Göttingen. Die Rheinländer setzen sich im Finale gegen den FC Brügge durch. Starke Leistungen zeigen die beiden Altkreis-Vertreter Petershütte und Rhume-Oder.

Für den JFV Rhume-Oder und den Tuspo Petershütte stand am Sonntag der letzte von insgesamt vier Tagen beim Sparkasse & VGH-Cup in der Göttinger Lokhalle an. Die beiden Vereine qualifizierten sich durch eine starke Gruppenphase für die Zwischenrunde des internationalen A-Jugend-Hallenfußballturniers und hatten somit die Chance, sogar in das Viertelfinale einzuziehen.

Der JFV eröffnete den Turniertag gegen Eintracht Frankfurt. Von Beginn an war der JFV hellwach und setzte bereits nach zehn Sekunden ein erstes Ausrufezeichen, als Jakob Hungerland per Volley die Latte traf. Im Anschluss setzte sich aber die individuelle Klasse der Eintracht durch. Die Frankfurter schossen sich einen 4:0-Vorsprung heraus, ehe Christof Schüßler kurz vor Ende den Ehrentreffer erzielen konnte. In ihrem zweiten Spiel traf der Zwei-Flüsse-Verein auf die JSG Schwarz-Gelb, die ihrerseits das erste Spiel gegen den AZ Alkmaar verlor. Früh markierte Philipp Bode den 1:0-Führungstreffer, Rudi Osmani auf Seiten der JSG glich aus (5.). In der achten Minute war der JFV bei einem Lattentreffer im Glück. Kurze Zeit später war es erneut Bode, der für Rhume-Oder traf (10.). Tim Jünemann machte den Deckel drauf, er traf ins leere Tor zum 3:1-Endstand.

Auf Augenhöhe mit Alkmaar

Alkmaar brauchte gegen den JFV anschließend noch einen Punkt zum Weiterkommen, in einer ausgeglichenen Begegnung taten sich die Holländer aber schwer, Rhume-Oder war sogar spielbestimmend. Nach der ersten guten Kombination des AZ stand es aber 0:1, Jeffrey van der Hejden schloss einen schönen Angriff ab. Guillermo Gauna erhöhte gar (11.), Henri Ott verkürzte aber noch einmal. Obwohl die Grün-Schwarzen alles versuchten, mussten sie sich dem AZ knapp geschlagen geben. „Insgesamt sind wir zufrieden mit dem Turnierergebnis, in den einzelnen Spielen war aber noch mehr drin. Vor allem gegen Düsseldorf, wo wir erst kurz vor dem Ende durch einen schmeichelhaften Elfmeter ein Gegentor kassieren und gegen Einbeck, wo wir dem Gegner vier Tore auflegen, hätten wir nicht verlieren müssen“, ärgerte sich Jannik Strüber, Trainer des JFV.

Der JFV Rhume-Oder im Spiel gegen Alkmaar.
Der JFV Rhume-Oder im Spiel gegen Alkmaar. © HK | Arne Hoffschlaeger

„Klar, wir wären sehr gerne im Viertelfinale gewesen, aber das Turnier hat uns einfach gezeigt, dass wir auch gegen solche Mannschaften mithalten können. Vor allem der starke 2000er Jahrgang hat seinen Anteil an den Auftritten“, freute sich Strüber. „Man muss auch einfach sagen, dass die Arbeit bei diesem Verein sehr viel Spaß macht, wodurch solche Ergebnisse zustande kommen. Von der D-Jugend an wird der Teamgeist in den Vordergrund gestellt und das sieht man auch, wenn man in den Fanblock guckt“, ergänzte Lars Wagner.

Schwere Gruppe für Tuspo

Für Tuspo Petershütte war das Ziel Viertelfinale noch einmal etwas schwerer zu realisieren als für den JFV Rhume-Oder. Die Seestädter befanden sich in einer Gruppe mit dem FC Augsburg und Manchester United. Im ersten Spiel gegen den FCA verschafften sich die Blau-Weißen aber gleich Respekt. Zwar erzielte Gabriel Galinec die Führung für die Schwaben, Tuspo brannte allerdings ein kämpferisches Feuerwerk ab und bewegte sich auf Augenhöhe. Einen kleinen Fehler des Tuspo nutzte Marsel Lustig aber aus (0:2, 9.). Nun ging es Schlag auf Schlag. Julian Schaschowitz brachte Petershütte wieder heran, Dorian Cevis stellte den alten Abstand her (11.). Der erneute Anschlusstreffer durch Robin Franke in den Schlusssekunden kam zu spät. „Wir haben sehr stark gespielt, bekommen aber leider zwei leichte Gegentore, weil wir vorne zu stürmisch draufgehen. Wenn das 3:2 eine Minute früher fällt, schaffen wir vielleicht sogar noch den Ausgleich“, haderte Tuspo-Trainer Armin Dreyer.

Im zweiten Spiel hätte Tuspo ein Unentschieden gereicht, um in das Viertelfinale einzuziehen, denn Manchester United verlor 1:3 gegen den FCA. Mark Helm brachte United allerdings früh in Front (2.). Petershütte versuchte alles, doch mit dem möglichen Aus vor Augen spielten die Engländer ihren besten Fußball. Dion McGhee und Largie Ramazani erhöhten, während bei Tuspos Jannis Püschel die Latte ein Tor verhinderte. Ramazani, Anthony Elaga nach schöner Kombination und Stanley Connor machten das 0:6-Endergebnis perfekt.

Die Petershütter klatschen mit Manchester United ab.
Die Petershütter klatschen mit Manchester United ab. © HK | Arne Hoffschlaeger

„Für Manchester ging es um alles, daher hatten wir leider keine Chance. Sie haben sehr gut gespielt und die Fehler, die wir gemacht haben, wurden eiskalt bestraft. Aber irgendwo muss man den Unterschied zwischen uns und Manchester United ja auch sehen“, analysierte Dreyer. „Ich bin aber sehr stolz auf die Mannschaft, sie hat jeden Tag alles aus sich heraus geholt. Highlight war natürlich der Sieg gegen Frankfurt. Nicht nur deswegen, sondern weil wir uns auch in den anderen Spielen sehr gut präsentiert haben, haben wir viel Lob von allen möglichen Seiten bekommen“, zog Dreyer sein Fazit.

Profinachwuchs unter sich

Während für die Regios das Turnier vorbei war, standen für die Profivereine die Viertelfinals an. Nachdem Fortuna Düsseldorf sich etwas überraschend mit 4:2 gegen den FC Fulham durchsetzte, bekamen die Zuschauer eine Premiere zu sehen. Zwischen Augsburg und dem FSV Mainz 05 ging nach einem 3:3 in eine fünfminütige Verlängerung – eine neue Regel. Sahin Jungmann erzielte den entscheidenden Treffer für den FCA. Austria Wien (5:1 gegen Manchester) und der FC Brügge (3:0 gegen Alkmaar) zogen problemlos in das Halbfinale ein.

Hier trafen die Wiener auf Brügge – ein vorgezogenes Finale. Beide Teams hatten zuvor jedes ihrer zehn Spiele in beeindruckender Manier gewonnen. Nachdem Brügge mit 1:0 durch Charles de Ketalaere in Führung ging, drehten die Wiener durch Radulovic und Aleksandar Jukic die Partie. Ein Doppelpack des späteren Top-Torschützen Mathias de Wolf -- er holte mit 13 Toren zusammen mit Lukas Petkov vom FCA die Torjägerkrone -- und ein Tor von Samuel Asoma brachten Brügge ins Endspiel. Dort trafen die Belgier auf Fortuna Düsseldorf, die in einer engen Begegnung Augsburg 2:1 niederrangen. Zunächst aber sicherte sich Austria Wien im kleinen Finale nach einem 2:1 den dritten Platz gegen den FC Augsburg.

Im Finale legte Brügge los wie die Feuerwehr. Thomas van de Keybus traf nach 15 Sekunden, Mathias de Wolf erhöhte (3.). Doch wie bereits in den Spielen zuvor bestach Fortuna Düsseldorf durch eine unglaubliche Effizienz. Noel Caliskan (7.) und Connor Klossek (9.) glichen zum 2:2 aus, die Fortuna bekam Oberwasser. In der Verlängerung hatte Düsseldorf die Glücksgöttin Fortuna noch nicht auf seiner Seite und scheiterte am Pfosten. Im Elfmeterschießen wurde ausgerechnet Maxim de Cuyper, MVP des Turniers, zum tragischen Helden. Er verschoss und Fortuna feierte ausgelassen den Turniersieg.