Berlin. Mit Drohnen soll ihr Sohn im Garten abgelichtet worden sein: Warum Harry und Meghan in ihrer neuen Heimat gegen Fotografen vorgehen.

Als Prinz Harry und Herzogin Meghan Anfang des Jahres den Megxit verkündeten – also die Absicht, sich von ihren royalen Aufgaben teils zurückzuziehen und finanziell unabhängig zu werden –, haben sie das auch mit ihrem Wunsch nach Ruhe begründet. Ein halbwegs normales Leben zu führen, ohne immer von der Boulevardpresse begleitet zu werden – darauf hofften die beiden und zogen im März nach Los Angeles.

Doch mit der Ruhe ist es auch in der neuen Wahlheimat so eine Sache: Harry (35) und Meghan (38) haben nun bei einem kalifornischen Gericht Klage eingereicht, weil das Paar sich auf seinem Anwesen von Paparazzi belästigt fühlt. Mehr dazu: Meghan Markle hat Geburtstag: So ist ihr neues Leben.

Das geht aus einer Mitteilung ihres Anwalts Michael Kump hervor. Unter anderem hätten Fotografen mit Drohnen ihren einjährigen Sohn Archie im Garten abgelichtet. „Jeder Mensch und jedes Familienmitglied in Kalifornien hat das Recht auf Privatsphäre im eigenen Haus“, verkündet der Anwalt. „Keine Drohnen, keine Hubschrauber oder Tele­objektive können dieses Recht nehmen.“

Harry und Meghan setzen ihren Kampf gegen von ihnen als anrüchig empfundene Methoden der Klatschpresse fort: „Der Herzog und die Herzogin von Sussex reichen diese Klage ein, um das Recht ihres jungen Sohnes auf Privatsphäre in ihrem Haus ohne das Eindringen von Fotografen zu schützen und diejenigen, die von diesen illegalen Aktionen profitieren wollen, aufzudecken und zu stoppen.“ Sie wollen also den Verkauf der Bilder an Klatschblätter verbieten lassen.

Harry und Methan: Enttäuschung über das einstige Traumpaar

Schon in Großbritannien galt das Verhältnis des Paares zu Boulevardmedien als angespannt. Derzeit wird in London eine Klage gegen die „Mail on Sunday“ verhandelt, in der es um einen Brief Meghans an ihren Vater geht, den das Blatt in Auszügen veröffentlicht hatte.

Die Briten zeigen mehrheitlich Verständnis für Harrys Sehnsucht nach Ungestörtheit – sie haben nicht vergessen, dass seine Mutter Lady Diana 1997 auf der Flucht vor Fotografen in einem Pariser Autotunnel starb.

Dennoch ist in Großbritannien eine gewisse Enttäuschung über das einstige Traumpaar spürbar. Vielen geht der Rückzug zu weit. Noch immer gibt es kaum öffentliche Auftritte der beiden in Los Angeles. Zum ersten Geburtstag ihres Sohnes veröffentlichten sie im Mai ein Video, in dem Meghan Archie aus einem Kinderbuch vorliest – ansonsten lässt die Familie wenig von sich hören.

Doch je weniger der Prinz und die Herzogin preisgeben, umso mehr bemüht sich die Boulevardpresse in den USA und Großbritannien um Einblicke.

Besonders Meghan leidet unter der Dauerbeobachtung

So ist unklar, was genau Meghan eigentlich tut – eigenen Angaben zufolge ist sie unternehmerisch tätig. Ob die Familie weiter in Beverly Hills in der 18-Millionen-Dollar-Luxusvilla von Hollywood-Mogul Tyler Perry (50) wohnen bleibt oder noch einmal umziehen will, ist derzeit nicht klar.

Meghan jedenfalls betont, wie sehr sie unter der Dauerbeobachtung leide. Es seien bereits „Hunderttausende falscher Artikel“ über sie veröffentlicht worden, beklagt sie im Zusammenhang mit dem Londoner Prozess. Dadurch habe sie „erhebliches emotionales Leid“ erlitten.