Berlin. Drei Wochen vor der Wahl liegt die SPD weiter deutlich vor der Union. Laut “Sonntagstrend“ gewinnt sie dazu und kommt auf 25 Prozent.

Drei Wochen vor der Bundestagswahl hat die SPD mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz in einer Insa-Umfrage ihren Vorsprung vor der Union ausgebaut. Die Sozialdemokraten gewinnen im „Sonntagstrend“ für die „Bild am Sonntag“ gegenüber der Vorwoche einen Prozentpunkt hinzu und liegen nun bei 25 Prozent. CDU und CSU mit ihrem Kanzlerkandidaten Armin Laschet kommen gemeinsam auf 20 Prozent, ein Punkt weniger als vor einer Woche - und laut der Zeitung ein historischer Tiefstand. Lesen Sie hier: Wahlkampf: So lief Armin Laschets Auftritt bei der Jungen Union

Auf dem dritten Platz büßen die Grünen von Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock einen Punkt ein und liegen nun bei 16 Prozent - gefolgt von der FDP, die unverändert auf 13 Prozent kommt. Jeweils einen Punkt zulegen können laut den Meinungsforschern des Instituts Insa die AfD mit 12 Prozent und die Linke mit 7 Prozent. Die sonstigen Parteien kommen gemeinsam auf 7 Prozent (minus 1). Auch interessant: Robert Habeck: Grünen-Chef für Öl-Förderstopp in der Nordsee

Auch andere Umfragen sehen SPD vor Union

Auch mehrere Umfragen anderer Meinungsforschungsinstitute hatten die SPD zuletzt im Aufwind gesehen - und teils deutlich vor CDU/CSU. So sieht das am Freitag veröffentlichte ZDF-„Politbarometer“ der Forschungsgruppe Wahlen die Sozialdemokraten ebenfalls bei 25 Prozent, die Union liegt dort bei 22 Prozent. Mehr zum Thema: Kommentar: Diese Feuerwehr soll Armin Laschet retten

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Lesen Sie hier: Laschets Zukunftsteam: Wer ist eigentlich Joe Chialo?

Söder warnt vor verpasster Regierungsbeteiligung

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat angesichts der schwachen Umfrageergebnisse für die Union vor einer verpassten Regierungsbeteiligung gewarnt. Der „Welt am Sonntag“ (WamS) sagte der Parteichef, zwar sei eine Trendwende noch möglich, „es ist aber in der Tat sehr ernst, und es wird knapp“. Sollten CDU und CSU nicht in der Regierung sein, „kommen schwerste Zeiten auf die Partei zu“.

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, kommt zur ersten Sitzung des bayerischen Kabinetts nach der Sommerpause.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, kommt zur ersten Sitzung des bayerischen Kabinetts nach der Sommerpause. © dpa

Ziel müsse es sein, stärkste Fraktion im Bundestag zu werden, um einen Linksrutsch durch eine rot-grün-rote Regierung zu verhindern, forderte er. Die Union müsse „noch deutlicher machen“, dass es „nur zwei“ Möglichkeiten gebe: „Entweder einen Linksrutsch mit der Linkspartei oder mit einer Ampel“. Denn auch die Ampel - ein Bündnis aus SPD und Grünen mit der FDP - sei ein „verdünnter Linksrutsch“, da die Liberalen kleinste Partei wären.

„Die Alternative ist dagegen ein Bündnis unter bürgerlicher Führung.“ Am Ende von Rot-Grün sei Deutschland schon einmal mit fünf Millionen Arbeitslosen fast bankrott gewesen. „Ein Linksrutsch führt immer in die Arbeitslosigkeit und Verschuldung“, sagte Söder der „WamS“.

(fmg/dpa/afp)