Emden. Sie verschaffen sich aus der Luft einen Überblick über die Population und den Gesundheitszustand der Seehunde. Wissenschaftler sind zu Zählflügen über der Nordsee aufgebrochen.

Bei klarer Sicht und Sonnenstrahlen hat an der niedersächsischen Nordseeküste die alljährliche Zählung der Seehunde im Nationalpark Wattenmeer begonnen. Von den Flugplätzen in Emden und Mariensiel bei Wilhelmshaven stiegen am Vormittag zwei Flugzeuge zu ersten Zählflügen auf.

Ehrenamtliche Zähler verschaffen sich mit Wissenschaftlern aus der Luft einen Überblick über die Population und den Gesundheitszustand der geschützten Tiere, wie das niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittel (Laves) in Oldenburg mitteilte.

"Das Wetter für die Zählungen ist perfekt", sagte eine Laves-Sprecherin. Bei nur wenig Wind und vielen Sonnenstrahlen würden sich die Seehunde bei Niedrigwasser zum Sonnen auf Sandbänken niederlassen - so seien sie aus der Luft gut zu beobachten. Bei den Flügen werden auch die Liegeplätze der Seehunde kartiert.

Am Freitag soll noch ein weiterer zunächst für Mittwoch geplanter Zählflug von Nordholz bei Cuxhaven starten. Bis Mitte August sind insgesamt 15 Flüge an fünf Terminen für die Seehund-Zählungen geplant. Die Zählungen sind Teil eines internationalen Schutzabkommens zwischen Deutschland, Dänemark und den Niederlanden. Im vergangenen Sommer waren so viele Seehunde gezählt worden wie noch nie zuvor: 10.382 Seehunde wurden zwischen Ems und Elbe gesichtet.

© dpa-infocom, dpa:210602-99-833290/2