Wolfsburg. Neue Tafeln informieren die Wolfsburger Besucher über die Wüstung und die Tierwelt in dem Wald. Die Schilder haben einen ernsten Hintergrund.

Die Wolfsburger Wälder werden in diesen Tagen grüner und grüner. Doch es ist nicht die einzige Veränderung, die ganz aktuell sichtbar ist: Seit kurzer Zeit stehen Sitzbänke im Hohnstedter Holz. Darüber hinaus gibt es Infotafeln an den Eingängen in das rund 280 Hektar große Forstgebiet.

Mehr Möglichkeiten zum Verweilen also. Mehr Gelegenheit, sich zu informieren. Die Erholungsfunktion des Waldes sei eine Säule, neben der Nutz- und Schutzfunktion, berichtet Dr. Klaus Merker. Das, so der Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, würden die Förster auch schon im Studium lernen.

Die Wälder rund um Wolfsburg haben auch eine Erholungsfunktion

Viele Krankenbesuche habe es in der jüngsten Vergangenheit in den Wäldern gegeben. Die Dürre in den Jahren 2018 und 2019 hat den Bäumen arg und sichtbar zugesetzt. Und so freut sich der Präsident der Landesforsten an diesem Tag umso mehr, dass es sich im Wald in der Nähe der Ortschaften Mörse und Ehmen um einen „wunderschönen Termin“ handelt.

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Jogger und Radfahrer nutzen derweil die Wege. Für die Wolfsburger ist das nahe gelegene Hohnstedter Holz ideal für solche Runden. Mit dem Hund, alleine, mit dem Rad oder als Spaziergänger. „Die Erholung spielt eine große Rolle“, betont Merker. Und künftig könnten sich die Besucher nun auch noch besser informieren.

Die Bernd-Hansmann-Stiftung aus Wolfsburg spendete 15.000 Euro

Ein Konzept hierfür erarbeitete Dirk Schäfer, Leiter der Revierförsterei Wolfsburg. Einen Großteil der Summe für die Umsetzung übernahm die Bernd-Hansmann-Stiftung: 15.000 Euro spendete die Wolfsburger Einrichtung, die sich unter anderem für den Naturschutz und die Landschaftspflege einsetzt und deshalb an die Revierförsterei herantrat.

„Auf der Infotafel sind die Besonderheiten, die sich im Hohnstedter Holz finden, gekennzeichnet“, berichtet Schäfer, während er auf die einzelnen Punkte zeigt. Da ist unter anderem die Wüstung Hohnstedt zu nennen. Also eine alte, aufgegebene Siedlung. Oder der ehemalige Bahnhof. Zudem gibt die Tafel Aufschluss, welche Tiere im Hohnstedter Holz leben: der Schwarzspecht etwa, die Wildkatze, der Feuersalamander, die Mopsfledermaus. Acht solcher Schilder finden sich überall in dem Forstgebiet verteilt, darüber hinaus eben zahlreiche Sitzmöglichkeiten.

Auch der Klimawandel ist ein großes Thema im Hohnstedter Holz

Doch bei all dem Schönen wollen die Verantwortlichen auch das Thema Klimawandel natürlich nicht unerwähnt lassen. Und so gibt es auf einer zweiten Tafel Informationen zu eben jenen Klimaveränderungen, die bekanntlich starke Auswirkungen auf die Wälder in Niedersachsen haben.

So können Besucher nachlesen, welche Folgen die Trockenheit der vergangenen Jahre speziell auf das Hohnstedter Holz hatte. Vor allem die Rotbuchen würden extreme Wetterlagen nicht vertragen, heißt es da beispielsweise. Buchen gibt es im Hohnstedter Holz etliche – und diese haben extrem gelitten unter den Hitzesommern.

Im Hohnstedter Holz sollen andere Baumarten gepflanzt werden

„Aber was ist zu tun?“, lautet eine weitere Frage auf dem Schild. Und in der Antwort heißt es auszugsweise, dass Eichen, Elsbeere oder Esskastanie die Trockenheit besser vertragen und diese Baumarten somit verstärkt gepflanzt würden. Der Wald selbst sei der geborene Ort, um über den Klima- und somit auch Waldwandel zu informieren, findet Schäfer.