Herzberg. Im ersten Heimspiel der Verbandsliga-Saison bezwingen die Harzer trotz einiger Schwächen die HSG Nienburg II mit 27:24 und holen ihre ersten Zähler.

Am Ende zählen die Punkte – das klingt abgedroschen, nach dem 27:24 (15:10)-Sieg der Verbandsliga-Handballer der HSG oha gegen die zweite Mannschaft der HSG Nienburg ist das allerdings das passende Fazit. In der für einen Heimspielauftakt nicht ganz so gut besuchten Mahntehalle gewann der Gastgeber in einem zähen Spiel und machte sich das Leben selbst unnötig schwer.

Die Begegnung begann fahrig, wenig zielstrebige Aktionen führten dazu, dass die Zuschauer noch nicht so richtig mitgenommen worden. Bereits in den ersten Angriffen gab es für den Gastgeber zwei Schreckmomente, Mathis Mönnich und Robin Großkopf mussten jeweils kurz behandelt werden. Jonas Spillner erzielte das erste Tor für die Wilfer-Sieben. Ehe Spillner mit seinem zweiten Tor zum 2:2 traf, vergingen aber fünf Minuten.

Zunächst Duell auf Augenhöhe

Beide Mannschaften bewegten sich zunächst auf Augenhöhe, auch von der Spielidee ähnelten sie sich. Wie die Heimmannschaft versuchten die Gäste über die erste Welle viel Druck auszuüben. Coach Jens Wilfer war mit der Umsetzung seiner Mannschaft nicht so zufrieden. „Wir haben das Tempo immer wieder verschleppt und es uns damit schwer gemacht“, so der Trainer.

Nach einer Viertelstunde fanden die Harzer besser in das Spiel und nutzten eine Schwächephase der Nienburger, Kilian Strüver und Jan Mißling trafen zum 7:4 (16.). Der Vorsprung des Gastgebers stabilisierte sich, auch das Tempospiel funktionierte jetzt besser, Sebastian Heiler traf doppelt per Tempogegenstoß (10:7, 24.). Vor der Pause drehte dann Mathis Mönnich auf. Mit vier Toren in den letzten sechs Minuten war er der Garant für die 15:10-Pausenführung. „In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit haben wir besser ins Spiel gefunden und konnten einfache Tore machen. Der Anfang des Spiels war irgendwie komisch. Gefühlt waren wir noch nicht richtig auf dem Platz und auch auf den Rängen kam keine richtige Stimmung auf, die uns sonst immer trägt“, analysierte Wilfer.

Harzer bleiben cool

Nach Wiederbeginn blieben die Harzer cool und ließen die Gäste nicht herankommen. Immer wieder zeigte Niklas Berger im Gehäuse der HSG seine Klasse. Aufgrund der personellen Situation rotierte Wilfer im Rückraum viel und gab jedem Spieler Chancen, die vor allem Merlin Mißling und Kilian Strüver nutzten (21:16/48.). Als die HSG durch Tore von Yannik Rauch und Strüver nachlegte, stand in der 53. Minute eine 25:19-Führung zu Buche.

„Dann ist es für mich unerklärlich, warum wir so den Faden verlieren und keine klaren Aktionen mehr haben“, ärgerte sich Wilfer. Denn seine Mannschaft machte es noch einmal spannend. Ballverluste und schlechte Abschlüsse in der Offensive verhalfen den Gästen zu vier schnellen Toren (25:23). Die Anspannung auf den Rängen war zu spüren, inszeniert von den Trommlern wurde die Halle aber doch gewohnt laut und die HSG zog den Kopf aus der Schlinge. Ivo Waldmann und Mönnich beseitigten die letzten Zweifel.

„Die Partie war sehr zerfahren, wir haben einfache Dinger liegen gelassen und insgesamt ziemlich fahrig gespielt. Nienburgs Schwächen haben uns einen Puffer verschafft, gegen andere Mannschaften aus der Liga reicht das aber nicht, um zu gewinnen. Was am Ende zählt sind die zwei Punkte. In den kommenden Wochen müssen wir uns aber verbessern“, sagte Wilfer.

HSG oha: Berger, Flörke – Renner, Großkopf (2), Strüver (3), M. Mißling (2), Spillner (2), Gropengießer, Mönnich (6), Waldmann (2), Allershausen, Rauch (5), J. Mißling (2/2), Heiler (3).