Berlin. Meghan Markle feiert Geburtstag. Eine Biografie gewährt Einblicke in ihr neues Leben mit Prinz Harry in Los Angeles – und macht Ärger.

  • Meghan Markle feiert heute ihren 39. Geburtstag in Montecito
  • Geplant sind Feierlichkeiten im engsten Kreis
  • Wie sich ihr Leben durch die Hochzeit mit Prinz Harry verändert hat und warum eine Biografie mit dem Titel „Finding Freedom“ Ärger macht

Prinz Harry und Herzogin Meghan zogen aus, um Freiheit zu finden. Dass Freiheit ein vager Begriff ist und man manches Mal nur alte Fesseln gegen neue eintauscht, mussten sie kürzlich wieder erfahren. Am heutigen Dienstag feiert Meghan Markle ihren 39. Geburtstag – geplant ist eine Feier im engsten Kreis im Küstenstädtchen Montecito, wo Meghans Freundin, Talkshow-Königin Oprah Winfrey, residiert.

Es wäre der erste Ausflug seit Langem. Ihre Villa in einer abgeriegelten Luxussiedlung haben die beiden seit Monaten kaum verlassen. Das liegt zum einen an der Corona-Pandemie, zum anderen aber auch daran, dass Boulevardmedien wie „TMZ“ in Los Angeles wie Geheimdienste operieren: Kein Schritt bleibt ihnen verborgen, und je mehr Meghan und Harry sich zurückziehen, desto höher steigt der Wert von Foto-Abschüssen – ein Teufelskreis.

Im Mai 2019 halten Prinz Harry und Herzogin Meghan ihren damals noch namenlosen Sohn – heute Archie Harrison Mountbatten-Windsor – in der St. George's Hall im Windsor Castle im Arm.
Im Mai 2019 halten Prinz Harry und Herzogin Meghan ihren damals noch namenlosen Sohn – heute Archie Harrison Mountbatten-Windsor – in der St. George's Hall im Windsor Castle im Arm. © dpa | Dominic Lipinski

Erst kürzlich flog eine Drohne über die Mauern ihres 18-Millionen-Dollar-Anwesens in Beverly Hills und filmte Sohn Archie beim Spielen. Das Paar hat Klage eingereicht, doch wird es kaum mehr ernten als ein Schulterzucken: Paparazzi gelten in Los Angeles als Teil des Mephisto-Pakts um Ruhm und Reichtum.

Meghan Markle und Harry – Biografie sorgt für Ärger

Überschattet wird das neue Leben im sonnigen Kalifornien aber nicht nur von Drohnen, sondern auch von den vernichtenden Reaktionen auf eine Biografie, die am 11. August erscheint: „Finding Freedom“. Der Autor Omnid Scobie und die Autorin Carolyn Durand gehörten zu dem handverlesenen Kreis von Journalistinnen und Journalisten, die das Paar auf Reisen begleiten durften, bevor es sich im Januar von den Royals lossagte.

Das Buch, so viel verraten Auszüge aus der Zeitung „The Times“, ist vor allem eines: Hofberichterstattung für den Exilanten und die Exilantin. Das moderne Paar im Kampf gegen den verkrusteten Palast. Doch als sich abzeichnete, dass die Biografie zum PR-Eigentor würde, wiesen Meghan und Harry plötzlich jede Beteiligung von sich: „Wir haben den Autoren keine Interviews für das Buch gegeben.“

Expertinnen überzeugt das nicht: „Es ist klar, dass die Autoren zumindest mit engen Vertrauen der beiden sprachen“, sagte die Historikerin und Royal-Expertin Kate Williams im Fernsehen.

Meghan Markle und Harry: Wie verdienen sie in Zukunft Geld?

Die Schreibenden zeichnen in „Finding Freedom“ ein Bild vom Hof als kühle und kontrollierende Institution. „Jedes Thema, jede persönliche Meinungsverschiedenheit, worum es auch ging – immer war Personal involviert“, heißt es. Meghan wurde abfällig als „Harrys Showgirl“ bezeichnet. Schwägerin Kate zeigte die kalte Schulter. Bruder William riet Harry, „dieses Mädchen“ erst einmal kennenzulernen. Das empfand Harry als „herablassend und versnobt“.

Wenn die beiden mit dem Buch die Deutungshoheit über ihre Geschichte zurückerobern wollen, ging dieser Plan allerdings nicht auf. Kaum jemand hat in Zeiten der Corona-Krise Verständnis für die Seelennöte der beiden. Lesen Sie hier: Traumpaar ade: Wie Harrys und Meghans Zauber verflogen ist

„Wie bei allem anderen im vergangenen Jahr haben Harry und Meghan in diesem Buch die Stimmung in der Öffentlichkeit furchtbar falsch eingeschätzt. Sie dachten, sie wären größer als das Haus Windsor – haben sie schon bemerkt, dass sie es nicht sind?“, twitterte Royal-Biograf Christopher Wilson. Dickie Arbiter, zwölf Jahre lang Pressesprecher der Royals, spricht von einem „ausgedehnten Gejammer“.

Harry und Meghan boykottieren britische Boulevard-Presse

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    Wie es jetzt weitergeht? Meghan und Harry müssen Geld verdienen. Inzwischen sollen die beiden einen Vertrag mit der Agentur Harry Walker unterschrieben haben, die Persönlichkeiten wie Barack Obama oder Hillary Clinton als Redner und Rednerinnen vermittelt. So sprach Harry bereits via Videoschalte für die gebeutelte US-Tourismusbranche und sagte Allgemeinsätze wie: „Die Branche muss sich stärker wieder aufstellen als je zuvor.“ Klingt, als spreche er da auch von sich und Meghan.

    Meghan Markle – Mehr zum Thema

    Meghan Markle scheint bisweilen mehr negative Presse zu bekommen als Prinz Andrew, der in den Epstein-Skandal verwickelt sein soll. Der Grund, warum Meghan und Harry raus wollten? „Es ist der Rassismus“, hieß es Anfang des Jahres. Selbst in ihrer Schwangerschaft hatte Markle mit Kritik zu kämpfen. So hieß es, die schwangere Herzogin Meghan halte Palast-Mitarbeitende auf Trab. Über ihre Schwangerschaft sagte Markle später in einem emotionalen Interview: Mutter zu werden war ein Kampf.