Göttingen. Die Veilchen wollen im BBL-Finalturnier im Münchener Audi Dome gegen die Oldenburger ihren zweiten Sieg einfahren, sehen sich aber als Außenseiter.

Nach dem Auftaktsieg beim BBL-Finalturnier 2020 gegen die Hakro Merlins Crailsheim will die BG Göttingen nachlegen. Allerdings erwartet die Mannschaft von BG-Headcoach Johan Roijakkers am Mittwoch ab 16.30 Uhr keine leichte Aufgabe. Die EWE Baskets Oldenburg haben sich beim Final-Turnier hohe Ziele gesteckt und ihr gesamtes Team während der Unterbrechung zusammengehalten.

Allerdings verlieft der Auftakt am Montag für die Nordwestdeutschen nicht nach Plan. Gegen Ratiopharm Ulm kam das Team von Baskets-Headcoach Mladen Drijencic 66:85 unter die Räder. „So ein erstes Spiel sagt nicht viel aus“, schränkt Roijakkers aber ein. „In einem Turnier kann man wachsen. Ich bin mir sicher, dass Oldenburg das tun wird. Oldenburg bleibt immer der Favorit, wenn sie gegen Göttingen spielen.“

Große Spieler überzeugten

Gegen die Ulmer überzeugten auf Oldenburger Seite nur die beiden großen Spieler Rasid Mahalbasic (17 Punkte) und Nathan Boothe (19 Punkte), der nach siebenmonatiger Verletzungspause wieder auf dem Parkett stand. Drijencic zeigte sich nach der Partie enttäuscht. „Wir müssen unseren Stolz zeigen, defensiv mehr Druck ausüben und offensiv eine bessere Struktur haben“, sagte der 54-Jährige. Nur 13 Assists gelangen seinem Team gegen Ulm; fünf davon erzielte Braydon Hobbs. Drijencic spielte am Montag mit einer Neun-Mann-Rotation. Die längste Einsatzzeit bekam Veteran Rickey Paulding (rund 26 Minuten).

Ob es am Mittwoch beim Niedersachsen-Derby ein Aufeinandertreffen mit Ex-Veilchen Ian Hummer gibt, ist fraglich. Nach Boothes Genesung haben die Oldenburger sieben ausländische Akteure in ihrem Kader, von denen nur sechs eingesetzt werden dürfen. So saß Hummer, der in der Saison 2015/16 für die Göttinger auflief, am Montag nur abseits der Bank im Audi Dome. „Oldenburg ist sehr tief besetzt und hat sehr viel Erfahrung“, sagt Roijakkers. „Mahalbasic, Boothe und Rickey Paulding werden viel im Eins-gegen-eins gesucht, aber sie haben auch viele gute Schützen wie Hobbs und Tyler Larson. Sie haben so viele Optionen, dass es für uns einfach wird, weil wir uns nicht auf ein oder zwei Spieler konzentrieren müssen. Wir können einfach drauflosspielen und schauen, was am Ende dabei herauskommt.“

Veilchen-Sieg im Ligaduell

Gute Erinnerungen haben die Veilchen an das erste und bisher einzige Duell mit den Oldenburgern in dieser Saison. Nach einem holprigen Start gelang den Göttingern am 10. November der Befreiungsschlag – ein 104:87-Sieg. „Das Spiel war für uns der Umkehrpunkt in der Saison“, erinnert sich Roijakkers.

Eine starke Leistung zeigte damals Dominic Lockhart. Der Ex-Oldenburger erzielte 17 Punkte und netzte fünf Dreier ein. Das Spiel gegen seinen ehemaligen Club ist für ihn mittlerweile fast Routine. „Ich bin jetzt drei Jahre in Göttingen. Inzwischen ist es nicht mehr so das große Ding wie am Anfang“, sagt er. Viel Respekt hat er vor Routinier Paulding: „Der spielt noch immer auf höchstem Niveau.“