Washington. Vieles hat Barack Obama angestoßen, vieles unerledigt gelassen: Die Bilanz des ersten schwarzen US-Präsidenten fällt ambivalent aus.

Chicago. Heimat. Die Stadt, wo an einem eiskalten November-Abend vor mehr als acht Jahren nach einem fulminanten Wahlsieg alles begann. Am Dienstag wird Barack Obama an die Stelle seines größten Triumphes zurückkehren, ein letztes Mal Danke sagen und der Nation ins Stammbuch schreiben, was er oft seinen Generälen eingetrichtert hat: „Macht kein dummes Zeug“. Er meint diesmal – „mit meinem Vermächtnis“.

Wie fällt es aus, trotz eindrucksvollen Beliebtheitswerten in der Bevölkerung von fast 60 Prozent? Bestenfalls gemischt. Betörenden „Yes, we can“-Reden folgten nicht selten leere Versprechen. Der Träger des Friedensnobelpreises war gleichzeitig der unnachgiebigste Drohnen-Scharfrichter.

Obama brachte ein Stück Sozialstaat nach deutschem Muster nach Amerika. Und hat dennoch Hunderttausende Tote in Syrien zumindest mitzuverantworten. Eine Regentschaft der Extreme geht zu Ende. Hier die Bilanz in Plus und Minus.

Wirtschaft und Finanzen

Plus: 15 Millionen neue Jobs in acht Jahren, das kann sich sehen lassen. Obama verlässt das Amt mit einer Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent. Statistisch gesehen Vollbeschäftigung. 2008, als die USA wegen Finanz- und Immobilienkrise in der größten Wirtschaftskrise seit der Großen Depression 1929 standen, waren es 10,2 Prozent.

Die Auto-Industrie, damals kurz vor dem Exitus, ist heute wieder Wirtschaftsmotor. Die Banken sind nach schweren Fehlentwicklungen 2008 heute krisenfester als ihre europäischen Konkurrenten.

Minus: Die Zahlen lügen nicht, aber sie erzählen nur die halbe Geschichte. Millionen Amerikaner sind auch unter Obama langzeitarbeitslos geblieben. Die Zahl der von staatlichen Essens-Marken („food stamps“) zehrenden Menschen ist nicht kleiner geworden. Die Löhne stagnieren auf dem Niveau von vor 20 Jahren.

Die Superreichen sind noch superreicher geworden. Wall Street eilt von Bestmarke zu Bestmarke. Das Staatsdefizit hat Schwindel erregende 20 Billionen Dollar erreicht. Die Handelsabkommen TTP (mit Asien) und TTIP (mit Europa) sind geplatzt.

Gesundheitsreform

Plus: Der „Affordable Care Act“, von Kritikern abschätzig „Obamacare“ tituliert, ist die wirkungsmächtigste Hinterlassenschaft. Obama hat damit ein Krankenversicherung für alle eingeführt, die es auch Einkommensschwachen gestattet, sich privat zu versichern und so im Krankheitsfall den Ruin zu vermeiden.

Die sonst wählerischen Versicherer wurden gesetzlich dazu gezwungen, Menschen mit chronischen (und damit teuren) Krankheiten aufzunehmen. Über 20 Millionen haben davon bisher profitiert.

Minus: 30 Millionen Amerikaner sind weiter ohne Schutz. Und der Widerstand gegen das Reformwerk wächst wöchentlich, auch wenn der Oberste Gerichtshof es für verfassungsfest erklärt hat.

„Obamacare“ hat erhebliche Webfehler. Im Dschungel der Bürokratie scheitern Versicherte an bürokratischen Hindernissen. Der Aspekt der Kostensenkung in der weltweit als ineffizient und überteuert geltenden Medizin-Branche wurde vergessen. Stattdessen steigen die Preise für die Versicherungspolicen pro Jahr. Stellenweise um bis zu 100 Prozent.

Gesellschaft

Plus: Bunter, vielfältiger, offener – die USA haben sich unter Obama stark verändert, sind liberaler geworden. Jedenfalls in den Metropolen. Auf dem Land, so hat die Wahl gezeigt, wurden gegenläufige Tendenzen wach. Gleichgeschlechtliche Ehen sind in allen 50 Bundesstaaten möglich, abgesichert durch das Oberste Gericht. Transsexuelle haben das Recht, Toiletten ihrer Wahl zu benutzen. Über die Gleichstellung von Frauen wird inzwischen ohne Tabus geredet.

Minus: Die laschen Waffengesetze sind trotz regelmäßiger Massaker immer noch lasch. Alle Versuche Obamas, den Widerstand der Waffenlobby NRA und ihrer parlamentarischen Komplizen zu brechen, sind gescheitert. Die Waffenindustrie feiert Rekorde. Die Zahl der Morde ist in mehreren Städten sprunghaft gestiegen.

Außerdem: Obamas Credo von 2008 – es gibt kein konservatives, liberales, weißes oder schwarzes Amerika, es gibt nur ein vereinigtes Amerika für alle – hat sich abgenutzt. Die Gesellschaft wirkt gespalten. Rassistische Unterströmungen haben ausgerechnet in der Amtszeit des ersten Afro-Amerikaners Auftrieb bekommen. Symptom: die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen schwarzen Demonstranten und weißen Polizisten. Obamas Ziel, das Land zu versöhnen, ist nicht erreicht worden.

Fehlanzeige auch bei der Frage, wie der Status von elf Millionen illegal eingewanderten Menschen dauerhaft zu verbessern ist. Obama hat für viele vorübergehend die drohende Abschiebung abgewendet. Von einer mehrheitsfähigen Einwanderungsreform konnte er die Republikaner nie überzeugen.

Außenpolitik

Plus: Unter Obama wurde der Weltpolizist und Cowboy USA in vorgezogene Rente geschickt. Nach den verhängnisvollen Interventionen der Regierung Bush verordnete er der größten Militärmacht Zurückhaltung. Besonnenheit trat an die Stelle von imperialem Gehabe und der Neigung, sich in anderen Ländern neue Regierungen herbei zu bomben.

Obama zog das Gros der Truppen aus Afghanistan und Irak ab und verlegte kriegerisches Tun zwischen Jemen und Afghanistan weitgehend auf völkerrechtlich umstrittene Droheneinsätze, bei denen nach inoffiziellen Zahlen Tausende Zivilisten ums Leben kamen. Unter Obama wurde der Terror-Papst Osama Bin Laden getötet und die über 50 Jahre lang praktizierte Eiszeit mit dem sozialistischen Kuba aufgegeben.

Der Atom-Deal mit dem Iran hat eine militärische Konfrontation mit dem Mullah-Regime bis auf weiteres ausgeschlossen. Sein Versprechen, das Terror-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba wegen Unrechtmäßigkeit zu schließen, konnte Obama aufgrund der Fundamental-Opposition der Republikaner nicht einlösen. Er hat die Zahl der Gefangenen auf knapp 50 reduziert. Mehr war nicht drin.

US-Präsident Barack Obama besucht Berlin

Barack Obama besucht zum letzten Mal als US-Präsident Deutschland. Wir begleiten seinen dreitägigen Staatsbesuch in Berlin in Bildern. Am Donnerstag stand für Obama der erste offizielle Termin an.
Barack Obama besucht zum letzten Mal als US-Präsident Deutschland. Wir begleiten seinen dreitägigen Staatsbesuch in Berlin in Bildern. Am Donnerstag stand für Obama der erste offizielle Termin an. © dpa | Kay Nietfeld
Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte den US-Präsidenten im Kanzleramt. Beim Eintreffen gab es Küsschen links und rechts.
Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte den US-Präsidenten im Kanzleramt. Beim Eintreffen gab es Küsschen links und rechts. © dpa | Bernd Von Jutrczenka
Im Kanzleramt gab es ein bilaterales Treffen zwischen Merkel und Obama.
Im Kanzleramt gab es ein bilaterales Treffen zwischen Merkel und Obama. © dpa | Markus Schreiber / Pool
An dem Treffen nahmen auch der US-Botschafter John B. Emerson, Regierungssprecher Steffen Seibert, und weitere Berater der beiden Staatschefs teil.
An dem Treffen nahmen auch der US-Botschafter John B. Emerson, Regierungssprecher Steffen Seibert, und weitere Berater der beiden Staatschefs teil. © dpa | Markus Schreiber / Pool
Für den Besuch des US-Präsidenten wurden zahlreiche Straßen im Berliner Regierungsviertel gesperrt.
Für den Besuch des US-Präsidenten wurden zahlreiche Straßen im Berliner Regierungsviertel gesperrt. © dpa | Rainer Jensen
Am Donnerstagvormittag hatte Barack Obama die amerikanische Botschaft besucht. Auf dem Fußweg hatte er seinen berühmten Präsidenten-Becher in der Hand. Ob sich wirklich Kaffee darin befindet, ist ein Geheimnis.
Am Donnerstagvormittag hatte Barack Obama die amerikanische Botschaft besucht. Auf dem Fußweg hatte er seinen berühmten Präsidenten-Becher in der Hand. Ob sich wirklich Kaffee darin befindet, ist ein Geheimnis. © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Am Mittwochabend war Barack Obama in Berlin angekommen.
Am Mittwochabend war Barack Obama in Berlin angekommen. © dpa | Kay Nietfeld
Um 17.51 Uhr war die Air Force One, die Maschine des Präsidenten, auf dem Flughafen Tegel gelandet.
Um 17.51 Uhr war die Air Force One, die Maschine des Präsidenten, auf dem Flughafen Tegel gelandet. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
Kurz nach 18 Uhr joggte Obama dann die Flugzeugtreppe herunter.
Kurz nach 18 Uhr joggte Obama dann die Flugzeugtreppe herunter. © dpa | Rainer Jensen
Von Soldaten der Bundeswehr wurde Obama mit militärischen Ehren empfangen.
Von Soldaten der Bundeswehr wurde Obama mit militärischen Ehren empfangen. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
Am Flughafen hielt sich der Präsident jedoch nicht lange auf.
Am Flughafen hielt sich der Präsident jedoch nicht lange auf. © dpa | Kay Nietfeld
In Empfang nahmen ihn dort der US-Botschafter in Deutschland, John B. Emerson und seine Frau Kimberly.
In Empfang nahmen ihn dort der US-Botschafter in Deutschland, John B. Emerson und seine Frau Kimberly. © Getty Images | Sean Gallup
Obama hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel zuletzt als seine engste Verbündete während seiner beiden Amtszeiten bezeichnet. Das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA hatte jedoch besonders unter dem Abhörskandal der NSA zeitweise Schaden genommen.
Obama hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel zuletzt als seine engste Verbündete während seiner beiden Amtszeiten bezeichnet. Das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA hatte jedoch besonders unter dem Abhörskandal der NSA zeitweise Schaden genommen. © dpa | Rainer Jensen
Mit der gesicherten Limousine mit dem Spitznamen „The Beast“ ging es dann zum Hotel Adlon, wo Barack Obama während seines Deutschlandbesuches schläft.
Mit der gesicherten Limousine mit dem Spitznamen „The Beast“ ging es dann zum Hotel Adlon, wo Barack Obama während seines Deutschlandbesuches schläft. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
„The Beast“ begleitet den US-Präsidenten und seinen Außenminister auf seinen Reisen. Die Limousine findet im Bauch der Air Force One Maschine Platz.
„The Beast“ begleitet den US-Präsidenten und seinen Außenminister auf seinen Reisen. Die Limousine findet im Bauch der Air Force One Maschine Platz. © dpa | Ralf Hirschberger
Der Stadtteil Mitte in Berlin war zuvor weiträumig abgesperrt worden.
Der Stadtteil Mitte in Berlin war zuvor weiträumig abgesperrt worden. © dpa | Jörg Carstensen
Vor allem rund um das Brandenburger Tor und den Pariser Platz gab es zahlreiche Straßensperrungen.
Vor allem rund um das Brandenburger Tor und den Pariser Platz gab es zahlreiche Straßensperrungen. © dpa | Sebastian Gollnow
Die eigens eingerichtete Sicherheitszone umfasst den gesamten Bereich um das Kanzleramt, den Reichstag, das Brandenburger Tor, die amerikanische Botschaft, das Hotel Adlon und das Holocaust-Mahnmal.
Die eigens eingerichtete Sicherheitszone umfasst den gesamten Bereich um das Kanzleramt, den Reichstag, das Brandenburger Tor, die amerikanische Botschaft, das Hotel Adlon und das Holocaust-Mahnmal. © dpa | Ralf Hirschberger
Bereits an den Tagen zuvor waren besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Unter anderem wurden Gullys und Abwasserkanäle verschlossen.
Bereits an den Tagen zuvor waren besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Unter anderem wurden Gullys und Abwasserkanäle verschlossen. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
Bauarbeiten vor dem Amtsbesuch.
Bauarbeiten vor dem Amtsbesuch. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
Am 16. November herrscht Ausnahmezustand um das Brandenburger Tor. Am 18. wird Obama jedoch schon weiterreisen.
Am 16. November herrscht Ausnahmezustand um das Brandenburger Tor. Am 18. wird Obama jedoch schon weiterreisen. © dpa | Paul Zinken
Nur Soldaten, Polizei, Politiker und Gäste des Präsidenten kommen durch die Absperrungen.
Nur Soldaten, Polizei, Politiker und Gäste des Präsidenten kommen durch die Absperrungen. © dpa | Sebastian Gollnow
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Minus: Für den von Obama vollzogenen Wechsel in den machtpolitischen Rücksitz („leading from behind“) bezahlen Amerika und die Welt einen Preis. Es entstand ein Vakuum, in das andere stoßen: vor allem Russland und China.

Im Irak unterschätzte der Präsident lange Zeit das Gewicht der Terrormiliz Islamischer Staat. In Libyen ließ er die Ausschaltung von Diktator Muammar al-Gaddafi geschehen, ohne den Weg für eine funktionierende Anschlusslösung zu ebnen. In Syrien zog er nach dem Einsatz von Giftgas durch das Assad-Regime eine „rote Linie“, blieb aber tatenlos, als der Despot die Warnung ignorierte. Auch wenn niemand den Beweis dafür antreten kann, dass ein massives militärisches Eingreifen der USA das Massensterben in Aleppo und anderswo verhindert hätte – die Toten des furchtbarsten Bürgerkrieges seit Ex-Jugoslawien werden historisch zu einem großen Teil auch bei Obama abgeladen.

Insgesamt sind die Beziehungen zur islamischen Welt, der Obama mit einer großen Rede in Kairo die Hand reichte, von Saudi-Arabien bis Pakistan abgekühlt. Das Verhältnis zum wichtigsten Partner Israel ist trotz 40 Milliarden Dollar Militärhilfe aus Washington kaputt. Obama fuhr dem störrischen Premierminister Netanjahu zu oft in die Parade. Saudi-Arabien, bis dato strategischer Partner Nr. 1., geht zusehends auf Distanz. Eine Zweistaaten-Lösung zur Beilegung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern ist keinen Zentimeter weiter gekommen.

Auf Europa bezogen: Die Handhabung der NSA-Abhöraffäre zeigte gerade den idealistischen Deutschen, dass der von ihnen 2008 in Berlin als Lichtgestalt umjubelte Politiker kein Kind von Traurigkeit ist.

Russland

Plus: Obama hat in der Frage von Cyber-Angriffen in den US-Wahlkampf klargestellt, dass Moskau an der Destabilisierung der internationalen Machtordnung arbeitet. Das muss alle westlichen Demokratien wach rütteln.

Minus: Dem durchtriebenen Wladimir Putin hatte er nicht mehr entgegenzusetzen als Appelle und Sanktionen, deren Wirkung sich in Grenzen hält. Es war ein Fehler, Russland mit dem Titel „Regionalmacht“ zu demütigen und zu reizen. Krim, Ukraine, Syrien – Putin zeigt mit Verve, was er davon hält.

Klimaschutz

Plus: Unter Obama hat sich der Klimasünder Amerika in Sieben-Meilen-Stiefeln auf den Weg der Besserung gemacht. Emissionsgrenzwerte für Kohlekraftwerke, Ölförderungsstopp in der Arktis, Verbot von großen Pipelines, der gezielte Ausbau alternativer Energieformen und das Pariser Klimaschutz-Abkommen gehen auf sein Konto.

Minus: Die nicht sonderlich umweltverträgliche Methode der Gewinnung von Öl und Gas durch Fracking hat unter Obama Rekordvolumen erreicht. Und: Für die wegfallenden Arbeitsplätze im Bergbau hat Obama keine Alternativen angeboten. Auch darum verlor Hillary Clinton in betroffenen Bundesstaaten bei der Wahl entscheidende Stimmen.

Stil

Plus: Obama ist Coolness und Charisma, medial auf allen Kanälen präsent. Er brachte Glamour und Größe ins Weiße Haus und zeigte sich selbst unter Dauerbeschuss würdevoll. Die von seinem Nachfolger Donald Trump befeuerten Verschwörungstheorien über seine angeblich un-amerikanische Herkunft ertrug der 55-Jährige mit Langmut.

Michelle Obama: Die ehemalige First Lady

Gebildet, eloquent, leidenschaftlich: Wo Michelle Obama auftritt, zieht sie die Aufmerksamkeit auf sich – auch nach ihrem „Job“ der US-First Lady. Ihre vielen Fans überzeugt sie mit einer Mischung aus Intelligenz, Selbstbewusstsein und Leidenschaft.
Gebildet, eloquent, leidenschaftlich: Wo Michelle Obama auftritt, zieht sie die Aufmerksamkeit auf sich – auch nach ihrem „Job“ der US-First Lady. Ihre vielen Fans überzeugt sie mit einer Mischung aus Intelligenz, Selbstbewusstsein und Leidenschaft. © dpa | Jim Lo Scalzo
Bei einer Wahlkampfveranstaltung für Hillary Clinton im Oktober 2016 in New Hampshire las sie dem damaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump die Leviten. Dieser hatte in einem Video sexuelle Übergriffe gegen Frauen gutgeheißen. „Es reicht“, rief Michelle Obama, „das muss aufhören – sofort!“
Bei einer Wahlkampfveranstaltung für Hillary Clinton im Oktober 2016 in New Hampshire las sie dem damaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump die Leviten. Dieser hatte in einem Video sexuelle Übergriffe gegen Frauen gutgeheißen. „Es reicht“, rief Michelle Obama, „das muss aufhören – sofort!“ © dpa | Cj Gunther
Die Wutrede brachte ihr viel Bewunderung ein, nicht wenige Demokraten hielten sie für eine geeignete Kandidatin für die Präsidentschaftswahl. Ähnlich bejubelt wurde die Rede, die die ehemalige First Lady im Juli 2016 auf dem Parteitag der Demokraten in Philadelphia hielt.
Die Wutrede brachte ihr viel Bewunderung ein, nicht wenige Demokraten hielten sie für eine geeignete Kandidatin für die Präsidentschaftswahl. Ähnlich bejubelt wurde die Rede, die die ehemalige First Lady im Juli 2016 auf dem Parteitag der Demokraten in Philadelphia hielt. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Barack Obama lernte die Juristin in jener Kanzlei kennen, bei der sie nach ihrem Abschluss an der Harvard Law School 1988 zu arbeiten begann. Er wurde ihr damals als Praktikant zugewiesen. Die erste gemeinsame Zeit beschrieb sie einst mit den Worten: „Wir waren so jung, so verliebt und so verschuldet.“
Barack Obama lernte die Juristin in jener Kanzlei kennen, bei der sie nach ihrem Abschluss an der Harvard Law School 1988 zu arbeiten begann. Er wurde ihr damals als Praktikant zugewiesen. Die erste gemeinsame Zeit beschrieb sie einst mit den Worten: „Wir waren so jung, so verliebt und so verschuldet.“ © REUTERS | JIM BOURG
Das Paar heiratete am 18. Oktober 1992 in der Trinity United Church of Christ in Chicago.
Das Paar heiratete am 18. Oktober 1992 in der Trinity United Church of Christ in Chicago. © Reuters | REUTERS / HO
Ihre Liebe wurde sogar in Stein gemeißelt: Eine Plakette markiert jene Stelle in Chicago, wo sich das Paar zum ersten Mal geküsst hat – an der Ecke Dorchester Avenue und 53rd Street.
Ihre Liebe wurde sogar in Stein gemeißelt: Eine Plakette markiert jene Stelle in Chicago, wo sich das Paar zum ersten Mal geküsst hat – an der Ecke Dorchester Avenue und 53rd Street. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Michelle und Obama haben die gemeinsamen Töchter Malia (l.) und Sasha.
Michelle und Obama haben die gemeinsamen Töchter Malia (l.) und Sasha. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Michelle Obama wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Ihr Vater war Schlosser bei den Wasserwerken, die Mutter Sekretärin. Mit klugem Kopf und Strebsamkeit schaffte Michelle den Sprung an die Eliteuniversitäten Princeton und Harvard.
Michelle Obama wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Ihr Vater war Schlosser bei den Wasserwerken, die Mutter Sekretärin. Mit klugem Kopf und Strebsamkeit schaffte Michelle den Sprung an die Eliteuniversitäten Princeton und Harvard. © REUTERS | REUTERS / BRIAN SNYDER
Die Bildung von Mädchen machte sie zu einem ihrer großen Themen als First Lady. Unterstützung bekam sie dabei auch vom Broadway. Im September 2016 fand das Event „Broadway Shines A Light on Girls’ Education“ am Bernard B. Jacobs Theater statt. Michelle Obama, hier mit Schauspielerin Cynthia Erivo, moderierte den Abend.
Die Bildung von Mädchen machte sie zu einem ihrer großen Themen als First Lady. Unterstützung bekam sie dabei auch vom Broadway. Im September 2016 fand das Event „Broadway Shines A Light on Girls’ Education“ am Bernard B. Jacobs Theater statt. Michelle Obama, hier mit Schauspielerin Cynthia Erivo, moderierte den Abend. © REUTERS | ANDREW KELLY
Teil ihrer „Let Girls Learn“-Initiative waren auch Reisen in andere Länder. Diese Aufnahme zeigt sie mit einer Schülerin der Hun Sen Prasaat Bankong High School in Kambodscha.
Teil ihrer „Let Girls Learn“-Initiative waren auch Reisen in andere Länder. Diese Aufnahme zeigt sie mit einer Schülerin der Hun Sen Prasaat Bankong High School in Kambodscha. © REUTERS | REUTERS / Athit Perawongmetha
Ein weiteres Anliegen von Michelle ist und war gesunde Ernährung. Im Garten des Weißen Hauses baute sie Gemüse an und lud regelmäßig Kinder und Jugendliche ein.
Ein weiteres Anliegen von Michelle ist und war gesunde Ernährung. Im Garten des Weißen Hauses baute sie Gemüse an und lud regelmäßig Kinder und Jugendliche ein. © REUTERS | MIKE THEILER
Aber auch Sport und Bewegung ist Michelle Obama wichtig. Sie selbst trainiert täglich frühmorgens ihre Fitness. Und auch als Tänzerin macht Michelle eine gute Figur, wie sie im März 2015 bei der „Ellen DeGeneres Show“ unter Beweis stellte.
Aber auch Sport und Bewegung ist Michelle Obama wichtig. Sie selbst trainiert täglich frühmorgens ihre Fitness. Und auch als Tänzerin macht Michelle eine gute Figur, wie sie im März 2015 bei der „Ellen DeGeneres Show“ unter Beweis stellte. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Eine generelle Begeisterung für den Sport ist der First Lady in jedem Fall nicht abzusprechen, wie dieser leidenschaftliche Aufreger bei einem Basketballspiel zwischen den USA und Frankreich im Juli 2012 zeigt.
Eine generelle Begeisterung für den Sport ist der First Lady in jedem Fall nicht abzusprechen, wie dieser leidenschaftliche Aufreger bei einem Basketballspiel zwischen den USA und Frankreich im Juli 2012 zeigt. © Getty Images | Pascal Le Segretain
Und mit dem britischen Prinz Harry an der Seite ist durchaus auch Humor angesagt.
Und mit dem britischen Prinz Harry an der Seite ist durchaus auch Humor angesagt. © REUTERS | REUTERS / KEVIN LAMARQUE
Auch neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) machte Michelle eine gute Figur. Im Juni 2013 aßen die Obamas mit Kanzlerin Angela Merkel im Schloss Charlottenburg zu Abend.
Auch neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) machte Michelle eine gute Figur. Im Juni 2013 aßen die Obamas mit Kanzlerin Angela Merkel im Schloss Charlottenburg zu Abend. © Getty Images | Adam Berry
Welchen Anteil Michelle an seinen zwei Siegen bei den Präsidentschaftswahlen hat, weiß Barack Obama genau: Sie sei sein Fels, hat er einmal gesagt. Sie halte ihn auf dem Boden der Tatsachen. Immer wieder erwies sie sich als seine beste Wahlkämpferin.
Welchen Anteil Michelle an seinen zwei Siegen bei den Präsidentschaftswahlen hat, weiß Barack Obama genau: Sie sei sein Fels, hat er einmal gesagt. Sie halte ihn auf dem Boden der Tatsachen. Immer wieder erwies sie sich als seine beste Wahlkämpferin. © imago stock&people | imago stock&people
Seit Februar 2018 hängt Michelle nun in Öl gemalt in der National Portrait Gallery in Washington.
Seit Februar 2018 hängt Michelle nun in Öl gemalt in der National Portrait Gallery in Washington. © Mark Wilson
Kehinde Wiley, ein Künstler aus Los Angeles, bannte aber natürlich auch den 44. US-Präsidenten auf Leinen. Dem einstigen Präsidentenpaar scheint es zu gefallen.
Kehinde Wiley, ein Künstler aus Los Angeles, bannte aber natürlich auch den 44. US-Präsidenten auf Leinen. Dem einstigen Präsidentenpaar scheint es zu gefallen. © Mark Wilson
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Gemeinsam mit Gattin Michelle erreichte das Power-Paar Rockstar-Format. Keine Skandale, null Fehltritte. Stattdessen, nicht nur, was die Erziehung der Töchter Malia und Sasha anbelangt, Bilderbuch-Qualität.

Minus: Obama konnte die Aura des unterkühlten Universitätsgelehrten, der Probleme vom Ende her denkt (und das lange), nie ablegen. Mehr Kumpelhaftigkeit à la Bill Clinton, gerade im Umgang mit den eitlen Abgeordneten im Kongress, hätte manchem politischen Vorhaben förderlich sein können, sagen Kritiker.

Am Ende regierte der 44. Präsident nur noch mit Sonder-Anordnungen. Ein Solist ohne Orchester. Der neue Dirigent Trump wird andere Töne anstimmen.