Wolfsburg. Die Fliegerbomben-Verdachtspunkte an der Autobahn sind teils weniger als 100 Meter vom VW-Werk entfernt. In Kürze startet die Kampfmittelsondierung.

Es war ruhiger geworden um Bomben-Blindgänger rund ums VW-Werk in den vergangenen Jahren. Doch nun gibt es drei akute Verdachtspunkte dicht am Werksgelände. Für die Überprüfung wird die A 39 monatelang zur Baustelle.

Eigentlich geht es darum, dass die Autobahn auch zwischen Wolfsburg-Sandkamp und Weyhausen eine neue Fahrbahn bekommen soll. Doch Karten zeigen auf genau dem Abschnitt etliche Kampfmittel-Verdachtspunkte. Davon hat die Autobahn GmbH drei als akut eingestuft, weshalb dort Kampfmittelsondierungen nötig sind.

Auf der A 39 in Wolfsburg werden Tausende Löcher gebohrt

Ganz konkret geht es um einen Abschnitt von 300 Metern zwischen Kronriede und Aller, im Bereich des Försterwassers. Dort befinden sich die drei kartierten Bombenverdachtspunkte, die per Sondierung überprüft werden sollen. Verzeichnet ist eine Fläche von 3589 Quadratmetern, auf der die Bohrlochsondierungen laufen. Dafür werden alle 1,5 Meter insgesamt mehrere tausend Löcher bis in 12 Meter Tiefe gebohrt.

Unserer Zeitung liegt die Karte vor, in der die verdächtigen Stellen markiert sind. Zwei befinden sich auf der Autobahn-Ostseite, in der Böschung, der dritte auf der Westseite der A 39, am Böschungsfuß. wie Projektleiter Robin Enkelmann von der Autobahn GmbH erläuterte. Keine 100 Meter vom Großparkplatz im Nordwesten des Werksgeländes entfernt könnten also zwei der insgesamt drei potenziellen Weltkriegsbomben liegen.

Der 1. Bauabschnitt auf der A 39 in Wolfsburg ist fertig, der 2. betrifft den Sondierungsabschnitt und der 3. die weitere Fahrbahn-Erneuerung bis zur Anschlussstelle Weyhausen.
Der 1. Bauabschnitt auf der A 39 in Wolfsburg ist fertig, der 2. betrifft den Sondierungsabschnitt und der 3. die weitere Fahrbahn-Erneuerung bis zur Anschlussstelle Weyhausen. © Jürgen Runo

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Kampfmittelsondierungen auf der Autobahn bis Februar 2023

Seit Dienstag ist auf dem betroffenen Autobahnstück jeweils die linke Fahrspur gesperrt. Projektleiter Enkelmann schilderte den weiteren Ablauf: Als nächstes werden die Fahrbahn und die Tragschicht in 40 mal 40 Zentimeter große Stücke geschnitten und vorsichtig entfernt. „Diese Arbeiten beginnen am 25. Juli und dauern knapp drei Wochen. Am 15. August kommt dann die Bohrfirma mit zwei Trupps.“

Dennoch sind die Sondierungen so aufwendig, dass es monatelang dauern wird, bis der gesamte Autobahnabschnitt untersucht sein wird. Angekündigt sind die Arbeiten bis Februar 2023! Sollte sich der Bomben-Verdacht an den drei Stellen nicht bestätigen, kann die Fahrbahn-Erneuerung auf der A 39 weitergehen, die planmäßig bis Ende 2023 beendet sein soll. Bei einem konkreten Verdacht müsste allerdings der ganze Autobahndamm abgetragen werden, um die Blindgänger zu bergen.