Wolfsburg. Der VfL Wolfsburg empfängt in der Fußball-Bundesliga den formstarken FC Augsburg und muss dabei auf drei Akteure verzichten.

Die Anhänger des VfL Wolfsburg haben in der Vergangenheit schon schwierige Zeiten mitgemacht. Da waren die Spielzeiten 2016/17 und 2017/18, in denen der Klub erst in der Relegation den Klassenerhalt sicherte. Die Punktebilanz ist aktuell sogar teilweise schlechter, aber sind die Aussichten trotz des Sieben-Punkte-Vorsprungs vor dem Drittletzten aus Köln wirklich besser? Chefcoach Niko Kovac zeigt sich in der Pressekonferenz vor der wichtigen Heimpartie gegen den FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr, Volkswagen-Arena) von der Wende zum Guten überzeugt. Doch an den kurzfristigen Erfolg scheint auch er nicht richtig zu glauben.

Die Bedeutung des Spiels sei sehr wichtig, so der Wolfsburger Coach. Schließlich gehe es danach wieder in die Länderspielpause. Aber auch so brauche die Mannschaft wieder ein Erfolgserlebnis. „Wir wollen gewinnen und müssen gewinnen“, erklärte der Kroate und wiederholte seine schon mehrfach geäußerten Überzeugungen: Die Mannschaft arbeite gut, versuche viel, habe Qualität, müsse sich jedoch selbst belohnen. Und Kovac versicherte dann: „Es wird sich drehen, die Frage ist nur wann: morgen, übermorgen, in einer Woche, vielleicht in drei Monaten. Das weiß ich nicht.“

Wolfsburg könnte nah an die Abstiegsplätze rutschen

Geht es nach den Fans, dürfte übermorgen der bevorzugte Zeitpunkt sein, denn in drei Monaten ist die Saison lange vorbei – und der VfL im Worst-Case-Szenario in Liga zwei. Die Stimmung unter den Anhängern ist nach den vielen erfolglosen Wochen schlecht, was sich auch an Kommentaren im Netz ablesen lässt. Sportlich könnte es vor allem dann nötig sein zu punkten, wenn die Kellerkinder auf den Abstiegsplätzen Druck machen: Köln hat die Chance, am Freitag gegen Leipzig vorzulegen. Mainz empfängt Bochum. Für Darmstadt geht‘s gegen die Bayern, doch die Lilien dürften dem VfL im Normalfall nicht mehr gefährlich werden.

Die Stimmung innerhalb des Kaders sei weiterhin gut, betonte Kovac und baut auf den Zusammenhalt. Lovro Majer, den er direkt nach dem Leverkusen-Spiel noch für seinen „schlampigen“ Pass vor dem Platzverweis für Moritz Jenz getadelt hatte, habe „auch schon gute Spiele für uns gemacht“. Es sei eben nicht nur einer, sondern immer die gesamte Mannschaft, so der Coach. Auch mögliche Unstimmigkeiten mit Jonas Wind verneinte Kovac. Er habe sich in Leverkusen auch schon während des Spiels auf die Bank gesetzt und alles kommuniziert und erklärt, berichtete der Trainer. Zuvor hatte er den dänischen Nationalspieler als Reaktion auf den Platzverweis taktisch bedingt früh ausgewechselt, woraufhin Wind sichtbar frustriert den Platz verließ und den Handschlag mit Kovac verweigerte.

Trainer Niko Kovac: Alles viel zu pessimistisch

Ob er das Gefühl habe, im Fall einer Niederlage gegen Augsburg gehen zu müssen? „Mit Gefühlen ist das so eine Sache“, antwortete Kovac. Die Frage müsse man nicht ihm stellen. Er wisse, welches Verhältnis er zu Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer und Sportdirektor Sebastian Schindzielorz habe. Insgesamt gehe ihm der Journalismus immer zu sehr in eine Richtung, so Kovac weiter: viel zu pessimistisch und nicht für sein Inneres förderlich.

Rein auf der Faktenebene liegt hingegen vieles auf dem Tisch: Der FC Augsburg dürfte in dem Duell am Samstag, zu dem rund 22.000 Zuschauer erwartet werden, in der leichten Favoritenrolle sein. Denn das Team von Trainer Jess Thorup hat gerade einen Lauf und gewann die jüngsten drei Ligabegegnungen. Unter anderem schoss die Mannschaft dabei Darmstadt mit 6:0 aus dem eigenen Stadion. Die Serie hat die Fuggerstädter auf Tabellenrang neun katapultiert, wodurch die Mannschaft jetzt sogar an den Europapokalplätzen schnuppert. Die Mannschaft zeichnet sich laut Kovac durch ihre körpertonte und geradlinige Spielweise mit vielen Flanken aus. Bei der 2:3-Hinspielniederlage des VfL hatten die Augsburger alle drei Treffer nach Flanken erzielt.

Wolfsburgs Trainer will lieber Fragen zu Augsburg-Spiel beantworten

Mit Ermedin Demirovic haben die Bayern den derzeit drittbesten Scorer der Liga in ihren Reihen. Im Sommer waren Gerüchte um ein angebliches Interesse des VfL an dem FCA-Kapitän aufgekommen. Die allerdings wollte Kovac am Donnerstag nicht nachträglich kommentieren – genauso wenig wie die angebliche Verpflichtung von Hertha-Talent Bence Dardai für die kommende Saison. Man müsse nicht darüber reden, was im Sommer sei, wer komme oder vielleicht komme. „Ich weiß ja auch gar nicht, was dann ist“, sagte Kovac. Auch die Frage nach dem Plan für die Länderspielpause am darauffolgenden Wochenende bügelte der VfL-Trainer ab. Es gehe nur um die Augsburg-Partie, so Kovac.

In der werden ihm mit den gesperrten Moritz Jenz und Yannick Gerhardt sowie Lukas Nmecha drei Akteure fehlen. Nmecha hatte zuletzt aufgrund einer leichten Zerrung ausgesetzt, er soll nach der Länderspielpause wieder eine Option für den Kader sein. Für die Sechser-Position neben Maximilian Arnold ist offenbar Mattias Svanberg ein heißer Kandidat. Der Schwede hatte zuletzt wegen Wadenproblemen kürzertreten müssen.

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