweiger nun auf 22 Punkte pro Spiel. Dass Ziegenhagen von jenseits der 6,75-Meter-Marke heiß laufen kann, ist hinlänglich bekannt. Der deutsche Guard traf gegen Bamberg vier Dreier und kam insgesamt auf 21 Zähler.

Stärken des Gegners kennen

Im Schnitt punkten auch Darion Atkins (11,4) und Mike (11,3) zweistellig. Mike ist zudem bester Rebounder seiner Mannschaft (6,3), die meisten Assists gibt Massenat (4,5). „Wir müssen unbedingt die Stärken der einzelnen Spieler kennen und dürfen ihnen nicht erlauben, herauszuragen“, so Foucart.

Ähnlich wie bei den Veilchen liegt die Stärke der Chemnitzer weniger in der Offensive als in der Defensive. Das Pastore-Team verteidigt aggressiv, zwingt seine Gegner zu Ballverlusten und punktet dann aus Schnellangriffen. Die Niners haben von allen BBL-Mannschaften die beste Trefferquote aus dem Zwei-Punkte-Bereich (rund 60 Prozent). „Chemnitz schaltet sehr gut von Verteidigung auf Angriff um, das müssen wir versuchen zu verhindern“, sagt der belgische Co-Trainer. „Wir müssen von Beginn an bereit sein und mit Selbstvertrauen spielen. Aber alles beginnt mit unserer Leistung in der Defensive.“