Das RKI meldet am Dienstagmorgen 54.504 Corona-Neuinfektionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 247,3. Mehr im Blog.

  • BGH: Stornogebühren bei Reiserücktritt wegen Corona nicht immer zulässig
  • Mädchen leiden laut einer Studie psychisch mehr unter Corona als Jungen
  • Die Kassenärzte fordern eine schnelle Stiko-Empfehlung bei den Omikron-Impfstoffen
  • China schickt fast vier Millionen Menschen in den Lockdown
  • Das RKI meldet am Dienstag 54.504 Corona-Neuinfektionen
  • Der Omikron-Impfstoff von Biontech soll ab 5. September geliefert werden

Berlin. Der Sommer neigt sich langsam dem Ende zu und die Corona-Lage scheint sich ein weiter zu entspannen. So meldeten die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Instituts (RKI) am Dienstag 54.504 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 60.411) und 119 Todesfälle (Vorwoche: 146) innerhalb eines Tages. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag am Dienstagmorgen offiziell bei 247,3 (Vortag: 242,8; Vorwoche: 288,5; Vormonat: 578,1).

Generell ist aber von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, denn viele Infektionen werden nicht erkannt, wie unter anderem eine aktuelle Studie nahelegt. Unter anderem, weil nur positive PCR-Tests in der Statistik zählen.

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Corona-News von Dienstag, 30. August: BGH: Teils keine Stornogebühren bei Reiserücktritt wegen Corona

16.37 Uhr: Pauschalreisende müssen keine unzumutbaren Gesundheitsrisiken aufgrund der Corona-Pandemie akzeptieren. Treten sie wegen unzumutbarer Beeinträchtigungen von ihrer Buchung zurück, darf der Veranstalter keine Stornogebühren verlangen, wie am Dienstag der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entschied (Az: X ZR 66/21). Dass wegen der weltweiten Corona-Pandemie Risiken auch am Wohnort bestanden, stehe dem nicht generell entgegen.

Die Klägerin hatte für Juni 2020 eine Donau-Kreuzfahrt für 1600 Euro gebucht. Zwei Wochen vor Abfahrt trat sie wegen der Pandemie von der Reise zurück. Der Veranstalter hielt an der Kreuzfahrt mit einer verringerten Teilnehmerzahl fest und behielt von der Klägerin 1000 Euro Stornokosten ein.

Laut Gesetz können Reiseveranstalter bei Stornierungen einen "Entschädigungsanspruch" geltend machen und somit Stornogebühren verlangen. Dies scheidet allerdings aus, wenn die Reise aufgrund von außergewöhnlichen Umständen mit erheblichen und nicht zumutbaren Beeinträchtigungen verbunden wäre.

Für die Donau-Kreuzfahrt hat der BGH solche Risiken bejaht, so dass der Veranstalter die Stornokosten erstatten muss. Auch wegen ihres höheren Alters habe die Klägerin davon ausgehen dürfen, dass sie durch die räumliche Nähe bei einer Flusskreuzfahrt besonders gefährdet gewesen wäre.

Ein Hinweisschild vor dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe.
Ein Hinweisschild vor dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe. © Uli Deck/dpa/Symbolbild

Studie: Mädchen leiden psychisch mehr unter Corona als Jungen

16.05 Uhr: Mädchen leiden laut einer Untersuchung der Krankenkasse DAK Gesundheit psychisch deutlich stärker unter der Corona-Pandemie als Jungen. So seien bei Depressionen die Behandlungszahlen von 15- bis 17-jährigen Mädchen im Vergleich zu 2018 um 18 Prozent gestiegen, teilte die Kasse am Dienstag in Hamburg mit. Bei den 10- bis 14-Jährigen waren es den Angaben zufolge sogar 23 Prozent.

Bei Jungen hingegen sank die Depressions-Neuerkrankungsrate bei den 10- bis 14-Jährigen um 17 Prozent und bei den 15- bis 17-Jährigen um 15 Prozent. Ein ähnliches Bild zeige sich bei Essstörungen und Angststörungen: Während bei Mädchen die Behandlungszahlen deutlich zunahmen, sanken sie bei Jungen.

Für den Kinder- und Jugendreport untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Analyseunternehmens Vandage und der Universität Bielefeld den Angaben zufolge Abrechnungsdaten von rund 782.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit versichert sind. Untersucht worden seien die Jahre 2018 bis 2021. In die Studie flossen laut DAK allein 2021 rund 3,3 Millionen Arztbesuche, 3,3 Millionen Arzneimittelverschreibungen und 88 000 Krankenhausaufenthalte ein.

Omikron-Impfstoffe: Kassenärzte fordern schnelle Empfehlung der Stiko

12.17 Uhr: Die deutschen Kassenärzte fordern eine schnelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Anwendung der neuen Omikron-Impfstoffe: Vorausgesetzt, die Impfstoffe erreichten die Praxen in ausreichender Menge, würden die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte die Impfungen rasch durchführen können, sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) unserer Redaktion.

"Wichtig ist, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) nun bald ihre aktualisierte Empfehlung für Impfungen gegen COVID-19 abgibt, denn sie bildet die wissenschaftliche Richtschnur, nach der sich die Ärztinnen und Ärzte orientieren", sagte der KBV-Vizevorsitzende Stephan Hofmeister unserer Redaktion.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Montag angekündigt, dass zwei an die Omikron-Variante BA.1 angepasste Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna bereits Anfang September ausgeliefert werden sollen.

China schickt fast vier Millionen Menschen bei Peking in Corona-Lockdown

10.58 Uhr: Im Vorfeld eines wichtigen Kongresses der Kommunistischen Partei in China hat das Land für mehrere Millionen Menschen einen Corona-Lockdown verhängt. Seit Dienstag müssen fast vier Millionen Menschen in der Provinz Hebei bei Peking bis zum Ende der Woche Zuhause bleiben. Zudem müssen sich mehr als 13 Millionen Menschen in der benachbarten Hafenstadt Tianjin PCR-Tests unterziehen. Zuvor waren dort 80 Corona-Fälle festgestellt worden.

Die Behörden wollen mit den Maßnahmen größere Corona-Ausbrüche verhindern. China verfolgt als einzige größere Wirtschaftsmacht der Welt nach wie vor eine strikte Null-Covid-Strategie, bei der einzelne Ausbrüche sofort durch Abriegelungen und Massentests bekämpft werden. Fachleute gehen davon aus, dass sich die besonders schwer einzudämmende Omikron-Variante zuletzt in verschiedenen größeren Städten in China ausgebreitet hat.

Pendler mit Gesichtsmasken fahren während des morgendlichen Berufsverkehrs im zentralen Geschäftsviertel in Peking Fahrrad.
Pendler mit Gesichtsmasken fahren während des morgendlichen Berufsverkehrs im zentralen Geschäftsviertel in Peking Fahrrad. © Mark Schiefelbein/AP/dpa

BGH verhandelt erneut über Rücktritt von Pauschalreise wegen Pandemie

5.51 Uhr: Der Bundesgerichtshof (BGH) verhandelt am Dienstag (09.00 Uhr) in Karlsruhe erneut über die Konsequenzen aus der Stornierung einer Pauschalreise wegen der Corona-Pandemie. In drei Fällen fordern Touristen ihre Anzahlung zurück, nachdem sie wegen Corona nicht an der Reise teilnehmen wollten. Kunden können eine Reise vor deren Beginn jederzeit stornieren - das Reiseunternehmen kann aber normalerweise eine Entschädigung verlangen. (Az. X ZR 66/21 u.a.)

Eine Ausnahme gilt, wenn "unvermeidbare, außergewöhnliche Umstände" die Reise erheblich beeinträchtigen würden. Die strittigen Reisen wurden kurz vor oder zu Beginn der Pandemie gebucht. Eine von ihnen fand mit angepasstem Hygienekonzept statt. Eine andere wurde nach der Stornierung abgesagt, im dritten Fall war das Hotel geschlossen.

Vor den jeweiligen Landgerichten hatten die Kläger Erfolg. Nun überprüft der BGH die Urteile. Einen ähnlichen Fall legte er Anfang August dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vor. Dabei ging es um Stornokosten.

Corona-News von Montag, 29. August: Angepasster Corona-Impfstoff soll ab kommender Woche ausgeliefert werden

19.00 Uhr: Bei den Corona-Impfungen plant der Bund für Anfang September den Start mit fortentwickelten Impfstoffen auch für neuere Virusvarianten. Vorbehaltlich der erwarteten EU-weiten Zulassung sollen in den beiden Wochen ab 5. September rund 14 Millionen Dosen von Biontech und Moderna kommen, die an die Variante BA.1 angepasst sind. Das geht aus einem Schreiben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hervor. Nach Studiendaten wirkten sie auch deutlich besser gegen die derzeit vorherrschende BA.5-Variante als Impfstoffe der ersten Generation, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst berichtete der „Spiegel“ darüber.

Konkret werden demnach in den beiden ersten September-Wochen je fünf Millionen Dosen des BA.1-Impfstoffes von Biontech/Pfizer erwartet. Vom Hersteller Moderna sollen zunächst 1,65 Millionen Dosen und in der zweiten Woche 2,38 Millionen Dosen BA.1-Impfstoff kommen. Die Präparate sollen direkt an den Pharma-Großhandel ausgeliefert werden. Leistungserbringer wie Arztpraxen und Impfzentren sollen dann erstmals am 5. September die beiden Impfstoffe bestellen können.

Risikogruppen sollten nicht länger mit einer Impfung warten, auch wenn ein weiterer Impfstoff wahrscheinlich nur wenige Wochen später zur Verfügung stehen wird“, erklärte Lauterbach in dem Schreiben an die Leistungserbringer der Impfkampagne. Sollte - wie von Biontech/Pfizer angekündigt - im Idealfall bereits Ende September/Anfang Oktober auch ein an die Varianten BA.4 und BA.5 angepasster Impfstoff zugelassen werden, solle Deutschland zügig mit einer ersten Tranche von 9,5 Millionen Dosen beliefert werden.

Maskenpflicht in Scholz' Regierungsflieger

8.23 Uhr: Nach der Aufregung um die Corona-Regeln an Bord des Kanzler-Fliegers auf der letzten Auslandsreise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sind die Regeln verschärft worden: Auf dem Flug des Kanzlers am Montagmorgen nach Prag herrschte nun eine Maskenpflicht.

Das teilte ein Regierungssprecher kurz vor Abflug den mitreisenden Journalisten mit: „Mit Blick auf die öffentliche Debatte der vergangenen Tage hat das Bundeskanzleramt beschlossen, neben einem aktuellen PCR-Test auch wieder das Tragen von Masken während des gesamten Fluges vorzuschreiben.“ Mitreisende mussten vor dem Abflug zudem einen negativen PCR-Test nachweisen, der nicht älter als 24 Stunden sein durfte. Zudem mussten sich mitreisende Journalisten am Montagmorgen direkt am Flughafen zusätzlich mit einem Schnelltest auf das Coronavirus testen.

Bundeskanzler Olaf Scholz zieht sich eine FFP2-Maske an. (Archivfoto)
Bundeskanzler Olaf Scholz zieht sich eine FFP2-Maske an. (Archivfoto) © Kay Nietfeld/dpa | Kay Nietfeld/dpa

Am vergangenen Sonntag waren Scholz und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) nach Kanada geflogen. Aufnahmen von Bord hatten in Deutschland für Aufsehen gesorgt: Scholz, Habeck und Mitglieder der Delegation waren ohne Corona-Maske an Bord eines Luftwaffen-Airbus auf dem Weg nach Kanada zu sehen. Die deutschen Corona-Vorschriften besagen, dass an Bord von Verkehrsflugzeugen Corona-Masken getragen werden müssen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums hatte betont, dass das Ablegen der Masken nicht gegen die Regeln für Luftwaffenflüge verstoßen habe.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hatte das Verhalten im Anschluss kritisiert. Er empfehle der Bundesregierung, „dass wir überall die gleichen Regeln anwenden, die auch sonst gelten“, sagte Buschmann. „Sonst entsteht das Gefühl, dass man bereit ist, den Bürgerinnen und Bürgern etwas zuzumuten, dass man sich selbst nicht zumuten möchte.“ Seine „persönliche Einschätzung“ sei, dass das Ablegen der Masken möglicherweise mit den besonderen Regeln der Luftwaffe zu vereinbaren sei. Für „politisch klug“ halte er es aber nicht. Auch vor dem Flug nach Kanada mussten die Mitreisenden einen negativen PCR-Test vorlegen, der bei Abflug nicht älter als 24 Stunden sein durfte.

Scholz will am Montag ein Prag an der Karls-Universität eine europapolitische Rede halten. Der Kanzler wird zudem von Tschechiens Regierungschef Petr Fiala empfangen. Am Nachmittag wird Scholz zurück in Berlin erwartet.

Studie zeigt, welche US-Staaten ihre Bürger am besten geschützt haben

6.17 Uhr: Der Streit zwischen Republikanern und Demokraten in den USA zeigt sich auch an ihrer Corona-Politik. Welcher US-Bundestaat schützte seine Bürger am besten vor Covid? Und welche Partei verfolgte damit das bessere Pandemie-Management? Diese Frage beantwortet eine Analyse des amerikanischen Finanzdienstleisters WalletHub. Dazu untersuchten die Forscher, wie gut die 50 Bundestaaten die Pandemie unter Kontrolle hielten.

Das Ergebnis der Untersuchung: Als sicherster Staat ging Vermont aus der Analyse hervor. Den Autoren zufolge machte die geringe Todesrate und eine hohe Impfquote, sowie die Anzahl der Testungen einen entscheidende Unterschied in der Bewältigung der Corona-Pandemie. Unter den Top fünf Bundesstaaten finden sich zudem North Carolina, Rhode Island, New Hampshire und Connecticut.

Das schlechteste Corona-Management schreiben die Autoren demnach dem Gouverneur von Louisiana zu, gefolgt von West Virginia, Tennessee, Georgia und Kentucky. Zwar zeigt die Analyse, dass beide Parteien in den Top fünf der besten bzw. schlechtesten Staaten vertreten sind. Im Gesamtschnitt kamen die Demokraten allerdings auf einen Wert von 18,38, die republikanische Partei auf einen Rankingplatz von 33,92, wobei Platz 50 den schlechteste Platz darstellt.

Für die Analyse verwendeten die Autoren Daten aus den 50 Bundesstaaten sowie des Distrikts Washington. Sie verglichen die Staaten anhand von fünf Kennwerten: Dem Ausmaß der Übertragung von COVID-19, der Anzahl positiver Tests, der Hospitalisierungsrate und die Zahl der Todesfälle, sowie der jeweiligen Impfquote. Die Quote der vollständig Geimpften liegt in den USA derzeit bei 68 Prozent.

Corona-News von Sonntag, 28. August: Buschmann bezichtigt Lauterbach der Panikmache

18.01 Uhr: Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) wirft seinem Gesundheitskollegen Karl Lauterbach (SPD) Panikmache in der Corona-Politik vor. Lauterbach hatte auf eine Interviewfrage nach einer Reaktivierung des Rechtsstatus der epidemischen Lage nationaler Tragweite gesagt, wenn es keine neuen Corona-Varianten gebe, werde man ohne dieses Notfallwerkzeug auskommen.

Buschmann sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Montag: "Von Panikmache halte ich gar nichts. Für solche Virusvarianten gibt es derzeit nirgendwo Anzeichen." Er fügte hinzu: "Zur Reaktivierung müsste der Bundestag dem zustimmen. Dafür gibt es keine Mehrheit in der Koalition. Denn die Freien Demokraten haben gesagt, es müsste sich schon regelrecht die Hölle unter uns auftun, ehe wir dem zustimmen."

Karl Lauterbach (r.) und Marco Buschmann.
Karl Lauterbach (r.) und Marco Buschmann. © Wolfgang Kumm/dpa

Zu seinem Verhältnis zu Lauterbach sagte Buschmann: "Wir haben ein professionelles und konstruktives Arbeitsverhältnis, aber es ist natürlich so: Er hat aus seiner Rolle heraus andere Vorstellungen." Alles andere als unterschiedliche Perspektiven wäre nach seinen Worten allerdings auch seltsam.

Lauterbach warnt vor Corona-Herbst

12.56 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Deutschen wegen steigender Fallzahlen auf einen schwierigen Corona-Herbst eingestimmt. Mit der Omikron-Subvariante BA.5 werde man zumindest am Anfang des Herbstes einen Anstieg der Fallzahlen erleben, sagte der SPD-Politiker der "Welt am Sonntag". "Es wird dann zu Ausfällen in den Betrieben und der kritischen Infrastruktur kommen, etwa in Krankenhäusern. Es stehen uns also schwierige Zeiten bevor." Im Herbst rücken für die Bürgerinnen und Bürger wieder schärfere Vorgaben zum Pandemieschutz näher.

Lauterbach verwies in der "Welt am Sonntag" auf die Zahl von 100 bis 150 Corona-Toten pro Tag. "Meine Sorge ist, dass diese Zahl noch steigen könnte." Das sei nicht vertretbar. Daher müsse man gut vorbereitet sein. "Und wir sind es, wenn der Bundestag die vorgelegten Änderungen zum Infektionsschutzgesetz beschließt." Wenn ein Virus Variantenwechsel ausbleibe, dann werde Deutschland nicht in eine epidemische Lage kommen. "Trotzdem brauchen wir für den Notfall Werkzeuge", sagte Lauterbach.

Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit.
Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit. © Bernd von Jutrczenka/dpa/Archivbild

Mehr Urlauber mit Reisemobil oder Wohnwagen unterwegs

10.57 Uhr: Der Urlaub mit Reisemobil und Wohnwagen wird nach Angaben vom Caravaning Industrie Verband immer beliebter. Neue und gebrauchte Freizeitfahrzeuge seien europaweit "heiß begehrt", teilte der Verband mit. Bereits seit mehr als zehn Jahren verzeichne die Branche Zuwachsraten bei Neueinsteigern. Der Trend habe sich mit der Corona-Pandemie verstärkt.

Bundesweit seien inzwischen rund 1,5 Million Freizeitfahrzeuge zugelassen - davon rund 740.000 Caravans (Wohnwagen) und 767.000 Reisemobile. Rund 115.000 zusätzliche Fahrzeuge sind den Angaben zufolge als Pkw zugelassen, werden aber nach Um- und Ausbauten auch als Reisemobil genutzt. Und rund 180.000 weitere Fahrzeuge seien auf Dauerstellplätzen untergebracht.

Die steigende Zahl an Freizeitfahrzeugen stelle die Tourismus-Infrastruktur in Deutschland vor Herausforderungen, teilte der Verband weiter mit. Die Zahl der Reisemobil-Stellplätze sei im vergangenen Jahr auf insgesamt gut 5000 angewachsen. Noch sei kein flächendeckender Mangel an Stellplätzen zu erkennen, aber in besonders nachgefragten Regionen komme es bereits zu Engpässen bei den Übernachtungsangeboten, hieß es. Die Infrastruktur bei Stellplätzen müsse daher "schneller und breiter ausgebaut" werden, fordert der Verband. Denn: "Ein Ende des Caravaning-Trends ist nicht in Sicht."

Mit dem Wohnmobil auf Campingplätzen Urlaub machen: Die Corona-Pandemie hat den Trend verstärkt.
Mit dem Wohnmobil auf Campingplätzen Urlaub machen: Die Corona-Pandemie hat den Trend verstärkt. © dpa | Hauke-Christian Dittrich

Burning-Man-Festival nach Pandemie-Pause zurück

9.48 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie war das legendäre Burning-Man-Festival in den USA in den letzten beiden Jahren ausgefallen, doch nun findet die Wüsten-Veranstaltung mit Zehntausenden Besuchern wieder statt. Ab dem heutigen Sonntag bis zum Labor-Day-Feiertag am 5. September werden auf einem ausgetrockneten Salzsee im Black Rock Desert (US-Bundesstaat Nevada) rund 80.000 "Burner" erwartet.

Das einwöchige Szene-Happening mit Musik und Kunstaktionen lockt traditionell Künstler, Techno-Fans, Pyrotechniker und Neugierige aus aller Welt an. In der Wüste errichten die Teilnehmer aus Zelten und Wohnmobilen eine temporäre Stadt namens Black Rock City. Ein Kernritual am Ende des Kultevents ist das Verbrennen des "Burning Man", einer überdimensionalen Holzstatue.

Auch das berühmte karibische Straßenfest Notting Hill Carnival in London findet erstmals seit der Pandemie statt. Die Veranstaltung gilt als eine der größten Karnevalsfeiern der Welt und war 1959 von Einwanderern aus der Karibik ins Leben gerufen worden. Bereits bei Sonnenaufgang am Sonntag ging die Feier los. Enden soll sie erst am Montag, der in England ein Feiertag ist.

Raucherquote in Deutschland seit Pandemiebeginn deutlich gestiegen

8.12 Uhr: Der Anteil der Raucher in Deutschland ist einer Langzeitstudie zufolge seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Er liegt derzeit bei den Menschen ab 14 Jahren bei über einem Drittel (34,5 Prozent), wie aus der repräsentativen "Deutschen Befragung zum Rauchverhalten" hervorgeht. Vor der Pandemie (Anfang 2020) waren es noch etwa 27 Prozent.

Es sei eine erschreckende Entwicklung, sagte der Epidemiologe und Debra-Leiter Daniel Kotz der Deutschen Presse-Agentur. Kotz, der an der Uni-Klinik Düsseldorf am Centre for Health and Society den Sucht-Forschungsschwerpunkt leitet, führt den Trend in erster Linie auf die Rückfälligkeit von Ex-Rauchern zurück, die im Zuge sogenannten Corona-Stresses wieder angefangen haben. Zu beobachten sei aber weiterhin, dass viele junge Leute in Deutschland gar nicht erst anfingen zu rauchen.

Corona-News von Samstag, 27. August: Corona-Medikament Paxlovid stärker nutzen

22.00 Uhr: Intensivmediziner sehen in der verstärkten Verabreichung des Corona-Medikaments Paxlovid eine Möglichkeit, schwere Covid-Erkrankungen zu verhindern und damit die Kliniken in Deutschland zu entlasten.

"Ich glaube tatsächlich, dass die stärkere Behandlung mit diesem Medikament dazu beitragen könnte, dass weniger Corona-Patienten mit einem schweren Verlauf auf den Intensivstationen behandelt werden müssen", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, unserer Redaktion.

Marx betonte, die Studiendaten wiesen darauf hin, dass die Verabreichung von Paxlovid gerade zu Beginn einer Infektion einen schweren Verlauf verhindern könne. "Wenn die Behandlung mit dem Medikament angezeigt ist und der Patient dies auch möchte, sollten Ärzte dies auch stärker als bislang tun", forderte Marx. Seine Hoffnung sei, dass dadurch ein Teil der schweren Krankheitsverläufe ausbleibe.

Noch immer sterben in Deutschland täglich weit über hundert Menschen an Covid-19. Vor allem infizierte Menschen ab 60 haben ein stark erhöhtes Risiko, einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden.
Noch immer sterben in Deutschland täglich weit über hundert Menschen an Covid-19. Vor allem infizierte Menschen ab 60 haben ein stark erhöhtes Risiko, einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden. © dpa | Kay Nietfeld

Lauterbach schließt bei Corona "epidemische Lage" im Winter nicht aus

15.36 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schließt in der Corona-Pandemie die Ausrufung einer "epidemischen Lage" im Winter nicht aus. "Ich hoffe, dass es nicht zu einem gravierenden Variantenwechsel kommt - wenn er ausbleibt, dann werden wir nicht in so eine epidemische Lage kommen", sagte der Minister der "Welt am Sonntag". Trotzdem benötige Deutschland für den Notfall Mittel und Maßnahmen gegen die Pandemie.

"Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass sich im Laufe einer Pandemie immer nur die leichteren Varianten durchsetzen. Das ist ein Irrtum", führte Lauterbach aus. Es gebe keinen sogenannten Selektionsvorteil für leichtere Varianten. "Wir müssen auf alles gefasst sein." Schon jetzt gebe es in Deutschland zwischen 100 und 150 Corona-Tote pro Tag, sagte der SPD-Politiker. "Meine Sorge ist, dass diese Zahl noch steigen könnte."

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. © AFP | ODD ANDERSEN

Corona: Mehr Geld fürs Homeoffice?

11.04 Uhr: Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) dringt angesichts der steigenden Energiekosten und einer ab Herbst drohenden Corona-Welle auf eine deutliche Anhebung der Steuerhilfen für Beschäftigte im Homeoffice. "Der DGB fordert, die Homeoffice-Pauschale fortzuführen und auf 1.500 Euro anzuheben", sagte Gewerkschaftsvorstandsmitglied Anja Piel der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag). Bislang könnten Beschäftigte maximal 600 Euro im Jahr zu je fünf Euro am Tag bei der Steuererklärung geltend machen. Das DGB-Vorstandsmitglied warnte zugleich Firmen davor, Heizkosten ohne Ausgleich auf Beschäftigte im Homeoffice abzuwälzen.

Corona-News von Freitag, 26. August: Biontech vervollständigt Antrag für aktualisierten Impfstoff

17.54 Uhr: Biontech und Pfizer haben bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA ihren Zulassungsantrag für einen an die aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoff vervollständigt. Wie das Mainzer Unternehmen und sein US-Partner am Freitag mitteilten, besteht der Impfstoffkandidat zur Hälfte aus dem bisherigen Vakzin Comirnaty und zur anderen Hälfte aus einem Botenmolekül (mRNA), das auf das Spike-Protein der Subtypen BA.4/5 zugeschnitten ist. Bis auf diese Ergänzung seien all anderen Bestandteile des Impfstoffs unverändert.

Vorklinische Daten zeigten nach Angaben der beiden Hersteller, dass eine Auffrischungsimpfung mit dem an BA.4/5 angepassten Mittel eine "starke neutralisierende Antikörperantwort" gegen diese Subtypen sowie gegen die Subtypen BA.1/2 und den ursprünglichen Wildtyp-Stamm hervorrief. Zusätzlich zu den präklinischen Daten sowie Angaben zu Qualität und Herstellung stütze sich der Antrag auf Daten aus einer Phase-2/3-Studie des an BA.1 angepassten Impfstoffkandidaten. Für diesen Impfstoffkandidaten hatten die Firmen bereits im Juli einen Zulassungsantrag eingereicht. In Deutschland spielt BA.1 keine Rolle mehr.

In Australien fehlen täglich 31.000 Menschen wegen Long Covid am Arbeitsplatz

16.01 Uhr: In Australien sind laut einer Studie im Auftrag der Regierung allein in diesem Jahr bereits rund drei Millionen Arbeitstage wegen Long Covid ausgefallen. Jeden Tag fehlen wegen der langfristigen Beschwerden infolge einer Corona-Infektion 31.000 Beschäftige, heißt es in der Studie. Finanzminister Jim Chalmers sagte am Freitag, die Corona-Pandemie habe den Arbeitsmarkt "absolut erschüttert", und Long Covid tue dies "zunehmend".

In der Studie für das Finanzministerium wird Long Covid beschrieben als Krankheit, an der jemand noch Wochen oder länger nach seiner Corona-Infektion leidet. Häufige Symptome sind allgemeine Erschöpfung, Atembeschwerden, Brustschmerzen, Geschmacks- und Geruchsverlust oder Konzentrationsstörungen.

Moderna reicht Impfstoff-Patentklagen gegen Biontech/Pfizer ein

14.38 Uhr: Die US-Biotechfirma Moderna will den deutschen Rivalen Biontech und dessen Partner Pfizer wegen angeblicher Patentrechtverletzungen bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen zur Rechenschaft ziehen. Moderna habe deshalb Klagen bei Gerichten in den USA und in Deutschland eingereicht, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Moderna fordert Entschädigung für Verletzungen geistiger Eigentumsrechte, machte bislang aber keine Angaben zur Höhe. Konkret gehe es um die Entwicklung von mRNA-Impfstoff gegen Covid-19. Moderna habe hier bereits vor Ausbruch der Pandemie „Milliarden von Dollar“ investiert und wolle seine innovative Technologie-Plattform schützen, sagte Vorstandschef Stephane Bancel laut einer Pressemitteilung.

Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer.
Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer. © SEBASTIEN BOZON / AFP

Nordkorea dementiert erneuten Corona-Ausbruch

8.52 Uhr: Bei den neu aufgetretenen "Fieber"-Fällen in Nordkorea handelt es sich laut staatlichen Medien nicht um einen erneuten Corona-Ausbruch. Die Betroffenen in der Provinz Ryanggang seien an der Grippe erkrankt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA unter Berufung auf Daten des Notfallzentrums zur Epidemie-Prävention am Freitag.

Machthaber Kim Jong Un hatte die Corona-Pandemie vor rund zwei Wochen für besiegt erklärt. Am 23. August wurden laut KCNA jedoch vier neue "Fieber"-Fälle aus der an China angrenzenden Provinz Ryanggang gemeldet. Pjöngjang hatte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stets von "Fieber-Patienten" gesprochen, nicht von Corona-Patienten - offenbar aufgrund mangelnder Testkapazitäten.

Ärztepräsident fordert "klaren Kriterienkatalog" für Corona-Maßnahmen

2.04 Uhr: Bei den geplanten Corona-Regeln für den Herbst fordert Ärztepräsident Klaus Reinhardt klare Kriterien, wann schärfere Maßnahmen greifen sollen. "Das in dieser Woche vorgestellte Pandemie-Stufenkonzept ist differenziert und hebt richtigerweise auf die Verhältnismäßigkeit des Mitteleinsatzes ab", sagte der Präsident der Bundesärztekammer der "Rheinischen Post". "Notwendig ist aber, dass das Gesetz erstens um einen klaren Kriterienkatalog ergänzt wird, ab wann schärfere Eindämmungsmaßnahmen gelten."

Er führte aus: "Der bloße Verweis auf Abwasseranalysen, Inzidenzen und die Surveillance-Systeme des Robert Koch-Instituts reicht nicht aus." Zweitens müsse sichergestgellt sein, dass diese Indikatoren bundesweit gelten "und die gegebenenfalls zu ergreifenden Maßnahmen nicht von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind". Alles andere würde nur wieder zu Verwirrung und Verunsicherung in der Bevölkerung führen, warnte er.

Corona-News von Donnerstag, 25. August: Höhepunkt der Welle auch bei schweren Erkrankungen überschritten

23.00 Uhr: Das Abebben der Omikron-Welle in diesem Sommer zeigt sich nun auch bei den schweren Corona-Erkrankungen. "Übereinstimmend zeigen diese Daten, dass auch bei schwer verlaufenden Erkrankungen der Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten ist", heißt es im Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu Covid-19 von Donnerstagabend. Die Autoren beschreiben darin rückläufige Entwicklungen bei der Zahl der Patienten mit Covid-19 auf deutschen Intensivstationen und bei Covid-19-Diagnosen.

Eine Million Corona-Tote weltweit seit Januar

19.08 Uhr: Eine Million Menschen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in diesem Jahr an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. "Wir haben den tragischen Meilenstein von einer Million Todesfälle durch Covid-19 seit Anfang des Jahres überschritten", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag in Genf. Die WHO fordere die Regierungen auf, die Impfungen voranzutreiben, da ein Drittel der Weltbevölkerung noch nicht geimpft sei.

Die Länder sollten insbesondere ihre Anstrengungen zur Impfung aller Beschäftigten im Gesundheitswesen, älterer Menschen und anderer besonders gefährdeter Menschen verdoppeln, sagte Tedros. Ziel sei eine Impfquote von 70 Prozent für die gesamte Bevölkerung.

FDP-Fraktionschef mahnt Länder zu zurückhaltenden Maskenpflichten

15.43 Uhr: Die FDP im Bundestag hat die Länder zu einem zurückhaltenden Vorgehen bei zusätzlichen Corona-Maskenpflichten im Herbst aufgerufen. "Ich rate den Ländern dringend davon ab, nur weil Oktober ist, eine Maskenpflicht einzuführen", sagte Fraktionschef Christian Dürr den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Donnerstag). "Die Länder sollten nur dann davon Gebrauch machen, wenn es zwingend notwendig ist. Sonst verlieren sie das Vertrauen der Bürger."

Er erwarte klare Aussagen von den Ministerpräsidenten, dass die Maskenpflicht in Innenräumen nur in absoluten Ausnahmefällen komme, sagte Dürr: "Wenn es wirklich Probleme gibt, aber auf keinen Fall pauschal." Kultur, Veranstalter, Messebetreiber, Restaurant- und Clubbesitzer befürchteten einen "dritten Corona-Regel-Winter".

Maskenpflicht im Flieger bei Baerbock-Reise nach Marokko

14.50 Uhr: Bei der Reise von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach Marokko und Dänemark gilt anders als bei der Kanada-Reise von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) Maskenpflicht wegen der Corona-Pandemie. Alle Passagiere mussten zudem höchstens 24 Stunden vor dem Abflug von Berlin in die marokkanische Hauptstadt am Montagabend einen PCR-Test machen und zusätzlich an jedem weiteren Reisetag morgens einen Selbsttest.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bei ihrer Reise nach Marokko.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bei ihrer Reise nach Marokko. © Britta Pedersen/dpa

Tierschutzbund: Krankhaftes Sammeln von Tieren erreicht Rekordhöhe

13.36 Uhr: Das krankhafte Sammeln von Tieren hat nach Angaben des Deutschen Tierschutzbunds im Corona-Jahr 2021 in Deutschland einen statistischen Rekordwert erreicht. 68 Fälle von "Animal Hoarding" mit mehr als 4.200 betroffenen Tieren habe der Verband im vergangenen Jahr registriert, teilte er am Donnerstag in Bonn mit. Das seien so viele Fälle "wie noch nie".

Zum Start der Erhebung zu gehorteten Tieren im Jahr 2012, waren nur 22 Fälle von "Animal Hoarding" bekannt geworden. In den vergangenen zehn Jahren zählten die Tierschützer demnach mehr als 30.000 gehortete Tiere in 437 Fällen. Zudem sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

"Hinter jedem einzelnen Fall steht unfassbares Tierleid: Während die Halter oft gar nicht merken, dass es ihren Tieren schlecht geht, sie möglicherweise immer noch weitere aufnehmen, hausen die Tiere auf begrenztem Raum in ihrem eigenen Urin und Kot, sind verwahrlost, unterernährt und krank", sagte die Fachexpertin für "Animal Hoarding" beim Tierschutzbund, Nina Brakebusch. In vielen Fällen könnten die Tierschützer bei Rettungsaktionen nur noch tote Tiere bergen.

Lufthansa fordert Abschaffung von Maskenpflicht im Flugverkehr

11.29 Uhr: Die Lufthansa hat sich für eine Abschaffung der Maskenpflicht im Luftverkehr ausgesprochen. "Wir setzen auf die Eigenverantwortung unserer Gäste. Passagiere sollen frei entscheiden können, ob sie eine Maske tragen möchten oder nicht", sagte die im Vorstand des Konzerns für Kunden, IT und Unternehmensverantwortung zuständige Christina Foerster der "Bild"-Zeitung am Donnerstag.

In Flugzeugen werde die Luft durch Hochleistungsfilter gereinigt. "Insofern ist schwer verständlich, warum hier strengere Regeln als in anderen Lebensbereichen, etwa im Restaurant oder im Supermarkt, gelten sollen", sagte Foerster weiter.

Zudem seien die geplanten Regelungen nicht kontrollierbar und bildeten im internationalen Vergleich die Ausnahme. "Weil die meisten anderen Länder bereits auf Freiwilligkeit setzen, ist dieser deutsche Sonderweg nur schwer erklärbar und durchsetzbar."

Eine Frau mit Maske geht im Terminal 1 des Flughafen München vor der Abflugstafel entlang, an der Flüge der Lufthansa angezeigt werden.
Eine Frau mit Maske geht im Terminal 1 des Flughafen München vor der Abflugstafel entlang, an der Flüge der Lufthansa angezeigt werden. © Lino Mirgeler/dpa

Biontech will angepassten Corona-Impfstoff in Kürze ausliefern

10.42 Uhr: Biontech will seinen an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoff innerhalb weniger Tage nach der in Kürze erwarteten Zulassung durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA ausliefern. "Wir können sehr zeitnah ausliefern, hoffentlich ab Anfang September", sagte Unternehmenschef Ugur Sahin dem "Spiegel". Die EMA hatte kürzlich mitgeteilt, dass der zuständige Ausschuss am 1. September über die Anträge von Biontech/Pfizer und des US-Unternehmens Moderna auf Zulassung ihrer auf den Subtyp BA.1 angepassten Impfstoff entscheiden will.

In Deutschland spielt diese Variante mittlerweile keine Rolle mehr. Die Hoffnung ist, dass dieser Impfstoff auch gegen die aktuell kursierenden Varianten besser wirkt.

Die EMA prüft derzeit zudem einen auf die aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens und seines US-Partners Pfizer. Biontech reiche gerade bei der EMA die letzten Dokumente ein, sagte Sahin dem "Spiegel": "Dann kann es auch hier schnell gehen."

Ugur Sahin, Vorstandsvorsitzender Biontech.
Ugur Sahin, Vorstandsvorsitzender Biontech. © dpa | Andreas Arnold

Gesundheitssenatorin sieht harte Corona-Maßnahmen weit entfernt

6.30 Uhr: Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote geht trotz der erwarteten Corona-Welle im Herbst und Winter nicht davon aus, dass es zu einer vergleichbaren Situation kommt wie im Vorjahr. "Ich glaube von den harten Maßnahmen sind wir weit, weit entfernt", sagte Gote am gestern Abend in der RBB-"Abendschau". Die Grünen-Politikerin geht davon aus, dass es in Berlin weiterhin eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr geben wird. Von weiteren einschneidenden Maßnahmen gehe sie nicht aus, wenn man nicht in ein "ganz schlimmes Szenario" hineinrutsche.

Das Bundeskabinett hatte zuvor einen Entwurf auf den Weg gebracht, der vom 1. Oktober bis 7. April 2023 weitergehende Regeln zu Masken und Tests vorsieht. Die Länder sollen sie verhängen und bei kritischer Lage ausweiten können. Die Länder hätten sich klarere Vorgaben dazu gewünscht, welche Kriterien erfüllt sein müssten, damit eine übermäßige Belastung für das Gesundheitssystem vermieden werden kann, betonte Gote. Nun müssten sich die Länder eng abstimmen, um einen "Flickenteppich" zu vermeiden. Für die Menschen seien "verständliche, möglichst einfache klare Regeln in ganz Deutschland" wichtig.

Corona-News von Mittwoch, 24. August: First Lady Jill Biden erneut positiv auf Corona getestet

  • Die Frau des US-Präsidenten, Jill Biden, ist erneut positiv auf das Coronavirus getestet worden.
  • Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat den von der Bundesregierung beschlossenen neuen Entwurf des Infektionsschutzgesetzes kritisiert.
  • Das Bundesarbeitsministerium plant eine grundsätzliche Rückkehr zur Homeoffice-Angebots-Pflicht.
  • Die Union hat die Pläne der Ampel-Koalition für neue Corona-Schutzmaßnahmen kritisiert.
  • Die europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit einen auf die aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer.
  • Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (CDU), hat sich zufrieden geäußert mit den von der Ampel beschlossenen Schutzmaßnahmen für Herbst und Winter.
  • Der Dachverband der deutschen Messewirtschaft AUMA hat mit scharfer Kritik auf die vom Bundeskabinett gebilligten Änderungen des Infektionsschutzgesetzes reagiert.
  • Das Bundeskabinett hat am Mittwoch neue Corona-Maßnahmen für den Herbst und Winter beschlossen.
  • Nach dem Corona-Tief bei den Verkehrsunfällen steigen die Zahlen wieder an.

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(fmg/dpa/afp/epd)

Dieser Artikel erschien zuerst bei morgenpost.de.