Nach Angaben des Kremls ist Russland zu einer Fortsetzung der Friedensverhandlungen bereit. Alle News vom 1. März im Überblick.

  • Ukrainische Armee: Russischer Luftlandetruppen in Charkiw greifen ein Krankenhaus an
  • Russland ist offenbar zu weiteren Friedensverhandlungen mit der Ukraine bereit
  • Biden: Auch die USA sperren den Luftraum für russische Flugzeuge
  • In der Großstadt Schytomyr sollen Marschflugkörper ein Krankenhaus beschädigt haben
  • Polizeigewerkschaften warnen vor Anschlägen in Deutschland wegen des Ukraine-Kriegs
  • Belarus will weitere Truppen an die Grenze zur Ukraine schicke
  • Wichtiger Hinweis: Dieses Liveblog ist geschlossen. Alle aktuellen News zum Ukraine-Konflikt mit 234515723finden Sie fortan im neuen Liveblog.

Berlin/Kiew/Moskau. Die Lage im Ukraine-Krieg verschärft sich weiter. Auch in der Nacht zu Mittwoch soll Russland seine Angriffe fortgesetzt haben. Das ukrainische Militär meldete Angriffe mit Luftlandetruppen und Marschflugkörpern. In der Großstadt Schytomyr sollen Raketen ein Krankenhaus beschädigt haben. Bereits am Dienstag wurde aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew ein Raketenangriff auf den Fernsehturm gemeldet, der aber stehenblieb. Im Zentrum der zweitgrößten Stadt Charkiw gab es eine gewaltige Explosion.

US-Präsident Joe Biden hat in einer Rede am Dienstagabend (Ortszeit) Wladimir Putin eine Kampfansage gemacht. Der russische Präsident werde "niemals die Entschlossenheit der freien Welt schwächen", so Biden. Auch die USA sperren nun ihren Luftraum für russische Flugzeuge. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und UN-Generalsekretär António Guterres forderten Putin ebenfalls erneut auf, den Krieg sofort zu beenden.

News zum Ukraine-Krieg von Mittwoch, 2. März: Russland wohl für Fortsetzung der Friedensverhandlungen bereit

10.40 Uhr: Russland zeigt sich nach Angaben des Kreml bereit für eine Fortsetzung der Friedensverhandlungen mit der Ukraine noch am Mittwoch. "Heute Nachmittag, am späten Nachmittag, wird unsere Delegation vor Ort sein und auf die ukrainischen Unterhändler warten", sagte Sprecher Dmitri Peskow am Mittwochmittag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Meldung kommt.

Der russische Präsident Wladimir Putin.
Der russische Präsident Wladimir Putin. © dpa

Selenskyj: Angriff auf Babyn Jar ist Angriff auf unsere Geschichte

10.17 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den russischen Angriff auf den Fernsehturm in Kiew nahe der Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar als Angriff auf die ukrainische Geschichte verurteilt. "Für jeden normalen Menschen, der unsere Geschichte kennt, die Weltgeschichte, ist Babyn Jar ein besonderer Teil von Kiew", sagte der 44-Jährige in einer Videobotschaft vom Mittwoch. Das zeuge davon, dass für die absolute Mehrheit der Russen Kiew fremd sei. "Sie wissen nichts über unsere Hauptstadt. Über unsere Geschichte", sagte der Präsident. Nun versuche Russland, die ukrainische Geschichte auszulöschen.

Russischer Angriff nahe Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar

10.10 Uhr: Bei einem russischen Angriff in der Ukraine ist nach Informationen der Museumsleitung ein Gebäude in unmittelbarer Nähe der Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar beschädigt worden. Das betroffene Gebäude sei zu Zeiten der Sowjetunion als Sportzentrum gebaut worden und sollte jetzt Teil der Gedenkstätte werden, sagte Nathan Scharanski, Leiter des Aufsichtsrat der Gedenkstätte, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Es sei nun durch einen Brand beschädigt worden, das genaue Ausmaß sei aber noch unklar.

Scharanski ist selbst nicht vor Ort.

Nach ukrainischen Angaben schlugen am Dienstag zwei mutmaßliche Raketen beim Fernsehzentrum von Kiew in unmittelbarer Nähe von Babyn Jar ein. Fünf zufällige Passanten wurden dabei getötet, fünf weitere verletzt.

Britisches Verteidigungsministerium: Artilleriebeschuss und Luftschläge auf mehrere Städte

09.58 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium hat ein neues Update zur Lage in der Ukraine herausgegeben. Demnach sollen russische Truppen ins Stadtzentrum der Stadt Cherson vorgedrungen sein. Cherson liegt im Süden der Ukraine und gilt aufgrund seines Seehafens als strategisch wichtiges Ziel. Ukrainische Bürgerinnen und Bürger hatten hier in den letzten Tagen erbitterten Widerstand gezeigt und so dafür gesorgt, dass die Stadt noch nicht von russischen Truppen erobert werden konnte.

Weiterhin berichtet das britische Verteidigungsministerium über schweren Artilleriebeschuss und Luftschläge auf mehrere Städte in der Ukraine. Die primären Ziele der Angriffe seien Charkiw, Kiew, Mariupol und Tschernihiw gewesen.

Außerdem gibt das britische Verteidigungsministerium ein Update zur Zahl der Menschen, die vor dem russischen Angriff flüchten müssen. Diese sei mittlerweile auf mehr als 660.000 angewachsen.

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Massive Schäden bei Angriff auf Kiewer Fernsehturm

09.42 Uhr: Der gestrige russische Angriff auf den Fernsehturm in Kiew hat massive Schäden im Umkreis des Ziels angerichtet. Bilder in den sozialen Medien zeigen das Ausmaß der Zerstörung.

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Umfrage: Deutliche Mehrheit für höhere Verteidigungsausgaben

09.13 Uhr: Knapp zwei Drittel der Menschen in Deutschland stehen einer YouGov-Umfrage zufolge hinter dem Vorhaben, die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr angesichts des Krieges in der Ukraine zu stärken. 63 Prozent befürworten in der Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov das von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu angekündigte "Sondervermögen" im Umfang von 100 Milliarden Euro. 25 Prozent lehnen dies ab, 12 Prozent machten keine Angaben.

Generalstab der Ukrainischen Armee schätzt russische Verluste auf über 5000

08.58 Uhr: Auf Facebook hat der Generalstab der Ukrainischen Armee eine Übersicht über die geschätzten Verluste der russischen Armee im Krieg mit der Ukraine abgegeben. Demnach sollen 5.840 Soldaten ums Leben gekommen sein. Außerdem wird die Zahl der zerstörten Flugzeuge auf 30, die der zerstörten Hubschrauber mit 31 bemessen.

Auch die russischen Einheiten am Boden sollen schwere Verluste erlitten haben. Laut dem Generalstab der Ukrainischen Armee wurden 211 Panzer und 862 gepanzerte Fahrzeuge zerstört. Weiterhin sollen 85 Artilleriesysteme und 40 fahrbare Raketenwerfer zerstört worden sein.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Zivile Ziele in Charkiw getroffen

08.44 Uhr: Auch in der Nacht auf Mittwoch wurde die Großstadt Charkiw von Artilleriefeuer und Raketen getroffen. In den letzten 24 Stunden seien durch den Beschuss 21 Menschen getötet und 112 verletzt worden, erklärte der Oleg Synegubow, Leiter der Regionalverwaltung, am Mittwoch.

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In der Nacht auf Mittwoch wurden wieder zivile Ziele getroffen. Ein auf Social Media veröffentlichtes Video zeigte die brennende Soziologische Fakultät der Nationalen Karasin-Universität, deren obere Etagen vollkommen zerstört waren. In anderen Videos waren Wohnviertel zu sehen, in denen mehrere Häuser nach heftigem Beschuss zerstört worden waren. Neben zivilen Zielen wurden auch Verwaltungsgebäude getroffen.

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Der russische Fernsehsender NTV warf der ukrainischen Armee derweil vor, die Verwaltungsgebäude in Charkiw selbst beschossen zu haben, schrieb der BBC-Journalist Francis Scarr auf Twitter.

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Generalinspekteur der Bundeswehr lehnt Wiedereinführung der Wehrpflicht ab

08.33 Uhr: Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, hat sich gegen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ausgesprochen. "Die Wehrpflicht, so, wie wir sie noch kennen, ist in der jetzigen Situation nicht erforderlich", sagte Zorn unserer Redaktion. Die Bundeswehr und ihre Aufgaben hätten sich verändert. "Für den Kampf im Cyberraum, um nur ein Beispiel zu nennen, sind Wehrpflichtige absolut ungeeignet", sagte der oberste Soldat der Bundeswehr. "Wir brauchen gut ausgebildetes, in Teilen sogar hochspezialisiertes Personal, um das gesamte Aufgabenspektrum abzudecken."

Zorn wies zudem daraufhin, dass eine Entscheidung dieser Tragweite nicht auf die Schnelle getroffen werden könne. "Mit Blick auf eine Umstrukturierung der Bundeswehr wieder hin zu einer Streitkraft, die sich wesentlich auf eine Mobilmachung aus dem Volk heraus abstützt, muss es vorher eine gesamtgesellschaftliche Debatte geben, die deutlich über das Wehrressort hinausgeht", sagte Zorn. "Die Vorbereitungen dafür bräuchten dann auch viel Zeit, Kraft und den politischen wie gesellschaftlichen Konsens, dass das sicherheitspolitisch erforderlich ist - von der Klärung rechtlicher und grundgesetzlicher Fragen ganz abgesehen."

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, hat sich gegen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ausgesprochen.
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, hat sich gegen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ausgesprochen. © Sina Schuldt/dpa

Ölpreise steigen erneut auf mehrjährige Höchststände

08.23 Uhr: Die Ölpreise legen angesichts des Krieges in der Ukraine weiter deutlich zu. Am Mittwoch markierten die beiden wichtigsten Erdölsorten Brent und West Texas Intermediate (WTI) erneut mehrjährige Höchststände. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete bis zu 111,72 US-Dollar und damit so viel wie zuletzt im Jahr 2014. Ein Fass der US-Sorte WTI wurde mit bis zu 110,14 Dollar gehandelt. Das ist der höchste Stand seit dem Jahr 2013. Zuletzt legte der Preis für WTI-Öl noch um 5,89 Dollar auf 109,16 Dollar zu, Brent verteuerte sich um 5,98 Dollar auf 110,94 Dollar. Lesen Sie dazu: Ukraine-Krieg: Wie Deutschland seine Gasversorgung sichert

Offenbar Kinder bei Protesten in Moskau verhaftet

08.13 Uhr: In den sozialen Medien sind Bilder von Kindern aufgetaucht, die in Moskau angeblich verhaftet wurden, weil sie gegen den Krieg in der Ukraine protestiert haben.

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**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Bundeswehr-Experte rechnet mit Guerillakrieg in Ukraine

08.04 Uhr: Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner, rechnet mit einem Guerillakrieg in den ukrainischen Städten. "In den Städten selbst, im Orts- und Häuserkampf, da sind natürlich Kräfte, wie sie die Ukraine hat, mit ihren Panzerfäusten und mehr überlegen", sagte der Oberstleutnant am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Eine solche Aussicht könne den russischen Präsidenten Wladimir Putin allerdings dazu bringen, "mit Feuerwalzen über diese Städte herzufallen". Er gehe fest davon aus, dass Putin seine Angriffsbewegungen verstärke und es in den nächsten Tagen bittere Kämpfe geben werde.

Die Entscheidung aus Deutschland Panzerfäuste an die Ukraine zu liefern, sei richtig gewesen, betonte Wüstner. Man müsse nun aber aufpassen, wie Putin das aufnehme und dass man den Konflikt von außen nicht maßgeblich verschärfe.

Habeck: Im Zweifel Versorgungssicherheit wichtiger als Klimaschutz

07.36 Uhr: Wirtschaftsminister Robert Habeck schließt nicht aus, dass Kohlekraftwerke in Deutschland länger laufen müssen, um das Land energiepolitisch unabhängiger von Russland zu machen. "Da muss der Pragmatismus jede politische Festlegung schlagen, die Versorgungssicherheit muss gewährleistet sein", sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch im Deutschlandfunk. Im Zweifel sei diese Sicherheit wichtiger als Klimaschutz. Mittelfristig aber seien Unabhängigkeit in der Energiepolitik und eine klimaneutrale Energieproduktion das gleiche. Je stärker sich Deutschland auf eigene Energiequellen stütze, desto souveräner könne das Land außenpolitisch reagieren.

In den vergangenen Jahren sei die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen immer größer geworden, sagte Habeck. "Wir haben uns da ganz schön in eine Ecke manövriert", so der Minister. Doch selbst wenn Russland seine Gaslieferungen stoppen sollte, sei man vorbereitet. "Für den laufenden Winter und den Sommer kann ich Entwarnung geben, das würden wir gut überstehen."

Putin stoppt Ausfuhr von mehr als 10.000 Dollar pro Person

07.29 Uhr: Russland hat von diesem Mittwoch an die Ausfuhr von ausländischem Bargeld im Wert von umgerechnet 10.000 Dollar (knapp 9000 Euro) verboten. Ausländische Währungen sind von dem Verbot betroffen, wie es in einem vom russischen Präsidenten Wladimir Putin unterzeichneten Dekret heißt. Damit soll ein Abfluss von Kapital verhindert werden.

Zahlreiche Menschen verlassen wegen Putins Angriff auf die Ukraine auch Russland, weil sie Angst vor einer Verschärfung der Lage haben. Deshalb versuchen sie, ihr Bargeld in Sicherheit zu bringen.

Vor allem ziehen auch viele Menschen in Russland massenhaft Geld von ihren Konten ab. An den Bankautomaten etwa in der Moskau bilden sich wegen der westlichen Sanktionen gegen russische Banken seit Tagen lange Warteschlangen. Der Rubel erlebt wegen Putins Krieg gegen die Ukraine eine beispiellose Entwertung im Vergleich zu ausländischen Währungen. Die Menschen in Russland fürchten um ihre Ersparnisse durch den Krieg.

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Jeder sechste Deutsche für Entsendung deutscher Truppen in Ukraine

07.14 Uhr: Jeder sechste Deutsche ist einer Umfrage zufolge für ein militärisches Eingreifen der Bundeswehr in den Krieg um die Ukraine. 17 Prozent der vom Institut YouGov Befragten würden befürworten, wenn Deutschland als Reaktion auf die Situation Truppen in die Ukraine entsenden würde, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. 63 Prozent lehnten diesen Schritt eher oder vollständig ab.

Jeder zweite Befragte (50 Prozent) sprach sich für die Entsendung zusätzlicher Truppen zur Unterstützung der Nato-Mitglieder in Osteuropa aus. 19 Prozent sind für eine deutsche Koordination von Luftangriffen gegen russische Ziele. 65 Prozent fänden es gut, wenn Deutschland weitere Wirtschaftssanktionen verhängen würde.

Schweden kündigt als Reaktion auf Ukraine-Krieg Stärkung des Militärs an

07.11 Uhr: Schweden will nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine seine militärischen Fähigkeiten stärken. Die "allgemeine Bedrohungslage" habe sich erhöht, sagte Regierungschefin Magdalena Andersson in einer Fernsehansprache am Dienstag. "Schwedens Verteidigungsfähigkeiten müssen gestärkt werden, die Aufrüstung muss vorangetrieben werden." Sie kündigte Beratungen über höhere Verteidigungsausgaben an.

Nach dem Ende des Kalten Krieges hatte Schweden seine Militärausgaben gekürzt. Erst nach der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland im Jahr 2014 beschloss das Parlament eine Kehrtwende. 2017 wurde die Wehrpflicht in Schweden wieder eingeführt und im Januar 2018 die Garnison auf der Ostseeinsel Gotland wiedereröffnet. Im Oktober erhöhte das Land die Verteidigungsausgaben um 40 Prozent und stockte den Verteidigungshaushalt von 2021 bis 2025 umgerechnet 2,5 Milliarden Euro auf.

Ukrainische Armee: Angriff russischer Luftlandetruppen in Charkiw

05.51 Uhr: Die russischen Truppen haben ihre Angriffe auf zahlreiche ukrainische Städte in der Nacht zum Mittwoch fortgesetzt. Die ukrainische Armee berichtete, dass russische Luftlandetruppen die zweitgrößte Stadt Charkiw angegriffen hätten. "Russische Luftlandetruppen sind in Charkiw gelandet (...) und haben ein örtliches Krankenhaus angegriffen", erklärte die ukrainische Armee auf dem Nachrichtendienst Telegram. "Es findet ein Kampf zwischen den Invasoren und den Ukrainern statt", erklärte sie weiter.

In Charkiw wurden am Dienstag nach Behördenangaben bereits bei einem Luftangriff auf einen Hochhausblock mindestens acht Menschen getötet, zehn weitere starben demnach bei einem Angriff auf ein Regierungsgebäude in der 1,4-Millionen-Einwohner-Stadt im Osten des Landes.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt

Biden: Putin wird niemals Herzen und Seelen der Ukrainer gewinnen

04.10 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin wird nach Überzeugung von US-Präsident Joe Biden das ukrainische Volk nie von sich überzeugen können. "Putin mag Kiew mit Panzern einkreisen, aber er wird niemals die Herzen und Seelen der Ukrainer gewinnen", sagte Biden am Dienstag bei seiner Ansprache zur Lage der Nation vor beiden Kammern des US-Kongresses. "Er wird niemals ihre Liebe zur Freiheit auslöschen. Er wird niemals die Entschlossenheit der freien Welt schwächen." Biden sagte, im Wettbewerb zwischen Demokratien und Autokratien stellten sich Demokratien den Herausforderungen, "und die Welt entscheidet sich eindeutig für Frieden und Sicherheit".

Joe Biden, Präsident der USA, spricht zu Abgeordneten bei seiner Rede zur Lage der Nation in Washington.
Joe Biden, Präsident der USA, spricht zu Abgeordneten bei seiner Rede zur Lage der Nation in Washington. © Saul Loeb/Pool AFP via AP/dpa

Ukraine: Luftangriff in der Großstadt Schytomyr

03.50 Uhr: Aus der ukrainischen Großstadt Schytomyr ist am Dienstagabend ein Luftangriff gemeldet worden. Vermutlich Marschflugkörper des russischen Typs Kalibr hätten mehrere Gebäude beschädigt, darunter ein Krankenhaus, meldete die Agentur Unian.

Nach Angaben der Behörden wurden zwei Menschen getötet und zehn verletzt. Zuvor hatte der Berater des Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, von vier Toten gesprochen. Der Angriff galt demnach der in Schytomyr stationierten 95. Brigade. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren brennende Häuser und Rettungskräfte zu sehen. "Das wird keine ruhige Nacht", sagte Bürgermeister Serhij Suchomlyn.

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Ukraine warnt vor weiterer Unterstützung durch Belarus am Einmarsch

03.08 Uhr: Das Verteidigungsministerium in Kiew hat vor einer weiteren Unterstützung von Belarus am Einmarsch Russlands in die Ukraine gewarnt. Belarus helfe Russland bereits mit der Anwesenheit von Truppen und Waffen auf seinem Gebiet, teilte das Ministerium in der Nacht zu Mittwoch mit. Die belarussischen Truppen seien in Kampfbereitschaft und befänden sich nahe der ukrainischen Grenze.

Das US-Verteidigungsministerium hatte jüngst erklärt, es gebe keine Hinweise, dass belarussische Truppen in die Ukraine einmarschierten. Auch der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte gesagt, dass keine Truppen im Kriegseinsatz im Nachbarland seien. Allerdings gab es Medienberichte, wonach belarussisches Militär in der Region Tschernihiw an der Grenze zu Belarus gesehen worden sein soll.

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Polizeigewerkschaften warnen vor Anschlägen in Deutschland wegen Ukrainekriegs

02.37 Uhr: Wegen des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine haben die Polizeigewerkschaften vor Anschlägen auf Einrichtungen beider Staaten in Deutschland gewarnt. Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ, Mittwochsausgabe): "Denkbar sind gewalttätige Konflikte zwischen Sympathisanten beider Gruppen in der Bundesrepublik. Dazu zählen auch Anschläge auf Repräsentanzen und offizielle Einrichtungen beider Staaten."

Die Polizeibehörden von Bund und Ländern müssten für den Ernstfall bereit sein, täglich würden die Auswirkungen des Konflikts auf die innere Sicherheit hierzulande neu bewertet.

Auch die konkurrierende Polizeigewerkschaft DPolG teilt diese Einschätzung. Ihr Vorsitzender Rainer Wendt geht von weiteren möglichen Zielen aus. Wendt sagte der "NOZ": "Deutschland kann durchaus auch Ziel terroristischer Anschläge werden, etwa durch Beschädigung oder Zerstörung von Einrichtungen der kritischen Infrastruktur."

Belarus schickt weitere Truppen an die Grenze zur Ukraine

05.41 Uhr: Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat die Entsendung weiterer Truppen an die Grenze zur Ukraine angeordnet. Bei einer Sitzung des belarussischen Sicherheitsrats am Dienstag sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge, dass "fünf taktische Bataillonsgruppen" zusätzlich zum "Schutz" der Grenzregion im Süden entsandt werden sollen. Solche Einheiten bestehen in der Regel aus Hunderten Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen und Artilleriewaffen.

Militärhubschrauber und Flugzeuge seien bereits in den Regionen Gomel, Baranowitschi und Luninez stationiert. Der Verbündete des russischen Präsidenten Wladimir Putin versicherte jedoch, dass sich sein Land nicht an der Offensive in der Ukraine beteiligen werde. "Das ist nicht unsere Aufgabe", bekräftigte er.

Bürgermeister: Bereits mehr als 100 Verletzte in Mariupol

02.31 Uhr: Bei russischen Luftangriffen auf die Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine sind nach Angaben von Bürgermeister Wadym Bojtschenko bereits mehr als 100 Bewohner verletzt worden. "Die Zahl verwundeter Zivilisten wächst jeden Tag", sagte Bojtschenko der Agentur Unian zufolge in der Nacht zu Mittwoch. "Heute sind 128 Menschen in unseren Krankenhäusern. Unsere Ärzte gehen nicht einmal mehr nach Hause." Zuletzt habe sich die Situation in der Stadt zunächst gebessert, dann aber sei ein neuer Angriff erfolgt.

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Mehrere Frauen und ein Kind halten sich im Keller eines Entbindungskrankenhauses in Mariupol auf, das in eine Krankenstation umgewandelt wurde und als Bunker genutzt wird.
Mehrere Frauen und ein Kind halten sich im Keller eines Entbindungskrankenhauses in Mariupol auf, das in eine Krankenstation umgewandelt wurde und als Bunker genutzt wird. © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Baerbock an Weltgemeinschaft: Partei für Ukraine ergreifen

0.05 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat die Staaten der Welt mit einem emotionalen Appell aufgerufen, den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine scharf zu verurteilen. "Heute müssen wir uns alle zwischen Frieden und Aggression, zwischen Gerechtigkeit und dem Willen des Stärkeren, zwischen Handeln und Wegschauen entscheiden", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstagabend bei der Dringlichkeitssitzung der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow warf sie vor, Russlands Macht als Ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat zu missbrauchen.

News zum Ukraine-Krieg von Dienstag, 1. März: Russische Behörden sperren zwei unabhängige Medien

22.47 Uhr: Die russischen Behörden haben zwei unabhängige Medien wegen ihrer Berichterstattung über den russischen Einmarsch in der Ukraine gesperrt. Wie russische Nachrichtenagenturen am Dienstag berichteten, wies der Generalstaatsanwalt die russische Medienaufsicht an, den Zugang zum Fernsehsender Doschd sowie zum Radiosender "Moskauer Echo" zu blockieren. Als Grund gab er demnach an, die beiden Sender verbreiteten "absichtlich falsche Informationen" über den russischen Einmarsch.

Doschd bestätigt auf Twitter den Schritt der Generalstaatsanwaltschaft. Der Chefredakteur von "Moskauer Echo", Alexej Wenediktow, erklärte im Messengerdienst Telegram, der Sendebetrieb sei eingestellt worden. Die Websites beider Medien konnten am Abend in Russland nicht aufgerufen werden.

Apple stoppt vorerst Verkauf seiner Produkte in Russland

22.40 Uhr: Der US-Technologie-Riese Apple stoppt wegen des Ukraine-Kriegs bis auf Weiteres den Verkauf seiner Produkte in Russland. Das gab der iPhone-Hersteller am Dienstag in einer von US-Medien verbreiteten Mitteilung bekannt. Westliche Staaten haben wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine massive Sanktionen gegen Russland verhängt.

EU beschließt Ausschluss "einiger russischer Banken" aus Swift

22.14 Uhr: Als Strafmaßnahme gegen den russischen Einmarsch in der Ukraine haben sich die EU-Mitgliedstaaten auf den Ausschluss "einiger russischer Banken" aus dem internationalen Zahlungssystem Swift geeinigt. Das teilte die französische EU-Ratspräsidentschaft am Dienstagabend mit. Zugleich gaben die 27 Mitgliedstaaten grünes Licht für ein Verbot der russischen Staatsmedien RT und Sputnik in der Europäischen Union. Die Maßnahmen sollen am Mittwoch mit der Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft treten.

SPD-Spitze gegen Wiedereinführung der Wehrpflicht

22.05 Uhr: Die SPD-Spitze lehnt einer Wiedereinführung der Wehrpflicht als Reaktion auf den Angriff Russlands gegen die Ukraine ab. "Eine Reaktivierung der Wehrpflicht leistet keinen Beitrag zum Abbau aktueller Bedrohungen und lenkt von dringlichen Problemen ab", sagte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert unserer Redaktion. Ihr Nutzen für die Bundeswehr sei mehr als fraglich. "Die Attraktivität des Arbeitgebers Bundeswehr krankt bislang meist an schlechter Ausstattung und auch an ihrem Image. Das lässt sich ändern, aber nicht über Wehr- und Dienstpflicht."

Für Kühnert ist daher klar: "Die Debatte ist mehrfach ausgiebig geführt worden und sie ist entschieden." Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil lehnt eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ebenfalls ab

Kevin Kühnert.
Kevin Kühnert. © dpa | Michael Kappeler

Zorn: Wir brauchen hochspezialisiertes Personal

22.00 Uhr: Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, hat sich gegen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ausgesprochen. "Die Wehrpflicht, so, wie wir sie noch kennen, ist in der jetzigen Situation nicht erforderlich", sagte Zorn unserer Redaktion.

Die Bundeswehr und ihre Aufgaben hätten sich verändert. „Für den Kampf im Cyberraum, um nur ein Beispiel zu nennen, sind Wehrpflichtige absolut ungeeignet“, sagte der oberste Soldat der Bundeswehr. "Wir brauchen gut ausgebildetes, in Teilen sogar hochspezialisiertes Personal, um das gesamte Aufgabenspektrum abzudecken."

Zorn wies zudem daraufhin, dass eine Entscheidung dieser Tragweite nicht auf die Schnelle getroffen werden könne. "Mit Blick auf eine Umstrukturierung der Bundeswehr wieder hin zu einer Streitkraft, die sich wesentlich auf eine Mobilmachung aus dem Volk heraus abstützt, muss es vorher eine gesamtgesellschaftliche Debatte geben, die deutlich über das Wehrressort hinausgeht", sagte Zorn.

Polen nimmt 2000 Waisenkinder aus der Ukraine auf

21.15 Uhr: Polen nimmt angesichts der dramatischen Lage in der Ukraine 2000 Waisenkinder aus dem Land auf. Eine erste Gruppe von 300 Kindern solle bereits am Mittwoch ankommen, erklärte die Hilfsorganisation Caritas Polen am Dienstag. Die Ukraine stehe vor einer "humanitären Katastrophe", sagte Caritas Polen-Chef Marcin Izycki der Nachrichtenagentur PAP. Polen wolle daher "den Verletzlichsten in unserem Land Schutz bieten".

Die Kinder kommen laut der Organisation vor allem aus Waisenhäusern im Osten der Ukraine, die bisher am schwersten von dem russischen Angriff betroffen ist. Die erste Gruppe soll auf karitative und religiöse Einrichtungen in Oppeln (Opole) und Tschenstochau (Czestochowa) verteilt werden.

Selenskyj nennt Bedingungen für Verhandlungen

19.58 Uhr: Die Ukraine macht eine Feuerpause zumindest in den Städten zur Bedingung für Verhandlungen mit Russland. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, Russland müsse die Bombardierung ukrainischer Städte einstellen, bevor sinnvolle Gespräche über einen Waffenstillstand beginnen könnten. Die erste Verhandlungsrunde in dieser Woche habe kaum Fortschritte gebracht. Nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Tass soll es an diesem Mittwoch eine zweite Gesprächsrunde geben.

"Es ist notwendig, zumindest die Bombardierung von Menschen einzustellen, einfach die Bombardierung zu beenden und sich dann an den Verhandlungstisch zu setzen", sagte Selenskyj. In einem gemeinsamen Interview mit Reuters und CNN in einem schwer bewachten Regierungsgebäude forderte er die NATO-Mitglieder auf, eine Flugverbotszone zu verhängen. Damit solle die russische Luftwaffe gestoppt werden. Dies sei eine Präventivmaßnahme und nicht dazu gedacht, das westliche Militärbündnis in einen Krieg mit Russland hineinzuziehen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. © dpa

Russische Truppen wohl in Stadt Cherson eingedrungen

19.52 Uhr: Russische Truppen sind nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums in die südliche Stadt Cherson vorgedrungen. Allerdings kontrolliere die Ukraine noch das Gebäude der Stadtverwaltung, sagt Ministeriumsberater Wadym Denysenko.

Biden spricht mit Selenskyj

19.05 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat erneut mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Nach Angaben des Weißen Hauses dauerte das etwas mehr als eine halbe Stunde. Selenskyj selbst schrieb auf Twitter, dabei sei es um die amerikanische Führungsrolle bei den Sanktionen gegen Russland und der Militärhilfe für die Ukraine gegangen. Er fügte mit Blick auf Russland hinzu: "Wir müssen den Aggressor so schnell wie möglich stoppen."

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Hilfsorganisationen senden Helfer und Lebensmittel für Ukrainer

18.42 Uhr: Angesichts der angespannten humanitären Lage in der Ukraine senden Hilfsorganisationen materielle und praktische Hilfe in das Land und seine Nachbarstaaten. So schickt etwa das Deutsche Rote Kreuz eigenen Angaben zufolge einen ersten größeren Hilfstransport mit 3280 Feldbetten, 4680 Isomatten und mehr als 750 Hygienepakete ins polnische Lublin. Die 88 Tonnen Hilfsgüter wurden am Dienstag in Schönefeld verladen. Die Lkws sollen voraussichtlich am Mittwoch den Osten Polens erreichen.

Auch Ärzte ohne Grenzen bereitet nach eigenen Angaben Nothilfe-Projekte im Land vor und entsendet Teams nach Polen, in die Republik Moldau, nach Ungarn, Rumänien und in die Slowakei. Weitere Teams hielten sich in Russland und Belarus bereit, um bei Bedarf Hilfe zu leisten. In der Ukraine habe Ärzte ohne Grenzen Material zur Versorgung von Kriegsverletzten in Mariupol geliefert. Über seinen Partner "People in Need" unterstützt auch Care eigenen Angaben zufolge Hilfsmaßnahmen vor Ort. Die ersten Lastwagen mit haltbaren Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Windeln, Schlafsäcken und Matten seien bereits auf dem Weg in die Ukraine.

Vizekanzler Habeck: Weitere Sanktionen gegen Russland denkbar

18.27 Uhr: Als Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine sind nach den Worten von Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) weitere westliche Sanktionen denkbar. "Es ist auch möglich, weitere Maßnahmen zu identifizieren", sagte der Wirtschafts- und Klimaschutzminister am Dienstag in Washington nach Treffen mit US-Finanzministerin Janet Yellen und der Handelsbeauftragten Katherine Tai. "Auch darüber sprach ich mit der Finanzministerin." Schon die bisherigen Sanktionen würden die russische Wirtschaft mittelfristig hart treffen.

"Die Finanzministerien und die jeweilige Regierung prüfen, inwieweit weitere Aktionen im Finanzsektor möglich und zumutbar sind", sagte Habeck. Die Strafmaßnahmen müssten aber so gestaltet werden, dass sie längerfristig tragbar seien. "Wir müssen nur eben immer aufpassen, dass wir keine Sanktionen erlassen, die wir selber nicht durchhalten können, die die globale Wirtschaft so schädigen können, dass wir selber dann nach drei Tagen sagen müssen: Oh, da haben wir vielleicht das Gute gemeint, aber mit dem Hintern eingerissen, was wir mit den Händen aufgebaut haben."

Robert Habeck (Grüne), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.
Robert Habeck (Grüne), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. © dpa

Sondertreffen der Nato-Außenminister am Freitag

18.22 Uhr: Vor dem Hintergrund des russischen Kriegs in der Ukraine kommen die Außenminister der 30 Nato-Staaten am Freitag zu einem Sondertreffen in Brüssel zusammen. Das teilte das Verteidigungsbündnis am Dienstag mit. Generalsekretär Jens Stoltenberg werde um 12.30 Uhr nach dem Treffen eine Pressekonferenz halten.

Als Reaktion auf den Krieg hatte die Nato ihre militärische Unterstützung für die Ukraine zuletzt weiter ausgebaut. Zudem beschloss das Bündnis, seine Ostflanke zur Abschreckung Russlands zu verstärken. Bei einem Besuch in Polen schloss Stoltenberg am Dienstag jedoch erneut eine militärische Beteiligung der Nato am Ukraine-Krieg aus.

IEA will wegen Ukraine-Krieg Rohölreserven freigeben

18.15 Uhr: Die Internationale Energieagentur (IEA) will mit der Freigabe von Rohölreserven die Folgen des Krieges von Russland gegen die Ukraine an den Märkten abmildern. Insgesamt werden die 31 Mitgliedsländer der Agentur 60 Millionen Barrel Rohöl freigeben, wie es in einer am Dienstag in Paris veröffentlichten Mitteilung heißt. So sollen Angebotsengpässe in Folge des Krieges abgemildert werden. Die Ölpreise hatten zuletzt deutlich zugelegt. Die IEA ist ein Interessenverband der Industriestaaten

Pentagon: Russen haben Probleme, ihre Soldaten mit Essen zu versorgen

18.14 Uhr: Beim Angriff auf die Ukraine haben russische Truppen nach Angaben aus Kreisen des US-Verteidigungsministeriums inzwischen Probleme, die eigenen Soldaten mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Ein Vertreter des Pentagon sagte am Dienstag in Washington: "Es gibt (...) Anzeichen dafür, dass sie Probleme mit der Versorgung ihrer Truppen haben - dass ihnen nicht nur das Benzin ausgeht, sondern auch Lebensmittel." Insgesamt hätten die Russen bei ihrer Offensive zuletzt keine größeren Fortschritte gemacht. Die logistischen Probleme seien dabei ein Faktor, aber auch der Widerstand der ukrainischen Streitkräfte, der größer sei als wohl von der russischen Seite erwartet.

Es gebe Hinweise darauf, "dass die Moral in einigen dieser Einheiten nachlässt, weil sie nicht mit dem Widerstand gerechnet haben, der ihnen entgegengebracht wird", sagte der Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums weiter. Es könne daneben auch sein, dass die russischen Truppen aus eigenem Antrieb eine Art Pause einlegten, um sich neu zu gruppieren und aufzustellen und die eigene Strategie zu überdenken. Er betonte, die russischen Truppen würden sich sicher anpassen und versuchen, die Herausforderungen zu bewältigen. Die Attacke habe erst vor wenigen Tagen begonnen. Außerdem verfüge Russland über große militärische Ressourcen.

Putin nennt Bedingungen für Beendigung des Konflikts um die Ukraine

17.50 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat seine Bedingungen für eine Beendigung der „Militär-Operation“ in der Ukraine nach Kremlangaben bekräftigt. Die Regierung in Kiew müsse die "Volksrepubliken" Luhansk und Donezk sowie Russlands Souveränität über die Schwarzmeer-Halbinsel Krim anerkennen, teilte der Kreml am Dienstagabend in Moskau mit. Zudem müsse die Ukraine entmilitarisiert und in einen neutralen Status überführt werden, hieß es in der Mitteilung zu einem Telefonat Putins mit Venezuelas Präsident Nicolás Maduro.

Es war die erste Äußerung dieser Art, nachdem am Montag Vertreter der Ukraine und Russlands in Belarus über eine Beendigung des Krieges verhandelt hatten. Ergebnisse waren nach dem Treffen zunächst nicht mitgeteilt worden. Lesen Sie auch: "Putins Höllensonne": Was sind thermobarische Waffen?

Verpflichten müsse sich die Ukraine dem Kreml zufolge auch, künftig weiter auf Atomwaffen zu verzichten. Putin hatte zuvor gefordert, dass die Ukraine nicht Mitglied der Nato werden dürfe. Die ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk hat er als unabhängige Staaten anerkannt.

Russlands Präsident Wladimir Putin.
Russlands Präsident Wladimir Putin. © dpa

Offenbar fünf Tote bei Angriff auf Kiewer Fernsehturm

17.39 Uhr: Bei dem russischen Angriff auf den Fernsehturm von Kiew sind nach ukrainischen Angaben fünf Menschen getötet worden. Fünf weitere Menschen seien bei dem Angriff am Dienstag verletzt worden, teilte der Katastrophenschutz mit. Durch den Angriff wurde die Ausstrahlung der Fernsehprogramme unterbrochen.

Scholz telefoniert mit Selenskyj - Angriff aufs Schärfste verurteilt

17.25 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den russischen Angriff auf die Ukraine in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erneut aufs Schärfste verurteilt. Selenskyj habe Scholz über die anhaltenden russischen Angriffe auf die Ukraine informiert, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Dienstag in Berlin mit. Der Bundeskanzler habe den ukrainischen Präsidenten über den Stand der deutschen Unterstützung und die zahlreichen Solidaritätsbekundungen in Deutschland unterrichtet. Selenskyj habe sich für die deutsche und europäische Solidarität in der schwierigen Lage für sein Land bedankt. Lesen Sie auch: Gerhard Schröder: So einsam wird es um den Alt-Kanzler

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Nato wird keine Truppen oder Flugzeuge in die Ukraine bewegen

17.15 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat eine Beteiligung des Militärbündnisses am Ukraine-Krieg erneut entschieden ausgeschlossen. "Die Nato wird keine Truppen in die Ukraine entsenden oder Flugzeuge in den ukrainischen Luftraum verlegen", sagte der Norweger am Dienstag bei einem Besuch auf dem polnischen Luftwaffenstützpunkt Lask. "Die Nato wird sich nicht an dem Konflikt beteiligen."

Der polnische Präsident Andrzej Duda bekräftigte: "Wir schicken unsere Flugzeuge nicht, denn das würde eine militärische Einmischung in den Konflikt bedeuten, der sich in der Ukraine abspielt, es würde bedeuten, dass sich die Nato in den Konflikt einschaltet, aber die Nato keine Partei in dem Konflikt ist". Duda verwies darauf, dass man vielseitige Hilfe, vor allem humanitäre Hilfe leiste. "Aber unsere Flugzeuge fliegen momentan nicht in die Ukraine."

Friedensverhandlungen sollen offenbar morgen weitergehen

16.57 Uhr: Die Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland sollen offenbar am 2. März weitergehen. Das berichtet etwa die russische Nachrichtenagentur Tass, die sich auf die ukrainische Zeitung "Zerkalo Nedeli" bezieht. Offiziell bestätigt sind

Fernsehturm in Kiew offenbar durch russischen Angriff getroffen

16.53 Uhr: Der Fernsehturm von Kiew ist nach ukrainischen Angaben am Dienstag durch einen russischen Angriff getroffen worden. Die Ausstrahlung von Fernsehprogrammen sei dadurch "für eine gewisse Zeit" unterbrochen, teilte das ukrainische Innenministerium mit. Die Struktur des im Zentrum von Kiew stehenden Fernsehturms sei aber intakt geblieben. In den sozialen Medien teilten User Bilder und Videos, die eine Explosion an dem Turm zeigen.

Bürgermeister Vitali Klitschko bezeichnete die Lage als "bedrohlich". "Der Feind will das Herz unseres Landes erobern. Aber wir werden kämpfen und Kiew nicht aufgeben", schrieb er im Nachrichtenkanal Telegram. Er warnte zugleich vor Panik und Falschinformationen.

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US-Geheimdienste warnen wohl vor "frustriertem" Putin

16.02 Uhr: Die US-Geheimdienste beschäftigen sich mit der Bewertung des Geisteszustands von Wladimir Putin. Nun warnen sie laut dem US-Sender NBC vor dem russischen Präsidenten. Der russische Präsident sei zunehmend frustriert über die ins Stocken geratene Invasion, so NBC unter Berufung auf mehrere Geheimdienstquellen.

Langjährige Putin-Beobachter spekulierten zuvor öffentlich, dass sein Verhalten zunehmend unberechenbar und irrational geworden sei. Seit er am vergangenen Donnerstag die russische Invasion in der Ukraine gestartet hat , bitten hochrangige US-Beamte die Geheimdienste, alle neuen Informationen darüber zu sammeln, wie es dem russischen Präsidenten geht und wie seine Denkweise durch die unerwartet einheitliche und harte Reaktion der europäischen Nachbarn und Verbündeten rund um die Welt beeinflusst wurde.

Bombe auf Bischofshaus in Charkiw

15.55 Uhr: In der ukrainischen Millionenstadt Charkiw hat eine Bombe das Bischofshaus der römisch-katholischen Kirche getroffen. Sie habe aber wie durch ein Wunder nur ein Loch im Dach verursacht, teilte der Dompfarrer und Ordinariatskanzler Gregorio Semenkov dem italienischen Pressedienst SIR mit. 40 Menschen, vor allem Mütter mit ihren Kindern, hätten kurz vor dem Angriff Zuflucht im Kellergeschoss gefunden und seien unverletzt. Lesen Sie auch: Google Maps und Tinder: So wollen Nutzer der Ukraine helfen

UN brauchen etwa 1,5 Milliarden Euro für Ukraine-Hilfe

15.12 Uhr: Die Vereinten Nationen brauchen knapp 1,5 Milliarden Euro für humanitäre Hilfe im Ukraine-Krieg. Das UN-Nothilfebüro Ocha teilte am Dienstag mit, die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen benötigten 1,1 Milliarden Dollar (980 Millionen Euro) für ihre Arbeit innerhalb der Ukraine, mit der sechs Millionen Menschen für drei Monate unterstützt werden sollen. Weitere 551 Millionen Dollar (492 Millionen Euro) würden für Flüchtlinge außerhalb des Landes gebraucht.

Die Vereinten Nationen schätzen, dass zwölf Millionen Menschen innerhalb der Ukraine Hilfe und Schutz benötigen werden, während mehr als vier Millionen ukrainische Flüchtlinge in den kommenden Monaten in Nachbarländern versorgt werden könnten. "Dies ist die dunkelste Stunde für die Menschen in der Ukraine. Wir müssen unsere Reaktion jetzt intensivieren, um das Leben und die Würde der Ukrainer zu schützen", sagte Ocha-Chef Martin Griffiths.

Zivilisten stellen sich russischen Truppen entgegen

14.59 Uhr: Nicht nur das ukrainische Militär leistet Widerstand gegen den russischen Vormarsch. Auch die Menschen stellen sich Putins Panzern und Soldaten in einzelnen Fällen in den Weg. So wie in Kupjansk, im Osten der Metropolen Charkiw: Die Geschosssalven aus Schnellfeuerwaffen der russischen Einheiten halten die Menschen nicht auf. Sie gehen die Straße runter, direkt auf die Soldaten zu, tragen Fahnen der Ukraine in den Händen, gelb und blau, halten sie nach oben. Sie rufen: "Alles wird gut für die Ukraine". Eine Person filmt die Szene mit dem Handy, stellt sie online.

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Anderer Ort, die Stadt Melitopol im Süden der Ukraine. Wieder sind es Anwohner, die sich dem russischen Vormarsch entgegenstellen. Gepanzerte russische Fahrzeuge und Militär-Jeeps wollen über die Hauptstraße weiter. Doch Menschen blockieren den Weg. Sie rufen: "Besatzer! Besatzer!" Ein russischer Soldat feuert mit seiner Maschinenpistole in die Luft. Doch die Menschen schrecken nicht zurück. "Geht nach Hause!", rufen sie. Der Konvoi kommt nicht voran. Dann bricht das Video, das ein Mann auf der Plattform Twitter geteilt hat, ab.

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UNHCR: 677.000 Menschen aus der Ukraine geflüchtet

14.46 Uhr: Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine sind nach UN-Angaben bereits 677.000 Menschen in Nachbarländer geflüchtet. Rund die Hälfte sei in Polen angekommen, sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, am Dienstag in Genf. Rund 90 000 seien in Ungarn und Zehntausende in anderen Nachbarländern wie Moldau, Slowakei und Rumänien. Innerhalb von 24 Stunden sei die Gesamtzahl um 150 000 gestiegen.

Die Menschen, die bislang geflüchtet seien, hätten vermutlich überwiegend Familien oder Freunde in den Nachbarländern und vor allem die Mittel zur Flucht, sagte Grandi. Er mache sich große Sorgen um die anderen, die in den nächsten Tagen und Wochen sicher auch Hilfe bräuchten. Die Vereinten Nationen starteten einen Spendenaufruf: Sie brauchen nach eigenen Angaben knapp 1,5 Milliarden Euro für humanitäre Hilfe im Ukraine-Krieg. Lesen Sie auch: Militärkonvoi vor Kiew - was wir wissen und was nicht

Kadyrow: Tschetschenen im Krieg in der Ukraine getötet

14.37 Uhr: Der tschetschenische Republikchef Ramsan Kadyrow hat den Tod von zwei seiner Kämpfer in Russlands Krieg gegen die Ukraine bestätigt. Zwei Männer seien bei den Gefechten gegen ukrainische "Nationalisten" getötet, sechs weitere verletzt worden, teilte Kadyrow am Dienstag mit.

Der Chef der Nordkaukasus-Republik Tschetschenien ist der erste russische Funktionär, der eine Zahl an Toten nennt. Das russische Verteidigungsministerium hatte lediglich Verluste in den eigenen Reihen bestätigt. Die Ukraine spricht von mehr als 5700 getöteten russischen Soldaten. Überprüfen lässt sich das nicht.

Kadyrow sprach auch von einem "Krieg". Mit Blick auf die beiden getöteten Tschetschenen meinte er: "Ja, im Krieg wird gestorben, und das war ihre Berufswahl." Mehrere russische Medien waren gerügt worden von den Behörden in Moskau, weil sie entgegen der Sprachregelung des Kreml ebenfalls von Krieg gesprochen oder geschrieben hatten. Der russische Präsident Wladimir Putin spricht von einer "militärischen Spezial-Operation" zur Entwaffnung und "Entnazifizierung" der Ukraine.

Russisches Verteidigungsministerium warnt vor Angriffen auf Kiew

14.32 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium warnt offenbar vor einem Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Das berichten unter anderem die russischen Nachrichtenagenturen Tass und Ria.

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Moskau kündigt Angriffe auf ukrainische Geheimdienst-Infrastruktur an

14.30 Uhr: Am sechsten Tag des Krieges gegen die Ukraine hat Russland gezielte Angriffe auf die Informationsinfrastruktur des ukrainischen Geheimdienstes angekündigt. Um "Informationsangriffe" gegen Russland zu zerschlagen, würden unter anderem "technologische Objekte des SBU (...) in Kiew mit hochpräzisen Waffen getroffen werden", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Dienstag der Agentur Interfax zufolge mit. Ziel der neuen Angriffe sei auch das 72. Zentrum für so bezeichnete informations-psychologische Operationen in Browary östlich von Kiew. Die Bevölkerung in Kiew, die in der Nähe der genannten Einrichtungen lebe, wurde aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen.

EU-Ratschef: Beitrittsgesuch der Ukraine wird ernsthaft geprüft

13.33 Uhr: EU-Ratspräsident Charles Michel hat der Ukraine eine ernsthafte Prüfung des Gesuchs um einen EU-Beitritt zugesagt. Das sei ein schwieriges Thema, und es gebe unterschiedliche Auffassungen der Mitgliedstaaten, sagte Michel am Dienstag im Europaparlament. "Aber der Rat wird sich da seiner Verantwortung nicht entziehen können." Den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilte er abermals scharf: "Dies ist geopolitischer Terrorismus, schlicht und einfach."

Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft an die Abgeordneten eindringlich für die Aufnahme seines Landes in die Europäische Union geworben. Ein Beitrittsgesuch hat Selenskyj bereits gestellt. Für die EU geht es zunächst um die Entscheidung, ob die Ukraine offiziell den Status eines Beitrittskandidaten bekommt. Anschließend würde ein Beitrittsabkommen ausgehandelt. Das nimmt normalerweise Jahre in Anspruch. Die EU-Staaten müssten eine Aufnahme letztlich einstimmig billigen.

Der ukrainische Präsident Wolodomyr Selenskyj (M.), Premierminister Denys Shmygal (r.) und Parlamentssprecher Ruslan Stefanc (l.) bei der Unterzeichnung des EU-Beitrittsgesuchs.
Der ukrainische Präsident Wolodomyr Selenskyj (M.), Premierminister Denys Shmygal (r.) und Parlamentssprecher Ruslan Stefanc (l.) bei der Unterzeichnung des EU-Beitrittsgesuchs. © Ukrainian Presidents Office

Scholz und Bettel halten Pressekonferenz

13.18 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vom russischen Präsidenten Wladimir Putin erneut einen sofortigen Stopp des Angriffs auf die Ukraine verlangt. Er fordere ihn auf, "unverzüglich alle Kampfhandlungen einzustellen, die russischen Truppen nach Russland abzuziehen und zum Dialog zurückzukehren", sagte Scholz am Dienstag nach einem Gespräch mit Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel. "Das Blutvergießen muss ein Ende haben. Wladimir Putin vergeht sich am ukrainischen Volk." Scholz kündigte an, den bereits beschlossenen Sanktionspaketen würden weitere hinzugefügt.

Selenskyj hält Ansprache im EU-Parlament

12.56 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Ansprache vor dem EU-Parlament die Bürger seines Landes als "Helden" bezeichnet. Sie würden einen hohen Preis dafür zahlen, die Freiheit zu verteidigen. Es sei eine Tragödie für jeden Ukrainer und für den ukrainischen Staat.

"Ich denke, dass wir am heutigen Tag unser Leben lassen für die Werte, für die Rechte, für den Wunsch genauso frei zu sein, wie sie frei sind", sagte der Politiker mit Blick auf die EU-Mitgliedsstaaten. Er sei von der sogenannten europäischen Wahl der Ukraine überzeugt. Gleichzeitig forderte Selenskyj die Mitglieder im Parlament auf, das Bekenntnis der Ukraine zur EU zu erwidern. Er sprach von einer "gegenseitigen Wahl". Der ukrainische Präsident berichtete auch von schweren Angriffen auf den Freiheitsplatz in der Stadt Charkiw. Dies sei der Preis, den die Ukraine für die Freiheit zahle.

Die EU werde sehr viel stärker mit der Ukraine sein und ohne die EU werde die Ukraine alleine dastehen. "Wir haben bewiesen, dass wir zumindest genauso sind wie Sie. Also beweisen Sie, dass Sie auf unserer Seite stehen. Beweisen Sie, dass Sie wirklich Europäer sind. Und dann wird das Leben gewinnen über den Tod." Selenskyj erhielt für seine Rede von den EU-Parlamentariern tosenden Applaus.

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Dutzende Länder verlassen bei Lawrow-Rede in Genf den Saal

12.48 Uhr: Aus Protest gegen den russischen Krieg in der Ukraine haben Diplomaten in Genf vor der Rede des russischen Außenministers Sergej Lawrow den Saal des UN-Menschenrechtsrats verlassen. An der vorab koordinierten Aktion waren die deutsche Botschafterin Katharina Stasch sowie Dutzende weitere Delegationen beteiligt.

Lawrow, der per Videolink zugeschaltet war, verlas eine lange Erklärung, in der er den Angriff auf die Ukraine mit Menschenrechtsverletzungen auf ukrainischer Seite rechtfertigte. Er wollte zunächst persönlich an der Sitzung teilnehmen. Die Reise wurde dann mit Verweis auf die Sperrung des europäischen Luftraums für russische Maschinen abgesagt. Der Menschenrechtsrat hatte am Montag mit seiner regulären Frühjahrssitzung begonnen.

Fast tausend ukrainische Touristen auf Sansibar gestrandet

12.31 Uhr: Mehrere hundert Reisende aus der Ukraine sind auf der tansanischen Insel Sansibar gestrandet. Die knapp 1000 Menschen könnten aktuell nicht zurück in ihre Heimat fliegen, da der ukrainische Luftraum gesperrt sei, erklärte am Dienstag die Tourismus-Verantwortliche der Insel, Lela Mohammed Mussa. Geplant sei, sie in Drittländer wie etwa Polen auszufliegen.

"Erstmal haben wir uns versichert, dass sie da bleiben, wo sie sind, auch wenn ihre Abreise fällig ist", sagte Mussa. "Wir erlauben ihnen, in den Hotels zu bleiben und sie werden bedient wie alle anderen auch." Die russisch-stämmige Managerin des Hotels "Zanzi Resort", Julia Baystrukowa, sagte AFP, ihre ukrainischen Gäste seien "extrem unglücklich".

Nato wird keine Truppen oder Flugzeuge in Ukraine bewegen

12.21 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat eine Beteiligung des Militärbündnisses am Ukraine-Krieg erneut entschieden ausgeschlossen. "Die Nato wird keine Truppen in die Ukraine entsenden oder Flugzeuge in den ukrainischen Luftraum verlegen", sagte der Norweger am Dienstag bei einem Besuch auf dem polnischen Luftwaffenstützpunkt Lask. "Die Nato wird sich nicht an dem Konflikt beteiligen."

Der polnische Präsident Andrzej Duda bekräftigte: "Wir schicken unsere Flugzeuge nicht, denn das würde eine militärische Einmischung in den Konflikt bedeuten, der sich in der Ukraine abspielt, es würde bedeuten, dass sich die Nato in den Konflikt einschaltet, aber die Nato keine Partei in dem Konflikt ist". Duda verwies darauf, dass man vielseitige Hilfe, vor allem humanitäre Hilfe leiste. "Aber unsere Flugzeuge fliegen momentan nicht in die Ukraine."

Jens Stoltenberg (l.), NATO-Generalsekretär, während eines Treffens mit Andrzej Duda, Präsident von Polen.
Jens Stoltenberg (l.), NATO-Generalsekretär, während eines Treffens mit Andrzej Duda, Präsident von Polen. © JANEK SKARZYNSKI / AFP

Sergej Lawrow hält Propaganda-Rede vor UN

12.14 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat sich am Dienstag per Videobotschaft an den UN-Menschenrechtsrat gewandt. Seine rund 20-minütige Rede war eine Aneinanderreihung von Lügen und Propaganda. Mehrfach bezeichnete er die demokratisch gewählte Regierung unter Führung des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als "Neonazis" und "ultranational", obwohl Selenskyj selbst Jude ist und seine Familie Angehörige im Holocaust verlor. Der Kreml behauptet seit Jahren, 2014 hätten aus dem Ausland gesteuerte "Faschisten" in Kiew einen Staatsstreich herbeigeführt.

Die Regierung in Kiew wolle eigene Atomwaffen, behauptete Lawrow zudem vor der Ständigen Abrüstungskonferenz in Genf. Auf dem ukrainischen Territorium befänden sich noch sowjetische Nukleartechnologie und die Mittel, so bestückte Waffen abzuschießen. Von der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hieß es in der vergangenen Woche, sie sehe keinerlei Belege für die Behauptungen über ein mögliches Atomwaffenprogramm in der Ukraine. "Unsere Agentur hat keine Hinweise dafür gefunden, dass in der Ukraine deklariertes Nuklearmaterial aus der friedlichen Nutzung von Nuklearenergie abgezweigt wird", teilte ein IAEA-Sprecher dem "Tagesspiegel" mit.

Der Ukraine warf Lawrow vor, die russischstämmige Bevölkerung auf der Krim und in der Ostukraine zu unterdrücken und auslöschen zu wollen. Den Angriff auf die Ukraine, bei dem nach UN-Angaben zufolge bereits über 400 Zivilisten getötet wurden, rechtfertigte er als notwendige "Spezial-Militäroperation", um die Ukraine zu "Demilitarisieren" und "Entnazifizieren". Eine Besetzung der Ukraine sei nicht geplant.

Containerschiffsreederei Maersk stoppt Lieferungen an Russland

11.55 Uhr: Die weltgrößte Containerschiffsreederei Maersk stoppt wegen des Ukraine-Kriegs vorläufig alle Lieferungen nach Russland. Russische Häfen würden "bis auf Weiteres" nicht mehr angelaufen, teilte Maersk am Dienstag mit. Ausnahmen gelten demnach aber für Lieferungen von Nahrungsmitteln, Medikamenten und weiteren humanitären Gütern. Fahrten in die Ukraine hatte Maersk bereits aus Sicherheitsgründen gestoppt.

Lieferungen nach Russland und Aufträge aus Russland seien "zeitweilig" ausgesetzt, teilte Maersk mit. Aufträge, die vor Inkrafttreten der Sanktionen gegen Russland erteilt wurden, wolle die Reederei aber unter Berücksichtigung der Strafmaßnahmen versuchen zu erledigen.

Kiew bietet aufgebenden russischen Soldaten Geld

11.41 Uhr: Die Ukraine hat russischen Soldaten Straffreiheit und Geld angeboten, wenn sie sich ergeben. "Trefft Eure Wahl. Kommt ohne Waffen und mit weißer Flagge heraus", schrieb Verteidigungsminister Olexij Resnikow in der Nacht zum Dienstag bei Facebook. Geboten werden jedem Soldaten umgerechnet mehr als 40.000 Euro. Finanziert werde die Aktion von der internationalen IT-Industrie.

"Jeder, der sich weigert, ein Besatzer zu sein, bringt den Frieden näher. Für diejenigen, die den Weg des Besatzers wählen, wird es keine Gnade geben!", sagte Resnikow. Ob sich ergebende Russen das Geld tatsächlich erhalten, war zunächst nicht zu überprüfen.

Ukrainischen Angaben zufolge sollen bisher mindestens 200 russische Soldaten gefangen genommen worden sein. Verhörvideos nach zu urteilen sollen sie geglaubt haben, an einem Manöver teilzunehmen - tatsächlich aber zum Kämpfen in die Ukraine geschickt worden sein. Russland hatte am vergangenen Donnerstag ohne Kriegserklärung das Nachbarland angegriffen. UN-Angaben zufolge wurden bereits über 400 Zivilisten getötet.

Das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik veröffentlichte Bild zeigt russische Soldaten, die auf einem gepanzerten Fahrzeug auf einer Straße nahe der Grenze zwischen Russland und der Ukraine mitfahren.
Das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik veröffentlichte Bild zeigt russische Soldaten, die auf einem gepanzerten Fahrzeug auf einer Straße nahe der Grenze zwischen Russland und der Ukraine mitfahren. © Anton Vergun/Sputnik/dpa

Moskau setzt Angriffe fort: "Bis gesetzte Ziele erreicht sind"

11.26 Uhr: Russland hat die Fortsetzung des Angriffs gegen die Ukraine bestätigt. "Die Gruppierung der Streitkräfte der Russischen Föderation führt weiterhin eine Spezial-Militäroperation durch, bis die gesetzten Ziele erreicht sind", sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Das Wichtigste sei, Russland "vor der militärischen Bedrohung durch westliche Länder zu schützen, die versuchen, das ukrainische Volk im Kampf gegen unser Land einzusetzen", sagte Schoigu.

Er warf der Ukraine vor, mehrere Raketensysteme, Kanonen und Mörser "in den Höfen von Wohngebäuden, in der Nähe von Schulen und Kindergärten" aufgestellt zu haben. "Während militärischer Zusammenstöße zögert die ukrainische Seite nicht, Zivilisten als menschliches Schutzschild zu missbrauchen", behauptete der Vertraute von Präsident Wladimir Putin, der am vergangenen Donnerstag den Angriff auf das Nachbarland Ukraine angeordnet hatte.

Parlament: Belarussische Truppen erreichen Ukraine

11.20 Uhr: Das ukrainische Parlament meldet auf Twitter, dass belarussische Truppen in der Region um die Großstadt Tschernihiw eingedrungen sind.

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**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Selenskyj nimmt virtuell an Sondersitzung des Europaparlaments teil

11.11 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt am Dienstag per Videoschalte an einer Sondersitzung des Europaparlaments zu dem russischen Angriff auf sein Land teil. Das kündigte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter an. Selenskyj sowie der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk wollen sich Metsola zufolge virtuell in Ansprachen "an die Welt richten". Die Brüsseler Debatte beginnt um 12.30 Uhr.

Das EU-Parlament will bei der Sitzung über eine Entschließung abstimmen, die laut den Befürwortern ein politisches Signal für eine mögliche Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union aussenden soll. Präsident Selenskyj hatte am Montag eine unverzügliche Integration seines Landes in die EU gefordert. In der nicht bindenden Entschließung werden die europäischen Institutionen aufgerufen, "auf die Gewährung des Kandidatenstatus für die Ukraine hinzuwirken".

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Bericht: Mitarbeiter kehren Altkanzler Schröder den Rücken

11.01 Uhr: Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) verliert nach Medieninformationen seinen langjährigen Büroleiter und Redenschreiber Albrecht Funk. Nach mehr als 20 Jahren kehre Funk seinem Chef den Rücken, berichteten das Nachrichtenportal "The Pioneer" und die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" am Dienstag. Auch drei weitere Mitarbeiter des SPD-Politikers gäben ihren Posten auf. Von Schröder und seinem Büro war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Mit dem Abschied der vier Mitarbeiter wäre das Büro des Altkanzlers verwaist. Angeblich habe es Differenzen zwischen Funk und Schröder wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine gegeben, heißt es in dem "Pioneer"-Bericht. So solle Funk seinem Chef eine schnelle und klare Distanzierung von Kremlchef Wladimir Putin sowie einen Rücktritt von allen Aufsichtsratsmandaten in russischen Unternehmen empfohlen haben. Von solchen Schritten oder Überlegungen Schröders ist bisher nichts bekannt.

Uniper prüft Möglichkeiten für LNG-Terminal in Wilhelmshaven

10.42 Uhr: In der Diskussion um den angekündigten Bau zweier Importterminals für Flüssiggas (LNG) rückt der Energiekonzern Uniper wieder in den Fokus. Man prüfe die Möglichkeit, die Planungen für ein LNG-Terminal in Wilhelmshaven wieder aufzunehmen, teilte das Unternehmen am Montagabend auf Anfrage mit. Viele Vorarbeiten für ein schwimmendes Terminal seien in den vergangenen Jahren bereits unternommen worden. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

Uniper hatte Ende vergangenen Jahres das Steinkohle-Kraftwerk Wilhelmshaven stillgelegt. Nun soll dort ein Importterminal für Wasserstoff entstehen. Die Inbetriebnahme ist für die zweite Hälfte dieses Jahrzehnts geplant. Ursprünglich war die Errichtung eines Terminals für verflüssigtes Erdgas geprüft worden. Die Pläne wurden jedoch verworfen, weil es laut Uniper zu wenig Nachfrage nach LNG (Liquefied Natural Gas) gibt. Dies könnte sich vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieg aber ändern.

Schiffe fahren vor Lagertanks im LNG-Terminal in den Hafen von Rotterdam.
Schiffe fahren vor Lagertanks im LNG-Terminal in den Hafen von Rotterdam. © Federico Gambarini/dpa

Schweizer Minister: Nord Stream 2 entlässt alle Angestellten

10.39 Uhr: Der Betreiber der russischen Pipeline Nord Stream 2 mit Sitz im steuergünstigen Schweizer Kanton Zug hat nach Angaben von Wirtschaftsminister Guy Parmelin allen Angestellten gekündigt. 140 Menschen seien betroffen, sagte Parmelin am Montagabend im Westschweizer Fernsehen. Das Unternehmen habe für diesen Dienstag um ein Treffen mit Vertretern der Kantonsbehörden gebeten, berichtete der Sender. Das Unternehmen reagierte am Dienstag zunächst nicht auf eine Anfrage.

Die USA hatten vergangene Woche Sanktionen gegen die Nord Stream 2 AG verhängt und damit weitere Geschäfte mit dem Unternehmen untersagt.

Russische Separatisten rufen Menschen zum Verlassen von Mariupol auf

10.35 Uhr: Die russischen Separatisten wollen nach eigenen Angaben für Einwohner der Stadt Mariupol im Südosten der Ukraine zwei "humanitäre Korridore" einrichten. Die Menschen könnten bis Mittwoch die umkämpfte Stadt verlassen, sagte der Sprecher der Aufständischen im Gebiet Donezk, Eduard Bassurin, am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. "Wir garantieren die Sicherheit auf Abschnitten der Fernstraße E58 sowohl in Richtung der Region Saporischschja als auch in Richtung des Territoriums der Russischen Föderation." Russische Truppen sollten dabei helfen. Mariupol ist heftig umkämpft. Es wird befürchtet, dass russisches Militär die Stadt am Asowschen Meer einnimmt.

München entlässt Chefdirigenten von Philharmonikern wegen Russland-Nähe

10.04 Uhr: Die Stadt München entlässt den Chefdirigenten der Philharmoniker, Waleri Gergijew, wegen fehlender Distanzierung vom russischen Einmarsch in die Ukraine. Gergijew habe sich trotz der Aufforderung, "sich eindeutig und unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg zu distanzieren, den Putin gegen die Ukraine und nun insbesondere auch gegen unsere Partnerstadt Kiew führt", nicht geäußert, erklärte der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Dienstag. Reiter hatte Gergijew, der seit der Spielzeit 2015/2016 Chefdirigent der Philharmoniker ist, ein Ultimatum bis Montag gestellt.

Der russische Dirigent Waleri Gergijew.
Der russische Dirigent Waleri Gergijew. © picture alliance / Andreas Gebert/dpa

Youtube sperrt Kanäle von RT und Sputnik in Europa

9.43 Uhr: Die Videoplattform Youtube hat die Kanäle der russischen Staatssender RT und Sputnik europaweit gesperrt. "Aufgrund des andauernden Krieges in der Ukraine sperren wir mit sofortiger Wirkung Youtube-Kanäle, die mit RT und Sputnik in Europa verbunden sind", teilte ein Firmensprecher am Dienstag mit.

Es werde eine Weile dauern, bis die Maßnahmen technisch umgesetzt werden. "Unsere Teams beobachten die Situation weiterhin rund um die Uhr, um schnellstmöglich zu handeln." Im vergangenen September hatte Youtube bereits die deutschsprachigen Kanäle von RT gesperrt und entfernt. Damals hatte der Google-Dienst dem Staatssender im Kontext von Falschinformationen zur Corona-Pandemie wiederholte Verstöße gegen die Richtlinien von Youtube vorgeworfen.

RT und Sputnik stehen Westen immer wieder als Propagandainstrument des Kreml in der Kritik. Zentraler Vorwurf: Der Sender verbreite im Auftrag des russischen Staates Verschwörungstheorien und Desinformationen und rechtfertige den Angriffskrieg in der Ukraine.

Massive Explosion in Charkiw

8.50 Uhr: In Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, soll es am Dienstagmorgen eine schwere Explosion gegeben haben. Ein Video, das unter anderem vom Außenministerium der Ukraine auf Twitter geteilt wird, zeigt eine Detonation auf einem zentralen Platz der Stadt, nachdem dort kurz vor dem Einschlag noch fahrende Autos zu sehen waren. Ein Verwaltungsgebäude soll dabei zerstört worden sein, so das Ministerium.

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"Russland führt Krieg unter Verletzung des humanitären Völkerrechts", twitterte das ukrainische Außenministerium. Es warf dem Nachbarland vor, Zivilisten zu töten und zivile Infrastruktur zu zerstören. Das ließ sich nicht unabhängig überprüfen. Russland weist den Vorwurf zurück. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Das Ministerium schrieb weiter: "Russlands Hauptziel sind große Städte, die jetzt von seinen Raketen beschossen werden."

Die russischen Truppen hatten auch in der Nacht zum Dienstag den Vormarsch auf die zweitgrößte Stadt des Landes fortgesetzt. Bereits am Montag gab es bei Angriffen laut ukrainischen Angaben elf Tote und Dutzende Verletzte. 87 Wohnhäuser seien zerstört worden. Russland behauptet, keine zivilen Objekte anzugreifen.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Orban will keine Waffenlieferungen an die Ukraine durch Ungarn lassen

8.36 Uhr: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban will es nicht zulassen, dass Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine über ungarisches Hoheitsgebiet durchgeführt werden. "Wir haben entschieden, dass wir keine derartigen Lieferungen durchlassen", teilte er in einer Erklärung mit, die die staatliche ungarische Nachrichtenagentur MTI am Montagabend veröffentlichte.

Das EU- und Nato-Land Ungarn grenzt im Osten an die Ukraine und weist eine etwa 140 Kilometer lange gemeinsame Grenze auf. Die Entscheidung, keine Waffenlieferungen durch Ungarn passieren zu lassen, begründete Orban damit, dass in der westukrainischen Region Transkarpatien mehr als 100.000 ethnische Ungarn leben. Deren Sicherheit wäre durch derartige Lieferungen gefährdet, hieß es.

Ukraine meldet 70 getötete Soldaten nach Angriff im Osten des Landes

8.23 Uhr: In der ostukrainischen Region Sumy sollen nach Angaben aus Kiew 70 Soldaten der ukrainischen Armee bei einem Angriff durch Mehrfachraketenwerfer getötet worden sein. Wie das ukrainische Parlament am Dienstag auf Twitter mitteilte, war eine Armeeeinheit in der Kleinstadt Ochtyrka von russischen Kräften beschossen worden. Ochtyrka liegt zwischen den Städten Charkiw im Osten des Landes und der Hauptstadt Kiew. Das ukrainische Parlament zitierte in seinem Tweet den Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj. Dieser teilte auf seinem Telegram-Kanal Bilder eines ausgebrannten vierstöckigen Gebäudes und von Rettungskräften im Einsatz.

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Bundesregierung will schnellere Unabhängigkeit von russischer Energie

8.14 Uhr: Als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine will die Bundesregierung schneller Unabhängigkeit von russischen Öl-, Gas- und Kohlelieferungen erreichen. Dazu ist auch eine forcierte komplette Umstellung der Stromerzeugung auf Erneuerbare Energien vorgesehen, wie die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Franziska Brantner (Grüne), am Dienstag im Deutschlandfunk deutlich machte.

"Wir haben jetzt die ersten Gesetzentwürfe zum Osterpaket in die Ressortabstimmung gegeben und ja, wir planen eine wirkliche nationale Kraftanstrengung, um die Erneuerbaren schneller voranzubringen, in die Fläche zu bekommen", sagte Brantner auf die Frage, ob sie einen entsprechenden Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bestätigen könne. Das Blatt hatte unter Berufung auf ein Papier des Wirtschaftsressorts berichtet, dass der Strom in Deutschland statt bis 2050 nun bereits 2035 "nahezu vollständig aus erneuerbaren Energien stammen" solle.

Musk liefert Ukraine Empfangsanlagen für sein Satelliten-Internet

7.56 Uhr: Nach Freischaltung des Satelliten-Internetdienstes Starlink für die von Russland angegriffene Ukraine hat Tech-Milliardär Elon Musk auch eine Lieferung der nötigen Empfangsanlagen geschickt. Der ukrainische Vize-Premier Mychajlo Fedorow bedankte sich bei Musk via Twitter mit einem Foto, auf dem einige Dutzend Kartons mit den Geräten in einem Lastwagen zu sehen waren. "Gern Geschehen", schrieb der US-Unternehmer in der Nacht zum Dienstag zurück.

Das Starlink-System, das schnelle Internet-Verbindungen direkt über eigene Satelliten herstellt, könnte Ukrainern helfen, wenn die herkömmlichen Telekommunikationsnetze ausfallen sollten. Das System wird von Musks Raumfahrtfirma SpaceX aufgebaut. Er ist auch Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla.

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China beginnt mit Evakuierung von Staatsbürgern aus der Ukraine

7.49 Uhr: Sechs Tage nach dem russischen Angriff auf die Ukraine beginnt China, seine Bürger aus dem Land zu evakuieren. Rund 600 chinesische Studenten seien am Montag aus Kiew und der südlichen Hafenstadt Odessa gebracht worden, berichtete die staatliche Zeitung "Global Times" unter Berufung auf die chinesische Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt. Dem Bericht zufolge reisten sie mit einem Bus in die benachbarte Republik Moldau.

Die sechsstündige Reise sei "sicher und reibungslos" verlaufen, wurde einer der Evakuierten zitiert. Weitere 1000 chinesische Staatsangehörige sollen dem Bericht zufolge die Ukraine am Dienstag in Richtung Polen und Slowakei verlassen.

Nach Angaben Chinas halten sich rund 6000 chinesische Staatsbürger in der Ukraine auf, um dort zu arbeiten oder zu studieren. Die chinesische Botschaft in Kiew forderte Ausreisewillige zunächst auf, eine chinesische Flagge an ihren Fahrzeugen zu befestigen, änderte aber ihren Kurs angesichts von Gerüchten in Online-Netzwerken, wonach die Ukrainer zunehmend feindselig gegenüber chinesischen Bürgern seien.

"Hart aber fair": Hitzige Debatte über weiteres Vorgehen im Ukraine-Krieg

7.21 Uhr: Bei "Hart aber fair" lieferten sich die Gäste am Montagabend eine hitzige Diskussion darüber, wie es in der Ukraine weitergehen kann – und darüber, was Wladimir Putin antreibt. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, zeigte sich überzeugt: "Es gibt kein Zugeständnis, das Putin zum Aufhören bringen würde." Lesen Sie hier, wer noch dabei war.

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USA weisen wegen Spionagevorwürfen zwölf russische Diplomaten aus

7.05 Uhr: Die USA weisen wegen Spionagevorwürfen zwölf russische UN-Diplomaten aus. Die bei der russischen UN-Vertretung in New York angesiedelten "Geheimagenten" hätten sich an "Spionagetätigkeiten" beteiligt, "die unserer nationalen Sicherheit entgegenstehen", erklärte die US-Vertretung bei den Vereinten Nationen am Montag. Sie hätten damit ihre "Privilegien" eines Aufenthaltes in den USA "missbraucht".

Das Vorgehen der USA sei über "mehrere Monate" vorbereitet worden, erklärte die US-Vertretung weiter. Die Ausweisungen stünden im Einklang mit dem Abkommen, das die Rechte und Pflichten der USA als Land regelt, in dem sich der Hauptsitz der Vereinten Nationen befindet.

Zuvor hatte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensia die Ausweisung der zwölf Diplomaten auf ungewöhnliche Weise bekanntgegeben. Während einer Pressekonferenz im Vorfeld der Sitzung der UN-Vollversammlung bat Nebensia die Reporter um eine Minute, um eine Nachricht auf seinem Handy zu beantworten. Dann teilte er mit, dass er soeben von dem Ausweisungsbeschluss erfahren habe. Die Diplomaten müssten das Land vor dem 7. März verlassen. "Das ist eine schlechte Nachricht", sagte Nebensia.

"Dies ist ein feindlicher Akt gegen unser Land", erklärte Anatoli Antonow, Russlands Botschafter in Washington, auf Facebook. Moskau sei "zutiefst enttäuscht" und weise Behauptungen der USA "völlig zurück".

Umfrage: Zwei Drittel haben Angst vor Drittem Weltkrieg

7.01 Uhr: Russlands Angriffskrieg in der Ukraine macht vielen Millionen Menschen in Deutschland Angst vor einem Dritten Weltkrieg. Wie eine Forsa-Umfrage vom Montag im Auftrag von RTL und ntv ergab, befürchten 69 Prozent sogar, dass die Nato in den Konflikt hineingezogen wird, weil der russische Präsident Wladimir Putin ein Mitglied des westlichen Verteidigungsbündnisses angreifen könnte – zum Beispiel einen der baltischen Staaten Estland, Lettland, Litauen. Und dass dies auch Deutschland direkt betreffen könnte.

25 Prozent der Befragten teilen diese Sorge laut Forsa-Umfrage für RTL nicht. Vor allem Anhänger der AfD sind demnach mit 48 Prozent überdurchschnittlich davon überzeugt, dass es nicht zu einem Weltkrieg kommt.

Disney will in Russland vorerst keine Filme herausbringen

6.52 Uhr: Der amerikanische Unterhaltungsgigant Disney will vorerst keine Filme mehr in russische Kinos bringen. Der Konzern begründete diesen Schritt mit Russlands "grundloser Invasion" in die Ukraine und der "tragischen humanitären Krise", wie ein Sprecher der Walt Disney Company am Montag mitteilte. Laut der Mitteilung ist unter anderem der im März erscheinende Pixar-Film "Turning Red" (dt. Titel "Rot") davon betroffen.

Zukünftige Geschäftsentscheidungen würden von der Entwicklung der Lage abhängen, hieß es. Der Konzern würde mit Hilfsorganisationen zusammenarbeiten, um Flüchtlingen zu helfen. Lesen Sie mehr: Sanktionen in Kraft – So geht es den Menschen in Russland

Bamf rechnet nicht mit großer Fluchtbewegung

6.38 Uhr: Trotz der hohen Zahl an bereits geflüchteten Ukrainern geht das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) nicht von einer großen Flüchtlingsbewegung nach Deutschland aus. "Aufgrund der überwältigenden Aufnahmebereitschaft der unmittelbar an die Ukraine angrenzenden Staaten gehen wir derzeit davon aus, dass der größte der Teil der Kriegsflüchtlinge in diesen Staaten verbleiben wird", sagte ein Sprecher des Bamf den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Dienstagsausgaben).

"Bislang sind nur wenige Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland eingetroffen, viele von ihnen wegen verwandtschaftlicher Bezüge zu in Deutschland lebenden Angehörigen." Das Bundesamt stimme sich aber schon jetzt eng mit den Ländern ab, "um die Verteilung der in Deutschland eintreffenden Kriegsflüchtlinge sicherzustellen", hieß es weiter. Das Bamf gehe "aufgrund der überwältigenden Aufnahmebereitschaft der Bundesländer zurzeit nicht davon aus, dass es zu Engpässen bei der Unterbringung kommen wird".

Internetkonzerne schränken Verbreitung russischer Staatsmedien ein

6.17 Uhr: Zahlreiche Internetkonzerne schränken angesichts von Desinformationsvorwürfen im Ukraine-Krieg die Verbreitung russischer Staatsmedien ein. Facebook-Muttergesellschaft Meta kündigte am Montag an, den Zugang zu RT und Sputnik in der Europäischen Union zu beschränken. Meta-Vizepräsident Nick Clegg begründete die Entscheidung mit der "außergewöhnlichen Natur der aktuellen Situation". Zuvor hatte Twitter angekündigt, Nachrichten mit Verbindungen zu russischen, dem Staat nahestehenden Medien mit Warnhinweisen zu versehen.

Twitters Verantwortlichem für die Integrität der Plattform, Yoel Roth, zufolge gibt es auf Twitter pro Tag mehr als 45.000 Tweets, die Links zu diesen Medien teilen. "Unser Produkt sollte es einfach machen, zu verstehen, wer hinter den Inhalten steht und was ihre Motivationen und Absichten sind", erklärte er. Daneben unternehme die Plattform auch Schritte, "um die Verbreitung dieser Inhalte auf Twitter deutlich zu reduzieren".

Die Video-App Tiktok teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, sie habe den Zugang russischer Staatsmedien zu ihrer Plattform in der EU ebenfalls eingeschränkt. Microsoft erklärte, den russischen Sender RT aus seinem App-Store zu entfernen und den Algorithmus seiner Suchmaschine Bing zu ändern, um Inhalte von RT und dem russischen Portal Sputnik in den Ergebnissen nach unten zu verschieben. Lesen Sie hier: Drastische Sanktionen -So könnte Russland sie umgehen

Unter Druck: Facebook-Chef Mark Zuckerberg.
Unter Druck: Facebook-Chef Mark Zuckerberg. © dpa

Riesiger russischer Militärkonvoi bewegt sich auf Kiew zu

6.11 Uhr: Russland setzt weitere Teile der Streitkräfte Richtung Kiew in Bewegung. Wie aus Satellitenbildern hervorgeht, bewegt sich derzeit ein russischer Militärkonvoi von rund 64 Kilometern Länge von Nordwesten her auf die ukrainische Hauptstadt Kiew zu.

Der Konvoi "erstreckt sich von der Umgebung des Antonow-Flughafens (etwa 25 Kilometer vom Zentrum Kiews entfernt) im Süden bis zur Umgebung von Prybirsk" im Norden, teilte das US-Satellitenbildunternehmen Maxar am Montagabend in einer E-Mail mit.

Die Bilder des Konvois zeigen Dutzende Fahrzeuge, die auf Straßen in der ukrainischen Landschaft hintereinander aufgereiht sind. Einige der Fahrzeuge stünden "sehr weit voneinander entfernt", teilte Maxar weiter mit. Andere seien "zu zweit und dritt" gruppiert. Auf einigen Bildern sei der Rauch von mutmaßlich brennenden Gebäuden zu erkennen. Das US-Unternehmen veröffentlichte zudem Bilder, die neue Truppenverlegungen von Kampfhubschraubern und Fahrzeugen in Belarus, weniger als 30 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, zeigen.

Nach Einschätzung amerikanischer Verteidigungskreise will das russische Militär trotz des starken ukrainischen Widerstandes nach wie vor die Hauptstadt Kiew einnehmen. Man habe "alle Hinweise" darauf, sagte ein ranghoher Pentagon-Verantwortlicher dem US-Sender CNBC. "Wir gehen davon aus, dass sie sich weiter fortbewegen und versuchen werden, die Stadt in den kommenden Tagen einzukesseln."

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Städte- und Gemeindebund fordert Flüchtlingsgipfel

5.57 Uhr: Der Städte- und Gemeindebund hat sich angesichts des Kriegs in der Ukraine für einen Flüchtlingsgipfel starkgemacht. "In einem ersten Schritt ist es jetzt Aufgabe von Bund und Ländern, gemeinsam mit den Kommunen die notwendigen Vorbereitungen für die Aufnahme und Versorgung der Geflüchteten zu treffen", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Handelsblatt. "Ein Flüchtlingsgipfel unter Einbeziehung weiterer Akteure sollte dann in einem zweiten Schritt zeitnah folgen."

Die Städte und Gemeinden sind laut Landsberg bereit, die Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten aufzunehmen, zu versorgen und zu integrieren. "Neben Unterkunft und Verpflegung gehören insbesondere auch Kitaplätze und die Bereitstellung von Unterrichtsmöglichkeiten in den Schulen zu den erforderlichen Maßnahmen", sagte er. Die Kosten dieser "gesamtgesellschaftlichen Herausforderung" müssten aber dauerhaft vom Bund und den Ländern übernommen werden. Es sei davon auszugehen, "dass in absehbarer Zeit möglicherweise deutlich mehr als 100.000 Menschen am Ende auch in Deutschland ankommen werden", sagte Landsberg. Lesen Sie dazu: Flucht aus der Ukraine – Anna muss ihren Mann zurücklassen

Ukrainische Flüchtlinge kommen an einem Grenzübergang an.
Ukrainische Flüchtlinge kommen an einem Grenzübergang an. © dpa

Ukrainische Armee meldet Abschuss russischer Kampfjets

5.32 Uhr: Die ukrainische Armee will mehrere Kampfflugzeuge der Gegenseite abgeschossen haben. Insgesamt seien bei Luftangriffen am Montag fünf russische Kampfflugzeuge und ein Hubschrauber abgeschossen worden, wie die "Ukrainska Pravda" am Dienstag unter Berufung auf das ukrainische Verteidigungsministerium schrieb. Auch die ukrainische Luftwaffe meldete diese Zahlen. Die Informationen ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Die Abschüsse auf die Kampfflugzeuge seien während der Luftangriffe auf Wassylkiw und Browary im Kiewer Umland erfolgt, hieß es. Auch ein Marschflugkörper und ein Hubschrauber seien in der Nähe von Kiew abgeschossen worden.

Darüber hinaus sollen ukrainische Kampfflugzeuge am Montag Raketen und Bomben auf russische Panzer und Truppen bei Kiew und in der Nähe der Großstadt Schytomyr abgefeuert haben. Auch in der nördlichen Region Tschernihiw und in der Nähe der inzwischen von Russland kontrollierten südukrainischen Stadt Berdjansk seien Bomben abgeworfen worden.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

News zum Ukraine-Krieg von Montag, 28. Februar: Generalinspekteur: Putin hat Verteidigungsbereitschaft unterschätzt

22.45 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Einschätzung von Generalinspekteur Eberhard Zorn die Verteidigungsbereitschaft von Soldaten und Zivilisten in der Ukraine unterschätzt. "Was wir erleben, ist ein sehr tapfer kämpfendes Heer der ukrainischen Streitkräfte, unterstützt durch die Zivilbevölkerung und durch eine kluge Aufstellung", sagte Deutschlands ranghöchster Soldat am Montagabend im ZDF-"heute journal". Die Ukraine habe sich lange auf diesen Angriff vorbereiten können. "Insofern stockt im Moment das Vordringen der russischen Streitkräfte", sagte Zorn.

Bisher sei allerdings erst etwa ein Drittel der an der ukrainischen Grenze aufmarschierten russischen Soldaten in dem angegriffenen Land im Einsatz. "Das heißt, es sind noch Kräfte, wir nennen das zweite und dritte Welle, verfügbar", sagte Zorn. Man gehe davon aus, dass diese mit Unterstützung durch Artillerie und durch Luftwaffe eingesetzt würden. Erwartet würden dann auch entsprechend mehr Opfer unter der Zivilbevölkerung.

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Pentagon: Russland liegt wohl "hinter Zeitplan" bei Ukraine-Angriff

22.25 Uhr: Die US-Regierung geht davon aus, dass Russland bei seinem Angriff auf die Ukraine "hinter dem Zeitplan zurückliegt". Die russischen Soldaten seien auf Widerstand gestoßen, mit dem sie nicht gerechnet hätten, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Montag. "Wir glauben, dass sie ein paar Tage hinter dem zurückliegen, was sie erwartet haben." Allerdings sei es gefährlich, da etwas hineinzuinterpretieren oder etwas zu prognostizieren, warnte Kirby.

Er sagte außerdem, dass die US-Regierung aktuell keine Bedrohung für Nato-Alliierte durch die russische Armee sehe. Kirby betonte auch: "Wir werden den ukrainischen Streitkräften zur Seite stehen, so wie wir es getan haben, so wie es andere Nato-Verbündete getan haben. Und wir werden weiterhin Wege finden, um ihnen zu helfen, sich selbst zu verteidigen." Er werde aber keine "Inventarliste" bekanntgeben, da dies für die Sicherheit der Ukrainer nicht nützlich wäre.

Kirby bekräftigte, dass eine diplomatische Lösung weiterhin möglich sei, wenn Russlands Präsident Wladimir Putin das wolle. "Es gibt nichts anderes als vielleicht seine eigene Sturheit, die Herrn Putin davon abhält, hier das Richtige zu tun." Es sehe danach aus, als wolle Putin diesen Weg nicht wählen, so Kirby. Er übe Gewalt gegen einen Nachbarstaat aus, "der für ihn keine Bedrohung darstellt".

Weltstrafgericht will zu Kriegsverbrechen in Ukraine ermitteln

22.20 Uhr: Der Internationale Strafgerichtshof will offizielle Ermittlungen zu Kriegsverbrechen in der Ukraine einleiten. Das kündigte Chefankläger Karim Khan am Montagabend in Den Haag an. Die Untersuchung werde "so schnell wie möglich" in Gang gesetzt. Bereits kurz nach der Invasion Russlands in die Ukraine in der vergangenen Woche hatte der Ankläger erklärt, er beobachte die Lage eingehend.

Die Ermittlungen beziehen sich nach Angaben Khans zunächst auf mögliche Verbrechen, die vor der Invasion Russlands begangen wurden. Angesichts der Ausbreitung des Konflikts sollten die Ermittlungen seiner Ansicht nach aber ebenfalls erweitert werden. Das Gericht hatte bereits Vorfälle bei der Niederschlagung pro-europäischer Proteste in Kiew 2013/2014 untersucht, ebenso bei der russischen Besetzung der Krim 2014 und in der Ostukraine.

Es gebe "eine ausreichende Grundlage für die Annahme, dass sowohl Kriegsverbrechen als auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Ukraine begangen wurden", erklärte der Chefankläger. Die Untersuchung solle sich auf mögliche Verbrechen aller Parteien in dem Konflikt richten.

Weltärztebund-Vorsitzender mahnt: "Menschen mit Kriegsangst ernst nehmen"

22.04 Uhr: Angesichts des Krieges in der Ukraine hat der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, dazu aufgerufen, Kriegsangst in der deutschen Bevölkerung ernst zu nehmen und Hilfsangebote zu machen: "Gerade in der älteren Generation kann es jetzt passieren, dass Menschen traumatisch auf die Kriegsnachrichten reagieren, dass sie verstärkte Ängste erleben, sich zurückziehen und zum Beispiel beginnen, Lebensmittel zu bunkern", sagte Montgomery dieser Redaktion. "Wichtig ist es, dass man Menschen mit Kriegsangst ernst nimmt und ihre Gefühle nicht kleinredet", mahnte der Mediziner. "Die Angst vor einem Atomkrieg ist keine völlig irreale Angst." Es bringe deswegen auch nichts, nur mit rationalen Gegenargumenten zu kommen. Man müsse über die akuten Ängste sprechen. "Auf Menschen mit Ängsten muss man zugehen."

Menschen, die jetzt unter Kriegsangst litten, sollten das Gespräch mit Freunden und Angehörigen suchen, so Montgomery. Bei starken Ängsten könne es aber auch hilfreich sein, mit dem Hausarzt zu sprechen oder sich an eine Angst-Ambulanz zu wenden. Die meisten niedergelassenen Ärzte würden sich inzwischen gut mit Angststörungen auskennen. "Auch Therapeuten, Pfarrer und alle anderen in der Seelsorge tätigen können jetzt helfen", erklärte der Mediziner.

Fliehende aus der Ukraine kommen in Polen an. Die örtlichen Behörden organisieren die Weiterfahrt in Unterkünfte.
Fliehende aus der Ukraine kommen in Polen an. Die örtlichen Behörden organisieren die Weiterfahrt in Unterkünfte. © Sean Gallup/Getty Images

Ex-Nato-General befürchtet "Blutbad" in ukrainischen Städten

22.03 Uhr: Der frühere Nato-General Hans-Lothar Domröse befürchtet, dass die russische Armee massive Angriffe gegen die ukrainischen Städte richtet. "Putin kommt in der Ukraine militärisch nicht so schnell voran, wie er das vermutlich gedacht hat", sagte Domröse unserer Redaktion. "Es ist aber unwahrscheinlich, dass er deswegen aufgibt." Also hänge Putin fest, mit Blick auf Kiew und die anderen großen Städte habe er zwei Möglichkeiten. "Das erste ist die Variante, die wir in Syrien oder in Tschetschenien gesehen haben: Alles mit Bombardements platt machen ohne Rücksicht auf Verluste, und dann mit Bodentruppen nachrücken."

Oder Putin gehe direkt in die Städte, "aber das bedeutet Häuserkampf und viele, viele Tote unter den eigenen Soldaten", sagte der frühere Bundeswehrgeneral. "Denn das heißt: Aus jedem U-Bahnschacht, aus jedem Keller können seine Panzer mit Panzerfäusten abgeschossen werden. Großstädte wie Kiew lassen sich nicht schnell einnehmen, das wird ein Blutbad."

Lemke sieht "Risiko eines Atomunfalls" in der Ukraine

22.02 Uhr: Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat vor einem Atomunfall durch Kampfhandlungen in der Ukraine gewarnt. Zwar habe das Umweltministerium bisher keine belegbaren Hinweise, die befürchten ließen, dass Radioaktivität freigesetzt worden sei, sagte ein Ministeriumssprecher unserer Redaktion. "Ministerin Steffi Lemke sieht jedoch mit großer Sorge das anhaltende Risiko eines Atomunfalls in der Ukraine aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands." Niemand könne ein Interesse an den Folgen eines Unfalls mit nuklearem Material haben. "Die Folgen vor allem für die ukrainische Bevölkerung könnten katastrophal sein."

Wirtschaftsweise Grimm erwartet schwere Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf das Wirtschaftswachstum

22.01 Uhr: Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm erwartet schwerwiegende Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf das Wachstum in Deutschland. "Infolge der Krise wird sich kurzfristig die Konjunktur eintrüben, beispielsweise aufgrund einer Verschärfung der Lieferkettenproblematik, weiterhin hohen Energiepreisen oder auch Reaktionen der Finanzmärkte auf die Sanktionen", sagte Grimm dieser Redaktion. "Mittel- bis langfristig wird die teilweise Entkopplung der Wirtschaftsräume und die nun wohl notwendige Diversifizierung die wirtschaftliche Entwicklung bremsen, einfach weil sich dadurch Wachstumsperspektiven eintrüben."

Reservistenverband stellt sich auf Einsatz bei Flüchtlingswelle ein

22 Uhr: Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr stellt sich auf einen Einsatz von Reservistinnen und Reservisten bei der einsetzenden Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine ein. "Eine Aktivierung von mehr Reservisten findet derzeit noch nicht statt, wir rechnen aber damit, dass die Reserve bei der kommenden Flüchtlingswelle und der Sicherung kritischer Infrastruktur eingesetzt wird, um die aktive Truppe zu entlasten", sagte Oberst Patrick Sensburg, Präsident des Reservistenverbands, unserer Redaktion. Es würden sich derzeit viele Freiwillige melden, um die Bundeswehr zu unterstützen. Diese Meldungen würden zunächst gesammelt werden. "Derzeit gibt es noch keine Anfragen an die Reserve", sagte Sensburg.

Paris: Europa und Verbündete bereit zu weiteren Sanktionen gegen Moskau

21.30 Uhr: Die Europäer und ihre Verbündeten sind bereit zu weiteren Sanktionen gegen Russland wegen des Einmarschs in der Ukraine. Das teilte die französische Präsidentschaft am Montagabend nach einer Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, Polen, Rumänien, den USA, Kanada und Japan sowie Vertretern der EU und der Nato mit. Die Strafmaßnahmen könnten "in den kommenden Tagen" verhängt werden, erklärte der Elysée-Palast.

"Es wird weitere Sanktionen geben. Das hat Priorität", hieß es aus dem Elysée-Palast. Es bestehe die "Dringlichkeit, die Kosten des Krieges" für Russlands Staatschef Wladimir Putin zu erhöhen und sein "Kalkül zu verändern". Aber auch die bereits verhängten Sanktionen seien "schmerzhafter als Präsident Putin es erwartet" habe.

Eine französische C-130 Transportmaschine wird in Bulgarien entladen.
Eine französische C-130 Transportmaschine wird in Bulgarien entladen. © Etat Major des Armées / AFP)

Botschafter Melnyk: Territoriale Integrität der Ukraine "nicht verhandelbar"

21.25 Uhr: Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat russische Forderungen für eine mögliche Verständigung der beiden kriegführenden Länder zurückgewiesen. "Das, was wir gehört haben, ist nicht akzeptabel", sagte Melnyk am Montag im TV-Sender Welt. "Was nicht verhandelbar ist, ist unsere territoriale Integrität. Das heißt, einschließlich mit der Krim und auch mit dem Donbass." Da werde es keine Kompromisse geben. "Wir brauchen einen Status Quo Ante 2013."

Russland hatte die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 annektiert. Vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte Moskau vergangene Woche Separatistengebiete im ostukrainischen Donbass als unabhängige Staaten anerkannt.

Nach einem Telefonat des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte der Kreml am Montag hinsichtlich einer möglichen Vereinbarung mit der Ukraine erklärt: "Putin betonte, dass eine solche Einigung nur möglich sei, wenn die legitimen Sicherheitsinteressen Russlands bedingungslos berücksichtigt würden." Dazu gehöre etwa die Anerkennung der Souveränität der Schwarzmeer-Halbinsel Krim und eine Entmilitarisierung der Ukraine.

EU-Energieminister einigen sich auf Anschluss der Ukraine an westeuropäisches Stromnetz

21.05 Uhr: Die für Energie zuständigen Ministerinnen und Minister der EU-Mitgliedstaaten haben sich auf den Anschluss der Ukraine an das westeuropäische Stromnetz geeinigt. Es habe "breite Übereinstimmung" bei den Mitgliedstaaten gegeben, dies "so schnell wie möglich" zu tun, sagte EU-Energiekommissarin Kadri Simson am Montagabend in Brüssel. Gleichzeitig betonte sie, dass diese Synchronisierung der Stromnetze "technisch anspruchsvoll" und nicht sofort umzusetzen sei.

Derzeit sind nach Angaben von Simson die Ukraine und die Republik Moldau nicht mehr an das russische Stromnetz angebunden und befinden sich im "Inselbetrieb". Wie der Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (Entso-E) am Montag mitteilte, stellte das staatliche ukrainische Energieunternehmen Ukrenergo eine "dringende Anfrage" für eine "Not-Synchronisierung" des ukrainischen Stromnetzes mit dem kontinentaleuropäischen Netz.

Berlin erwartet mindestens 20.000 Geflüchtete aus der Ukraine

20.45 Uhr: Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) rechnet in den nächsten Tagen und Wochen mit mehreren Tausend Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. "Wir richten uns auf mindestens 20.000 Menschen ein, die wir hier in Berlin unterbringen müssen", sagte die Politikerin am Montag in der RBB-"Abendschau". Der Berliner Senat intensiviere die Suche nach Unterkünften, sagte Giffey. So gebe es auch Überlegungen, eine Bettenbörse einzurichten, in der Berlinerinnen und Berliner Schlafplätze anbieten könnten – aus der Bevölkerung werde eine große Hilfsbereitschaft deutlich. "Es geht darum, alle Möglichkeiten, die wir haben, auch zu prüfen und gangbar zu machen, so schnell es geht", betonte Giffey.

In Berlin sind bereits Hunderte Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Giffey sagte, das Ankunftszentrum des Landes für Geflüchtete in Reinickendorf sei mittlerweile gefüllt. Weitere Menschen würden am Abend und in der Nacht in Pankow untergebracht. Eine weitere Notunterkunft solle gezielt auch in Lichtenberg eingerichtet werden, kündigte sie an. Lesen Sie jetzt: Die Flucht vor Putins Panzern läuft quälend langsam

Türkei schließt Bosporus und Dardanellen für Kriegsschiffe

20.30 Uhr: Die Türkei hat den Bosporus und die Dardanellen für Kriegsschiffe geschlossen. Die Regierung in Ankara beruft sich dabei auf den Vertrag von Montreux. Man habe die "Nachbarländer davor gewarnt, Kriegsschiffe durch das Schwarze Meer zu schicken", sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Montagabend. Die Türkei – wie Russland und die Ukraine ein Anrainer des Schwarzen Meers – hatte den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in der vergangenen Woche scharf verurteilt. Derzeit warten vier russische Kriegsschiffe auf die Durchfahrt vom Mittelmeer ins Schwarze Meer. Lesen Sie dazu: Ukrainer will Yacht von russischem Waffenhändler versenken

Shell beendet Zusammenarbeit mit Gazprom

20.10 Uhr: Der niederländisch-britische Ölkonzern Shell will seine Zusammenarbeit mit dem russischen Gasmonopolisten Gazprom und damit verbundenen Unternehmen beenden. Betroffen davon ist unter anderem die Beteiligung an der Sachalin-II-Flüssiggasanlage. Außerdem werde die Kooperation am Pipeline-Projekt Nord Stream 2 beendet, teilte Shell am Montag mit.

"Wir sind schockiert über den Verlust von Menschenleben in der Ukraine", sagte Konzernchef Ben van Beurden. Er sprach von einem "sinnlosen Akt militärischer Aggression, der die europäische Sicherheit bedroht". Der Konzernchef betonte: "Unser unmittelbarer Fokus liegt auf der Sicherheit unserer Mitarbeiter in der Ukraine und der Unterstützung unserer Mitarbeiter in Russland."

USA und Großbritannien sehen keine bedeutenden Änderungen bei russischen Atomwaffen

20 Uhr: Die USA und Großbritannien sehen bislang keine wesentlichen Veränderungen bei russischen Atomwaffen, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin die Atomstreitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt hat. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace sagte am Montag im Radiosender LBC, die Atomwaffenpositionen seien überprüft worden, "es gibt keine signifikante Änderung".

Wallace warf Putin vor, er wolle "seine Muskeln spielen lassen", da seine Invasion in der Ukraine ins Stocken geraten sei. Der russische Staatschef handele im Moment aus einer Rhetorik der Ablenkung heraus. "Er will uns alle daran erinnern, dass er im Besitz atomarer Abschreckung ist", sagte Wallace weiter. Großbritannien, Frankreich und die USA verfügten jedoch über ihre eigene atomare Abschreckung, "die uns jahrzehntelang Sicherheit gegeben hat".

Auch die US-Regierung hat bislang nach eigenen Angaben keine konkreten Veränderungen bei den russischen Atomwaffen beobachtet. "Wir überwachen und beobachten das angesichts von Putins gestriger Ankündigung so gut wir können", sagte ein US-Verteidigungsvertreter am Montag. "Ich glaube nicht, dass wir in Folge seiner Anordnung etwas Spezifisches gesehen haben."

Großbritannien sperrt seine Häfen für russische Schiffe

19.44 Uhr: Großbritannien hat als Reaktion auf Russlands Invasion in der Ukraine alle Seehäfen für Schiffe unter russischer Flagge gesperrt. Das Verbot gelte auch für Schiffe, die in Russland registriert, in russischem Besitz oder von Russen gechartert seien, erklärte Verkehrsminister Grant Shapps am Montag bei Twitter. Ein entsprechendes Gesetz werde erarbeitet.

Die britische Medienaufsicht Ofcom leitete unterdessen 15 Ermittlungen gegen den staatlichen russischen Rundfunksender RT wegen mangelnder Objektivität in der Berichterstattung über die russische Invasion in der Ukraine ein. Angesichts der ernsten Lage in der Ukraine werde die Behörde ihre Untersuchungen zu RT schnellstens abschließen, teilte die Behörde mit. Die Ermittlungen betreffen die einmal stündlich ausgestrahlten Nachrichtensendungen des britischen RT-Senders.

Tschechische Behörde gibt Ratschläge für atomaren Ernstfall – Wahrscheinlichkeit "verschwindend gering"

19.25 Uhr: Die tschechische Strahlenschutzbehörde SUJB hat Ratschläge für das Verhalten der Zivilbevölkerung bei einem atomaren Angriff veröffentlicht. Es gab daraufhin so viele Zugriffe, dass die Internetseiten am Montag zeitweise nicht erreichbar waren. Empfohlen wird unter anderem, ein Evakuierungsgepäck mit persönlichen Dokumenten vorbereitet zu haben und sich über die Lage von Zivilschutzbunkern oder geeigneten Kellern zu informieren. Verlinkt war ein Verzeichnis öffentlicher Schutzräume in dem Nato-Mitgliedstaat.

Die Veröffentlichung wurde damit begründet, dass die Behörde im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine zahlreiche Anfragen besorgter Bürger erhalten habe. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte angeordnet, die Abschreckungswaffen der Atommacht in verstärkte Alarmbereitschaft zu versetzen.

Zugleich räumte die tschechische Strahlenschutzbehörde ein, dass die Wahrscheinlichkeit eines atomaren Zwischenfalls "verschwindend gering" sei. Der Bevölkerungsschutz in dem EU-Mitgliedstaat obliegt eigentlich der staatlichen Feuerwehr, die demnächst weitergehende Hinweise veröffentlichen will.

Kiew: Ukrainer von der Schlangeninsel in russischer Gefangenschaft

19.10 Uhr: Die ukrainischen Soldaten von der Schlangeninsel im Schwarzen Meer sind Angaben aus Kiew zufolge in russischer Gefangenschaft. "Wir sind sehr froh zu erfahren, dass unsere Mitstreiter leben und alles mit ihnen gut ist", teilte die ukrainische Flotte am Montag per Facebook mit. Die Ukrainer hätten sich ergeben, nachdem die Munition ausgegangen sei. Russland habe dabei die komplette Infrastruktur der Insel vor dem Donaudelta zerstört.

Am Samstag war die Verbindung zu den Soldaten auf der Insel verloren gegangen. Kiew war vom Tod aller 13 Ukrainer ausgegangen. Das russische Militär zeigte später jedoch Bilder der Gefangenen nach ihrer Ankunft in Sewastopol auf der Halbinsel Krim.

Finnland vollzieht Kurswechsel und liefert Waffen an die Ukraine

19 Uhr: Nach Deutschland hat auch die finnische Regierung in einer "historischen Entscheidung" Waffenlieferungen für die Ukraine beschlossen. Als Reaktion auf die russische Invasion in der pro-westlichen Ukraine schicke Helsinki 1500 Raketenwerfer, 2500 Sturmgewehre, 150.000 Stück Munition und 70.000 Feldrationen, teilte Verteidigungsminister Antti Kaikkonen mit. "Das ist eine historische Entscheidung für Finnland", sagte Ministerpräsidentin Sanna Marin.

Verteidigungsminister Kaikkonen verwies auf den "Kurswechsel von Deutschland" in der Frage der Waffenlieferungen. Dieser sei "besonders bedeutsam" gewesen. Deutschland hatte am Samstag seinen Grundsatz aufgegeben, keine tödlichen Waffen in Konfliktgebiete zu liefern. Auch Finnland, das über eine mehr als 1300 Kilometer lange Grenze zu Russland verfügt, exportierte bislang grundsätzlich keine Waffen in Konfliktgebiete. Vor dem Kurswechsel am Montag hatte Helsinki die Lieferung von Helmen, schusssicheren Westen und eines Feldlazaretts beschlossen.

Buk-Luftabwehrsystem auf einer Straße nahe Kiew.
Buk-Luftabwehrsystem auf einer Straße nahe Kiew. © Jan Jessen/Funke Mediengruppe

"Genug ist genug" - UN-Generalsekretär Guterres fordert Ende der Kämpfe

18.50 Uhr: Russland ist bei einer Dringlichkeitssitzung der UN-Vollversammlung zum Ukraine-Krieg eindringlich zu einem Ende des Angriffs aufgerufen worden. "Die Kämpfe in der Ukraine müssen jetzt enden", sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Montag nach einer Schweigeminute zum Auftakt der Sitzung. "Diese Eskalation der Gewalt, die zu zivilen Todesopfern einschließlich Kindern führt, ist vollkommen inakzeptabel. Genug ist genug."

Es drohe die "schlimmste humanitäre und Flüchtlingskrise in Europa seit Jahrzehnten", mahnte Guterres. Zwar würden jetzt "die Waffen sprechen"; aber es sei nie zu spät für Verhandlungen, um "alle Themen friedlich" anzugehen.

Selenskyj pocht auf EU-Beitritt: "Haben das verdient"

18.45 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pocht angesichts des russischen Angriffskriegs auf einen EU-Beitritt seines Landes. "Wir wenden uns an die EU zur unverzüglichen Aufnahme der Ukraine nach einer neuen speziellen Prozedur", sagte Selenskyj am Montag. "Ich bin überzeugt, dass das gerecht ist. Ich bin überzeugt, dass wir das verdient haben. Später am Tag unterzeichnete Selenskyj ein entsprechendes Gesuch zur EU-Aufnahme und ließ Fotos davon veröffentlichen.

In den vergangenen Tagen seien 16 Kinder durch Beschuss getötet und 45 weitere verletzt worden. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. An die russischen Soldaten gerichtet sagte Selenskyj: "Rettet einfach Euer Leben! Geht!"

Litauen: Russisch-ukrainische Gespräche ein Schritt nach vorne

18.40 Uhr: Litauens Präsident Gitanas Nauseda hat die Gespräche zwischen Delegationen Russlands und der Ukraine begrüßt, sich aber skeptisch über deren Erfolgsaussichten gezeigt. "Als gewisser Versuch der Deeskalation ist es ein Schritt nach vorne. Allerdings mache ich mir bisher keine großen Hoffnungen", sagte er am Montag in einem Fernsehinterview. Möglicherweise könnten die Verhandlungen jedoch Aufschluss geben über die aktuellen Haltungen der Länder.

"Ich denke, die Ukraine hat durch ihre Fähigkeit, heftigen feindlichen Angriffen standzuhalten, an Stärke gewonnen. Im Gegensatz dazu hat sich Russland wahrscheinlich einen relativ einfachen Spaziergang hier im Land der Ukraine vorgestellt, aber sieht jetzt, dass dies offensichtlich nicht der Fall ist", sagte Nauseda. "Ich glaube, dass sich Russland nicht mehr so gut fühlt wie es sich in den ersten Stunden des Konflikts fühlte."

Angriff auf Charkiw – Viele Tote, dutzende Verletzte

18.30 Uhr: Bei heftigen Angriffen in der ostukrainischen Stadt Charkiw sind am Montag nach Angaben der lokalen Behörden mindestens elf Menschen getötet worden. Es habe Dutzende Verletzte gegeben, schrieb der Gebietsleiter Oleh Synjehubow bei Facebook. "Das, was gerade in Charkiw passiert, ist ein Kriegsverbrechen! Das ist der Genozid am ukrainischen Volk." Videos zeigten mehrere Raketeneinschläge in einem Wohngebiet. "Es ist ein Völkermord an den Ukrainern", schrieb er mit Blick auf "schweren Artilleriebeschuss". Charkiw ist die zweitgrößte Stadt des Landes.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte in Brüssel, die russischen Angriffe in der Ukraine würden "immer unerbittlicher" und es gebe zahlreiche Opfer unter Zivilisten. In Charkiw, Mariupol und Kiew gebe es aber "mutigen" Widerstand der ukrainischen Armee.

Landesweit sind seit Beginn des Kriegs Russlands gegen die Ukraine laut Gesundheitsministerium mindestens 352 Zivilisten getötet worden, darunter 14 Kinder. Es gebe obendrein mindestens 1700 verwundete Zivilisten, darunter seien 116 Kinder. Die Zahlen waren am Sonntag veröffentlicht worden.

US-Regierung hat Hinweise auf möglichen Einsatz russischer Söldner

18.15 Uhr: Die US-Regierung hat Hinweise darauf, dass Russland möglicherweise die Söldnerfirma Wagner "an einigen Stellen" beim Angriff auf die Ukraine einsetzt. "Es ist nicht genau klar, wo oder wie oder in welchem Maße, aber wir haben einige Anzeichen dafür gesehen, dass die, dass sie eingesetzt werden", sagte ein hoher Beamter des US-Verteidigungsministeriums am Montag.

Sie könnten demnach an einigen Stellen einbezogen sein. Die Europäische Union wirft der russischen Firma Wagner vor, Gewalt zu schüren und Zivilisten einzuschüchtern, und hat die Organisation am 13. Dezember 2021 mit Sanktionen belegt.

Zu Berichten, wonach Belarus sich darauf vorbereite, Soldaten zur Unterstützung des russischen Militärs in die Ukraine zu schicken, hieß es aus dem US-Verteidigungsministerium, dass es darauf bisher keine Hinweise gebe. "Wir haben keine Anzeichen dafür gesehen, dass belarussische Truppen bereit sind, in die Ukraine einzumarschieren, und schon gar keine Anzeichen dafür, dass sie sich tatsächlich Richtung Ukraine bewegen oder dort sind", sagte der hohe Beamte.

Das Ministerium geht außerdem davon aus, dass die ukrainischen Soldaten den russischen Vorstoß bisher verlangsamt haben. Man könne davon ausgehen, dass die russische Armee besonders frustriert über den Fortschritt mit Blick auf Kiew sei.

Russisch-ukrainische Verhandlungen ohne Durchbruch zu Ende gegangen

17.50 Uhr: Die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sind ohne einen Durchbruch zu Ende gegangen. "Wir reisen zu Beratungen in die Hauptstädte zurück", sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Montag nach dem Treffen an der belarussisch-ukrainischen Grenze vor Journalisten. Details nannte er nicht. Beide Seiten hätten eine Reihe von Hauptthemen festgelegt, bei denen "bestimmte Entscheidungen" getroffen werden müssten. Das Treffen dauerte etwa sechs Stunden. Die Delegation aus der Ukraine fuhr am Abend Berichten zufolge nach Kiew zurück.

Die Gespräche hatten am Mittag mit deutlicher Verzögerung begonnen. Der belarussische Außenminister Wladimir Makej eröffnete sie, wie Videos von belarussischen Staatsmedien zeigten. Die Gespräche sind an der ukrainisch-belarussischen Grenze abgehalten worden. Die Kampfhandlungen gingen trotz der Verhandlungen weiter.

Gespräche zwischen einer ukrainischen und einer russischen Delegation.
Gespräche zwischen einer ukrainischen und einer russischen Delegation. © dpa

Satelliten-Störung schränkt Betrieb von Windkraftanlagen ein

17.38 Uhr: Eine Störung des Satelliten-Netzwerks KA-SAT schränkt den Betrieb von etlichen tausend Windenergieanlagen in Zentraleuropa ein. Allein beim großen deutschen Windenergieanlagen-Hersteller Enercon seien rund 5800 Anlagen betroffen, sagte ein Firmensprecher am Montag in Aurich. Zuerst hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet. Die Windkrafträder laufen zwar noch und liefern auch Strom, sie sind aber für eine Überwachung und Steuerung aus der Ferne nicht mehr erreichbar.

Betroffen sind demnach Anlagen mit einer Gesamtleistung von elf Gigawatt. Ob auch Anlagen weiterer Anbieter betroffen sind, war am Montagnachmittag noch unklar. Ein Sprecher des britischen Unternehmens Vestas, der auf Twitter auch als betroffener Hersteller genannt wurde, konnte den Vorfall nicht bestätigen.

Weil die Anlagen zur kritischen Infrastruktur zählen, meldete Enercon den Vorfall an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Ein BSI-Sprecher bestätigte: "Wir sind informiert, stehen im Austausch mit der Bundesnetzagentur und versuchen das zu bewerten."

Zentrale Stelle soll EU-Waffenlieferungen an Ukraine koordinieren

17.27 Uhr: Die Waffenlieferungen der EU-Staaten an die Ukraine sollen künftig über eine zentrale Stelle mit der EU-Finanzierung sowie mit der Nato koordiniert werden. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kündigte dazu am Montag nach einer Videoschalte der EU-Verteidigungsminister die Einrichtung einer sogenannten Clearingstelle an. Diese solle auf der einen Seite die ukrainischen Anfragen und auf der anderen Seite die Angebote der EU-Staaten verfolgen, um für maximale Effektivität und Koordinierung der Unterstützung sorgen.

Die EU hatte am Sonntag beschlossen, eine halbe Milliarde Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. 450 Millionen Euro davon sollen für Waffenlieferungen und 50 Millionen für andere Dinge wie Treibstoff und Schutzausrüstung bereitgestellt werden. Der Beschluss trat am Montag offiziell in Kraft. Das Material soll über einen Logistik-Stützpunkt in Polen in die von Russland angegriffene Ukraine gebracht werden.

UN-Chef: Russische Angriffe auf Zivilisten "völlig inakzeptabel"

17.21 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat Russlands Kriegsführung in der Ukraine scharf verurteilt. "Obwohl russische Angriffe Berichten zufolge größtenteils auf ukrainische Militäreinrichtungen abzielen, haben wir glaubwürdige Berichte über Wohngebäude, kritische zivile Infrastruktur und andere nicht militärische Ziele, die schwere Schäden erlitten haben", sagte Guterres am Montag bei einer Dringlichkeitssitzung der UN-Vollversammlung in New York. "Diese eskalierende Gewalt, die zum Tod von Zivilisten, einschließlich Kindern, führt, ist völlig inakzeptabel. Genug ist genug."

Guterres nannte die Versetzung von Abschreckungswaffen Russlands in Alarmbereitschaft eine "erschreckende Entwicklung". Nichts könne den Einsatz von Atomwaffen rechtfertigen.

UN-Generalsekretär António Guterres spricht zu Medienvertretern.
UN-Generalsekretär António Guterres spricht zu Medienvertretern. © dpa

Umfrage: Erstmals Mehrheit der Finnen für NATO-Beitritt

17.14 Uhr: Erstmals hat sich eine Mehrheit der Menschen in Finnland einer Umfrage zufolge für einen Nato-Beitritt des Landes ausgesprochen. Das meldete der finnische Rundfunk am Montag. Demnach befürworten 53 Prozent der Befragten, einen Antrag auf eine Nato-Mitgliedschaft zu stellen. 28 Prozent sind dagegen und 19 Prozent unentschieden.

Das Meinungsforschungsinstitut Taloustutkimus habe die Umfrage unter knapp 1400 Finnen zwischen dem 23. und 25. Februar, unmittelbar vor und während der russischen Invasion in die Ukraine durchgeführt, hieß es.

Putin fordert Entmilitarisierung der Ukraine und Anerkennung der Krim

17.16 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat als Bedingungen für ein Ende der russischen Invasion in der Ukraine deren Entmilitarisierung sowie eine Anerkennung der von Russland annektierten Krim als russisches Territorium verlangt. Putin forderte zudem erneut eine "Entnazifizierung" der ukrainischen Regierung und die "Neutralität" der Ukraine, teilte der Kreml am Montag nach einem Telefonat Putins mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit. Die Forderungen erfolgten vor dem Hintergrund der derzeit laufenden ukrainisch-russischen Verhandlungen.

New Yorker Oper kündigt Putin-Unterstützern Zusammenarbeit

17.04 Uhr: Als Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine hat die New Yorker Metropolitan Opera angekündigt, vorerst nicht mehr mit Künstlern oder Institutionen zusammenarbeiten zu wollen, die Russlands Präsidenten Wladimir Putin unterstützen.

"Wir glauben zutiefst an die warme Freundschaft und den künstlerischen Austausch, den es schon lange zwischen Künstlern und künstlerischen Einrichtungen in Russland und den USA gibt", teilte Peter Gelb, Direktor des renommierten Opernhauses, am Montag per Video-Botschaft mit. "Wir können aber nicht mehr länger mit Künstlern oder Institutionen zusammenarbeiten, die Putin unterstützen oder von ihm unterstützt werden."

Nach dieser Vorgabe werde sich die Metropolitan Opera solange richten, bis "die Invasion und das Töten zu Ende sind, Ordnung wieder eingeführt wurde und Restitutionen vorgenommen wurden". Konkrete Künstler oder künstlerische Einrichtungen, die davon betroffen sind, nannte Gelb zunächst nicht.

Reporter berichtet von der Grenze zwischen der Ukraine und Polen

17.03 Uhr: Mehr als eine halbe Million Menschen befindet sich schon jetzt auf der Flucht aus der Ukraine. Reporter Julian Würzer berichtet von der Situation an der Grenze zu Polen.

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Wirtschaftsminister Habeck reist in die USA

17.01 Uhr: Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) reist für zwei Tage in die amerikanische Hauptstadt Washington. Der Wirtschafts- und Klimaschutzminister wollte am Montagabend aufbrechen. "Im Mittelpunkt der Reise steht die Gesamtlage nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit einhergehenden Fragen von Sicherheitspolitik, Energiesicherheit und Sanktionen", teilte das Ministerium am Montag mit.

Habeck will unter anderem US-Finanzministerin Janet Yellen treffen, den Klima-Sonderbeauftragten John Kerry, die Handelsbeauftragte Katherine Tai, Energieministerin Jennifer Granholm, den Nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan sowie Vertreter der deutschen Wirtschaft.

Baerbock an Deutsche: Rückreise aus Russland in Erwägung ziehen

17.00 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat deutschen Staatsangehörigen in Russland angesichts des Krieges mit der Ukraine angeraten, eine Ausreise in Erwägung zu ziehen. Man wisse nicht, wie sich die Situation in den nächsten Tagen entwickle, sagte die Grünen-Politikerin am Montag nach einem Treffen mit ihrem slowenischen Kollegen Anže Logar in Berlin. Man habe deshalb deutlich gemacht, dass von jedem, der nicht unbedingt in Russland bleiben müsse, "angesichts der Einschränkungen im Flugverkehr Rückreise in Erwägung gezogen werden sollte". Entsprechend ermögliche man eine Ausreise von Familienangehörigen des Botschaftspersonals.

Das Auswärtige Amt hatte am Sonntag seine Sicherheitshinweise für Russland verschärft. Von Reisen dorthin wird nun abgeraten, vor Reisen nach Südrussland in die Grenzregionen zur Ukraine ausdrücklich gewarnt. Zudem wird darauf hingewiesen, dass der Flugverkehr zwischen Russland und europäischen Ländern durch bilaterale Luftraumsperrungen und Einstellung des Flugbetriebs zunehmenden Einschränkungen ausgesetzt ist.

Macron zu Putin: Angriffe auf Zivilisten beenden

16.51 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat seinen russischen Kollegen Wladimir Putin anlässlich der Friedensgespräche mit der Ukraine dazu aufgefordert, insbesondere Offensiven gegen Zivilisten zu beenden. Jegliche Angriffe auf Privatpersonen und Wohnorte sollten eingestellt, die zivile Infrastruktur gewahrt werden, verlangte Macron in dem Telefonat am Montag laut Élyséepalast. Straßen sollten zudem abgesichert werden, besonders im Süden Kiews. Putin habe sich gewillt gezeigt, an den Punkten zu arbeiten, hieß es aus Paris.

Der Kreml teilte mit Blick auf eine mögliche Vereinbarung mit der Ukraine mit: "Putin betonte, dass eine solche Einigung nur möglich sei, wenn die legitimen Sicherheitsinteressen Russlands bedingungslos berücksichtigt würden." Dazu gehöre etwa die Anerkennung der Souveränität der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim und eine Entmilitarisierung der Ukraine.

Habeck: Einbau von neuen Gasheizungen zurzeit "politisch falsch"

16.50 Uhr: Wegen des Kriegs in der Ukraine will Deutschland seine Gas-Abhängigkeit reduzieren - dazu sollen Verbraucher nach Ansicht von Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck auch ihren Teil beitragen. Bei einem Treffen der EU-Energieminister am Montag in Brüssel rief der Grünen-Politiker dazu auf, keine Gasheizungen mehr einzubauen. "Ich würde sagen, der Einbau von neuen Gasheizungen in dieser Situation ist politisch falsch und nicht mehr zu verantworten", sagte er. "Deutschland hat eine höhere Abhängigkeit von Gas, von Öl und von Kohle als andere europäische Länder." Daraus ergebe sich die Verpflichtung, sich schnell davon zu befreien, so Habeck.

Amnesty wirft Russland Einsatz von Streumunition in Ukraine vor

16.45 Uhr: Amnesty International hat Russland den Einsatz international geächteter Streumunition in der Ukraine vorgeworfen. Wie die Menschenrechtsorganisation am Sonntag in London mitteilte, wurden bei einem Angriff auf einen Kindergarten im Nordosten der Ukraine drei Zivilisten durch Streumunition getötet, darunter auch ein Kind. Der Angriff solle als "Kriegsverbrechen" untersucht werden, forderte Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard.

Nach Angaben von Amnesty wurde der Kindergarten in der Stadt Ochtyrka, in dem Zivilisten Schutz gesucht hatten, am Freitag von Streumunition getroffen. Drei Zivilisten, darunter ein Kind, seien getötet und ein weiteres Kind sei verletzt worden.

Gouverneur: Mindestens elf Zivilisten bei russischen Angriffen auf Charkiw getötet

16.36 Uhr: Durch russische Bombenangriffe in der ukrainischen Millionenstadt Charkiw sind nach Angaben der Regionalbehörden mindestens elf Zivilisten getötet und dutzende weitere Menschen verletzt worden. "Der russische Feind bombardiert Wohngebiete", schrieb der Gouverneur von Charkiw, Oleg Sinegubow, am Montag im Messengerdienst Telegram. "Aufgrund der andauernden Bombardierungen können wir nicht die Rettungsdienste rufen."

Sinegubow warf der russischen Armee vor, in Charkiw "Kriegsverbrechen" zu begehen. "Es ist ein Völkermord an den Ukrainern", schrieb er mit Blick auf "schweren Artilleriebeschuss". "Dutzende Zivilisten sterben. Dies geschieht tagsüber, während die Menschen in die Apotheke gehen, einkaufen oder Wasser besorgen." In den von den russischen Angriffen betroffenen Stadtteilen gebe es keine "Stellungen der ukrainischen Streitkräfte".

Ein beschädigtes Gebäude in der Stadt Charkiw während der russischen Invasion in die Ukraine.
Ein beschädigtes Gebäude in der Stadt Charkiw während der russischen Invasion in die Ukraine. © dpa

Bis zu 250.000 Menschen bei Friedensdemonstration in Köln

16.30 Uhr: An einer Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine haben sich am Montag in Köln in der Spitze bis zu 250.000 Menschen beteiligt. Nach Polizeiangaben zogen die Menschen friedlich und ohne Zwischenfälle durch die Kölner Innenstadt. Die Friedenskundgebung mit anschließendem Demonstrationszug wurde vom Festkomitee Kölner Karneval organisiert und fand anstelle des abgesagten Rosenmontagszugs statt.

Zahlreiche Karnevalisten haben sich am Chlodwigplatz zu einer Friedensdemonstration versammelt.
Zahlreiche Karnevalisten haben sich am Chlodwigplatz zu einer Friedensdemonstration versammelt. © dpa

FIFA will Russland für Fußball-WM suspendieren

16.26 Uhr: Der Fußball-Weltverband FIFA will Russland nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wegen der Invasion in die Ukraine von seinen Wettbewerben suspendieren. Damit dürfte die Nationalmannschaft aus Russland nicht an den WM-Playoffs im März und auch nicht an der Weltmeisterschaft in Katar am Jahresende teilnehmen.

Der Fußball-Weltverband FIFA will Russland von seinen Wettbewerben suspendieren.
Der Fußball-Weltverband FIFA will Russland von seinen Wettbewerben suspendieren. © dpa

Bürgermeister Klitschko ruft Europa zu Spenden für die Ukraine auf

15.44 Uhr: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat Europa zu Spenden für die Ukraine aufgerufen. "Unsere Frauen, Kinder, ältere Menschen gehen durch die Hölle. Wir brauchen jetzt Ihre Hilfe dringend", sagte Klitschko am Montag in einem Video im Nachrichtenkanal Telegram. "Bitte spendet auf das Konto der ukrainischen Nationalbank, was ihr könnt."

Die Menschen in der ukrainischen Hauptstadt hätten wegen der russischen Angriffe erneut eine höllische Nacht hinter sich. Sie hätten alles versucht, die russische Aggression zu stoppen. "Damit sie hier angehalten wird. Damit sie nicht an eure Häuser und Türen klopft", sagte Klitschko in Richtung Europa. Er adressierte seinen Appell zwar an alle europäischen Länder, nannte aber Deutschland, die Schweiz, Österreich, Luxemburg und Liechtenstein direkt.

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Medien: Verhandlung zwischen Kiew und Moskau nach Pause fortgesetzt

15.42 Uhr: Die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sind am Montagnachmittag nach einer Pause fortgesetzt worden. Das berichteten mehrere russische und belarussische Medien übereinstimmend. Die Delegationen hätten den Verhandlungsort im ukrainisch-belarussischen Grenzgebiet noch nicht verlassen, meldete etwa die belarussische Staatsagentur Belta. Verwirrung gab es zunächst um eine Mitteilung des ukrainischen Parlaments im Nachrichtenkanal Telegram. Darin hieß es, die Gespräche seien bereits beendet worden.

Die Delegationen der beiden Länder hatten sich am Mittag mit deutlicher Verzögerung getroffen. Der belarussische Außenminister Wladimir Makej eröffnete die Verhandlungen, wie Videos von belarussischen Staatsmedien zeigten. Russlands setzte seine Angriffe in der Ukraine dennoch fort.

Der genaue Ort der Gespräche zwischen einer ukrainischen und russischen Delegation ist nicht bekannt - er soll sich an der Grenze zwischen der Ukraine und Belarus befinden.
Der genaue Ort der Gespräche zwischen einer ukrainischen und russischen Delegation ist nicht bekannt - er soll sich an der Grenze zwischen der Ukraine und Belarus befinden. © dpa

Frankreich will Villen, Jachten und Luxusautos regierungsnaher Russen konfiszieren

15.30 Uhr: Frankreich will Immobilien, Jachten und Luxusautos regierungsnaher Russen konfiszieren. "Wir haben alle russischen Persönlichkeiten ausgemacht, die in Frankreich Besitztümer haben und die wegen ihrer Regierungsnähe zu den EU-Sanktionen hinzugefügt werden können", sagte der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Montag in Paris. "Wir werden juristische Mittel nutzen, um all diese Güter zu konfiszieren", betonte er.

Auf Bitte von Präsident Emmanuel Macron würden derzeit alle Besitztümer von Russen geprüft, die bereits von Sanktionen betroffen seien, sagte Le Maire. Dazu zählten insbesondere Immobilien, Jachten und Luxusautos. Viele reiche Russen haben Sommerresidenzen an der französischen Côte d'Azur. Dort liegen auch viele Luxusjachten russischer Eigentümer in den Häfen.

Griechenland kündigte seinerseits an, Aufenthaltsgenehmigungen für Russen, die in Griechenland investieren wollen, nicht mehr zu verlängern und keine neuen mehr auszustellen. Bei russischen Angriffen in der Ukraine waren am Samstag zehn Griechen getötet worden.

IOC empfiehlt Ausschluss des russischen und belarussischen Sports - auch DOSB schließt sich an

15.24 Uhr: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat sich unter steigendem Druck zu einer harten Haltung gegen Russland durchgerungen und empfiehlt seinen Mitgliedsverbänden den Ausschluss russischer Sportlerinnen und Sportler bei internationalen Veranstaltungen. Dies gilt auch mit Blick auf Athletinnen und Athleten aus Belarus, das teilte das IOC am Montag mit. Fast zeitgleich schloss sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) den weltweiten Forderungen nach ebendiesen Maßnahmen an.

"Um die Integrität weltweiter Sportveranstaltungen zu schützen empfiehlt die IOC-Exekutive, dass internationale Sportverbände und -Veranstalter die Teilnahme russischer und belarussischer Athleten und Offizieller an internationalen Wettbewerben nicht erlauben", hieß es in der Mitteilung.

Gleiches fordert der DOSB ein. "Auch der Sport muss seiner Verantwortung nachkommen und entsprechende Einschränkungen in Kauf nehmen", teilte der deutsche Dachverband mit.

Russische und belarussische Sportler und Funktionäre sollen nach dem Willen des IOC nicht mehr an Wettbewerben teilnehmen dürfen.
Russische und belarussische Sportler und Funktionäre sollen nach dem Willen des IOC nicht mehr an Wettbewerben teilnehmen dürfen. © dpa

Russische Oligarchen kritisieren Kreml nach Einmarsch in die Ukraine

15.16 Uhr: Mehrere russische Oligarchen haben nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine Kritik am Vorgehen des Kreml geübt. Der Milliardär Oleg Deripaska forderte angesichts der gegen Moskau verhängten Wirtschaftssanktionen am Montag ein Ende des "Staatskapitalismus" in Russland. "Das ist eine echte Krise, und wir brauchen echte Krisenmanager", erklärte der Gründer des Aluminiumkonzerns Rusal auf Telegram.

"Wir müssen unbedingt die Wirtschaftspolitik ändern und diesen ganzen Staatskapitalismus beenden", fügte er hinzu. Die Regierung könne nicht "einfach abwarten", erklärte Deripaska. Er erwarte vom Kreml "Klarstellungen" zur "Wirtschaftspolitik in den nächsten drei Monaten".

In Russland wird nur selten Kritik der Wirtschaftselite an der Regierung laut. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben sich jedoch mehrere russische Oligarchen gegen das Vorgehen von Präsident Wladimir Putin gewandt.

Westliche Sanktionen gegen Russland setzen dem Dax zu

15.15 Uhr: Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag erneut unter Druck geraten angesichts verschärfter Sanktionen des Westens gegen Russland. Dennoch hielten sich die Verluste in Grenzen im Vergleich zum vergangenen Donnerstag, als Russland seinen Angriff gegen die Ukraine startete. Am Nachmittag verlor der Dax 2,38 Prozent auf 14.220,60 Punkte, der MDax sank um 1,00 Prozent auf 31.482,60 Zähler sank. Marktbeobachter setzen Hoffnungen darin, dass zumindest die Sanktionen wirken.

Unter den Einzelwerten gaben vor allem Aktien stark konjunkturabhängiger Unternehmen weiter nach sowie Banken- und Finanzaktien. Der Ausschluss russischer Banken aus dem Banken-Kommunikationssystem Swift belastete die Deutsche Bank und die Commerzbank, die zwischen 7 und 8 Prozent absackten.

Deutsche Marine entsendet weitere Schiffe in die Ostsee

15.14 Uhr: Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine entsendet die deutsche Marine weitere Schiffe in die Ostsee. Am Montag sollten vier Minenjagdboote sowie ein Minensuchboot und ein Versorger den Marinehafen Kiel verlassen, wie die dort beheimatete Einsatzflottille 1 mitteilte. Die Schiffe sollen durch ihren Einsatz die nördliche Flanke der Nato verstärken.

Anlass sei "die im Moment zugespitzte Russland-Ukraine-Krise und die verstärkte Bedrohung, die insbesondere Deutschlands Partner in Osteuropa wahrnehmen", erklärte die Marine. Bereits am Samstag hatte sie eine Korvette und ein Aufklärungsschiff zu Einsätzen im Bereich von Nord- und Ostsee entsandt. Darüber hinaus verstärkt seit Freitag auch eine deutsche Fregatte einen Nato-Flottenverband im Mittelmeer.

Marinesoldaten sind auf dem Deck des Flottendienstboot „Alster“ angetreten.
Marinesoldaten sind auf dem Deck des Flottendienstboot „Alster“ angetreten. © dpa

Tschechien für beschleunigten EU-Beitritt der Ukraine

15.03 Uhr: Tschechien unterstützt die ukrainischen Bemühungen um eine Aufnahme in die Europäische Union. "Wir müssen in diesem Augenblick klar signalisieren, dass die Ukraine in der europäischen Gemeinschaft demokratischer Staaten willkommen ist", sagte Ministerpräsident Petr Fiala am Montag nach Angaben der Agentur CTK. Er sei zwar ein Freund normaler Prozeduren, aber man sei derzeit nicht in einer normalen Situation, betonte der liberalkonservative Politiker.

Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj angesichts des russischen Angriffskriegs auf einen EU-Beitritt seines Landes gepocht. Die Europäische Kommission dämpfte indes die Erwartungen auf einen raschen Beitritt. Es gebe einen Prozess für die Beitrittsverhandlungen, sagte ein Sprecher.

Bundeswehr verlegt Patriot-Raketensystem in die Slowakei

14.56 Uhr: Die Bundeswehr will Flugabwehr-Raketen vom Typ Patriot in die Slowakei verlegen, um den Schutz der Ostflanke der Nato zu verstärken. Die Verlegung des Raketensystems mitsamt einer Heeres-Kompanie der Bundeswehr solle ein "deutliches Signal der bündnispolitischen Entschlossenheit in Richtung Russland" senden, heißt es in einem auf Montag datierten Schreiben des Bundesverteidigungsministeriums an den Bundestags-Verteidigungsausschuss, das AFP vorliegt.

Das Patriot-System solle insbesondere die "Luftverteidigungsfähigkeit an der östlichen Flanke des Nato-Gebiets" stärken.

Lawrow-Reise zu UN-Treffen in Genf abgesagt

14.52 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat seine Reise zu einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf am Dienstag abgesagt. Grund sei die Sperrung des Luftraums von EU-Ländern, teilte die russische Botschaft in Genf am Montag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. Lawrow sollte ursprünglich am Dienstag persönlich die Position seines Landes vor dem UN-Menschenrechtsrat erklären. Lawrow wollte auch vor der gerade in Genf tagenden permanenten Abrüstungskonferenz sprechen.

Deutschland und alle EU-Staaten hatten am Sonntag als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine entschieden, den Luftraum für russische Maschinen zu sperren. Der UN-Menschenrechtsrat kam am Montag zu seiner regulären Frühjahrssitzung zusammen. Im UN-Menschenrechtsrat befassen sich 47 Länder, die für jeweils drei Jahre von der UN-Vollversammlung gewählt werden, mit der Menschenrechtslage in aller Welt. Zurzeit gehören dazu Russland und die anderen vier permanenten Mitglieder des Weltsicherheitsrats sowie die Ukraine und Deutschland.

Schweiz übernimmt EU-Sanktionen gegen Russland

14.44 Uhr: Die Schweiz schließt sich den EU-Sanktionen gegen Russland in vollem Umfang an. Sein Land werde alle Sanktionen übernehmen, welche die Europäische Union wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine bereits gegen Russland verhängt habe, sagte der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis am Montag. Dies gelte auch für Strafmaßnahmen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und das Einfrieren russischer Vermögenswerte in der Schweiz.

Der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis: 
Der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis: "Einem Aggressor in die Hände zu spielen, ist nicht neutral.". © dpa

Putin spricht mit Regierungsvertretern über Sanktionen

14.25 Uhr: Nach der Welle westlicher Sanktionen als Reaktion auf Russlands Einmarsch in die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin sich mit Regierungsvertretern zu Beratungen getroffen. Besprochen werden sollten "auch die Sanktionen, die die sogenannte westliche Gemeinschaft jetzt (...) gegenüber unserem Land zu realisieren versucht", sagte Putin am Montag zu Beginn zu mehreren Ministern. Staatsmedien veröffentlichten das Video, in dem Putin den Westen erneut als "Lügenimperium" bezeichnete.

Bei dem Treffen sollte es um Fragen zur Wirtschafts- und Finanzsituation in Russland gehen. Es nahmen unter anderem Ministerpräsident Michail Mischustin, Finanzminister Anton Siluanow und die Chefin der russischen Zentralbank, Elwira Nabiullina, teil.

Russland sperrt Luftraum für Deutschland und 35 weitere Staaten

14.22 Uhr: Als Reaktion auf Luftraumsperrungen mehrerer Staaten für russische Maschinen dürfen künftig Flugzeuge aus Deutschland und 35 weiteren Staaten nicht mehr über Russland fliegen. Das teilte die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija am Montag mit. Ausnahmen könne es mit einer Sondergenehmigung etwa des russischen Außenministeriums geben.

In einer veröffentlichten Liste werden weitere europäische Staaten wie Österreich, Polen, Frankreich, Finnland, Tschechien und Belgien erwähnt. Auch Kanada ist demnach betroffen. Wann diese Beschränkung wieder aufgehoben wird, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Deutschland und andere EU-Staaten hatten sich für den Schritt angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine entschieden. Russland kündigte daraufhin an, Maschinen aus den jeweiligen Ländern ebenfalls nicht mehr in den russischen Luftraum fliegen zu lassen.

USA stellen Botschaftsbetrieb in Minsk wegen Sicherheitslage ein

14.13 Uhr: Die USA stellen angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine ihren Botschaftsbetrieb in Minsk im angrenzenden Belarus ein. Das teilte das US-Außenministerium am Montag in Washington mit. Außerdem sei für nichtessenzielle Mitarbeiter der Botschaft in Moskau sowie für Familienangehörige des Personals dort die freiwillige Ausreise genehmigt worden. Hintergrund sei die Sicherheitslage wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine.

Das US-Außenministerium hatte zuvor bereits alle Botschaftsmitarbeiter aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew abgezogen und zunächst überwiegend nach Lwiw im Westen des Landes nahe der polnischen Grenze verlegt. Später wurden sie nach Polen gebracht mit dem Ziel, regelmäßig für kurzzeitige Notfall-Dienste nach Lwiw zu reisen.

Heftige Angriffe auf ukrainische Stadt Charkiw

14.08 Uhr: In der zweitgrößten Stadt der Ukraine, Charkiw, ist es am Montag zu heftigen Angriffen gekommen. Der Berater des Innenministers, Anton Heraschtschenko, veröffentlichte am Mittag ein Video, das mehrere Raketeneinschläge in einem Wohngebiet zeigte. Rauch stieg auf. "Die ganze Welt sollte diesen Horror sehen", schrieb er. Es gebe Dutzende Tote und Hunderte Verletzte. Russland dagegen behauptete, die ukrainischen "Nationalisten" würden die von russischen Truppen umstellten Städte selber beschießen.

Aus der Stadt Ochtyrka im Nordosten des Landes soll ein Video stammen, das einen brennenden Öltank zeigt. Veröffentlicht wurde es der Agentur Unian zufolge vom Bürgermeister.

In der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw soll es Dutzende Tote und Hunderte Verletzte geben.
In der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw soll es Dutzende Tote und Hunderte Verletzte geben. © dpa

Netto stellt aus Protest Verkauf von Waren in Russland ein

14.06 Uhr: Die Supermarktkette Netto mit dem schwarzen Hund im Logo hat angesichts des Ukraine-Kriegs den Verkauf von in Russland hergestellten Waren eingestellt. Wie die Muttergesellschaft Salling Group am Montag mitteilte, bedeutet dieser Stopp, dass Netto in Deutschland, Dänemark und Polen keine Waren aus Russland mehr anbieten - demnach bereits seit Samstag.

Die Salling Group unterstütze "Kriegsopfer in der Ukraine", hieß es weiter. "Die Situation in der Ukraine und die grausamen Bilder des Krieges gehen uns alle an", erklärte Konzern-Chef Henrik Vinther Olesen. Als große Lebensmittelkette sei das Unternehmen nah am Alltag seiner Kundinnen und Kunden und "das ist natürlich eine Verpflichtung".

EU-Kommission will ukrainisches und europäisches Stromnetz verbinden

13.47 Uhr: Die Europäische Kommission plant die Verbindung des ukrainischen Stromnetzes mit dem kontinentaleuropäischen Stromnetz. EU-Energiekommissarin Kadri Simson diskutierte den Vorschlag mit dem europäische Netzbetreiberverband ENTSO-E am Montag, wie sie auf Twitter mitteilte. Das Vorhaben sollte am Nachmittag auch Thema beim Krisentreffen der EU-Energieminister sein.

Vergangene Woche hatte sich die Ukraine vom russischen und belarussischen Stromnetz zunächst testweise abgekoppelt. Die Abtrennung soll nun dauerhaft sein, wie das ukrainische Energieministerium am Wochenende ankündigte. Am Montag hieß es auf der Webseite des Netzbetreibers Ukrenergo, dass der ukrainische Strombetrieb weiterhin autonom ohne Importe funktioniere.

Sprecher: Oligarch Abramowitsch im Ukraine-Krieg als Vermittler tätig

13.56 Uhr: Der russische Oligarch Roman Abramowitsch und Inhaber des englischen Fußball-Clubs FC Chelsea soll sich nach eigenen Angaben im Ukraine-Krieg als Vermittler zwischen den Konfliktparteien bemühen. Abramowitsch sei von der ukrainischen Seite kontaktiert und bei den Bemühungen um eine friedliche Lösung um Hilfe gebeten worden, sagte ein Sprecher des 55-jährigen Russen am Montag der britischen Nachrichtenagentur PA. Abramowitsch versuche seitdem zu helfen - man könne aber mit Blick darauf, was auf dem Spiel stehe, keine weiteren Details nennen, hieß es.

Abramowitsch hatte am Samstag angekündigt, die Verwaltung des englischen Champions-League-Siegers FC Chelsea an die Verwalter der wohltätigen Stiftung des Fußball-Clubs abgeben zu wollen. Der Oligarch war zuvor zunehmend wegen seiner Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Kritik geraten. Forderungen nach Sanktionen gegen den Chelsea-Eigentümer wurden immer lauter.

Mehrere Zehntausend Menschen bei Friedensdemonstration in Köln

13.55 Uhr: An der Friedensdemonstration in Köln gegen den russischen Angriff auf die Ukraine nehmen nach Polizeiangaben mehrere Zehntausend Menschen teil. Es kämen immer noch wieder Menschen dazu, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst am Montag. Obwohl der Demonstrationszug gegen Mittag bereits einen Großteil der 4,5 Kilometer langen Strecke zurückgelegt hatte, warteten laut Polizei noch immer Demonstrierende am Startpunkt darauf, losgehen zu können.

Zu der Demonstration am Rosenmontag hatte das Festkomitee Kölner Karneval aufgerufen. Unterstützt wird die Veranstaltung auch von Kölner Künstlern und Vereinen wie "Arsch Huh" und "Köln stellt sich quer". Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) nahm an dem Protest teil.

Zahlreiche Karnevalisten haben sich am Chlodwigplatz zur Friedensdemonstration versammelt.
Zahlreiche Karnevalisten haben sich am Chlodwigplatz zur Friedensdemonstration versammelt. © dpa

Bundesregierung bezeichnet Putins Drohung mit Atomwaffen als "unverantwortlich"

13.50 Uhr: Die Bundesregierung hat die Versetzung der russischen Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft durch Präsident Wladimir Putin scharf kritisiert. "Wir nehmen natürlich die Äußerungen des russischen Präsidenten sehr sehr ernst", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag. "Es ist auch klar, wie unverantwortlich allein eine solche Drohung ist."

Mit Blick auf eine mögliche Reaktion Deutschlands und der Nato sagte Hebestreit, im "Bedrohungsszenario" der Verbündeten hätten "auch Nuklearwaffen immer eine Rolle gespielt". Ihre Abwehr sei "auch immer mitgedacht" worden".

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums verwies darauf, dass die Bundeswehr selbst keine Atomwaffen besitze. Sie stelle aber Flugzeuge bereit, die Atomwaffen der USA im Krisenfall im Rahmen der so genannten nuklearen Teilhabe transportieren und notfalls auch abfeuern würden.

Die Explosion einer Atombombe bei einem Test.
Die Explosion einer Atombombe bei einem Test. © dpa

Hackerangriff auf russische Medien: "Das ist nicht unser Krieg"

13.48 Uhr: In Russland hat es am Montag einen großen Hackerangriff auf mehrere Staatsmedien und Tageszeitungen gegeben. Betroffen waren unter anderem die Staatsagentur Tass und die Online-Auftritte der Zeitungen "Iswestija" und "Kommersant". Auf der Internetseite von "Iswestija" erschien ein Banner des Hackerkollektivs "Anonymous". "Wir fordern Sie dringend auf, diesen Wahnsinn zu stoppen, schicken Sie Ihre Söhne und Ehemänner nicht in den sicheren Tod. Putin bringt uns zum Lügen und bringt uns in Gefahr", hieß es in dem Aufruf der Hacker mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der den Angriff auf die Ukraine angeordnet hatte.

Russland sei von der Welt isoliert, niemand kaufe mehr Öl und Gas, hieß es weiter. "In ein paar Jahren werden wir wie in Nordkorea leben. (...) Das ist nicht unser Krieg, lasst uns ihn stoppen!" Auf anderen Internetseiten wurde lediglich eine Fehlermeldung angezeigt.

In russischen Staatsmedien wird Moskaus Krieg gegen Kiew oft etwa als "militärische Sonderoperation" zum Schutz der russischsprachigen Bevölkerung bezeichnet. Die Staatsagentur Tass bestätigte den Hackerangriff und schrieb im Nachrichtenkanal Telegram: "Die Angreifer haben Informationen gepostet, die nicht der Wahrheit entsprechen."

Innenministerium: 1800 Geflüchtete aus Ukraine angekommen

13.45 Uhr: In den vergangenen Tagen haben Deutschland 1800 aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine geflohene Menschen erreicht. Das sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin. Dabei handelt es sich nach Angaben aus Sicherheitskreisen hauptsächlich im Ukrainer, aber auch einige Menschen aus anderen Staaten, beispielsweise ausländische Studenten.

Die Behörden in Deutschland seien dabei, humanitäre Hilfe auf den Weg zu bringen, sagte der Sprecher. So bereite sich das Technische Hilfswerk auf Transporte vor und beschaffe Hilfsgüter. Auf EU-Ebene spreche man über Hubs, also Knotenpunkte, wo medizinisches Material und Ausstattung nahe der Grenze zur Ukraine gebündelt werden solle. Auch für die Nachbarländer der Ukraine solle es Hilfe geben.

Ukrainische Flüchtlinge kommen mit einem ukrainischen Personenzug an einem Bahnhof an.
Ukrainische Flüchtlinge kommen mit einem ukrainischen Personenzug an einem Bahnhof an. © dpa

Auch USA belegen russische Zentralbank mit harten Sanktionen

13.44 Uhr: Nach der Europäischen Union haben auch die USA ihre schwerwiegenden Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft gesetzt. US-Bürgern und Institutionen sind Transaktionen mit der Zentralbank damit verboten, zudem kann die Notenbank damit weltweit keine Geschäfte in US-Dollar mehr durchführen, wie ein ranghoher Vertreter des Weißen Hauses am Montag sagte. Zusammen mit den Sanktionen der Verbündeten sei der Großteil der russischen Devisenreserven im Wert von rund 630 Milliarden US-Dollar nun de facto blockiert und könne von Russland nicht dafür genutzt werden, die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs aufzufangen, sagte er.

Auch der russische Staatsfonds und das Finanzministerium würden mit Sanktionen belegt, erklärte der Beamte. "Unsere Strategie ist es, einfach ausgedrückt, dafür zu sorgen, dass die russische Wirtschaft sich zurückentwickelt - so lange wie Präsident (Wladimir) Putin sich entscheidet, die Invasion in die Ukraine voranzutreiben", sagte er. Die Sanktionen gegen die Zentralbank seien die bedeutendste Strafmaßnahme der US-Regierung. Ausnahmen gebe es nur für bestimmte Transaktionen, die mit dem Öl- und Gasmarkt zusammenhingen, betonte der Beamte. "Kein Staat ist vor Sanktionen gefeit", betonte er.

Ukraine-Krieg: Lettland erlaubt Bürgern freiwilligen Kampfeinsatz

13.32 Uhr: Lettland erlaubt seinen Staatsbürgern, als Freiwillige auf ukrainischer Seite den Kampf gegen den russischen Angriff zu unterstützen. Das Parlament in Riga beschloss am Montag einstimmig die dazu nötigen gesetzlichen Voraussetzungen.

Die verabschiedeten Änderungen am nationalen Sicherheitsgesetz ermöglichen es lettischen Bürgern, auf freiwilliger Basis in der Ukraine zu dienen - ohne eine mögliche Strafverfolgung bei ihrer Rückkehr in das baltische EU- und Nato-Land befürchten zu müssen. Dazu müssen sie sich vor Abreise als Reservisten bei der lettischen Armee registrieren.

Fußballbundesligist Schalke 04 trennt sich von Hauptsponsor Gazprom

13.31 Uhr: Wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine trennt sich der Fußballbundesligist Schalke 04 von seinem Hauptsponsor Gazprom. Das teilte der Verein am Montag in Gelsenkirchen mit. Der Vorstand habe mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, die Partnerschaft mit Gazprom vorzeitig zu beenden. Die "finanzielle Handlungsfähigkeit" sei davon unberührt.

Nach Angaben des Vereins liefen noch Gespräche mit Vertretern von Gazprom, weitere Einzelheiten wurden unter Verweis darauf nicht mitgeteilt. Der Vorstand sei zuversichtlich, "zeitnah" einen neuen Partner präsentieren zu können, hieß es in der Mitteilung weiter.

Bereits in Karlsruhe liefen die Schalker Profis mit dem Schriftzug
Bereits in Karlsruhe liefen die Schalker Profis mit dem Schriftzug "FC Schalke 04" anstelle des Sponsors Gazprom auf der Brust auf. © dpa

Amnesty: Bislang mehr als 5.900 Festnahmen in Russland

13.27 Uhr: Bei Protesten gegen den Einmarsch in die Ukraine sind nach Angaben von Amnesty International bislang mehr als 5.900 Demonstrierende in ganz Russland festgenommen worden. Die Zahlen stammen laut Amnesty von der russischen Menschenrechtsorganisation OVD-Info. Die Organisation beobachtet Demonstrationen in Russland und unterstützt bei Festnahmen Betroffene mit Informationen und rechtlichem Beistand. Proteste von Russinnen und Russen gegen den Krieg gab es in den vergangenen Tagen demnach an mindestens 67 Orten landesweit.

Bundesregierung begrüßt russisch-ukrainische Verhandlungen

13.26 Uhr: Die Bundesregierung hat die Gespräche zwischen Delegationen Russlands und der Ukraine grundsätzlich begrüßt. Diplomatische Lösungen seien immer die einzig sinnvollen, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. Gleichzeitig wisse man natürlich auch, dass es sehr schwierige Gespräche sein würden, die sich hinziehen könnten.

Delegationen aus Russland und der Ukraine hatten am Montag an der ukrainisch-belarussischen Grenze Friedensverhandlungen aufgenommen. Der belarussische Außenminister Wladimir Makej habe die Gespräche am Montag eröffnet, meldeten belarussische Staatsmedien und veröffentlichten Videos. Die Kampfhandlungen gingen trotzdem weiter.

Die russische Delegation wird angeführt vom Sonderbeauftragten des Kreml, Wladimir Medinski. Die ukrainische Seite führt der Fraktionsvorsitzende der Präsidentenpartei, David Arachamija.

Japan verhängt Sanktionen auch gegen Belarus

13.13 Uhr: Japan verhängt außer gegen Russland auch Sanktionen gegen dessen Verbündeten Belarus. Der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida gab am Montag bekannt, seine Regierung werde den Präsidenten von Belarus, Alexander Lukaschenko, sowie weitere Regierungsvertreter mit Sanktionen belegen.

Zudem werde man gegen das Partnerland Russlands wegen dessen "eindeutiger Beteiligung an der Aggression" gegen die Ukraine Exportkontrollen veranlassen, hieß es. Japan hat bereits gegen Russland im Einklang mit dem Vorgehen seiner Schutzmacht USA und anderer Verbündeter Sanktionen verhängt. Damit diese auch wirken, beschränkt Japan nun auch den Handel mit der russischen Zentralbank.

Japan hatte sich unter anderem dem Ausschluss russischer Banken aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift angeschlossen. Kishida teilte nach einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit, sein Land werde die Ukraine mit humanitärer Hilfe im Volumen von 100 Millionen Dollar (rund 90 Millionen Euro) unterstützen.

Bulgarischer Verteidigungsminister im Streit über Ukraine-Krieg entlassen

13.11 Uhr: Der bulgarische Verteidigungsminister Stefan Janew muss wegen seiner hartnäckigen Weigerung, den Konflikt in der Ukraine als Krieg zu bezeichnen, seinen Posten räumen. Es sei nicht möglich, dass ein Verteidigungsminister lediglich das Wort "Einsatz" nutze, statt von "Krieg" zu sprechen, erklärte Regierungschef Kiril Petkow am Montag. Petkow wird voraussichtlich im Laufe des Tages einen neuen Verteidigungsminister ernennen, der dann vom Parlament am Dienstag bei einer außerordentlichen Sitzung bestätigt werden muss.

Janew gilt als Vertrauter des pro-russischen bulgarischen Präsidenten Rumen Radew. Der Verteidigungsminister wollte den russischen Militäreinsatz in der Ukraine in einem TV-Interview und Debatten in Onlinenetzwerken nicht als "Krieg" bezeichnen. Janew sagte, er benutze wie der russische Präsident Wladimir Putin Bezeichnungen wie "militärische Intervention". Das rief Proteste in Onlinenetzwerken hervor, bei denen auch seine Entlassung gefordert wurde.

Mehr als 500.000 Menschen laut UNO aus Ukraine geflohen

13.00 Uhr: Mehr als eine halbe Million Menschen haben nach UN-Angaben seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine bereits das Land verlassen. "Über 500.000 Flüchtlinge sind jetzt aus der Ukraine in die Nachbarländer geflohen", schrieb UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Laut einer früheren Zählung des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR flohen allein über 280.000 Menschen nach Polen.

Knapp 85.000 reisten demnach nach Ungarn aus, mehr als 36.000 nach Moldau, rund 32.500 nach Rumänien, 30.000 in die Slowakei und mehr als 300 nach Belarus. Etwa 34.600 Flüchtlinge reisten nach Angaben des UNHCR direkt in andere europäische Länder weiter. Ukrainer sind wegen des Kriegs unter anderem in der EU und der Schweiz von der Visumspflicht befreit.

Seit Donnerstag - dem Beginn des russischen Angriffskrieges - sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks 500.000 Menschen aus der Ukraine geflohen. (Bild von der polnischen Grenze).
Seit Donnerstag - dem Beginn des russischen Angriffskrieges - sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks 500.000 Menschen aus der Ukraine geflohen. (Bild von der polnischen Grenze). © dpa

Russische Abschreckungswaffen alarmbereit

12.52 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium hat die Abschreckungswaffen der Atommacht in verstärkte Alarmbereitschaft versetzt. Das sagte Minister Sergej Schoigu am Montag dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, wie aus einer Mitteilung der Behörde hervorgeht. Konkret nannte er die strategischen Raketentruppen, die Nord- und die Pazifik-Flotte und die Fernfliegerkräfte.

Google Maps schaltet Echtzeit-Verkehrsinfos in der Ukraine ab

12.30 Uhr: Der Internetkonzern Alphabet hat in seiner Navigations-Software Google Maps die Anzeige der Verkehrsinformationen in Echtzeit in der Ukraine abgeschaltet. Der Google-Konzern erklärte, man habe sich mit ukrainischen Behörden beraten und die Maßnahme zum Schutz der Bevölkerung getroffen.

Google sammelt anonymisiert über die Smartphones mit dem Betriebssystem Android Standortdaten. Damit kann beispielsweise erkannt werden, ob viele Menschen in einem Verkehrsstau stecken. In der Ukraine führte das dazu, dass beispielsweise in Echtzeit nachverfolgt werden konnte, ob Zivilisten an Straßensperren im Stau stehen. Lesen Sie auch: Anonymus: Wie Hacker im Kampf gegen Putin mitmischen

Unbewaffnete Ukrainer stellen sich russischen Panzern entgegen

11.56 Uhr: Mehrere Dutzend Bewohner der ukrainischen Kleinstadt Dniprorudne im Süden des Landes haben sich offenbar unbewaffnet einer russischen Militärkolonne mit Panzern entgegengestellt. Das zeigen mehrere aktuelle Aufnahmen vom Rand von Dniprorudne, die am Sonntag in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden. Zu sehen ist darin der Bürgermeister der Stadt, Jewhenij Matwjejew, der nach vorne läuft und mit den Fahrern der vordersten Panzers spricht.

Die Männer im Hintergrund rufen "Geht nach Hause!" oder "Wir lassen Euch nicht durch!". Andere rufen "Held!" in Richtung Matwjejews. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Bürgermeister drehen die Panzer um. Ein Mann, der das Geschehen filmt, sagt halb lachend: "Der Matwjejew verjagt die Panzer, was sonst".

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Putin berät über Folgen der westlichen Sanktionen für russische Wirtschaft

11.51 Uhr: Nach den weitreichenden Sanktionen der westlichen Staaten gegen Russland berät der russische Präsident Wladimir Putin mit seinen Ministern über die Folgen für die Wirtschaft seines Landes. "Die Sanktionen sind hart, sie bereiten Probleme", räumte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau ein. "Aber Russland hat das nötige Potenzial, um den Schaden auszugleichen", fügte er hinzu. Präsident Putin werde sich am Montag mit "Wirtschaftsfragen" befassen und wichtige Minister dazu treffen.

Russland setzt Gaslieferungen nach Europa fort

11.30 Uhr: Russland pumpt nach eigenen Angaben weiter Erdgas durch die Transitleitungen in der Ukraine nach Europa. Die Auslastung der Leitung bleibe unverändert auf hohem Niveau, meldete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Daten des russischen Staatskonzerns Gazprom am Montag. Demnach sollten am Montag 105,8 Millionen Kubikmeter Gas nach Europa geliefert werden.

Im Westen wird befürchtet, dass Russland wegen der beispiellosen Sanktionen gegen das Land nach dem Angriff auf die Ukraine den Gashahn abdrehen könnte. Die Energiegroßmacht hatte hingegen betont, auch in größten Krisen stets zuverlässig geliefert zu haben.

FC Schalke 04 beendet Zusammenarbeit mit russischem Sponsor Gazprom

11.29 Uhr: Fußball-Zweitligist FC Schalke 04 wird als Folge der russischen Invasion in die Ukraine seine Zusammenarbeit mit dem russischen Sponsor Gazprom vorzeitig beenden. Dies habe der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates beschlossen, teilte der Club am Montag mit.

UNHCR: Mehr als 400.000 aus der Ukraine geflohen

11.21 Uhr: Seit Donnerstag sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) 422.000 Menschen aus der Ukraine in benachbarte Länder geflohen. Außerdem sei im Zuge der russischen Invasion eine sechsstellige Zahl an Menschen innerhalb der Ukraine vertrieben worden, sagte UNHCR-Sprecher Chris Melzer am Montag. Eine genaue Schätzung der Binnenflüchtlinge sei derzeit nicht möglich. Die Angaben beziehen sich auf den Stand von Sonntagabend.

Die meisten Flüchtlinge haben sich bislang nach Polen aufgemacht. Nach Angaben des polnischen Grenzschutzes waren es mehr als 281.000 seit Kriegsbeginn. Allein am Sonntag hätten fast 100.000 Flüchtlinge die Grenze passiert, sagte eine Sprecherin am Montag. Die anderen wichtigen Zielländer sind laut UNHCR Rumänien, Moldau, Ungarn und die Slowakei.

Selenskyj pocht auf EU-Beitritt: "Haben das verdient"

11.09 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pocht angesichts des russischen Angriffskriegs auf einen EU-Beitritt seines Landes. "Wir wenden uns an die EU zur unverzüglichen Aufnahme der Ukraine nach einer neuen speziellen Prozedur", sagte Selenskyj am Montag. "Ich bin überzeugt, dass das gerecht ist. Ich bin überzeugt, dass wir das verdient haben."

In den vergangenen Tagen seien 16 Kinder durch Beschuss getötet und 45 weitere verletzt worden. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. An die russischen Soldaten gerichtet sagte Selenskyj: "Rettet einfach Euer Leben! Geht!"

"Wir wenden uns an die EU zur unverzüglichen Aufnahme der Ukraine nach einer neuen speziellen Prozedur", appelliert Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj in Richtung Brüssel. © dpa

Dringlichkeitsdebatte im UN-Menschenrechtsrat zur Ukraine

11.01 Uhr: Der UN-Menschenrechtsrat hat einen Antrag der Ukraine auf eine dringende Debatte zum Angriff Russlands angenommen. Für eine solche Debatte stimmten am Montag 29 Mitglieder, fünf waren dagegen - neben Russland auch Kuba, Eritrea, Venezuela und China. Indien und zwölf weitere Länder enthielten sich der Stimme. In ihrem Antrag erklärte die Vertreterin der Ukraine, dass Russland bei seinem Vormarsch bewusst zivile Ziele wie Kindergärten und medizinische Einrichtungen angreife.

"Diese Akte könnten zu Kriegsverbrechen werden", sagte Botschafterin Jewhenija Filipenko. Bisher seien 352 Zivilisten getötet worden, darunter 16 Kinder. Es gebe obendrein 1700 verwundete Zivilisten.

Flüchtlingstransit durch Rumänien: Bisher 70.000 Ukrainer eingereist

10.45 Uhr: Mehr als 70.000 Kriegsflüchtlinge aus dem Nachbarland Ukraine sind seit Beginn des russischen Angriffs in Rumänien angekommen. Von diesen seien mehr als 37.000 inzwischen in andere Länder Europas weitergereist, teilte Regierungssprecher Dan Carbunaru am Montag in Bukarest mit. In dem Zeitraum hätten 373 Ukrainer in Rumänien Asylanträge gestellt.

Rumäniens Katastrophenschutz-Chef Raed Arafat rechnet mit einer weiteren Flüchtlingswellen in den nächsten Tagen. Im rumänischen Ort Siret nahe der ukrainischen Grenze gebe es 400 Plätze in mobilen Notunterkünften, davon seien derzeit 120 besetzt. Rumänien hält in weiteren Grenzorten Flüchtlingsunterkünfte in öffentlichen Gebäuden bereit, die bislang noch kaum besetzt sind.

Macron empfängt Scholz und von der Leyen zum Arbeitsessen in Paris

10.40 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will sich am Montagabend mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Vertretern der europäischen Industrie zum Arbeitsessen im Elysée treffen. Zuvor ist eine Videokonferenz mit zahlreichen internationalen Partnern geplant, an der Scholz und von der Leyen möglicherweise vom Elysée aus teilnehmen, teilte der Präsidentenpalast am Montag mit.

Um 17.30 wollten sich demnach die Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Deutschland, den USA, Kanada, Italien, Japan, Polen und Rumänien mit Vertretern der EU und der Nato zusammenschalten, um die Lage in der Ukraine zu besprechen.

Chef des Reservistenverbands: Ukrainer holen Waffen an Grenze ab

10.31 Uhr: Bei den Waffenlieferungen Deutschlands an die Ukraine werden die Waffen nach Angaben des Reservistenverbandes bis an die polnisch-ukrainische Grenze geliefert. "Es geht bis an die Grenze", sagte der Präsident des Verbands, der CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg, am Montag dem Sender Welt. Dort würden sie von ukrainischen Logistikern abgeholt. Sensburg verwies auf darauf, dass Russlands Invasion langsamer ablaufe als offenbar geplant, und sagte: "Ich glaube, wenn der Westen die Ukraine unterstützt, wird es Putin nicht gelingen, seinen Plan umzusetzen."

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(fmg/dpa/AFP/epd)

Dieser Artikel ist zuerst auf waz.de erschienen.