Wolfsburg. Herbstwelle? Die Stadt Wolfsburg setzt auf Lüftungsgeräte, Tests, CO2-Ampeln, Impfung – und die Erfahrungen aus drei Jahren Pandemie.

Kommt die Herbstwelle? Und wenn ja, wie gut ist die Stadt vorbereitet? Wie sind Kitas und Schulen aufgestellt, wie das Gesundheitsamt? Fühlt man sich im dritten Pandemie-Jahr für eine nächste Welle gerüstet? Wir hakten bei der Stadtverwaltung nach.

Für die Kindertagesstätten sei die Vorbereitung insofern vorhanden, als dass für alle möglichen Szenarien Verfahren erprobt seien, erklärt die Verwaltung zunächst. „Mit Blick auf die Kinder finden hoffentlich möglichst wenige Beschränkungen und Ausfällein der Betreuung statt.

Zur Absicherung des Betriebs werden sowohl für die Fachkräfte in den Kitas aber auch für die Kinder weiterhin Selbsttests zur regelmäßigen und anlassbezogenen Testung von der Stadt als auch vom Land Niedersachsen zur Verfügung gestellt“, schildert Janne Surborg von der Kommunikationsabteilung. Zudem könnten in Absprache mit dem Gesundheitsamt weitere Maßnahmen wie eine Maskenpflicht beim Zutritt Dritter in die Kitas umgesetzt werden.

Luftreinigungsgeräte wurden verteilt

Bei den Schulen sieht es laut Verwaltung so aus: „Durch die nun seit zwei Jahren bestehende Pandemielage sind die Räume der Wolfsburger Schulen mit entsprechend festgestelltem Bedarf mit mobilen Luftreinigungsgeräten ausgestattet“, so die Verwaltungsvertreterin weiter. Das gelte auch für Kitas mit entsprechendem Bedarf. 118 mobile Luftreinigungsgeräte (Wert: insgesamt 415.000 Euro) hatte die Stadt angeschafft. Sie kommen in Räumen zum Einsatz, die schlecht zu lüften sind. Schule und Hochbau hatten bei einer Begehung die Gebäude überprüft.

An 11 Schulstandorten und 43 Kitas wurden in der Folge Geräte aufgestellt. Grundlage war zum einen Empfehlung des Umweltbundesamtes, Räume mit schlechten Lüftungsmöglichkeiten mit solchen Geräten auszustatten. Räume, deren Fenster sich nur kippen lassen, zählen dazu. Flankiert wurde das Vorgehen der Stadt durch eine Studie der Ostfalia-Hochschule, die zum Ergebnis kam, dass Stoßlüften mit weit geöffneten Fenstern hohe Lüftungseffizienz biete. Und Luftreinigungsgeräten vorzuziehen sei.

Die Kinder der Edith-Stein-Kita wissen schon, was zu tun ist, wenn die Ampel (der Würfel) die Farbe wechselt. Dann muss dringend gelüftet werden.
Die Kinder der Edith-Stein-Kita wissen schon, was zu tun ist, wenn die Ampel (der Würfel) die Farbe wechselt. Dann muss dringend gelüftet werden. © regios24 | Archiv: Helge Landmann

Zum Sachstand: „Die Geräte werden derzeit durch eine Fachfirma gewartet, sodass diese zum Schulbeginn einsatzbereit sind“, so Janne Surborg. „Weiterhin wurden die Schulen 2021 mit CO2-Ampeln ausgestattet, um das regelmäßige und infektionsschutzgerechte Lüften zu unterstützen.“

Geplant ist, auch die Kindertagesstätten mit CO2-Ampeln auszustatten. Förderanträge wurden ans Land Niedersachsen gestellt. Daneben stellt die Stadt finanzielle Mittel für die üblichen Hygienemaßnahmen zu Verfügung. Im Falle einer erneuten Welle, so die Verwaltung, könnten Schulen zudem auf die bereits im letzten Jahr bewährten Maßnahmen zurückgreifen.

Corona-Hotline und ausreichende Mitarbeiterzahl im Gesundheitsamt

Stichwort Gesundheitsamt. „Für den Herbst wird das Gesundheitsamt eine voraussichtlich ausreichende Anzahl von Mitarbeitenden bereithalten, um Meldungen von erkrankten Personen entgegenzunehmen und zu bearbeiten“, so die Verwaltung. Zudem wird die Corona-Hotline weiterhin zur Verfügung stehen, um Fragen schnell abklären zu können. Vorgesehen ist montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr, freitags von 9 bis 12 Uhr.

Die aktuell dominierende Omikron-Variante BA.5 gefährde vor allem die ältere Bevölkerung, womit alle ab 70 Jahren gemeint sind, so die Verwaltung weiter. Möglichst eine vierte Impfung sei ratsam. Janne Surborg: „Wir gehen derzeit davon aus, dass weniger als ein Drittel der über 70-jährigen Bevölkerung in Wolfsburg die vierte Impfung erhalten hat und werben dafür, sich noch bis zum Herbst die zweite Auffrischung abzuholen.“ Gleiches gelte für Angehörige von Risikogruppen.

Die Angebote von Impfzentrum und mobilen Teams bestünden weiterhin und könnten bei Bedarf im Herbst ausgeweitet werden.