Herzberg. Die Verbandsliga-Herren beenden die Spielzeit damit als Fünfter. Absteiger wird es in dieser Saison keine geben, Aufsteiger allerdings schon.

Der Handball-Verband Niedersachsen (HVN) bricht die Saison 2019/2020 ab und zieht damit die Konsequenzen aus der andauernden Corona-Pandemie. Darauf verständigten sich die Mitglieder des Präsidiums während einer Telefonkonferenz am Mittwoch. Einstimmig sei die Entscheidung gefallen, erklärte HVN-Präsident Stefan Hüdepohl. Der Verband hatte die Saison im März zunächst unterbrochen und alle Spiele bis zum 19. April ausgesetzt. Nun ist klar, dass in dieser Saison überhaupt keine Partien mehr stattfinden werden.

Laut Hüdepohl schließe sich der HVN damit Landesverbänden des Deutschen Handballbundes an, die in den vergangenen Tagen bereits eine Beendigung des Spielbetriebs empfohlen hatten. Die Entscheidung vom Mittwochabend gelte für alle Spielklassen des HVN. „Wir empfehlen jetzt unseren selbstständigen Regionen, genauso vorzugehen“, ergänzt Hüdepohl.

„Jetzt herrscht Klarheit“

Für Jens Wilfer, Trainer der Verbandsliga-Herren der HSG oha, war der Verbandsbeschluss nur logisch. „Jetzt herrscht endlich Klarheit. Es war unter den gegeben Umständen die beste Entscheidung.“ Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass ab Ende April Sport wieder möglich sein sollte, hätte es Probleme gegeben, erklärt Wilfer. „Bevor wirklich hätte gespielt werden können, hätten die Teams mindestens zwei Wochen Training mit dem Ball gebraucht“, so der Coach. Die Folge: Bis zum Saisonende hätte es viele Englische Wochen gegeben. „Wenig Training und eine hohe Spielfrequenz – das ist keine gute Kombination.“

Anders als es zum Beispiel im Fußball nun möglich ist, war eine Verlängerung der Saison bis in den Juli oder August aufgrund der Hallenproblematiken bei den verschiedenen Vereinen in den Sommerferien keine Option. „Und es gibt keine Garantie, dass nicht im Mai nach den ersten Spielen wieder neue Bestimmungen gelten und wieder unterbrochen werden muss“, so der Coach. Durch den Abbruch könne nun in Ruhe für die neue Saison geplant werden. „Aus sportlicher Sicht ist es aber schon schade, es ist ein anderes Saisonende als gewohnt. Das fühlt sich nicht fertig an“, sagt Wilfer.

Quotientenregelung in der Tabelle

Für die Wertung der einzelnen Spielklassen des Verbandes wird ein Quotient aus den erspielten Pluspunkten und der Anzahl der bis zum Saisonabbruch absolvierten Pflichtspiele gebildet. „Es wird keine Absteiger geben. Die Aufsteiger werden über die Quotientenregelung ermittelt”, erläuterte der HVN-Präsident und fährt fort: „Bei gleichem Quotienten ziehen wir für die Wertung den direkten Vergleich heran.”

Die HSG-Herren beenden die Spielzeit damit als Fünfter und ohne eine einzige Heimniederlage. „Ein überragendes sportliches Ergebnis, gerade, wenn man unser Verletzungspech anschaut. Ich bin sehr stolz auf das Team“, lobt Wilfer seine Schützlinge, die sich in der Verbandsliga erneut zur stärksten Mannschaft der Region krönten.

Spätestens in der Woche nach Ostern will der HVN die offiziellen Abschlusstabellen veröffentlichen, die Spieltechniker haben bereits mit dem Errechnen begonnen. Die Quotientenregelung gelte unter den Mitgliedern des HVN-Präsidiums als „fairste Regelung”. Für die Verbandsliga bedeutet dies: Der VfB Fallersleben wird als Meister aufsteigen, die SG Börde hat als Zweiter die Rückkehr in die Oberliga ebenfalls geschafft.

Den Meldeschluss für die Saison 2020/2021 setze der HVN auf den 15. Mai fest. Der Beginn der Qualifikation in der Jugend wird auf nach den Sommerferien verschoben.