Goldenes Herz: Mehr als 165.000 Euro für Demenz-Hilfe in Region
•
Lesezeit: 3 Minuten
Von Dirk Breyvogel
Neuerkerode. Es ist eine der höchsten Summen, die die Aktion jemals in die Kassen der gemeinnützigen Projekte gespült hat. Ein Leser spendete allein 60.000 Euro.
Das „Goldene Herz“, die gemeinsame Spendenaktion unserer Zeitung mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Braunschweig, hat seinem Namen wieder alle Ehre gemacht: 165.369,75 Euro spendeten Leser unserer Zeitung und Unternehmen aus der Region für Einrichtungen und Vereine, die sich um die Betreuung und die Pflege von Demenzerkrankten sowie um die Entlastung der Angehörigen kümmern. Es ist eine der höchsten Summen, die die Aktion jemals in die Kassen der gemeinnützigen Projekte gespült hat.
Ein Leser spendete 60.000 Euro
„Dieses Thema hat unsere Leser sichtlich bewegt. Das ist auch sehr nachvollziehbar, denn Fälle von Demenz gibt es in fast jeder Familie“, sagte Armin Maus, Chefredakteur unserer Zeitung zur Begrüßung der Scheckübergabe an die 15 ausgewählten Initiativen in der Region.
Goldenes Herz: Hier kommt das Geld unserer Leser an
1/15
Ort der feierlichen Zeremonie war die Evangelische Stiftung Neuerkerode. Jeder Cent, der gespendet wurde, sei richtig aufgehoben, sagte Maus, der auch den Großspendern dankte. Zudem gab er Einblick in die Motive eines Mannes, der insgesamt 60.000 Euro spendete. Dieser wolle anonym bleiben. „Er hat mir aber gesagt, dass das, was Sie machen ihn sehr berührt hat. Ihre Hilfe für Demenzerkrankte ist ganz in seinem Sinn“, sagte Maus.
Rüdiger Becker, der Direktor der Stiftung Neuerkerode, wies daraufhin, dass die Diagnose Demenz kein Grund sei, sich aufzugeben. „Es ist nicht das Schrecklichste, was einem passieren kann. Man kann damit leben, insbesondere dann, wenn man so viele goldene Herzen um sich herum hat, die einem helfen.“ Wichtig sei, den Menschen die Angst zu nehmen, das Thema anzusprechen.
Hennig Eschemann, Geschäftsführer des Paritätischen in Braunschweig, betonte den Erfolg der Aktion. „Seit der Braunschweiger Zeitungsverlag im Jahr 1998 Geld für diese vorbildlichen Projekte einsammelt, sind schon mehr als drei Millionen Euro zusammengekommen.“ Er wies aber auch auf die Zweckgebundenheit der Spendengelder hin. „Sie sind dem Leser verpflichtet. Das Geld muss dafür verwendet werden, was im Vorfeld auch angekündigt worden war. Ich kann Sie hier aber beruhigen. Sie können, aber sie müssen die Spenden nicht mehr in diesem Jahr ausgeben, sondern haben drei Jahre dafür Zeit.“
Große Freude über das Ausmaß der Spendenbereitschaft
Die Angesprochenen betonten in ihren Dankesreden, wie wichtig eine breite gesellschaftliche Unterstützung für ihre Arbeit sei. Die meisten waren erstaunt über das Ausmaß der Spendenbereitschaft. „Jeder Cent ist ehrlich gesagt schon verplant. Das Geld kommt genau zur richtigen Zeit“, sagte Michael Möller, Heimleiter des Christinen-stifts der Diakonie Kästorf im Kreis Gifhorn. Die ausgezahlten 11.024,65 Euro würden genutzt, um Demenzerkrankten und Pflegern das Leben zu erleichtern. So solle ein neuer Boden, auf dem sich Rollstühle leichter schieben ließen, verlegt werden. Angedacht ist laut Möller auch die Anschaffung eines Tandem-E-Bikes. „Wir hatten mal eines probeweise ausgeliehen. Da bildeten sich Schlangen. Jeder wollte es mal benutzen.“