Wolfsburg. Jetzt wird es ernst. Ein Jahr haben sich die Albert-Schweitzer-Gymnasiasten vorbereitet. Nächste Woche starten sie zum Wachdienst an die Küste.

Das ist eine richtig gute Nachricht in Zeiten, wo Bäder schließen, die Zahl der Nichtschwimmer weiter in die Höhe schnellt, Schwimmlehrer und Trainer und an den Küsten Wachdienste fehlen: Neun Jugendliche vom Albert-Schweitzer-Gymnasium haben sich ein Jahr lang intensiv vorbereitet und starten jetzt als Rettungsschwimmer nach Dahme an die Ostsee, um eine Woche lang in Kooperation mit der dortigen DLRG einen Strandabschnitt zu betreuen.

Ausgebildet wurden die Schüler von Petra Brosig und Finn Schmidt von der DLRG-Ortsgruppe Wolfsburg. Beim letzten Training im Badeland ­– auch im Allersee wurde geübt – werden noch einmal in voller Montur Transport- und Schlepptechniken, Griffe und Befehle geübt. Tauchen, Springen, Zeit- und Kleidungsschwimmen, Befreiungstechnik, Erste Hilfe und die gesamte Theorie des Rettungsschwimmens haben die angehenden Baywatcher absolviert. Alle neun Jugendlichen haben den Rettungsschwimmerschein in Silber.

Die Schlepptechniken müssen für den Ernstfall sitzen. Die Jugendlichen beim Abschlusstraining. Ausbilderin Petra Brosig von der DLRG hat die Albert-Schweitzer-Schüler in Theorie und Praxis vorbereitet.
Die Schlepptechniken müssen für den Ernstfall sitzen. Die Jugendlichen beim Abschlusstraining. Ausbilderin Petra Brosig von der DLRG hat die Albert-Schweitzer-Schüler in Theorie und Praxis vorbereitet. © regios24 | Michael Uhmeyer

Wolfsburger Rettungsschwimmer übernehmen Ostsee-Wachdienst

Jetzt können sie es kaum erwarten, dass es los geht – in einer Mischung aus Vorfreude und Respekt vor dem Job, der am Meer auf sie wartet. Arne, 16, der sich schon etwas an der Küste auskennt, vermutet, dass es ganz schön voll werden könnte. Sommer, Sonne, Ferienzeit – da werde man neben dem Spaß bestimmt einiges zu tun haben, pflichten auch die anderen bei.

Samar, 14, sagt: „Ich freue mich auch sehr auf das Zusammensein mit den anderen. Und ich hoffe, dass wir selten Notfälle haben.“ Dallan (14) fühlt sich auch gut vorbereitet und ist ganz gespannt auf die Woche. „Wir haben viel geübt.“ Die Gruppe wird kommendes Wochenende per Kleinbus von Wolfsburg starten. Ziel ist die Wachstation Dahme an der Lübecker Bucht.

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4600 Rettungsschwimmer waren 2021 an Küsten im Einsatz

Die Wachstationen werden über die ganze Saison, betreut von der DLRG wechselweise mit gut ausgebildeten Freiwilligen besetzt, die in ihren Ferien ehrenamtlich für die Sicherheit an Deutschlands Badestränden im Einsatz sind. Wachstationen gibt es die ganzen Nord- und Ostseeküsten entlang zwischen Borkum und Usedom. Die zentrale Koordinierungsstelle der DLRG in Bad Nenndorf organisiert die Besetzung. 2021 waren an den Küsten und auf den Inseln rund 4600 Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer im Einsatz.

DLRG-Ausbilderin Petra Brosig, die die Albert-Schweitzer-Schüler gemeinsam mit Finn Schmidt, der bei der Ortsgruppe Wolfsburg seinen Bundesfreiwilligendienst absolviert, das Jahr über fit gemacht hat, schildert die vergangenen Monate: „Sie waren alle mit Eifer und Ernst bei der Sache. Die große Herausforderung war, dass es durch Corona zunächst immer wieder krankheitsbedingte Ausfälle gegeben hat. Das ist zum Glück alles überwunden. Jetzt sind sie gut vorbereitet, es kann losgehen.“

Wir werden nach der Rückkehr der Wolfsburger Baywatcher über ihre Erlebnisse und Abenteuer an der Ostsee berichten.