Bad Sachsa. Vom Borkenkäfer befallene Bäume in der Nähe der Lifte müssen gefällt werden. Skilanglauf und Rodeln wird angeboten, wenn ausreichend Schnee liegt.

Sobald ausreichend Schnee liegt, sollen die Loipen an der Stephans- und an der Dr.-Hampe-Hütte wieder gespurt und bereit zum Skilanglauf sein. Auch Rodeln soll wieder auf der separaten Bahn auf dem Ravensberg möglich sein. Doch mit einem der Lifte auf den Sachsaer Berg hinauf- und die Pisten wieder herunterfahren, ist in dieser Wintersportsaison nicht möglich (wir berichteten). „Auf Grund massiver Baumschäden im Stadtwald um Bad Sachsa kann in dieser Wintersaison leider kein Alpin-Ski auf dem Ravensberg betrieben werden“, teilt die Tourist-Information mit.

Wegen starken Borkenkäfer-Befalls mussten viele Bäume gefällt werden. „Noch immer ist der Forst im Einsatz und versucht, befallene Bäume aus den Wäldern zu holen, damit sich die Borkenkäfer nicht auf den noch gesunden Bäumen weiter ausbreiten können“, heißt es weiter. Dadurch sei die Verkehrssicherheit nicht gewährleistet, und die Skilifte werden nicht in Betrieb genommen. „Hinzu kommt, dass die gefällten Bäume auf allen möglichen freien Flächen, unter anderem dem Parkplatz am Skizentrum Ravensberg, zwischengelagert werden müssen“, so die Tourist-Information.

Das bestätigt Daniel Marx-Gröger, Betreiber des Skizentrums, auf Nachfrage unserer Zeitung: Die Niedersächsischen Landesforsten hätten Parkplätze gesperrt, um sie zur Holzlagerung zu nutzen. „Mir ist klar, dass das Holz so nah wie möglich an die Straßen gebracht werden muss. Aber Bad Sachsa wird als Wintersportort beworben und man muss auch an die vom Tourismus abhängigen Betriebe denken.“ Die Parkplätze fehlen natürlich auch für den Langlauf- und Rodelbetrieb.

Der starke Befall mit Borkenkäfern sei Anfang Oktober festgestellt worden, berichtet Marx-Gröger. Ein Gutachter habe später festgestellt, dass weit über 100 Bäume gefällt werden müssen. Vor allem für die Baumfäll-Arbeiten in der Nähe der Lifte sei es schwierig, Unternehmen zu finden: Da müssen die Bäume in die richtige Richtung fallen, um die Anlagen nicht zu beschädigen. Das Fällen dürfte bis zu 30.000 Euro kosten, schätzt er, um die Verkehrssicherheit wieder herzustellen. Die laufenden Arbeiten seien eindeutig zu spät begonnen worden.

Allerdings ist der Ravensberg ein Geheimtipp unter den Wintersportfans – mit viel Schnee, vergleichbar mit Braunlage. Dort, im Oberharz, sei es aber überlaufen, bemerkt Marx-Gröger: „Dann kommt eine Familie extra aus Hannover angereist, steht lange am Lift an und kann dann vielleicht nur ein- oder zweimal hinauffahren.“

Nicht nur Braunlage, auch der Ostharz wird gerne von Wintersport-Touristen angefahren. Bad Sachsa stehe im Wettbewerb. Während es hier nur wenig Unterstützung gebe, gebe es im Ostharz eine gute Förderpolitik, berichtet der Experte. Er wünscht sich mehr Hilfe von der Politik. Denn immerhin verkauften sich Bad Sachsa und auch Walkenried als Wintersportorte.

38 Jahre alte Pistenraupe

Das einzige touristische Winterangebot in der Gemeinde Walkenried war das fast 60 Kilometer lange Loipennetz Südharz von Wieda, Bad Lauterberg und Kaiserweg mit der Anbindung an den Ravensberg. Der Wintersportverein Wieda/Südharz, der mehr als 30 Jahre die Loipen gepflegt hat, hat den Vertrag gekündigt, was bislang ohne Reaktion blieb, so Marx-Gröger. Als Grund nennt er die bereits 38 Jahre alte Pistenraupe, mit der sich Ehrenamtliche von Wieda aus um die Wintersportangebote von Walkenried und Bad Lauterberg kümmern.

Es sollte schon einmal ein Ersatzfahrzeug gekauft werden, es gab sogar eine Förderzusage. Lauterberg konnte seinen Eigenanteil übernehmen; Walkenried nicht, weil die Gemeinde eine Haushaltssperre auferlegt bekam. Und so wird das Gefährt weiterhin notdürftig von Privatleuten repariert und gewartet. Eine Garantie, bei entsprechender Schneelage auch rausfahren zu können, könne der Wintersportverein nicht mehr übernehmen, teilt Marx-Gröger mit.