Herzberg. Die Harzer Verbandsliga-Handballer verteidigten durch das 23:22 (11:12) gegen den Tabellenzweiten ihren Heimnimbus und bleiben daheim ungeschlagen.

Die Verbandsliga-Handballer der HSG oha bleiben weiterhin eine Heimmacht. Gegen den Tabellenzweiten VfB Fallersleben feierte die Mannschaft von Jens Wilfer den nächsten Heimsieg und festigte damit den fünften Tabellenplatz. Die HSG gewann in einem packenden Spiel mit 23:22 (11:12) und hat im Laufe der Saison vor eigener Kulisse erst einen Punkt abgegeben.

Von der ersten Minute an hatte das Spiel für die Zuschauer alles zu bieten – es war spannend und man bekam guten Handball zu sehen. Zwar haben sich die Verletzungssorgen bei Wilfer nicht verbessert, seine Mannschaft zeigte im Vergleich zur Vorwoche gegen TG Münden aber ein anderes, konzentrierteres Gesicht. Der erste Treffer der Partie gehörte dem Gastgeber, Max Holzapfel war zur Stelle.

Youngster glänzt in der Abwehr

Aus der personellen Not heraus musste Wilfer auch in der Abwehr umstellen und brachte Youngster Merlin Mißling im Mittelblock neben dem erfahrenen Holzapfel. Mißling meisterte seine Aufgabe von Beginn an bravourös und schaltete VfB-Spielmacher Kris Behrens komplett aus. Auch Offensiv präsentierte sich die HSG in Spiellaune, der Treffer zum 3:2 von Mathis Mönnich aktivierte die Mahntehalle so richtig. Robin Großkopf hatte das perfekte Auge für den einspringenden Mönnich, der per Kempa-Trick vollendete.

Für die Gäste war es in der Anfangsphase immer wieder Top-Torschütze Phil Hornke, der erfolgreich war. Bei seinem ersten Siebenmeter scheiterte der Rechtsaußen des VfB jedoch am sehr gut aufgelegten Niklas Berger im HSG-Tor. Die Harzer waren ihrerseits im Spiel und kamen dank Mönnich zur ersten Drei-Tore-Führung (6:3, 10.). Fallersleben ließ sich aber nicht abschütteln und glich zum 8:8 aus (16.).

Es ging Hin und Her: Nun war die HSG wieder am Zug, Ivo Waldmann besorgte das nächste kleine Polster (11:8, 22.). Das war jedoch der letzte HSG-Treffer in der ersten Halbzeit, die Mannschaft belohnte sich nicht für einen starken Auftritt und ging mit einem 11:12-Rückstand in die Kabine. „Das war ein ganz anderer Auftritt der Mannschaft als letzte Woche. Wir haben von Anfang an wenige Fehler gemacht und bis zum 11:8 super gespielt. Dann hat man gemerkt, dass Fallersleben sich auf uns eingestellt hat“, analysierte Wilfer.

Gäste kommen gut aus der Pause

Auch der Start in den zweiten Spielabschnitt gehörte dem VfB. Zwar steuerte Holzapfel den ersten Treffer bei, danach setzten sich die Gäste aber auf drei Tore ab. „Da hatte man das Gefühl, dass das Spiel kippt. Wir haben die Situation aber sehr gut gemeistert und sind dran geblieben“, lobte Wilfer. In der Tat war es sehr reif und abgezockt, was seine Mannschaft auf dem Parkett zeigte, binnen weniger Minuten hatte man das Spiel wieder ausgeglichen (16:16, 43.).

Eine Viertelstunde vor Schluss war es ein Duell auf absoluter Augenhöhe, die HSG fand immer noch sehr gut die Balance zwischen riskantem Tempospiel und kontrolliertem Positionsangriff. Zudem hatte man Berger im Tor, der zur richtigen Zeit Akzente setzte. Selbst der junge Mittelblock mit Mißling und Jan-Aage Diederich funktionierte. Bei den Gästen steuerte Thomas Thiele drei Tore in Folge bei, auf die die HSG immer wieder Antworten fand (21:21, 57.).

Spannung bis zur letzten Sekunde

Mönnich, der am Ende zehn Tore machte, brachte die HSG mit 22:21 in Front, Kris Behrens glich in der letzten Minute aus, die HSG bekam den Ball. Wilfer nahm noch mal eine Auszeit und gab letzte Instruktionen, die saßen. Mönnich schloss den Angriff unter Zeitdruck ab und erzielte die 23:22-Führung. Es waren noch zwölf Sekunden auf der Uhr und Gästetrainer Klaus Wegner rief seine Mannschaft zu sich heran und gab den letzten Spielzug durch. Wilfer schwor seine Abwehr ein: „Wir wollten, dass die Mitte auf jeden Fall dicht ist und den Angriff nach außen leiten.“ Das gelang – die HSG schaffte es, Hornke auf Rechtsaußen einen schlechten Wurfwinkel zu geben, der Abschluss war für Berger leicht zu vereiteln, die HSG feierte den Sieg.

„Das war die beste Saisonleistung. Die Abwehr hat sehr gut gestanden, im Angriff haben wir wenige Fehler gemacht und die richtigen Entscheidungen getroffen. Zu Beginn hat uns Hornke Probleme bereitet, später war es dann Louis Fuhlrott. Aber auch das konnten wir bewältigen. Ein besonderes Lob hat sich heute Merlin verdient, er hat ein klasse Spiel gemacht“, so Wilfer. „Aber man hat auch gesehen, warum Fallersleben da oben steht, sie haben schon eine enorme Qualität.“ HSG: Berger, Flörke – Großkopf (2), Nankman, Strüver (2), M. Mißling (3/2), Gropengießer, Mönnich (10), Waldmann (1), Allershausen, Holzapfel (3), J. Mißling, Diederich, Heiler (2).