London. Ausgeladen beim Staatsempfang, in Zivil bei der Trauerfeier: Die Kluft zwischen den royalen Brüdern William und Harry bleibt groß.

  • Prinz Harry hat der britischen Armee gedient, war für sein Land in Afghanistan
  • Doch der Familienzwist bei den Windsors wird sogar bei der Beerdigung der Queen sichtbar
  • Prinz Harry wurde quasi öffentlich gedemütigt

Wird Prinz Harry eine Uniform tragen? So lautete für viele Briten die große Frage vor der Trauerfeier. Um 11.30 Uhr am Montag betritt Prinz Harry mit seinem Vater König Charles III. und seinem Bruder Kronprinz William die Westminster Hall. Seit vier Tagen war hier der Sarg mit den sterblichen Überresten seiner Großmutter aufgebahrt. Es war ein schwarzer Cutaway, in dem er hinter seinem uniformierten Bruder herging. Einzig angesteckte Medaillen erinnerten an militärische Verdienste des Zweitgeborenen.

Es ist eine öffentliche Herabsetzung des 38-Jährigen, der so stolz war auf seine Ausbildung zum Militärhubschrauberpiloten und seinen Afghanistan-Einsatz, der „Captain General“ der Marines war, als Nachfolger seines Großvaters Prinz Philip, der das Amt 64 Jahre inne hatte. In der Prozession folgte er mit dem (bis auf Prinzessin Anne) männlichen Teil seiner Familie dem Sarg, der von 98 Marinesoldaten auf einer Lafette gezogen wurde. Fast auf den Tag genau 25 Jahre ist es her, seit die Brüder dem Sarg ihrer Mutter Prinzessin Diana folgten.

Vor 25 Jahren: William (l., mit Onkel Charles Spencer) und Harry (mit Prinz Charles) hinter dem Sarg ihrer Mutter Diana.
Vor 25 Jahren: William (l., mit Onkel Charles Spencer) und Harry (mit Prinz Charles) hinter dem Sarg ihrer Mutter Diana. © picture alliance / dpa | picture alliance

Beerdigung der Queen: Prinz Harry und Prinz Andrew sind gebrandmarkt

Doch heute, inmitten der Uniformen-Pracht, wirkten er und sein Onkel Prinz Andrew, ebenfalls in Zivil, wie als schwarze Schafe gebrandmarkt. Queen-Sohn Prinz Andrew, der 1982 im Falklandkrieg gedient hatte, war von seiner Mutter von sämtlichen royalen Aufgaben entbunden worden. Er ist in einen Missbrauchsskandal verwickelt. Prinz Harry hatte sich selbst entbunden – überfordert von den Pflichten hatten er und Ehefrau Meghan sich weniger als zwei Jahre nach der Traumhochzeit 2018 von der Royal Family losgesagt und waren bald in Meghans Heimat Kalifornien gezogen. Ein Enthüllungsinterview für US-Talkerin Oprah Winfrey, in dem sie dem Königshaus Vorwürfe von Gefühlskälte bis Rassismus machten, sorgte dann für ein Zerwürfnis vor allem mit William und Charles.

Das Leben von Prinz Harry

Am 15. September 1984 kommt Prinz Harry zur Welt, stolz präsentieren seine Eltern Prinz Charles und Prinzessin Diana ihn beim ersten offiziellen Fotoshooting der Weltöffentlichkeit. Fotos aus seinem Leben.
Am 15. September 1984 kommt Prinz Harry zur Welt, stolz präsentieren seine Eltern Prinz Charles und Prinzessin Diana ihn beim ersten offiziellen Fotoshooting der Weltöffentlichkeit. Fotos aus seinem Leben. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Stolz und schön: Diana mit ihrem neugeborenen Harry im Portrait.
Stolz und schön: Diana mit ihrem neugeborenen Harry im Portrait. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Prinzessin Diana war bemüht, ihren Kindern William und Henry eine Kindheit zu bieten, die so normal wie möglich ist. So setzte sie durch, dass die beiden Söhne einen Kindergarten sowie eine öffentliche Grundschule besuchen.
Prinzessin Diana war bemüht, ihren Kindern William und Henry eine Kindheit zu bieten, die so normal wie möglich ist. So setzte sie durch, dass die beiden Söhne einen Kindergarten sowie eine öffentliche Grundschule besuchen. © Reuters | Stringer Spain
Mit ihren Kindern verbrachte Prinzessin Diana viel Zeit, Harry durfte – so gar nicht prinzenmäßig – im Wasser planschen und mit Matsch spielen.
Mit ihren Kindern verbrachte Prinzessin Diana viel Zeit, Harry durfte – so gar nicht prinzenmäßig – im Wasser planschen und mit Matsch spielen. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Eine ganz normale, glückliche Familie – wenn auch blauen Blutes – bei einem gemeinsamen Fahrradausflug.
Eine ganz normale, glückliche Familie – wenn auch blauen Blutes – bei einem gemeinsamen Fahrradausflug. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Der kleine Prinz im feinen Zwirn nach dem Besuch des jährlichen Gottesdienstes am Ostersonntag in der St.-Georges-Kapelle in Windsor im April 1992.
Der kleine Prinz im feinen Zwirn nach dem Besuch des jährlichen Gottesdienstes am Ostersonntag in der St.-Georges-Kapelle in Windsor im April 1992. © Reuters | REUTERS / DYLAN MARTINEZ
Prinz Harry begeistert sich schon früh für Uniformen und Militär, als Achtjähriger darf er einen Soldaten begleiten und lacht stolz unter seinem großen Helm.
Prinz Harry begeistert sich schon früh für Uniformen und Militär, als Achtjähriger darf er einen Soldaten begleiten und lacht stolz unter seinem großen Helm. © Stringer .
Zusammen mit seiner Mutter und seinem großen Bruder William in der Wildwasserbahn des Freizeitparks „Thorpe Park“.
Zusammen mit seiner Mutter und seinem großen Bruder William in der Wildwasserbahn des Freizeitparks „Thorpe Park“. © UK Press/Getty Images | Getty Images
Doch auch der kleine Prinz bleibt von den vielen offiziellen Anlässen nicht verschont. Seine Mutter legt ihm beruhigend die Hand auf das Knie; das Protokoll ist nicht einfach auszuhalten für einen Elfjährigen.
Doch auch der kleine Prinz bleibt von den vielen offiziellen Anlässen nicht verschont. Seine Mutter legt ihm beruhigend die Hand auf das Knie; das Protokoll ist nicht einfach auszuhalten für einen Elfjährigen. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Im Sommer 1997 verbringt Prinzessin Diana den letzten gemeinsamen Urlaub mit ihren Söhnen in St. Tropez, Harry darf trotz seines jungen Alters bereits an das Steuer des Jetski.
Im Sommer 1997 verbringt Prinzessin Diana den letzten gemeinsamen Urlaub mit ihren Söhnen in St. Tropez, Harry darf trotz seines jungen Alters bereits an das Steuer des Jetski. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Dem schönen Sommerurlaub folgt die Katastrophe: Prinzessin Diana verunglückt bei einem Unfall in Paris am 31. August 1997. Bei ihrer Beerdigung am 6. September 1997 folgen die Prinzen gemeinsam mit ihrem Vater Charles und dem Onkel Earl Spencer dem Sarg. Für Harry eine sehr verstörende Situation, sagte er der US-Zeitung „Newsweek“: „Meine Mutter war gerade gestorben und ich musste den langen Weg hinter dem Sarg gehen, während mich tausende Menschen anstarrten und Millionen im Fernsehen sahen. Unter keinen Umständen sollte sowas von einem Kind verlangt werden“.
Dem schönen Sommerurlaub folgt die Katastrophe: Prinzessin Diana verunglückt bei einem Unfall in Paris am 31. August 1997. Bei ihrer Beerdigung am 6. September 1997 folgen die Prinzen gemeinsam mit ihrem Vater Charles und dem Onkel Earl Spencer dem Sarg. Für Harry eine sehr verstörende Situation, sagte er der US-Zeitung „Newsweek“: „Meine Mutter war gerade gestorben und ich musste den langen Weg hinter dem Sarg gehen, während mich tausende Menschen anstarrten und Millionen im Fernsehen sahen. Unter keinen Umständen sollte sowas von einem Kind verlangt werden“. © Ian Waldie
Prinz Harry ist, wie schon sein Vater und sein Bruder, ein begeisterter Polo-Spieler.
Prinz Harry ist, wie schon sein Vater und sein Bruder, ein begeisterter Polo-Spieler. © Getty Images | Julian Herbert
Im Jahr 2003 beendet er die Schule mit dem A-Level (entspricht dem deutschen Abitur) in den Fächern Kunst und Geografie.
Im Jahr 2003 beendet er die Schule mit dem A-Level (entspricht dem deutschen Abitur) in den Fächern Kunst und Geografie. © Getty Images | Getty Images
Zuvor entstanden noch diese offiziellen Fotos seiner Schulzeit.
Zuvor entstanden noch diese offiziellen Fotos seiner Schulzeit. © Getty Images | Kirsty Wiggleswort
Dass er die zweite Geige spielt und nur der Ersatzmann hinter seinem Bruder William ist, wusste Harry früh. Während sich William mental auf die Übernahme der „Windsor-Firma“ vorbereiten musste, nutzte Harry die Freiheit, tobte sich aus und „verdiente“ sich so seinen Spitznamen „Dirty Harry“.
Dass er die zweite Geige spielt und nur der Ersatzmann hinter seinem Bruder William ist, wusste Harry früh. Während sich William mental auf die Übernahme der „Windsor-Firma“ vorbereiten musste, nutzte Harry die Freiheit, tobte sich aus und „verdiente“ sich so seinen Spitznamen „Dirty Harry“. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Krönung seiner Feierwütigkeit war ein Fauxpas der besonderen Art: Zu einer Kostümparty mit dem Motto „Kolonialzeit und Eingeborene“ kam er mit einer Armbinde mit Hakenkreuz, in Anlehnung an das Afrika-Korps von Erwin Rommel. Als die Bilder im Januar 2005 in die Zeitungen gerieten, musste er sich öffentlich entschuldigen. Auch die Nacktaufnahmen beim Strip-Billard mit jungen Schönheiten in einem teuren Hotel in Las Vegas 2013 trugen nicht zur Besserung von Harrys Image bei.
Krönung seiner Feierwütigkeit war ein Fauxpas der besonderen Art: Zu einer Kostümparty mit dem Motto „Kolonialzeit und Eingeborene“ kam er mit einer Armbinde mit Hakenkreuz, in Anlehnung an das Afrika-Korps von Erwin Rommel. Als die Bilder im Januar 2005 in die Zeitungen gerieten, musste er sich öffentlich entschuldigen. Auch die Nacktaufnahmen beim Strip-Billard mit jungen Schönheiten in einem teuren Hotel in Las Vegas 2013 trugen nicht zur Besserung von Harrys Image bei. © REUTERS | Handout .
Beruflich entschied sich Harry für eine Karriere bei den Streitkräften und schlug die Offizierslaufbahn ein.
Beruflich entschied sich Harry für eine Karriere bei den Streitkräften und schlug die Offizierslaufbahn ein. © Getty Images | MJ Kim
Im Rahmen seines Dienstes wurde er auch in Afghanistan eingesetzt, wovon die Öffentlichkeit allerdings erst zum Ende des Einsatzes erfuhr – um ihn und seine Truppe vor einer erhöhten Terrorgefahr zu schützen.
Im Rahmen seines Dienstes wurde er auch in Afghanistan eingesetzt, wovon die Öffentlichkeit allerdings erst zum Ende des Einsatzes erfuhr – um ihn und seine Truppe vor einer erhöhten Terrorgefahr zu schützen. © Getty Images | WPA Pool
Gemeinsam mit seinem Bruder William absolvierte Harry eine Hubschrauberpilotenausbildung in Shawbury.
Gemeinsam mit seinem Bruder William absolvierte Harry eine Hubschrauberpilotenausbildung in Shawbury. © REUTERS | Phil Noble
Schlagzeilen machte Harry vor allem mit seinem Party- und Liebesleben: Als einer der begehrtesten Junggesellen Großbritanniens war die Auswahl wohl zu groß und zu verführerisch. Aber es gab auch beständige Beziehungen. Mit der blonden Juristin Chelsy Davy war der Prinz sieben Jahre lang liiert.
Schlagzeilen machte Harry vor allem mit seinem Party- und Liebesleben: Als einer der begehrtesten Junggesellen Großbritanniens war die Auswahl wohl zu groß und zu verführerisch. Aber es gab auch beständige Beziehungen. Mit der blonden Juristin Chelsy Davy war der Prinz sieben Jahre lang liiert. © Getty Images | MJ Kim
Es gab schon Gerüchte über eine bevorstehende Hochzeit, doch die Beziehung hielt nicht. Jahre später gestand Chelsy gegenüber der britischen Tageszeitung „The Times“, dass sie den Druck nicht mehr ertragen habe.
Es gab schon Gerüchte über eine bevorstehende Hochzeit, doch die Beziehung hielt nicht. Jahre später gestand Chelsy gegenüber der britischen Tageszeitung „The Times“, dass sie den Druck nicht mehr ertragen habe. © Getty Images | Shaun Botterill
Mit der Schauspielerin Cressida Bonas war Prinz Harry ab 2012 liiert, doch auch dieses Glück währte nicht lange und das Paar trennte sich offiziell im Jahr 2014.
Mit der Schauspielerin Cressida Bonas war Prinz Harry ab 2012 liiert, doch auch dieses Glück währte nicht lange und das Paar trennte sich offiziell im Jahr 2014. © REUTERS | Luke MacGregor
Zunehmend übernimmt Prinz Harry auch Repräsentationsaufgaben der Familie Windsor; seinem Charme und seiner Freundlichkeit erliegen Seniorinnen aus Cardiff (Wales) genauso ...
Zunehmend übernimmt Prinz Harry auch Repräsentationsaufgaben der Familie Windsor; seinem Charme und seiner Freundlichkeit erliegen Seniorinnen aus Cardiff (Wales) genauso ... © Getty Images | Chris Jackson
... wie Sportler beim Charity-Lauf „Heads together“, wo er gemeinsam mit seinem Bruder William und dessen Frau Kate die Läufer anfeuert.
... wie Sportler beim Charity-Lauf „Heads together“, wo er gemeinsam mit seinem Bruder William und dessen Frau Kate die Läufer anfeuert. © REUTERS | POOL New
Der Sechste in der britischen Thronfolge hat unter anderem HIV und Aids in den Mittelpunkt seiner öffentlichen Arbeit gestellt. Er unterstützt in Botswana ein Hilfsprojekt für HIV-infizierte Kinder und Aidswaisen. Schon mehrmals hat er mit eigenem Beispiel für die einfache Möglichkeit eines HIV-Tests geworben. Dieses Foto zeigt ihn mit der Sängerin Rihanna, die er 2016 auf Barbados spontan zum Test überredet hat. Wie schon seine Mutter Prinzessin Diana setzt er sich für die Enttabuisierung des Themas ein.
Der Sechste in der britischen Thronfolge hat unter anderem HIV und Aids in den Mittelpunkt seiner öffentlichen Arbeit gestellt. Er unterstützt in Botswana ein Hilfsprojekt für HIV-infizierte Kinder und Aidswaisen. Schon mehrmals hat er mit eigenem Beispiel für die einfache Möglichkeit eines HIV-Tests geworben. Dieses Foto zeigt ihn mit der Sängerin Rihanna, die er 2016 auf Barbados spontan zum Test überredet hat. Wie schon seine Mutter Prinzessin Diana setzt er sich für die Enttabuisierung des Themas ein. © REUTERS | REUTERS / POOL
Rumalbern mit aidskranken Kindern in einer Einrichtung im afrikanischen Staat Lesotho.
Rumalbern mit aidskranken Kindern in einer Einrichtung im afrikanischen Staat Lesotho. © REUTERS /
Ein besonderes Herzensprojekt der Royals sind die kriegsversehrten Soldaten. Für diese hat Prinz Harry die „Invictus Games“ ins Leben gerufen.
Ein besonderes Herzensprojekt der Royals sind die kriegsversehrten Soldaten. Für diese hat Prinz Harry die „Invictus Games“ ins Leben gerufen. © REUTERS | REUTERS / MARK BLINCH
Es handelt sich dabei um eine Art Paralympics für verletzte Soldaten.
Es handelt sich dabei um eine Art Paralympics für verletzte Soldaten. © Getty Images | Chris Jackson
Zwei, die sich verstehen: Harry und der ehemalige US-Präsident Barack Obama im September 2017.
Zwei, die sich verstehen: Harry und der ehemalige US-Präsident Barack Obama im September 2017. © REUTERS | REUTERS / MARK BLINCH
Mit der US-Schauspielerin der Serie „Suits“, Meghan Markle, ist Prinz Harry offiziell seit Oktober 2016 liiert. Im September 2017 zeigte sich das Paar zum ersten Mal zusammen und turtelnd in der Öffentlichkeit. Die beiden besuchten im kanadischen Toronto die „Invictus Games“.
Mit der US-Schauspielerin der Serie „Suits“, Meghan Markle, ist Prinz Harry offiziell seit Oktober 2016 liiert. Im September 2017 zeigte sich das Paar zum ersten Mal zusammen und turtelnd in der Öffentlichkeit. Die beiden besuchten im kanadischen Toronto die „Invictus Games“. © Getty Images for the Invictus Ga | Chris Jackson
Die Amerikanerin ist die Richtige: Das Königshaus gab am 27. November 2017 die Verlobung des Paares bekannt.
Die Amerikanerin ist die Richtige: Das Königshaus gab am 27. November 2017 die Verlobung des Paares bekannt. © dpa | Danny Lawson
Die beiden traten am gleichen Tag vor die Kameras im Garten des Kensington-Palasts. Sichtlich nervös nestelte Harry an seinem Jackett herum, bevor er den wartenden Fotografen verkündete, dass es Liebe auf den ersten Blick gewesen sei: „Wann wusste ich, dass sie die Richtige ist? Beim ersten Mal, als wir uns gesehen haben“, rief Prinz Harry ihnen zu. Markle sagte, sie sei „sehr glücklich“.
Die beiden traten am gleichen Tag vor die Kameras im Garten des Kensington-Palasts. Sichtlich nervös nestelte Harry an seinem Jackett herum, bevor er den wartenden Fotografen verkündete, dass es Liebe auf den ersten Blick gewesen sei: „Wann wusste ich, dass sie die Richtige ist? Beim ersten Mal, als wir uns gesehen haben“, rief Prinz Harry ihnen zu. Markle sagte, sie sei „sehr glücklich“. © Chris Jackson
In den Diamantring, den Markle in die Kameras hielt, seien Edelsteine eingearbeitet, die einst Diana gehörten. Ein großer Diamant in der Mitte stamme aus Botswana. Den Ring habe Harry selbst entworfen.
In den Diamantring, den Markle in die Kameras hielt, seien Edelsteine eingearbeitet, die einst Diana gehörten. Ein großer Diamant in der Mitte stamme aus Botswana. Den Ring habe Harry selbst entworfen. © dpa | Dominic Lipinski
Am 19. Mai 2018 war es dann soweit: Harry und Meghan gaben sich in der St. George`s Chapel auf Schloß Windsor das Jawort. Sie tragen seit ihrer Hochzeit die Titel Herzog und Herzogin von Sussex.
Am 19. Mai 2018 war es dann soweit: Harry und Meghan gaben sich in der St. George`s Chapel auf Schloß Windsor das Jawort. Sie tragen seit ihrer Hochzeit die Titel Herzog und Herzogin von Sussex. © Getty Images | WPA Pool
Und im Frühjahr 2019 wird Harry dann auch noch Vater.
Und im Frühjahr 2019 wird Harry dann auch noch Vater. © Getty Images | Ryan Pierse
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Hoffnungen, die Brüder würden vereint in Trauer auch ihre Streitigkeiten begraben, scheinen sich nicht zu bewahrheiten. Denn seit Harry in Großbritannien ist, wird ihm deutlich gezeigt, wo sein Platz ist: nicht mehr in der ersten Reihe. Bei der Totenwache am Sonnabend gestattete ihm Charles zwar, seine Uniform zu tragen, jedoch ohne das wichtige Emblem mit den Initialen seiner Großmutter: ER, für Elizabeth Regina. Es war nicht die einzige Demütigung. So gab es Verwirrung um die Teilnahme von Harry und Meghan am Staatsempfang, zu dem König Charles und Queen Consort Camilla am Vorabend der Trauerfeier in den Buckingham-Palast luden.

Prinzessin Charlotte, ihre Mutter, die  Prinzessin von Wales, Prinz George hinter der Queen Consort Camilla. Rechts die Herzogin von Sussex und Prinzessin Beatrice.
Prinzessin Charlotte, ihre Mutter, die Prinzessin von Wales, Prinz George hinter der Queen Consort Camilla. Rechts die Herzogin von Sussex und Prinzessin Beatrice. © dpa | Jane Barlow

Wurde Harry erst fünf Minuten vor der Weltöffentlichkeit über den Tod informiert?

Die BBC berichtete am Sonnabend unter Berufung auf Quellen im Umfeld des Paares, die beiden hätten eine Einladung per E-Mail bekommen. „Aber nun sind sie irritiert, dass sie nicht länger teilnehmen können“, hieß es weiter. Palast-Insider hingegen betonten, zu der Veranstaltung seien stets nur aktive Mitglieder der königlichen Familie geladen gewesen. Eine Quelle aus dem Umfeld des Paares ließ die renommierte „Sunday Times“ wissen: „Es ist völliger Irrsinn, dass sie nicht dabei sein durften.“ Harry habe das Gefühl, man arbeite gegen ihn: „Keiner fühlt sich gerne ausgeschlossen.“

Auch soll Harry beklagt haben, er sei erst fünf Minuten vor der Weltöffentlichkeit über den Tod seiner Großmutter informiert worden – sogar Premierministerin Liz Truss habe zu dem Zeitpunkt schon Bescheid gewusst. Der Palast gab dazu sogar ein dürres Statement ab, das dem Vorwurf eigentlich nicht widerspricht: „Die Öffentlichkeit hat erst von dem Tod erfahren, nachdem jedes Familienmitglied informiert wurde.“

Die Prinzen William und Harry in der Prozession mit dem Sarg ihrer Großmutter.
Die Prinzen William und Harry in der Prozession mit dem Sarg ihrer Großmutter. © HANNAH MCKAY / POOL / AFP

Harry wird Autobiografie veröffentlichen

Tatsächlich gab es kaum eine Begegnung von Harry und Meghan mit William und Kate, obwohl beide derzeit in Windsor residieren: Das Ehepaar Sussex hat seinen früheren Wohnsitz Frogmore Cottage bezogen, nur 15 Minuten entfernt vom Adelaide Cottage auf dem Gelände von Schloss Windsor, wo William und Kate mit ihren drei Kindern residieren. Das scheinbare Motto: Verstecken statt Versöhnen.

Mit dem Zwist abzuschließen, ist schwierig – denn im November soll Harry seine Autobiografie veröffentlichen und könnte der Familie mit weiteren Enthüllungen erneut schaden. Dass die Veröffentlichung anlässlich des Todes der Queen verschoben wird, gilt als unwahrscheinlich. Angeblich hat der US-Großverlag Penguin Random House rund 20 Millionen Dollar Vorschuss bezahlt – und spekuliert nun auf ein glänzendes Weihnachtsgeschäft. Für König Charles ist das Zerwürfnis der Söhne ein großes Problem. Als Monarch soll er das Land einen. Doch gelingt es ihm bisher nicht, die Familie zu einen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.