Berlin. Nach der Grundimmunisierung gegen Corona benötigt man eine Booster-Impfung. Doch was ist das überhaupt? Alle Infos zur dritten Impfung.

  • Um sich dauerhaft vor einer Erkrankung an dem Coronavirus zu schützen, muss die Impfung nach ein paar Monaten aufgefrischt werden
  • Besonders zum Schutz vor Infektionen mit Omikron ist der Booster notwendig
  • Was muss man über die dritte Impfung wissen? Die wichtigsten Infos im Überblick

Die Booster-Impfung ist in aller Munde: Von den aktuell rund 70 Prozent der Menschen in Deutschland, die zweimal gegen das Coronavirus geimpft sind, wird den meisten bereits eine dritte Impfung angeboten. Doch was genau ist eine Booster-Impfung? Warum ist sie nötig? Und wann sollten Sie die dritte Impfung vornehmen? Wir klären die wichtigsten Fragen.

Was ist eine Booster-Impfung?

Wenn Menschen mit einem Impfstoff gegen einen bestimmten Krankheitserreger immunisiert werden, wird in der Regel zunächst eine sogenannte Grundimmunisierung aufgebaut. Das bedeutet, dass der Impfschutz neu entsteht. Bei den Corona-Impfungen sind dafür meist zwei Dosen, bei dem Vakzin von Johnson und Johnson eine Dosis nötig.

Um den Impfschutz auf Dauer aufrecht zu erhalten, ist bei den meisten Impfungen nach einiger Zeit eine Auffrischung, eine sogenannte Booster-Impfung nötig. Das ist auch bei den Corona-Vakzinen der Fall. Im Gegensatz zur Grundimmunisierung muss dabei nur eine Dosis verabreicht werden.

Warum ist eine Booster-Impfung nötig?

Während es einige Impfungen gibt, die ein Leben lang vor einer Infektion schützen, lässt der Schutz bei den meisten Vakzinen nach. Auch bei den Corona-Impfungen ist das so. Um Geimpfte dauerhaft zu schützen, sind deshalb regelmäßige Auffrischungen bzw. Booster-Impfungen nötig. Dieses Vorgehen ist nicht neu und bei anderen Impfungen – etwa gegen Tetanus und Diphtherie – seit langem etabliert.

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Wann sollte man sich ein drittes Mal impfen lassen?

Grundsätzlich ist eine Booster-Impfung immer dann sinnvoll, wenn der Impfschutz nachlässt. Bei den Corona-Vakzinen ist noch nicht endgültig geklärt, wie lange sie vor einer Infektion schützen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) prüft laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung daher kontinuierlich den Forschungsstand.

Laut Gesundheitsministerium müssen mindestens sechs Monate seit der letzten Impfung vergangen sein, dann können sich Interessierte eine Auffrischungsimpfung verabreichen lassen. Unter besonderen Umständen ist der Booster aber auch schon nach einer geringeren Wartezeit möglich. Ob die Anzahl der Antikörper Einfluss auf den Zeitpunkt der Booster-Impfung hat, wird hier erklärt-

Wer braucht eine Booster-Impfung?

Früher oder später benötigen alle (geimpften) Menschen eine Booster-Impfung brauchen, um den Impfschutz gegen das Coronavirus aufrechtzuerhalten. Die Stiko hatte Ende November ihre COVID-19-Impfempfehlung zu den Auffrischungsimpfungen aktualisiert. Demanch empfiehlt die Impfkommission allen Personen ab 18 Jahren eine Booster-Impfung. Sie bekräftigt jedoch ihre Empfehlung, folgenden Personengruppen prioritär eine Auffrischungsimpfung anzubieten:

  • Personen mit Immundefizienz,
  • Personen über 70 Jahren,
  • Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen
  • sowie Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen.

Ab wann wirkt die Booster-Impfung?

Wie auch nach der zweiten Corona-Impfung dauert es nach einer Booster-Impfung einige Zeit, bis das Vakzin seine volle Wirkung entfalten kann. Von welcher Wartezeit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler derzeit ausgehen, kann sich im Laufe der Booster-Kampagne auch noch einmal ändern. Direkt nach dem Pieks ist der Impfschutz aber noch nicht vollständig – ähnlich wie bei der ersten Impfserie muss sich dieser erst über ein paar Tage aufbauen.

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    Wie bekommt man einen Termin für die Booster-Impfung?

    Bei den Corona-Impfungen war der Ansturm zunächst groß. Zahlreiche Impfzentren wurden eröffnet, um möglichst schnell möglichst viele Menschen versorgen zu können. Da die Nachfrage inzwischen deutlich nachgelassen hat, wurden viele Zentren wieder geschlossen. Die Organisation der Impftermine liegt aber weiter bei den Bundesländern.

    Grundsätzlich ist die erste Anlaufstelle für einen Booster-Termin der Haus- oder Betriebsarzt. Impftermine gibt es zudem bei mobilen Teams oder in den noch bestehenden Impfzentren der Bundesländer. Eine Übersicht finden Sie hier.

    Welche Impfstoffe werden bei der Booster-Impfung verwendet?

    Seit Beginn der Corona-Pandemie arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt an der Entwicklung von Impfstoffen. Vier davon wurden bisher in der EU zugelassen:

    Weitere Vakzine, wie die Mittel der Firmen Valneva und Novavax, werden aktuell getestet. Doch nicht alle der bisher zugelassenen Corona-Impfstoffe werden auch für die Booster-Impfung verwendet. Studien haben ergeben, dass dabei vor allem Kreuzimpfungen mit mRNA-Impfstoffen zu einem hohen Impfschutz führen. Welcher Impfstoff der richtige für Sie ist, erklären wir hier. Besondere Regeln gelten, wenn bereits bei der Grundimmunisierung eine Kreuzimpfung verabreicht wurde.

    Bei den Booster-Impfungen kommt unter anderem der Impfstoff von Moderna zum Einsatz.
    Bei den Booster-Impfungen kommt unter anderem der Impfstoff von Moderna zum Einsatz. © Joseph Prezioso / AFP

    Welche Nebenwirkungen hat die Booster-Impfung?

    Wie alle Medikamente können auch die Corona-Impfstoffe Nebenwirkungen – häufiger aber nur kurz andauernde Impfreaktionen – auslösen. Diese sind meist aber nicht schwerwiegend und vergehen nach wenigen Tagen – allgemein gelten die Vakzine als sicher. Insgesamt treten Nebenwirkungen bei der Auffrischung nicht häufiger auf als bei der Zweitimpfung. Einen Überblick mit den möglichen Nebenwirkungen der Booster-Impfung finden Sie hier.

    Was gilt bei der Booster-Impfung für Schwangere?

    Schwangere zählen in der Pandemie laut Bundesgesundheitsministerium zu den gefährdeten Gruppen. Viele Frauen waren daher froh, als die Corona-Impfung auch für werdende Mütter zugelassen wurde. Doch gilt das auch für die Auffrischung? In einigen Ländern wird der Booster inzwischen auch Schwangeren verabreicht – so ist die Lage in Deutschland.

    Gibt es für den Booster ein digitales Impfzertifikat?

    Wie die Grundimmunisierung wird auch die Booster-Impfung im Impfpass vermerkt. Zudem ist es möglich, sie über einen QR-Code in der Corona-Warn-App oder anderen Apps zu erfassen. Das kann nötig sein, weil die erste Imfpserie ihre Gültigkeit nach einer gewissen Zeit verliert.

    Wie viel Abstand zur Grippe-Impfung ist nötig?

    Für viele Menschen ist aktuell nicht nur die Booster-, sondern auch die Grippe-Impfung ein Thema. Um einer Überlastung des Gesundheitswesens vorzubeugen, wird diese von Expertinnen und Experten dringend empfohlen. Wer beide Impfungen plant, befürchtet mitunter Wechselwirkungen. Warum das unbegründet ist und kein Abstand zwischen Corona- und Grippe-Impfung eingehalten werden muss, erklären wir hier.

    (nfz)