Wolfsburg. Sieben Jahrzehnte Wohnen in Wolfsburg: Das prägte die 1950er- bis 1980er-Jahre. Die Anfänge, der Bauboom, die Zukunft. Eine Chronik.

70 Jahre Volkswagen Immobilien – das sind 70 Jahre Wohnungsbau in unterschiedlichen Formen. Auf den nächsten beiden Seiten geben wir einen Überblick über sieben Jahrzehnte Wohnen in Wolfsburg. Nicht nur die Autos, die damals und heute vor den Wohnungen standen beziehungsweise stehen, haben sich verändert. Auch der Anspruch an modernen Wohnraum ist ein anderer geworden. Eine Chronik:

1950er-Jahre

Geprägt durch chronischen Wohnraummangel gründet Volkswagen am 28. Januar 1953 die VW Wohnungsbau, um diesem Notstand entgegenzuwirken. Bis Ende des Jahres erbaut die gemeinnützige Gesellschaft mbH bereits 1400 Werkswohnungen in Wolfsburg. Die Errichtung von Werkswohnungen wird damit zu einem wichtigen Instrument beim Aufbau einer Stammbelegschaft für den Volkswagen Konzern.

1960er-Jahre

In den 60er Jahren dreht sich alles rund um den Käfer. Der Käfer ist in dieser Zeit – nicht nur in Wolfsburg – vor keinem Haus mehr wegzudenken.

In den 1960er-Jahren stand – nicht nur in Wolfsburg – vor fast jedem Wohnhaus der legendäre VW-Käfer.
In den 1960er-Jahren stand – nicht nur in Wolfsburg – vor fast jedem Wohnhaus der legendäre VW-Käfer. © Privat | VW Immobilien

1970er-Jahre

In den 1970er-Jahren wird der Käfer vom Golf abgelöst – die Generation Golf hält Einzug. Der Wohnungsbau folgt einem neuen Trend: den Bau in die Höhe. Eine Vielzahl an Hochhäusern sind insbesondere in den Stadtteilen Westhagen und Detmerode zu finden. Ein Trend, der in heutigen Zeiten aufgrund der knappen Grundstücksangebote in manchen Stadtteilen wieder eine Renaissance erlebt.

Bis Anfang der 1970er-Jahre wurden rund 10.500 Wohnungen in den Bereichen Innenstadt, Teichbreite, Rabenberg, Detmerode und die ersten Häuser in Fallersleben Ost fertiggestellt.

1980er-Jahre

Nach dem Bauboom von den 1950er- bis zu den 1970er-Jahren entstehen in den 1980er-Jahren in Fallersleben die vorerst letzten VWI-Neubauten. Finanziert wurden diese gesamten Bauaktivitäten sowohl aus öffentlichen Mitteln als auch durch zinslose Darlehen der Volkswagen AG. Die Herstellung einer Wohnung kostete damals noch zwischen 300 und 400 D-Mark pro Quadratmeter.

Seit 1994 wird die „Vermietung an alle“ angeboten. Wohnungen werden nicht mehr nur noch an Werksangehörige vergeben, sondern auf dem freien Wohnungsmarkt angeboten.
Seit 1994 wird die „Vermietung an alle“ angeboten. Wohnungen werden nicht mehr nur noch an Werksangehörige vergeben, sondern auf dem freien Wohnungsmarkt angeboten. © VW Immobilien

1990er-Jahre

Die 1990er-Jahre sind gekennzeichnet durch wenig Nachfrage nach Wohnungen und Wohnungsleerstand. Bedingt durch die Aufhebung des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes wird die VW Wohnungsbau GmbH durch Fusion der VW Wohnungsbau und der VW Siedlungsgesellschaft gegründet. Hierdurch entstehen auch neue unternehmerische Spielräume: Die VW Wohnungs GmbH verlagert nun ihren Tätigkeitsschwerpunkt vom Bauen hin zur Immobilienbewirtschaftung, Vermietung und zum Verkauf.

Eine besonders wichtige Aufgabe ist dabei die Förderung von Wohneigentum in Arbeitnehmerhand. 1994 folgt daraufhin ein großer Schritt. Erstmals wird die „Vermietung an alle“ angeboten. Wohnungen werden nicht mehr nur noch an Werksangehörige vergeben, sondern auf dem freien Wohnungsmarkt angeboten.

2000er-Jahre

Unter der Projektsteuerung der heutigen Volkswagen Immobilien GmbH entsteht die Volkswagen Arena und damit neben dem Geschäftsfeld Wohnimmobilien das neue Geschäftsfeld Gewerbeimmobilien. Nach dem Motto „In Wolfsburg zuhause – in der Welt unterwegs!“ werden viele Projekte im In- und Ausland umgesetzt. Unter anderem werden Autohäuser, Bürogebäude und Logistikzentren errichtet sowie ein internationales Mietvertragsmanagement eingeführt.

2010er-Jahre

Durch die Übernahme zusätzlicher Dienstleistungen haben sich die Tätigkeitsschwerpunkte von Volkswagen Immobilien erheblich verlagert. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, fusionierten im August 2011 die drei Gesellschaften der Volkswagen Immobilien Gruppe zur neuen Volkswagen Immobilien GmbH. Die alten Gesellschaften hießen: Volkswagen Immobilien Service GmbH, VW Wohnungs GmbH & Co. KG und Volkswagen Gewerbegrund GmbH.

Der offizielle Spatenstich für 73 neue Wohnungen in der Wolfsburger Nordstadt im Frühsommer ist Start für ein umfassendes Wohnungsneubauprogramm. Ziel ist es, in den folgenden Jahren rund 500 Mietwohnungen zu realisieren. Mit Eröffnung eines weiteren Volkswagen Immobilien Bürogebäudes in der Schlosserstraße mit 100 Büroarbeitsplätzen bündelt das Unternehmen sein Geschäftsfeld Corporate Real Estate Management (CREM). Im neuen Dienstleistungszentrum befinden sich: Projektentwicklung und Projektrealisierung, Mietvertrags- und Leasingmanagement, Objektmanagement und Asset Management.

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Mit den Steimker Gärten realisiert VWI gemeinsam mit weiteren Investoren seit 2016 einen komplett neuen Stadtteil im Osten von Wolfsburg. Insgesamt 1800 Wohneinheiten entstehen hier in grüner und dennoch stadtnaher Lage. VWI selbst realisiert rund 240 Wohnungen für den eigenen Mietwohnungsbestand. Im September 2019 sind die ersten Mieter des VWI-Neubauprojekts Weidenplan in die Steimker Gärten eingezogen. Der gesamte Stadtteil wird in zwei Bauabschnitten bis etwa 2025/26 fertiggestellt.

Im Januar 2020 wird das neue Business Apartmenthaus Splace mit 60 Wohneinheiten im Wellekamp eröffnet.
Im Januar 2020 wird das neue Business Apartmenthaus Splace mit 60 Wohneinheiten im Wellekamp eröffnet. © VW Immobilien

2020er-Jahre

Im Januar 2020 wird das neue Business Apartmenthaus Splace mit 60 Wohneinheiten im Wellekamp eröffnet. Die hochwertig ausgestatteten Apartments befinden sich in unmittelbarer Nähe zum VW-Werk. Mit Splace wird die Lücke zwischen Hotel und Mietwohnung im Bereich temporäres Wohnen geschlossen. Seit Oktober 2020 hat VWI mit Meno Requardt und Hardy Brennecke eine neue Geschäftsführung. Der Blick in die Zukunft zeigt, dass sich VWI als führender Immobilienpartner im Konzern weiterentwickeln möchte. Und das innovativ, engagiert und fair. Als strategische Handlungsfelder fokussiert sich das Unternehmen dabei auf vier Kernbereiche: zufriedene Kunden, gelebte Nachhaltigkeit, zukunftssichernde Wettbewerbsfähigkeit und exzellenter Arbeitgeber.