Hannover. Am Montag startet die Industriemesse in Hannover. Hier treffen Roboter der „Industrie 4.0“ auf künstliche Intelligenzen.

Seit dem 18. Jahrhundert erlebte die Industrie drei große Revolutionen: Die Erfindung der Dampfkraft und die Mechanisierung der Produktion machten Industrie erst möglich. Die zweite industrielle Revolution wurde durch die Elektrifizierung und Fließbandfertigung geprägt. Und die dritte durch die Teilautomatisierung der Industrie mithilfe der Nutzung von speicherprogrammierbaren Steuerungen und Computern.

Aktuell befinden wir uns mitten in der vierten industriellen Revolution. Der sogenannten „Industrie 4.0“. Charakteristisch hierfür ist die Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien. Die Vernetzung aller Produktionsanlagen führt zu einer sich nahezu selbst steuernden automatisierten industriellen Produktion.

Passend dazu startet am Montag die weltweit wichtigste Industriemesse in Hannover unter dem Leitthema „Industrial Transformation“. Schwerpunktthemen in diesem Jahr sind Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Dabei spielt auch künstliche Intelligenz in der Industrie 4.0 eine Rolle. Der Anspruch der Veranstalter: Die Hannover-Messe soll Impulse für die Transformation von Wirtschaft und Industrie geben – hin zu einer digitalisierten, klimaneutralen und nachhaltigen Wertschöpfung. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Energiemanagement. Zum Beispiel wenn es um die Produktion von Brenn- und Wasserstoffzellen und die Nutzung von grünem Wasserstoff geht.

In diesem Jahr werden mehr als 4000 Aussteller erwartet. Seit Corona ist es die erste Hannover-Messe, die wieder in gewohnter Größe stattfinden wird. Im vergangenen Jahr fand die Messe in komprimierter und durch Corona etwas eingeschränkterer Form mit nur halb so vielen Ausstellern statt. 2021 gab es sie nur in digitaler Form, und 2020 musste sie aufgrund von Corona komplett abgesagt werden.

Die Veranstalter rechnen in diesem Jahr mit rund 100.000 Besuchern. „Vielleicht auch weniger. Die Nachwirkungen von Corona könnten eventuell noch etwas zu spüren sein“, erklärt ein Sprecher der Hannover-Messe.

Aus der Region rund um Braunschweig kommen insgesamt elf Aussteller in diesem Jahr. Unter Ihnen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Technische Universität Braunschweig, die Salzgitter AG und der Spezialist für Energietechnik, Automatisierung und IT, Fest, aus Goslar.

Erstmals findet die Hannover-Messe hybrid statt. Das heißt Aussteller und Besucher haben auch die Möglichkeit, online dabei zu sein. Aussteller, die ausschließlich online ausstellen, sind auf der Messehomepage für Besucher gekennzeichnet. Es wird während der Messe auch ein Livestream-Programm angeboten werden.

Wegen des Krieges in der Ukraine wird es in diesem Jahr keine Aussteller aus Russland geben. Vor dem Krieg war Russland auf der Hannover-Messe im Bereich Außenhandel vertreten.

Eröffnet wird die Hannover-Messe am Montag von Bundeskanzler Olaf Scholz. Er kommt in Begleitung des indonesischen Staatspräsidenten Joko Widodo. Indonesien ist in diesem Jahr Partnerland der Hannover-Messe.

Infos zur Messe:

Wann? Montag, 17. April, bis Freitag, 21. April, täglich von 9 bis 18 Uhr.

Wo? Messegelände in 30521 Hannover, für das Navi: „Hermesallee“ eingeben; mit dem Zug bis zum Messebahnhof Hannover Messe /Laatzen oder ab dem Hauptbahnhof Hannover mit den U-Bahn-Linien 8 oder 18 zu den Eingängen Nord 1 oder 2 fahren.

Tickets: Ein Tagesticket im Vorverkauf für 34 Euro und an der Tageskasse für 51 Euro. Ermäßigtes Tagesticket für 22 Euro. Das Dauerticket für 87 Euro im Vorverkauf und für 104 Euro an der Tageskasse. Tickets online oder direkt vor Ort erhältlich.

Aussteller aus der Region:

Braunschweig: Awama (Halle 17), Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Halle 14), Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (Halle 16), GNS Systems (Halle 17), Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (Halle 14), Physikalisch-Technische-Bundesanstalt (Hallen 2 und 14).

Salzgitter: Frauenhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (Halle 13), Salzgitter AG (Halle 3).

Goslar: Fest (Halle 13), Scandex (Halle 13). TU Clausthal (Convention Center).